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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mai
auch noch die Praxis im Kurort
Mammern übernommen. Letztere gab
er 1890 aus Gesundheitsrücksichten
auf und fing nun an, in seinem schö-
nen Heim in Zürich zu schriftstellern.
Er fand infolge eines Unfalles auf
der Trambahn am 16. Juni 1900 in
Paris den Tod.

S:

Drei Erzählun-
gen (Marianne. - Der Vogt zu Kaiser-
stuhl. - Der verfehlte Chorherr),
1892.

Maier, Andreas,

wurde am 6. Apr.
1826 zu Stockburg bei Villingen in
Baden als der Sohn des Lochhofbe-
sitzers Jakob M. geboren. Er wuchs
in ländlicher Abgeschiedenheit auf,
besuchte nur die Dorfschule, mußte
während des Sommers die elterliche
Herde hüten, fand dabei aber Zeit,
viel zu lesen und namentlich sein
Zeichentalent zu üben. Ein evangel.
Geistlicher in Mönchweiler, der auf
den begabten Knaben aufmerksam
geworden war, erteilte ihm Unter-
richt in den Sprachen und in der
Mathematik, so daß der Knabe nach
seiner Konsirmation die Bürgerschule
zu Villingen besuchen und nach einem
Jahre (1841) in das Polytechnikum
in Karlsruhe eintreten konnte. Er
wollte sich dem Jngenieurfache wid-
men; da aber seine spärlichen Mittel
bald erschöpft waren, so nahm er eine
Lehrstelle für Mathematik am Jn-
stitute Kayser in Heidelberg an und
besuchte nun gleichzeitig mehrere Vor-
lesungen an der Universität. Danach
trat er in den praktischen Geometer-
dienst, absolvierte im Spätherbst
1847 die Prüfung für Mathematik,
Physik, Chemie und Naturgeschichte
und erhielt nun die Stelle eines
Hauptlehrers an der Gewerbeschule
in Triberg. Jm Jahre 1848 wirkte
er als Lehrer in Ettenheim und
Bruchsal, 1849-59 an der höheren
Bürgerschule in Sinsheim, 1859-63
als Leiter an der Gewerbeschule in
Villingen und darauf als Professor
an der höheren Bürgerschule in Karls-
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Mai
ruhe. Als solcher starb er am 17.
Februar 1891.

S:

Klänge von der
Sommerau (Volksgesänge in alle-
mannischer Mundart), 1876.

*Maier, Ernst,

geb. am 30. Sept.
1875 in Schweinau bei Nürnberg
als der Sohn eines Malers, besuchte
die Volksschule daselbst und trat 1888
als Lehrling in eine Buchhandlung
ein, wo er jede Gelegenheit benutzte,
sich autodidaktisch weiterzubilden.
Später widmete er sich dem Kauf-
mannsstande und ist gegenwärtig
(1898) Betriebsleiter einer Fabrik
in Nürnberg.

S:

Grüße aus Nah u.
Fern (Ge.), 1898. - Aus der Ferne
in die Ferne, 7. A. 1902.

Maier, Ferdinand,

pseudon. F.
Jerma, geb. am 4. März 1836 in
Thunau, lebte bis 1893 als kaiserl.
Rentmeister in Bischweiler (Elsaß),
seitdem in Stuttgart und ist hier in-
zwischen (wann?) gestorben.

S:

Er-
lebtes und Erdachtes (Hum. und En.
a. d. Badeleben), 1879. - Jndiskre-
tionen (Hum. E.), 1881. - Er soll
dein Herr sein (Lsp.), 1883. - Der
Huttel (Hum.), 1888.

*Maier, Georg,

geb. am 17. Jan.
1858 in Pursruck bei Amberg (Ober-
pfalz, Bayern) als ältester Sohn
eines Mühlenbesitzers u. Gemeinde-
vorstands, besuchte bis zum 14. Jahre
die Ortsschule, dann drei Jahre lang
die Präparandenschule in Amberg
und weitere zwei Jahre das katho-
lische Lehrerseminar in Eichstätt, das
er im Juli 1877 absolvierte. Er
wirkte dann als Hilfslehrer in Lan-
genbruck, Adertshausen, Hörmanns-
dorf und Allersberg und wurde nach
Bestehen der Konkursprüfung 1881
definitiv als Lehrer in Zell bei Hil-
poltstein angestellt, wo er sich 1883
mit einer Dame verheiratete, die frü-
her Erzieherin im Hause des Grafen
Sardi in Lucca (Jtalien) gewesen
war. Von Zell kam M. im Herbst
1884 nach dem bekannten Hopfen-
städtchen Spalt und 1888 nach Nürn-

*


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Mai
auch noch die Praxis im Kurort
Mammern übernommen. Letztere gab
er 1890 aus Geſundheitsrückſichten
auf und fing nun an, in ſeinem ſchö-
nen Heim in Zürich zu ſchriftſtellern.
Er fand infolge eines Unfalles auf
der Trambahn am 16. Juni 1900 in
Paris den Tod.

S:

Drei Erzählun-
gen (Marianne. ‒ Der Vogt zu Kaiſer-
ſtuhl. ‒ Der verfehlte Chorherr),
1892.

Maier, Andreas,

wurde am 6. Apr.
1826 zu Stockburg bei Villingen in
Baden als der Sohn des Lochhofbe-
ſitzers Jakob M. geboren. Er wuchs
in ländlicher Abgeſchiedenheit auf,
beſuchte nur die Dorfſchule, mußte
während des Sommers die elterliche
Herde hüten, fand dabei aber Zeit,
viel zu leſen und namentlich ſein
Zeichentalent zu üben. Ein evangel.
Geiſtlicher in Mönchweiler, der auf
den begabten Knaben aufmerkſam
geworden war, erteilte ihm Unter-
richt in den Sprachen und in der
Mathematik, ſo daß der Knabe nach
ſeiner Konſirmation die Bürgerſchule
zu Villingen beſuchen und nach einem
Jahre (1841) in das Polytechnikum
in Karlsruhe eintreten konnte. Er
wollte ſich dem Jngenieurfache wid-
men; da aber ſeine ſpärlichen Mittel
bald erſchöpft waren, ſo nahm er eine
Lehrſtelle für Mathematik am Jn-
ſtitute Kayſer in Heidelberg an und
beſuchte nun gleichzeitig mehrere Vor-
leſungen an der Univerſität. Danach
trat er in den praktiſchen Geometer-
dienſt, abſolvierte im Spätherbſt
1847 die Prüfung für Mathematik,
Phyſik, Chemie und Naturgeſchichte
und erhielt nun die Stelle eines
Hauptlehrers an der Gewerbeſchule
in Triberg. Jm Jahre 1848 wirkte
er als Lehrer in Ettenheim und
Bruchſal, 1849‒59 an der höheren
Bürgerſchule in Sinsheim, 1859‒63
als Leiter an der Gewerbeſchule in
Villingen und darauf als Profeſſor
an der höheren Bürgerſchule in Karls-
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Mai
ruhe. Als ſolcher ſtarb er am 17.
Februar 1891.

S:

Klänge von der
Sommerau (Volksgeſänge in alle-
manniſcher Mundart), 1876.

*Maier, Ernſt,

geb. am 30. Sept.
1875 in Schweinau bei Nürnberg
als der Sohn eines Malers, beſuchte
die Volksſchule daſelbſt und trat 1888
als Lehrling in eine Buchhandlung
ein, wo er jede Gelegenheit benutzte,
ſich autodidaktiſch weiterzubilden.
Später widmete er ſich dem Kauf-
mannsſtande und iſt gegenwärtig
(1898) Betriebsleiter einer Fabrik
in Nürnberg.

S:

Grüße aus Nah u.
Fern (Ge.), 1898. ‒ Aus der Ferne
in die Ferne, 7. A. 1902.

Maier, Ferdinand,

pſeudon. F.
Jerma, geb. am 4. März 1836 in
Thunau, lebte bis 1893 als kaiſerl.
Rentmeiſter in Biſchweiler (Elſaß),
ſeitdem in Stuttgart und iſt hier in-
zwiſchen (wann?) geſtorben.

S:

Er-
lebtes und Erdachtes (Hum. und En.
a. d. Badeleben), 1879. ‒ Jndiskre-
tionen (Hum. E.), 1881. ‒ Er ſoll
dein Herr ſein (Lſp.), 1883. ‒ Der
Huttel (Hum.), 1888.

*Maier, Georg,

geb. am 17. Jan.
1858 in Pursruck bei Amberg (Ober-
pfalz, Bayern) als älteſter Sohn
eines Mühlenbeſitzers u. Gemeinde-
vorſtands, beſuchte bis zum 14. Jahre
die Ortsſchule, dann drei Jahre lang
die Präparandenſchule in Amberg
und weitere zwei Jahre das katho-
liſche Lehrerſeminar in Eichſtätt, das
er im Juli 1877 abſolvierte. Er
wirkte dann als Hilfslehrer in Lan-
genbruck, Adertshauſen, Hörmanns-
dorf und Allersberg und wurde nach
Beſtehen der Konkursprüfung 1881
definitiv als Lehrer in Zell bei Hil-
poltſtein angeſtellt, wo er ſich 1883
mit einer Dame verheiratete, die frü-
her Erzieherin im Hauſe des Grafen
Sardi in Lucca (Jtalien) geweſen
war. Von Zell kam M. im Herbſt
1884 nach dem bekannten Hopfen-
ſtädtchen Spalt und 1888 nach Nürn-

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[347/0351] Mai Mai auch noch die Praxis im Kurort Mammern übernommen. Letztere gab er 1890 aus Geſundheitsrückſichten auf und fing nun an, in ſeinem ſchö- nen Heim in Zürich zu ſchriftſtellern. Er fand infolge eines Unfalles auf der Trambahn am 16. Juni 1900 in Paris den Tod. S: Drei Erzählun- gen (Marianne. ‒ Der Vogt zu Kaiſer- ſtuhl. ‒ Der verfehlte Chorherr), 1892. Maier, Andreas, wurde am 6. Apr. 1826 zu Stockburg bei Villingen in Baden als der Sohn des Lochhofbe- ſitzers Jakob M. geboren. Er wuchs in ländlicher Abgeſchiedenheit auf, beſuchte nur die Dorfſchule, mußte während des Sommers die elterliche Herde hüten, fand dabei aber Zeit, viel zu leſen und namentlich ſein Zeichentalent zu üben. Ein evangel. Geiſtlicher in Mönchweiler, der auf den begabten Knaben aufmerkſam geworden war, erteilte ihm Unter- richt in den Sprachen und in der Mathematik, ſo daß der Knabe nach ſeiner Konſirmation die Bürgerſchule zu Villingen beſuchen und nach einem Jahre (1841) in das Polytechnikum in Karlsruhe eintreten konnte. Er wollte ſich dem Jngenieurfache wid- men; da aber ſeine ſpärlichen Mittel bald erſchöpft waren, ſo nahm er eine Lehrſtelle für Mathematik am Jn- ſtitute Kayſer in Heidelberg an und beſuchte nun gleichzeitig mehrere Vor- leſungen an der Univerſität. Danach trat er in den praktiſchen Geometer- dienſt, abſolvierte im Spätherbſt 1847 die Prüfung für Mathematik, Phyſik, Chemie und Naturgeſchichte und erhielt nun die Stelle eines Hauptlehrers an der Gewerbeſchule in Triberg. Jm Jahre 1848 wirkte er als Lehrer in Ettenheim und Bruchſal, 1849‒59 an der höheren Bürgerſchule in Sinsheim, 1859‒63 als Leiter an der Gewerbeſchule in Villingen und darauf als Profeſſor an der höheren Bürgerſchule in Karls- ruhe. Als ſolcher ſtarb er am 17. Februar 1891. S: Klänge von der Sommerau (Volksgeſänge in alle- manniſcher Mundart), 1876. *Maier, Ernſt, geb. am 30. Sept. 1875 in Schweinau bei Nürnberg als der Sohn eines Malers, beſuchte die Volksſchule daſelbſt und trat 1888 als Lehrling in eine Buchhandlung ein, wo er jede Gelegenheit benutzte, ſich autodidaktiſch weiterzubilden. Später widmete er ſich dem Kauf- mannsſtande und iſt gegenwärtig (1898) Betriebsleiter einer Fabrik in Nürnberg. S: Grüße aus Nah u. Fern (Ge.), 1898. ‒ Aus der Ferne in die Ferne, 7. A. 1902. Maier, Ferdinand, pſeudon. F. Jerma, geb. am 4. März 1836 in Thunau, lebte bis 1893 als kaiſerl. Rentmeiſter in Biſchweiler (Elſaß), ſeitdem in Stuttgart und iſt hier in- zwiſchen (wann?) geſtorben. S: Er- lebtes und Erdachtes (Hum. und En. a. d. Badeleben), 1879. ‒ Jndiskre- tionen (Hum. E.), 1881. ‒ Er ſoll dein Herr ſein (Lſp.), 1883. ‒ Der Huttel (Hum.), 1888. *Maier, Georg, geb. am 17. Jan. 1858 in Pursruck bei Amberg (Ober- pfalz, Bayern) als älteſter Sohn eines Mühlenbeſitzers u. Gemeinde- vorſtands, beſuchte bis zum 14. Jahre die Ortsſchule, dann drei Jahre lang die Präparandenſchule in Amberg und weitere zwei Jahre das katho- liſche Lehrerſeminar in Eichſtätt, das er im Juli 1877 abſolvierte. Er wirkte dann als Hilfslehrer in Lan- genbruck, Adertshauſen, Hörmanns- dorf und Allersberg und wurde nach Beſtehen der Konkursprüfung 1881 definitiv als Lehrer in Zell bei Hil- poltſtein angeſtellt, wo er ſich 1883 mit einer Dame verheiratete, die frü- her Erzieherin im Hauſe des Grafen Sardi in Lucca (Jtalien) geweſen war. Von Zell kam M. im Herbſt 1884 nach dem bekannten Hopfen- ſtädtchen Spalt und 1888 nach Nürn- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/351>, abgerufen am 28.03.2024.