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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kri
1848 zog er mit dem Freischarenkorps
des Frhrn. von der Tann nach Schles-
wig, beteiligte sich später an der ba-
disch-pfälzischen Erhebung und floh,
zum Tode verurteilt, in die Schweiz,
von wo er sich 1850 nach Neuyork be-
gab. Hier wandte er sich wieder den
Rechtswissenschaften zu und siedelte
1854 als Advokat nach Sheboygan,
Wisconsin, über, wo er zweimal zum
Staatsanwalt gewählt ward. Wäh-
rend des Bürgerkrieges erwarb er sich
als Oberst des von ihm angeworbenen
27. Wisconsiner Freiwilligenregi-
ments große Verdienste; er machte die
Belagerung von Vicksburg, die Feld-
züge in Arkansas mit und befehligte
die 3. Brigade der 3. Division des 13.
Armeekorps unter Cauby gegen Mo-
bile und wurde zum Brigadegeneral
ernannt. Nach dem Frieden war er
wieder in Sheboygan als Advokat
tätig, wurde 1888 zur Praxis am ober-
sten Gerichtshof der Verein. Staaten
zugelassen und verlegte einige Jahre
später seinen Wirkungskreis nach Mil-
waukee. Nachdem Cleveland Präsident
der Verein. Staaten geworden war,
betraute er K. mit dem wichtigen und
einträglichen Amte eines Zolldirektors
im Hafen von Milwaukee. K. starb
daselbst am 9. März 1897.

S:

Dornen
und Rosen von den Vogesen (Ge.),
1846. - Gesangbuch (Ge.), 1848. - Aus
Wisconsin (Ge.), 1875.

*Krickeberg, Elisabeth,

geborene
Leßke, wurde am 2. Febr. 1861 in
dem kleinen Städtchen Liebenau in der
Mark Brandenburg als die Tochter
eines Gutsbesitzers geboren. Jn länd-
lichen Verhältnissen groß geworden,
hat sie sich bis heute eine tiefgehende
Vorliebe für das Landleben bewahrt.
Nachdem sie erst die dortige Stadt-
schule besucht hatte, dann durch Pri-
vatunterricht weiter gebildet war, be-
suchte sie seit ihrem 12. Jahre die
Töchterschule in Schwiebus, wohin
auch später ihre Eltern nach Verkauf
ihres Besitztums übergesiedelt waren.
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Kri
Jhren Wunsch, das Lehrerinnenexa-
men abzulegen, mußte sie einstweilen
zurückstellen, da sie viel kränkelte, doch
behielt sie dieses Ziel bei ihrer nun
folgenden hauswirtschaftlichen Aus-
bildung stets im Auge und vernach-
lässigte darüber ihre geistige u. wissen-
schaftliche Weiterbildung nicht. End-
lich gaben die Eltern ihrem Drängen
nach, und Elisabeth ging nach privater
Vorbereitung 1878 nach Berlin, wo
sie das Seminar des Fräuleins Al-
bertine Prox besuchte und 1880 die
Prüfung für mittlere u. höhere Töch-
terschulen ablegte. Zu amtlicher Tä-
tigkeit als Lehrerin kam sie freilich
nicht, da sie in dem Haushalt ihrer
Eltern unentbehrlich war und sich
außerdem bald verlobte. Jm Jahre
1883 verheiratete sie sich mit dem Post-
sekretär Konr. Krickeberg, mit dem sie
seitdem in glücklichster Ehe erst in
Berlin-Schöneberg und jetzt in Char-
lottenburg lebt. Seit 1891 schriftstel-
lerisch tätig, erhielt sie gleich für ihre
erste Novelle den vom "Universum"
ausgesetzten Preis. Außer einem Le-
bensbilde des Staatssekretärs "Hein-
rich von Stephan" (1897) hat sie bis-
her herausgegeben

S:

Dahinten in
Polen (R.), 1899. - Überflüssig. Der
Häßliche (2 En.), 1899. - Muck als
Freiwerber und andere Geschichten,
1900. - Ohne Liebe. Der tolle Graf
(2 En.), 1904. - Die Frau Professor
(R.), 1. u. 2. A. 1906. - Die Krähe
und andere Novellen, 1910. - Der
Schwester Vermächtnis (R.), 1910. -
"Wie wir vergeben" (R.), 1911.

*Krieg, Johann Joseph,

geb. am
15. März 1847 zu Großentaft im Kreise
Hünfeld (Kurhessen) als der Sohn
achtbarer Bauersleute, studierte im
Knabenseminar zu Fulda die Huma-
niora und im Priesterseminar daselbst
unter Laberenz, Reinerding und Gut-
berlet Philosophie u. Theologie. Nach
Empfang der Priesterweihe (1869)
kam er als Kaplan nach Hattenhof bei
Fulda u. 1872 nach Amoeneburg bei

*


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Kri
1848 zog er mit dem Freiſcharenkorps
des Frhrn. von der Tann nach Schles-
wig, beteiligte ſich ſpäter an der ba-
diſch-pfälziſchen Erhebung und floh,
zum Tode verurteilt, in die Schweiz,
von wo er ſich 1850 nach Neuyork be-
gab. Hier wandte er ſich wieder den
Rechtswiſſenſchaften zu und ſiedelte
1854 als Advokat nach Sheboygan,
Wisconſin, über, wo er zweimal zum
Staatsanwalt gewählt ward. Wäh-
rend des Bürgerkrieges erwarb er ſich
als Oberſt des von ihm angeworbenen
27. Wisconſiner Freiwilligenregi-
ments große Verdienſte; er machte die
Belagerung von Vicksburg, die Feld-
züge in Arkanſas mit und befehligte
die 3. Brigade der 3. Diviſion des 13.
Armeekorps unter Cauby gegen Mo-
bile und wurde zum Brigadegeneral
ernannt. Nach dem Frieden war er
wieder in Sheboygan als Advokat
tätig, wurde 1888 zur Praxis am ober-
ſten Gerichtshof der Verein. Staaten
zugelaſſen und verlegte einige Jahre
ſpäter ſeinen Wirkungskreis nach Mil-
waukee. Nachdem Cleveland Präſident
der Verein. Staaten geworden war,
betraute er K. mit dem wichtigen und
einträglichen Amte eines Zolldirektors
im Hafen von Milwaukee. K. ſtarb
daſelbſt am 9. März 1897.

S:

Dornen
und Roſen von den Vogeſen (Ge.),
1846. ‒ Geſangbuch (Ge.), 1848. ‒ Aus
Wisconſin (Ge.), 1875.

*Krickeberg, Eliſabeth,

geborene
Leßke, wurde am 2. Febr. 1861 in
dem kleinen Städtchen Liebenau in der
Mark Brandenburg als die Tochter
eines Gutsbeſitzers geboren. Jn länd-
lichen Verhältniſſen groß geworden,
hat ſie ſich bis heute eine tiefgehende
Vorliebe für das Landleben bewahrt.
Nachdem ſie erſt die dortige Stadt-
ſchule beſucht hatte, dann durch Pri-
vatunterricht weiter gebildet war, be-
ſuchte ſie ſeit ihrem 12. Jahre die
Töchterſchule in Schwiebus, wohin
auch ſpäter ihre Eltern nach Verkauf
ihres Beſitztums übergeſiedelt waren.
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Kri
Jhren Wunſch, das Lehrerinnenexa-
men abzulegen, mußte ſie einſtweilen
zurückſtellen, da ſie viel kränkelte, doch
behielt ſie dieſes Ziel bei ihrer nun
folgenden hauswirtſchaftlichen Aus-
bildung ſtets im Auge und vernach-
läſſigte darüber ihre geiſtige u. wiſſen-
ſchaftliche Weiterbildung nicht. End-
lich gaben die Eltern ihrem Drängen
nach, und Eliſabeth ging nach privater
Vorbereitung 1878 nach Berlin, wo
ſie das Seminar des Fräuleins Al-
bertine Prox beſuchte und 1880 die
Prüfung für mittlere u. höhere Töch-
terſchulen ablegte. Zu amtlicher Tä-
tigkeit als Lehrerin kam ſie freilich
nicht, da ſie in dem Haushalt ihrer
Eltern unentbehrlich war und ſich
außerdem bald verlobte. Jm Jahre
1883 verheiratete ſie ſich mit dem Poſt-
ſekretär Konr. Krickeberg, mit dem ſie
ſeitdem in glücklichſter Ehe erſt in
Berlin-Schöneberg und jetzt in Char-
lottenburg lebt. Seit 1891 ſchriftſtel-
leriſch tätig, erhielt ſie gleich für ihre
erſte Novelle den vom „Univerſum‟
ausgeſetzten Preis. Außer einem Le-
bensbilde des Staatsſekretärs „Hein-
rich von Stephan‟ (1897) hat ſie bis-
her herausgegeben

S:

Dahinten in
Polen (R.), 1899. ‒ Überflüſſig. Der
Häßliche (2 En.), 1899. ‒ Muck als
Freiwerber und andere Geſchichten,
1900. ‒ Ohne Liebe. Der tolle Graf
(2 En.), 1904. ‒ Die Frau Profeſſor
(R.), 1. u. 2. A. 1906. ‒ Die Krähe
und andere Novellen, 1910. ‒ Der
Schweſter Vermächtnis (R.), 1910. ‒
„Wie wir vergeben‟ (R.), 1911.

*Krieg, Johann Joſeph,

geb. am
15. März 1847 zu Großentaft im Kreiſe
Hünfeld (Kurheſſen) als der Sohn
achtbarer Bauersleute, ſtudierte im
Knabenſeminar zu Fulda die Huma-
niora und im Prieſterſeminar daſelbſt
unter Laberenz, Reinerding und Gut-
berlet Philoſophie u. Theologie. Nach
Empfang der Prieſterweihe (1869)
kam er als Kaplan nach Hattenhof bei
Fulda u. 1872 nach Amoeneburg bei

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/118>, abgerufen am 18.04.2024.