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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jah
des französischen Ministers des Jn-
nern aus Paris ausgewiesen, worauf
er seinen Wohnsitz nach Berlin ver-
legte; doch kehrte er schon 1901 nach
Paris zurück und ist dort in der Nacht
zum 5. Januar 1905 gestorben.

S:


Die Dulderin (Lebensgesch. seiner
Mutter), 1887. - Die Chauvinisten
(R.), 1890. - Der Ammeister von
Straßburg (Dr.), 1890. - Torre
Marie. Korsische Nn. und anderes,
1891. - Ratibor (Dr.), 1893. - Pro-
metheus (Bühnendichtung), 1894. -
Randverbesserungen des Feldmar-
schalls Moltke. Orla Daudy. Eine
Mutter, 1895. - Rübezahl (Satir-
spiel), 1896. - Getreu bis in den Tod
(Dram. Stimmungsbild), 1903.

Jahde, Hans von der,

Pseud. für
Hans von Jaden; s. d.!

*Jahn, Ernst Reinhold,

* am 12.
April 1853 in Meiningen, wo sein
Vater Apotheker und später als Obst-
baumzüchter tätig war, erhielt seine
erste Bildung in dem Privatlehrinsti-
tut des Dr. Schreiber und befuchte
darauf das Gymnasium seiner Vater-
stadt. Sein Vater starb frühe. Mit
17 Jahren kam er zu seinem Bruder,
der in Lenzburg (Schweiz) eine Apo-
theke besaß, in die Lehre, doch sagte
ihm dieser Beruf so wenig zu, daß
sein Vormund gestattete, auf das
Gymnasium in Meiningen zurück-
kehren zu dürfen. Nach Absolvierung
desselben widmete er sich in Jena,
Breslau, Straßburg und München
dem Studium der Medizin, legte
1880 sein Staatsexamen ab und er-
warb sich durch eine preisgekrönte
Arbeit über Gesundheitspflege des
Auges den Doktorgrad. Nach einigen
Jrrfahrten, deren Zweck die Nieder-
lassung als praktischer Arzt war, trat
er als Militärarzt in das württem-
berg. Regiment Nr. 126 in Straß-
burg ein, verließ aber schon 1886 den
Militärdienst und zog nach Rappolts-
weiler im Oberelsaß, wo er sich als
praktischer Arzt niederließ. Seit 1902
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Jah
wirkte er als solcher einige Jahre in
Erfurt, kehrte aber dann wieder nach
Rappoltsweiler zurück.

S:

Die Pfei-
ferbrüder (Volkstüml. Festspiel zur
500jähr. Feier der Pfeiferbruderschaft
von Rappoltsweiler), 1890. - Neue
und alte Lieder, 1891. - Humorist.
Erzählungen, 1894. - Zwerchfelltupfer
(Lustige Geschn.), 1898. - Die beiden
Engländer (Humor.), 1898. - Jn der
Kaltwasserheilanstalt (Erheiternde
En.), 1902. - Rosmunde, Königin
der Longobarden (Tr.), 1902. - Thü-
ringer und Wasgenwald-Märchen,
1908.

Jahn, Gustav,

psd. Gust. Frisch,
* am 23. Februar 1818 zu Sanders-
leben in Anhalt-Dessau, erlernte das
Handwerk seines Vaters, eines Weiß-
gerbers, u. brachte es darin auch bis
zum zünftigen Meister. Als das von
den Vätern übernommene Handwerk
aus lokalen Gründen seine Rentabi-
lität verlor, gab J. dasselbe 1846
auf und betrieb die Landwirtschaft.
Hierbei kam ihm ein vom Könige
Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
bewilligtes Gnadengeschenk von 600
Talern als Betriebskapital trefflich
zu statten. Seit 1843 lieferte er auch
unter dem Namen "Schulze-Gott-
lieb"
Erzählungen für das Halle-
sche "Volksblatt für Stadt u. Land",
die später als "Gesammelte Schrif-
ten" erschienen. Jm Jahre 1852
wurde er zum Bürgermeister seiner
Vaterstadt erwählt, und 1858 über-
nahm er das Amt eines Vorstehers
der Pommerschen Brüderanstalt und
des Knabenrettungshauses in Züll-
chow bei Stettin, wo er eine frucht-
reiche Tätigkeit entfaltete. Eine Reihe
von Jahren gab er hier auch das
Volksblatt "Der Züllchower Bote"
heraus. Er starb in Züllchow am
29. März 1888.

S:

Vermischte Ge-
dichte, 1845. - Das Hohelied in Lie-
dern; II, 1845-47. 6. A. 1895. - Ge-
sammelte Schriften; III, 1848-49. -
Der Gratulant (Samml. ernster und

*


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Jah
des franzöſiſchen Miniſters des Jn-
nern aus Paris ausgewieſen, worauf
er ſeinen Wohnſitz nach Berlin ver-
legte; doch kehrte er ſchon 1901 nach
Paris zurück und iſt dort in der Nacht
zum 5. Januar 1905 geſtorben.

S:


Die Dulderin (Lebensgeſch. ſeiner
Mutter), 1887. – Die Chauviniſten
(R.), 1890. – Der Ammeiſter von
Straßburg (Dr.), 1890. – Torre
Marie. Korſiſche Nn. und anderes,
1891. – Ratibor (Dr.), 1893. – Pro-
metheus (Bühnendichtung), 1894. –
Randverbeſſerungen des Feldmar-
ſchalls Moltke. Orla Daudy. Eine
Mutter, 1895. – Rübezahl (Satir-
ſpiel), 1896. – Getreu bis in den Tod
(Dram. Stimmungsbild), 1903.

Jahde, Hans von der,

Pſeud. für
Hans von Jaden; ſ. d.!

*Jahn, Ernſt Reinhold,

* am 12.
April 1853 in Meiningen, wo ſein
Vater Apotheker und ſpäter als Obſt-
baumzüchter tätig war, erhielt ſeine
erſte Bildung in dem Privatlehrinſti-
tut des Dr. Schreiber und befuchte
darauf das Gymnaſium ſeiner Vater-
ſtadt. Sein Vater ſtarb frühe. Mit
17 Jahren kam er zu ſeinem Bruder,
der in Lenzburg (Schweiz) eine Apo-
theke beſaß, in die Lehre, doch ſagte
ihm dieſer Beruf ſo wenig zu, daß
ſein Vormund geſtattete, auf das
Gymnaſium in Meiningen zurück-
kehren zu dürfen. Nach Abſolvierung
desſelben widmete er ſich in Jena,
Breslau, Straßburg und München
dem Studium der Medizin, legte
1880 ſein Staatsexamen ab und er-
warb ſich durch eine preisgekrönte
Arbeit über Geſundheitspflege des
Auges den Doktorgrad. Nach einigen
Jrrfahrten, deren Zweck die Nieder-
laſſung als praktiſcher Arzt war, trat
er als Militärarzt in das württem-
berg. Regiment Nr. 126 in Straß-
burg ein, verließ aber ſchon 1886 den
Militärdienſt und zog nach Rappolts-
weiler im Oberelſaß, wo er ſich als
praktiſcher Arzt niederließ. Seit 1902
[Spaltenumbruch]

Jah
wirkte er als ſolcher einige Jahre in
Erfurt, kehrte aber dann wieder nach
Rappoltsweiler zurück.

S:

Die Pfei-
ferbrüder (Volkstüml. Feſtſpiel zur
500jähr. Feier der Pfeiferbruderſchaft
von Rappoltsweiler), 1890. – Neue
und alte Lieder, 1891. – Humoriſt.
Erzählungen, 1894. – Zwerchfelltupfer
(Luſtige Geſchn.), 1898. – Die beiden
Engländer (Humor.), 1898. – Jn der
Kaltwaſſerheilanſtalt (Erheiternde
En.), 1902. – Rosmunde, Königin
der Longobarden (Tr.), 1902. – Thü-
ringer und Wasgenwald-Märchen,
1908.

Jahn, Guſtav,

pſd. Guſt. Friſch,
* am 23. Februar 1818 zu Sanders-
leben in Anhalt-Deſſau, erlernte das
Handwerk ſeines Vaters, eines Weiß-
gerbers, u. brachte es darin auch bis
zum zünftigen Meiſter. Als das von
den Vätern übernommene Handwerk
aus lokalen Gründen ſeine Rentabi-
lität verlor, gab J. dasſelbe 1846
auf und betrieb die Landwirtſchaft.
Hierbei kam ihm ein vom Könige
Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
bewilligtes Gnadengeſchenk von 600
Talern als Betriebskapital trefflich
zu ſtatten. Seit 1843 lieferte er auch
unter dem Namen „Schulze-Gott-
lieb“
Erzählungen für das Halle-
ſche „Volksblatt für Stadt u. Land“,
die ſpäter als „Geſammelte Schrif-
ten“ erſchienen. Jm Jahre 1852
wurde er zum Bürgermeiſter ſeiner
Vaterſtadt erwählt, und 1858 über-
nahm er das Amt eines Vorſtehers
der Pommerſchen Brüderanſtalt und
des Knabenrettungshauſes in Züll-
chow bei Stettin, wo er eine frucht-
reiche Tätigkeit entfaltete. Eine Reihe
von Jahren gab er hier auch das
Volksblatt „Der Züllchower Bote“
heraus. Er ſtarb in Züllchow am
29. März 1888.

S:

Vermiſchte Ge-
dichte, 1845. – Das Hohelied in Lie-
dern; II, 1845–47. 6. A. 1895. – Ge-
ſammelte Schriften; III, 1848–49. –
Der Gratulant (Samml. ernſter und

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[336/0340] Jah Jah des franzöſiſchen Miniſters des Jn- nern aus Paris ausgewieſen, worauf er ſeinen Wohnſitz nach Berlin ver- legte; doch kehrte er ſchon 1901 nach Paris zurück und iſt dort in der Nacht zum 5. Januar 1905 geſtorben. S: Die Dulderin (Lebensgeſch. ſeiner Mutter), 1887. – Die Chauviniſten (R.), 1890. – Der Ammeiſter von Straßburg (Dr.), 1890. – Torre Marie. Korſiſche Nn. und anderes, 1891. – Ratibor (Dr.), 1893. – Pro- metheus (Bühnendichtung), 1894. – Randverbeſſerungen des Feldmar- ſchalls Moltke. Orla Daudy. Eine Mutter, 1895. – Rübezahl (Satir- ſpiel), 1896. – Getreu bis in den Tod (Dram. Stimmungsbild), 1903. Jahde, Hans von der, Pſeud. für Hans von Jaden; ſ. d.! *Jahn, Ernſt Reinhold, * am 12. April 1853 in Meiningen, wo ſein Vater Apotheker und ſpäter als Obſt- baumzüchter tätig war, erhielt ſeine erſte Bildung in dem Privatlehrinſti- tut des Dr. Schreiber und befuchte darauf das Gymnaſium ſeiner Vater- ſtadt. Sein Vater ſtarb frühe. Mit 17 Jahren kam er zu ſeinem Bruder, der in Lenzburg (Schweiz) eine Apo- theke beſaß, in die Lehre, doch ſagte ihm dieſer Beruf ſo wenig zu, daß ſein Vormund geſtattete, auf das Gymnaſium in Meiningen zurück- kehren zu dürfen. Nach Abſolvierung desſelben widmete er ſich in Jena, Breslau, Straßburg und München dem Studium der Medizin, legte 1880 ſein Staatsexamen ab und er- warb ſich durch eine preisgekrönte Arbeit über Geſundheitspflege des Auges den Doktorgrad. Nach einigen Jrrfahrten, deren Zweck die Nieder- laſſung als praktiſcher Arzt war, trat er als Militärarzt in das württem- berg. Regiment Nr. 126 in Straß- burg ein, verließ aber ſchon 1886 den Militärdienſt und zog nach Rappolts- weiler im Oberelſaß, wo er ſich als praktiſcher Arzt niederließ. Seit 1902 wirkte er als ſolcher einige Jahre in Erfurt, kehrte aber dann wieder nach Rappoltsweiler zurück. S: Die Pfei- ferbrüder (Volkstüml. Feſtſpiel zur 500jähr. Feier der Pfeiferbruderſchaft von Rappoltsweiler), 1890. – Neue und alte Lieder, 1891. – Humoriſt. Erzählungen, 1894. – Zwerchfelltupfer (Luſtige Geſchn.), 1898. – Die beiden Engländer (Humor.), 1898. – Jn der Kaltwaſſerheilanſtalt (Erheiternde En.), 1902. – Rosmunde, Königin der Longobarden (Tr.), 1902. – Thü- ringer und Wasgenwald-Märchen, 1908. Jahn, Guſtav, pſd. Guſt. Friſch, * am 23. Februar 1818 zu Sanders- leben in Anhalt-Deſſau, erlernte das Handwerk ſeines Vaters, eines Weiß- gerbers, u. brachte es darin auch bis zum zünftigen Meiſter. Als das von den Vätern übernommene Handwerk aus lokalen Gründen ſeine Rentabi- lität verlor, gab J. dasſelbe 1846 auf und betrieb die Landwirtſchaft. Hierbei kam ihm ein vom Könige Friedrich Wilhelm IV. von Preußen bewilligtes Gnadengeſchenk von 600 Talern als Betriebskapital trefflich zu ſtatten. Seit 1843 lieferte er auch unter dem Namen „Schulze-Gott- lieb“ Erzählungen für das Halle- ſche „Volksblatt für Stadt u. Land“, die ſpäter als „Geſammelte Schrif- ten“ erſchienen. Jm Jahre 1852 wurde er zum Bürgermeiſter ſeiner Vaterſtadt erwählt, und 1858 über- nahm er das Amt eines Vorſtehers der Pommerſchen Brüderanſtalt und des Knabenrettungshauſes in Züll- chow bei Stettin, wo er eine frucht- reiche Tätigkeit entfaltete. Eine Reihe von Jahren gab er hier auch das Volksblatt „Der Züllchower Bote“ heraus. Er ſtarb in Züllchow am 29. März 1888. S: Vermiſchte Ge- dichte, 1845. – Das Hohelied in Lie- dern; II, 1845–47. 6. A. 1895. – Ge- ſammelte Schriften; III, 1848–49. – Der Gratulant (Samml. ernſter und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/340>, abgerufen am 29.03.2024.