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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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dieren. Seit 1899 setzte er seine Stu-
dien in Heidelberg fort, beschäftigte
sich aber neben seinem Fachstudium
besonders mit Philosophie u. Kunst-
wissenschaft. Tiefwirkende Anregun-
gen gab ihm 1901 ein mehrmonatiger
Aufenthalt in Jtalien. Jm Februar
1902 erwarb er sich mit einer Abhand-
lung über "Die Anschauungen von
Staat und Kirche im Reiche der Ka-
rolinger" (1902) den Doktorgrad.
Jnzwischen war seine früh erwachte
dichterische Neigung im dauernden
Umgang mit vergangener und zeit-
genössischer Kunst zu bestimmtem,
eigenem Wollen gereift, in dessen
Dienst er seine ungeteilte Kraft zu
stellen sich entschloß. Er nahm im
Herbst 1902 als freier Schriftsteller
seinen Wohnsitz in Wilmersdorf bei
Berlin und verlegte ihn 1905 nach
seiner Verheiratung mit der Tochter
des Historikers Erdmannsdörffer nach
Heppenheim an der Bergstraße, kehrte
aber im Frühjahr 1907 nach Wil-
mersdorf zurück.

S:

Kreuzigung
(Dr.), 1902. - Menschendämmerung
(Schsp.), 1902. - Die Heilandsbraut
(Dr.), 1903. - Modernus (Die Tragi-
komödie seines Lebens - aus Bruch-
stücken ein Bruchstück), 1904. 2. A.
1905. - Maria Friedhammer (Dr.),
1904. 3. A. 1905. - Heinrich Vierordt,
das Profil eines deutschen Dichters,
1905. - Berg des Ärgernisses (Tr.),
1905. 2. A. 1906. - Der Herrgotts-
warter (Dr.), 1906. - Der Kampf mit
dem Schatten (3 Akte eines Vorspiels
zum Leben), 1906. - Der große Tag
(Schsp.), 1907. - Jdeale des Teufels
(Eine boshafte Kulturfahrt), 1908.
2. A. 1910. - Der schwarze Kavalier
(Deutsches Spiel) und: Olympias
(Griech. Spiel), 1908. - Der Stier
von Olivera (Schsp.), 1. u. 2. A. 1910.

Lilienstein, Hans,

s. Folke von
Lilienstein!

*Lilienthal, Erich,

geboren am
12. Mai 1879 in Berlin, erhielt dort
seine Gymnasialbildung und studierte
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Lil
an der Universität daselbst hauptsäch-
lich Geschichte und Literatur. Diese
Studien setzte er seit 1900 in München
und privatim seit 1901 in Jtalien fort.
Nach seiner Verheiratung (1902) ver-
brachte er längere Zeit in Tunis und
lebte dann abwechselnd in verschie-
denen Städten Deutschlands (Berlin,
Weimar, Eisenach), der Schweiz (Zü-
rich, Luzern, Airolo) u. Jtaliens (vor-
wiegend in Rom und Florenz), nahm
dann aber seinen dauernden Wohnsitz
in Berlin.

S:

Tagebuch eines Sie-
gers, 1901. - Peter Schüler (Eine
Tragi-Groteske), 1905. - "Der Zeit-
gemäßen Missionsfahrten". 1. Teil:
Meyer und Müller, 1.-4. A. 1906.

Lilienthal, Max,

wurde am 6.
November 1815 zu München geboren,
besuchte das Gymnasium u. die Uni-
versität daselbst, an der er 1837 zum
Dr. phil. promovierte u. dann Theo-
logie studierte. Jm Jahre 1839 ging
er als Direktor einer Schule nach
Riga, wurde 1840 als Rat in das
Ministerium für Volksaufklärung be-
rufen, verließ aber 1845 den russischen
Staatsdienst u. folgte seiner Familie
nach Amerika. Hier war er 1845-55
Geistlicher u. Vorstand eines jüdischen
Pensionats in Neuyork und danach
Geistlicher in Cincinnati, wo er am
5. April 1882 starb. Er war einer der
besten Kanzelredner und der tätigsten
Rabbiner Amerikas. Er gründete den
amerikanischen Rabbinerverband, des-
sen Präsident er bis zu seinem Tode
blieb, wirkte als Professor an dem
Hebrew Union College u. als Mit-
glied des Direktoriums der Universität
in Cincinnati.

S:

Freiheit, Frühling
und Liebe (Ge.), 1857.

Lilienthal, Wilhelm,

pseudon.
Wilhelm Thal, wurde am 28. Jan.
1867 in Berlin geboren, besuchte dort
das Gymnasium zum grauen Kloster
und war dann mehrere Jahre als
Schauspieler tätig. Seit 1888 lebte er
in Berlin als Schriftsteller u. lieferte
er besonders Übersetzungen franzö-

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Lil
dieren. Seit 1899 ſetzte er ſeine Stu-
dien in Heidelberg fort, beſchäftigte
ſich aber neben ſeinem Fachſtudium
beſonders mit Philoſophie u. Kunſt-
wiſſenſchaft. Tiefwirkende Anregun-
gen gab ihm 1901 ein mehrmonatiger
Aufenthalt in Jtalien. Jm Februar
1902 erwarb er ſich mit einer Abhand-
lung über „Die Anſchauungen von
Staat und Kirche im Reiche der Ka-
rolinger‟ (1902) den Doktorgrad.
Jnzwiſchen war ſeine früh erwachte
dichteriſche Neigung im dauernden
Umgang mit vergangener und zeit-
genöſſiſcher Kunſt zu beſtimmtem,
eigenem Wollen gereift, in deſſen
Dienſt er ſeine ungeteilte Kraft zu
ſtellen ſich entſchloß. Er nahm im
Herbſt 1902 als freier Schriftſteller
ſeinen Wohnſitz in Wilmersdorf bei
Berlin und verlegte ihn 1905 nach
ſeiner Verheiratung mit der Tochter
des Hiſtorikers Erdmannsdörffer nach
Heppenheim an der Bergſtraße, kehrte
aber im Frühjahr 1907 nach Wil-
mersdorf zurück.

S:

Kreuzigung
(Dr.), 1902. ‒ Menſchendämmerung
(Schſp.), 1902. ‒ Die Heilandsbraut
(Dr.), 1903. ‒ Modernus (Die Tragi-
komödie ſeines Lebens ‒ aus Bruch-
ſtücken ein Bruchſtück), 1904. 2. A.
1905. ‒ Maria Friedhammer (Dr.),
1904. 3. A. 1905. ‒ Heinrich Vierordt,
das Profil eines deutſchen Dichters,
1905. ‒ Berg des Ärgerniſſes (Tr.),
1905. 2. A. 1906. ‒ Der Herrgotts-
warter (Dr.), 1906. ‒ Der Kampf mit
dem Schatten (3 Akte eines Vorſpiels
zum Leben), 1906. ‒ Der große Tag
(Schſp.), 1907. ‒ Jdeale des Teufels
(Eine boshafte Kulturfahrt), 1908.
2. A. 1910. ‒ Der ſchwarze Kavalier
(Deutſches Spiel) und: Olympias
(Griech. Spiel), 1908. ‒ Der Stier
von Olivera (Schſp.), 1. u. 2. A. 1910.

Lilienſtein, Hans,

ſ. Folke von
Lilienſtein!

*Lilienthal, Erich,

geboren am
12. Mai 1879 in Berlin, erhielt dort
ſeine Gymnaſialbildung und ſtudierte
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Lil
an der Univerſität daſelbſt hauptſäch-
lich Geſchichte und Literatur. Dieſe
Studien ſetzte er ſeit 1900 in München
und privatim ſeit 1901 in Jtalien fort.
Nach ſeiner Verheiratung (1902) ver-
brachte er längere Zeit in Tunis und
lebte dann abwechſelnd in verſchie-
denen Städten Deutſchlands (Berlin,
Weimar, Eiſenach), der Schweiz (Zü-
rich, Luzern, Airolo) u. Jtaliens (vor-
wiegend in Rom und Florenz), nahm
dann aber ſeinen dauernden Wohnſitz
in Berlin.

S:

Tagebuch eines Sie-
gers, 1901. ‒ Peter Schüler (Eine
Tragi-Groteske), 1905. ‒ „Der Zeit-
gemäßen Miſſionsfahrten‟. 1. Teil:
Meyer und Müller, 1.‒4. A. 1906.

Lilienthal, Max,

wurde am 6.
November 1815 zu München geboren,
beſuchte das Gymnaſium u. die Uni-
verſität daſelbſt, an der er 1837 zum
Dr. phil. promovierte u. dann Theo-
logie ſtudierte. Jm Jahre 1839 ging
er als Direktor einer Schule nach
Riga, wurde 1840 als Rat in das
Miniſterium für Volksaufklärung be-
rufen, verließ aber 1845 den ruſſiſchen
Staatsdienſt u. folgte ſeiner Familie
nach Amerika. Hier war er 1845‒55
Geiſtlicher u. Vorſtand eines jüdiſchen
Penſionats in Neuyork und danach
Geiſtlicher in Cincinnati, wo er am
5. April 1882 ſtarb. Er war einer der
beſten Kanzelredner und der tätigſten
Rabbiner Amerikas. Er gründete den
amerikaniſchen Rabbinerverband, deſ-
ſen Präſident er bis zu ſeinem Tode
blieb, wirkte als Profeſſor an dem
Hebrew Union College u. als Mit-
glied des Direktoriums der Univerſität
in Cincinnati.

S:

Freiheit, Frühling
und Liebe (Ge.), 1857.

Lilienthal, Wilhelm,

pſeudon.
Wilhelm Thal, wurde am 28. Jan.
1867 in Berlin geboren, beſuchte dort
das Gymnaſium zum grauen Kloſter
und war dann mehrere Jahre als
Schauſpieler tätig. Seit 1888 lebte er
in Berlin als Schriftſteller u. lieferte
er beſonders Überſetzungen franzö-

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[264/0268] Lil Lil dieren. Seit 1899 ſetzte er ſeine Stu- dien in Heidelberg fort, beſchäftigte ſich aber neben ſeinem Fachſtudium beſonders mit Philoſophie u. Kunſt- wiſſenſchaft. Tiefwirkende Anregun- gen gab ihm 1901 ein mehrmonatiger Aufenthalt in Jtalien. Jm Februar 1902 erwarb er ſich mit einer Abhand- lung über „Die Anſchauungen von Staat und Kirche im Reiche der Ka- rolinger‟ (1902) den Doktorgrad. Jnzwiſchen war ſeine früh erwachte dichteriſche Neigung im dauernden Umgang mit vergangener und zeit- genöſſiſcher Kunſt zu beſtimmtem, eigenem Wollen gereift, in deſſen Dienſt er ſeine ungeteilte Kraft zu ſtellen ſich entſchloß. Er nahm im Herbſt 1902 als freier Schriftſteller ſeinen Wohnſitz in Wilmersdorf bei Berlin und verlegte ihn 1905 nach ſeiner Verheiratung mit der Tochter des Hiſtorikers Erdmannsdörffer nach Heppenheim an der Bergſtraße, kehrte aber im Frühjahr 1907 nach Wil- mersdorf zurück. S: Kreuzigung (Dr.), 1902. ‒ Menſchendämmerung (Schſp.), 1902. ‒ Die Heilandsbraut (Dr.), 1903. ‒ Modernus (Die Tragi- komödie ſeines Lebens ‒ aus Bruch- ſtücken ein Bruchſtück), 1904. 2. A. 1905. ‒ Maria Friedhammer (Dr.), 1904. 3. A. 1905. ‒ Heinrich Vierordt, das Profil eines deutſchen Dichters, 1905. ‒ Berg des Ärgerniſſes (Tr.), 1905. 2. A. 1906. ‒ Der Herrgotts- warter (Dr.), 1906. ‒ Der Kampf mit dem Schatten (3 Akte eines Vorſpiels zum Leben), 1906. ‒ Der große Tag (Schſp.), 1907. ‒ Jdeale des Teufels (Eine boshafte Kulturfahrt), 1908. 2. A. 1910. ‒ Der ſchwarze Kavalier (Deutſches Spiel) und: Olympias (Griech. Spiel), 1908. ‒ Der Stier von Olivera (Schſp.), 1. u. 2. A. 1910. Lilienſtein, Hans, ſ. Folke von Lilienſtein! *Lilienthal, Erich, geboren am 12. Mai 1879 in Berlin, erhielt dort ſeine Gymnaſialbildung und ſtudierte an der Univerſität daſelbſt hauptſäch- lich Geſchichte und Literatur. Dieſe Studien ſetzte er ſeit 1900 in München und privatim ſeit 1901 in Jtalien fort. Nach ſeiner Verheiratung (1902) ver- brachte er längere Zeit in Tunis und lebte dann abwechſelnd in verſchie- denen Städten Deutſchlands (Berlin, Weimar, Eiſenach), der Schweiz (Zü- rich, Luzern, Airolo) u. Jtaliens (vor- wiegend in Rom und Florenz), nahm dann aber ſeinen dauernden Wohnſitz in Berlin. S: Tagebuch eines Sie- gers, 1901. ‒ Peter Schüler (Eine Tragi-Groteske), 1905. ‒ „Der Zeit- gemäßen Miſſionsfahrten‟. 1. Teil: Meyer und Müller, 1.‒4. A. 1906. Lilienthal, Max, wurde am 6. November 1815 zu München geboren, beſuchte das Gymnaſium u. die Uni- verſität daſelbſt, an der er 1837 zum Dr. phil. promovierte u. dann Theo- logie ſtudierte. Jm Jahre 1839 ging er als Direktor einer Schule nach Riga, wurde 1840 als Rat in das Miniſterium für Volksaufklärung be- rufen, verließ aber 1845 den ruſſiſchen Staatsdienſt u. folgte ſeiner Familie nach Amerika. Hier war er 1845‒55 Geiſtlicher u. Vorſtand eines jüdiſchen Penſionats in Neuyork und danach Geiſtlicher in Cincinnati, wo er am 5. April 1882 ſtarb. Er war einer der beſten Kanzelredner und der tätigſten Rabbiner Amerikas. Er gründete den amerikaniſchen Rabbinerverband, deſ- ſen Präſident er bis zu ſeinem Tode blieb, wirkte als Profeſſor an dem Hebrew Union College u. als Mit- glied des Direktoriums der Univerſität in Cincinnati. S: Freiheit, Frühling und Liebe (Ge.), 1857. Lilienthal, Wilhelm, pſeudon. Wilhelm Thal, wurde am 28. Jan. 1867 in Berlin geboren, beſuchte dort das Gymnaſium zum grauen Kloſter und war dann mehrere Jahre als Schauſpieler tätig. Seit 1888 lebte er in Berlin als Schriftſteller u. lieferte er beſonders Überſetzungen franzö- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/268>, abgerufen am 29.03.2024.