Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Maj
Wien, wo er im Anfange des Oktbr.
1898 erst seine Frau, dann sich selbst
erschoß. Als Grund für dieses Ver-
brechen wird maßloser Ehrgeiz an-
gegeben, der ihn zu allen möglichen
Unternehmungen antrieb, ohne zu
irgendeinem Erfolge zu führen.

S:


Der Taugenichts (Schausp.), 1891. -
Eine Frühlingsfahrt durch Jtalien
nach Tunis, Algerien u. Paris, 1898.

Major-Forseyth, Charles,

geb.
1802 zu Memel in Ostpreußen, war
der Sohn eines englischen Schiffs-
kapitäns, der dort seinen Wohnsitz
genommen hatte. Er verlor seine
Eltern, die beide aus Schottland
stammten, sehr früh und kam im 12.
Jahre in eine Erziehungsanstalt zu
Blandau in Westpreußen. Auf den
Wunsch seiner Verwandten sollte er
sich dem Handelsstande widmen, doch
trieb ihn seine Neigung zum Studium
der Theologie, dem er seit 1823 in
Königsberg oblag. Auf Professor
Olshausens Rat trat er dann in die
Missionsanstalt zu Basel ein, ging
1827 nach Korfu, um die neugriechi-
sche Sprache zu erlernen, wirkte dann
einige Jahre als Hauslehrer u. wurde
1833 von der evangelischen Gesell-
schaft in Paris als Prediger nach
Straßburg gesandt. Nachdem er 1841
in die preußische unierte Landeskirche
aufgenommen worden, ging er 1843
als preußischer Gesandtschaftspredi-
ger nach Konstantinopel, wo er bis
1845 blieb. Nach seiner Rückkehr lebte
er als Privatgelehrter in Bonn, ver-
sah auch eine Zeitlang das Amt eines
Universitätspredigers, u. wurde 1850
Hofprediger an der reformierten Ge-
meinde in Halberstadt, wo er 1852 +.

S:

Gedichte, 1846.

*Makowski, Ludwig,

geb. am 5.
Novbr. 1860 in Danzig, besuchte das
dortige Realgymnasium zu St. Jo-
hann, mußte aber seinen Wunsch, sich
den Studien widmen zu können, un-
günstiger Familienverhältnisse wegen
zurückdrängen und den Beruf eines
[Spaltenumbruch]

Mal
Kaufmanns ergreifen. 15 Jahre hielt
er in demselben aus, dann wandte er
sich in Berlin der dramatisch. Schrift-
stellerei zu, wofür er von jeher das
größte Jnteresse gezeigt hatte. Er
starb in Berlin 1905.

S:

Madame
Dutitre (Lsp.), 1898. - Hineingefallen,
oder: Sie vermietet möbliert (Scherz-
spiel), 1898. - Die verunglückte Ver-
einsgründung (Humor. Szene), 1898.
- Zu Befehl, Herr Rittmeister!
(Schw.), 1901. - Eine verunglückte
Pfingstpartie (P., bearb. von Paul
Meinhold), 1903. - Adolar Eisenbart,
Spezialreisender für Ehestandsarti-
kel (Soloßene), 1904. - Die Haus-
geister (Polterabendspiel), 1904. -
Der Geburtstagshase (Lsp.), 1904. -
Abschied (Lsp.), 1904. - Der Teufel
auf Besuch (Schw.), 1905. - Die zweite
Ella (Lsp.), 1900.

Maksa, Jda,

s. Jda Segalla!

*Malade, Theo,

Sohn eines
Fabrikbesitzers, geb. am 23. Juli 1869
in Spremberg (märkische Lausitz) ver-
lebte dort sowie auf den Gymnasien
zu Kottbus und Guben seine Jugend
bis zum Übergang zur Universität.
Er lernte dort die Mark mit ihrer
wendisch durchmischten Bevölkerung,
aber auch in den dortigen Judustrie-
zentren den Materialismus in seiner
krassesten Gestalt kennen, und dieser
Punkt ist ohne Zweifel für die Bil-
dung seiner Lebensauffassung u. für
die Liebe, die er später der gutmüti-
gen, treuen Bevölkerung des Pom-
mernlandes entgegenbringen konnte,
maßgebend gewesen. Er studierte in
Greifswald erst die Rechte, dann sei-
ner Neigung folgend, Medizin und
setzte dieses Studium in Berlin fort,
wo er auch die Promotion u. Appro-
bation erlangte. Nach zweijähriger
Assistenzzeit in Berlins Kliniken, die
ihm auch einen Einblick in bis dahin
ihm unbekannte soziale Verhältnisse
gewährte, ließ er sich 1897 in Trep-
tow an der Tollense (Vorpommern)
als praktischer Arzt nieder. Seine

*


[Spaltenumbruch]

Maj
Wien, wo er im Anfange des Oktbr.
1898 erſt ſeine Frau, dann ſich ſelbſt
erſchoß. Als Grund für dieſes Ver-
brechen wird maßloſer Ehrgeiz an-
gegeben, der ihn zu allen möglichen
Unternehmungen antrieb, ohne zu
irgendeinem Erfolge zu führen.

S:


Der Taugenichts (Schauſp.), 1891. ‒
Eine Frühlingsfahrt durch Jtalien
nach Tunis, Algerien u. Paris, 1898.

Major-Forſeyth, Charles,

geb.
1802 zu Memel in Oſtpreußen, war
der Sohn eines engliſchen Schiffs-
kapitäns, der dort ſeinen Wohnſitz
genommen hatte. Er verlor ſeine
Eltern, die beide aus Schottland
ſtammten, ſehr früh und kam im 12.
Jahre in eine Erziehungsanſtalt zu
Blandau in Weſtpreußen. Auf den
Wunſch ſeiner Verwandten ſollte er
ſich dem Handelsſtande widmen, doch
trieb ihn ſeine Neigung zum Studium
der Theologie, dem er ſeit 1823 in
Königsberg oblag. Auf Profeſſor
Olshauſens Rat trat er dann in die
Miſſionsanſtalt zu Baſel ein, ging
1827 nach Korfu, um die neugriechi-
ſche Sprache zu erlernen, wirkte dann
einige Jahre als Hauslehrer u. wurde
1833 von der evangeliſchen Geſell-
ſchaft in Paris als Prediger nach
Straßburg geſandt. Nachdem er 1841
in die preußiſche unierte Landeskirche
aufgenommen worden, ging er 1843
als preußiſcher Geſandtſchaftspredi-
ger nach Konſtantinopel, wo er bis
1845 blieb. Nach ſeiner Rückkehr lebte
er als Privatgelehrter in Bonn, ver-
ſah auch eine Zeitlang das Amt eines
Univerſitätspredigers, u. wurde 1850
Hofprediger an der reformierten Ge-
meinde in Halberſtadt, wo er 1852 †.

S:

Gedichte, 1846.

*Makowski, Ludwig,

geb. am 5.
Novbr. 1860 in Danzig, beſuchte das
dortige Realgymnaſium zu St. Jo-
hann, mußte aber ſeinen Wunſch, ſich
den Studien widmen zu können, un-
günſtiger Familienverhältniſſe wegen
zurückdrängen und den Beruf eines
[Spaltenumbruch]

Mal
Kaufmanns ergreifen. 15 Jahre hielt
er in demſelben aus, dann wandte er
ſich in Berlin der dramatiſch. Schrift-
ſtellerei zu, wofür er von jeher das
größte Jntereſſe gezeigt hatte. Er
ſtarb in Berlin 1905.

S:

Madame
Dutitre (Lſp.), 1898. ‒ Hineingefallen,
oder: Sie vermietet möbliert (Scherz-
ſpiel), 1898. ‒ Die verunglückte Ver-
einsgründung (Humor. Szene), 1898.
‒ Zu Befehl, Herr Rittmeiſter!
(Schw.), 1901. ‒ Eine verunglückte
Pfingſtpartie (P., bearb. von Paul
Meinhold), 1903. ‒ Adolar Eiſenbart,
Spezialreiſender für Eheſtandsarti-
kel (Soloſzene), 1904. ‒ Die Haus-
geiſter (Polterabendſpiel), 1904. ‒
Der Geburtstagshaſe (Lſp.), 1904. ‒
Abſchied (Lſp.), 1904. ‒ Der Teufel
auf Beſuch (Schw.), 1905. ‒ Die zweite
Ella (Lſp.), 1900.

Makſa, Jda,

ſ. Jda Segalla!

*Malade, Theo,

Sohn eines
Fabrikbeſitzers, geb. am 23. Juli 1869
in Spremberg (märkiſche Lauſitz) ver-
lebte dort ſowie auf den Gymnaſien
zu Kottbus und Guben ſeine Jugend
bis zum Übergang zur Univerſität.
Er lernte dort die Mark mit ihrer
wendiſch durchmiſchten Bevölkerung,
aber auch in den dortigen Juduſtrie-
zentren den Materialismus in ſeiner
kraſſeſten Geſtalt kennen, und dieſer
Punkt iſt ohne Zweifel für die Bil-
dung ſeiner Lebensauffaſſung u. für
die Liebe, die er ſpäter der gutmüti-
gen, treuen Bevölkerung des Pom-
mernlandes entgegenbringen konnte,
maßgebend geweſen. Er ſtudierte in
Greifswald erſt die Rechte, dann ſei-
ner Neigung folgend, Medizin und
ſetzte dieſes Studium in Berlin fort,
wo er auch die Promotion u. Appro-
bation erlangte. Nach zweijähriger
Aſſiſtenzzeit in Berlins Kliniken, die
ihm auch einen Einblick in bis dahin
ihm unbekannte ſoziale Verhältniſſe
gewährte, ließ er ſich 1897 in Trep-
tow an der Tollenſe (Vorpommern)
als praktiſcher Arzt nieder. Seine

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0353" n="349"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Maj</hi></fw><lb/>
Wien, wo er im Anfange des Oktbr.<lb/>
1898 er&#x017F;t &#x017F;eine Frau, dann &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
er&#x017F;choß. Als Grund für die&#x017F;es Ver-<lb/>
brechen wird maßlo&#x017F;er Ehrgeiz an-<lb/>
gegeben, der ihn zu allen möglichen<lb/>
Unternehmungen antrieb, ohne zu<lb/>
irgendeinem Erfolge zu führen. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p><lb/>
Der Taugenichts (Schau&#x017F;p.), 1891. &#x2012;<lb/>
Eine Frühlingsfahrt durch Jtalien<lb/>
nach Tunis, Algerien u. Paris, 1898.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Major-For&#x017F;eyth,</hi> Charles,</head>
        <p> geb.<lb/>
1802 zu Memel in O&#x017F;tpreußen, war<lb/>
der Sohn eines engli&#x017F;chen Schiffs-<lb/>
kapitäns, der dort &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz<lb/>
genommen hatte. Er verlor &#x017F;eine<lb/>
Eltern, die beide aus Schottland<lb/>
&#x017F;tammten, &#x017F;ehr früh und kam im 12.<lb/>
Jahre in eine Erziehungsan&#x017F;talt zu<lb/>
Blandau in We&#x017F;tpreußen. Auf den<lb/>
Wun&#x017F;ch &#x017F;einer Verwandten &#x017F;ollte er<lb/>
&#x017F;ich dem Handels&#x017F;tande widmen, doch<lb/>
trieb ihn &#x017F;eine Neigung zum Studium<lb/>
der Theologie, dem er &#x017F;eit 1823 in<lb/>
Königsberg oblag. Auf Profe&#x017F;&#x017F;or<lb/>
Olshau&#x017F;ens Rat trat er dann in die<lb/>
Mi&#x017F;&#x017F;ionsan&#x017F;talt zu Ba&#x017F;el ein, ging<lb/>
1827 nach Korfu, um die neugriechi-<lb/>
&#x017F;che Sprache zu erlernen, wirkte dann<lb/>
einige Jahre als Hauslehrer u. wurde<lb/>
1833 von der evangeli&#x017F;chen Ge&#x017F;ell-<lb/>
&#x017F;chaft in Paris als Prediger nach<lb/>
Straßburg ge&#x017F;andt. Nachdem er 1841<lb/>
in die preußi&#x017F;che unierte Landeskirche<lb/>
aufgenommen worden, ging er 1843<lb/>
als preußi&#x017F;cher Ge&#x017F;andt&#x017F;chaftspredi-<lb/>
ger nach Kon&#x017F;tantinopel, wo er bis<lb/>
1845 blieb. Nach &#x017F;einer Rückkehr lebte<lb/>
er als Privatgelehrter in Bonn, ver-<lb/>
&#x017F;ah auch eine Zeitlang das Amt eines<lb/>
Univer&#x017F;itätspredigers, u. wurde 1850<lb/>
Hofprediger an der reformierten Ge-<lb/>
meinde in Halber&#x017F;tadt, wo er 1852 &#x2020;.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Gedichte, 1846.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Makowski,</hi> Ludwig,</head>
        <p> geb. am 5.<lb/>
Novbr. 1860 in Danzig, be&#x017F;uchte das<lb/>
dortige Realgymna&#x017F;ium zu St. Jo-<lb/>
hann, mußte aber &#x017F;einen Wun&#x017F;ch, &#x017F;ich<lb/>
den Studien widmen zu können, un-<lb/>
gün&#x017F;tiger Familienverhältni&#x017F;&#x017F;e wegen<lb/>
zurückdrängen und den Beruf eines<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Mal</hi></fw><lb/>
Kaufmanns ergreifen. 15 Jahre hielt<lb/>
er in dem&#x017F;elben aus, dann wandte er<lb/>
&#x017F;ich in Berlin der dramati&#x017F;ch. Schrift-<lb/>
&#x017F;tellerei zu, wofür er von jeher das<lb/>
größte Jntere&#x017F;&#x017F;e gezeigt hatte. Er<lb/>
&#x017F;tarb in Berlin 1905. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Madame<lb/>
Dutitre (L&#x017F;p.), 1898. &#x2012; Hineingefallen,<lb/>
oder: Sie vermietet möbliert (Scherz-<lb/>
&#x017F;piel), 1898. &#x2012; Die verunglückte Ver-<lb/>
einsgründung (Humor. Szene), 1898.<lb/>
&#x2012; Zu Befehl, Herr Rittmei&#x017F;ter!<lb/>
(Schw.), 1901. &#x2012; Eine verunglückte<lb/>
Pfing&#x017F;tpartie (P., bearb. von Paul<lb/>
Meinhold), 1903. &#x2012; Adolar Ei&#x017F;enbart,<lb/>
Spezialrei&#x017F;ender für Ehe&#x017F;tandsarti-<lb/>
kel (Solo&#x017F;zene), 1904. &#x2012; Die Haus-<lb/>
gei&#x017F;ter (Polterabend&#x017F;piel), 1904. &#x2012;<lb/>
Der Geburtstagsha&#x017F;e (L&#x017F;p.), 1904. &#x2012;<lb/>
Ab&#x017F;chied (L&#x017F;p.), 1904. &#x2012; Der Teufel<lb/>
auf Be&#x017F;uch (Schw.), 1905. &#x2012; Die zweite<lb/>
Ella (L&#x017F;p.), 1900.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Mak&#x017F;a,</hi> Jda,</head>
        <p> &#x017F;. <hi rendition="#g">Jda Segalla!</hi></p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Malade,</hi> Theo,</head>
        <p> Sohn eines<lb/>
Fabrikbe&#x017F;itzers, geb. am 23. Juli 1869<lb/>
in Spremberg (märki&#x017F;che Lau&#x017F;itz) ver-<lb/>
lebte dort &#x017F;owie auf den Gymna&#x017F;ien<lb/>
zu Kottbus und Guben &#x017F;eine Jugend<lb/>
bis zum Übergang zur Univer&#x017F;ität.<lb/>
Er lernte dort die Mark mit ihrer<lb/>
wendi&#x017F;ch durchmi&#x017F;chten Bevölkerung,<lb/>
aber auch in den dortigen Judu&#x017F;trie-<lb/>
zentren den Materialismus in &#x017F;einer<lb/>
kra&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ten Ge&#x017F;talt kennen, und die&#x017F;er<lb/>
Punkt i&#x017F;t ohne Zweifel für die Bil-<lb/>
dung &#x017F;einer Lebensauffa&#x017F;&#x017F;ung u. für<lb/>
die Liebe, die er &#x017F;päter der gutmüti-<lb/>
gen, treuen Bevölkerung des Pom-<lb/>
mernlandes entgegenbringen konnte,<lb/>
maßgebend gewe&#x017F;en. Er &#x017F;tudierte in<lb/>
Greifswald er&#x017F;t die Rechte, dann &#x017F;ei-<lb/>
ner Neigung folgend, Medizin und<lb/>
&#x017F;etzte die&#x017F;es Studium in Berlin fort,<lb/>
wo er auch die Promotion u. Appro-<lb/>
bation erlangte. Nach zweijähriger<lb/>
A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenzzeit in Berlins Kliniken, die<lb/>
ihm auch einen Einblick in bis dahin<lb/>
ihm unbekannte &#x017F;oziale Verhältni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
gewährte, ließ er &#x017F;ich 1897 in Trep-<lb/>
tow an der Tollen&#x017F;e (Vorpommern)<lb/>
als prakti&#x017F;cher Arzt nieder. Seine<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0353] Maj Mal Wien, wo er im Anfange des Oktbr. 1898 erſt ſeine Frau, dann ſich ſelbſt erſchoß. Als Grund für dieſes Ver- brechen wird maßloſer Ehrgeiz an- gegeben, der ihn zu allen möglichen Unternehmungen antrieb, ohne zu irgendeinem Erfolge zu führen. S: Der Taugenichts (Schauſp.), 1891. ‒ Eine Frühlingsfahrt durch Jtalien nach Tunis, Algerien u. Paris, 1898. Major-Forſeyth, Charles, geb. 1802 zu Memel in Oſtpreußen, war der Sohn eines engliſchen Schiffs- kapitäns, der dort ſeinen Wohnſitz genommen hatte. Er verlor ſeine Eltern, die beide aus Schottland ſtammten, ſehr früh und kam im 12. Jahre in eine Erziehungsanſtalt zu Blandau in Weſtpreußen. Auf den Wunſch ſeiner Verwandten ſollte er ſich dem Handelsſtande widmen, doch trieb ihn ſeine Neigung zum Studium der Theologie, dem er ſeit 1823 in Königsberg oblag. Auf Profeſſor Olshauſens Rat trat er dann in die Miſſionsanſtalt zu Baſel ein, ging 1827 nach Korfu, um die neugriechi- ſche Sprache zu erlernen, wirkte dann einige Jahre als Hauslehrer u. wurde 1833 von der evangeliſchen Geſell- ſchaft in Paris als Prediger nach Straßburg geſandt. Nachdem er 1841 in die preußiſche unierte Landeskirche aufgenommen worden, ging er 1843 als preußiſcher Geſandtſchaftspredi- ger nach Konſtantinopel, wo er bis 1845 blieb. Nach ſeiner Rückkehr lebte er als Privatgelehrter in Bonn, ver- ſah auch eine Zeitlang das Amt eines Univerſitätspredigers, u. wurde 1850 Hofprediger an der reformierten Ge- meinde in Halberſtadt, wo er 1852 †. S: Gedichte, 1846. *Makowski, Ludwig, geb. am 5. Novbr. 1860 in Danzig, beſuchte das dortige Realgymnaſium zu St. Jo- hann, mußte aber ſeinen Wunſch, ſich den Studien widmen zu können, un- günſtiger Familienverhältniſſe wegen zurückdrängen und den Beruf eines Kaufmanns ergreifen. 15 Jahre hielt er in demſelben aus, dann wandte er ſich in Berlin der dramatiſch. Schrift- ſtellerei zu, wofür er von jeher das größte Jntereſſe gezeigt hatte. Er ſtarb in Berlin 1905. S: Madame Dutitre (Lſp.), 1898. ‒ Hineingefallen, oder: Sie vermietet möbliert (Scherz- ſpiel), 1898. ‒ Die verunglückte Ver- einsgründung (Humor. Szene), 1898. ‒ Zu Befehl, Herr Rittmeiſter! (Schw.), 1901. ‒ Eine verunglückte Pfingſtpartie (P., bearb. von Paul Meinhold), 1903. ‒ Adolar Eiſenbart, Spezialreiſender für Eheſtandsarti- kel (Soloſzene), 1904. ‒ Die Haus- geiſter (Polterabendſpiel), 1904. ‒ Der Geburtstagshaſe (Lſp.), 1904. ‒ Abſchied (Lſp.), 1904. ‒ Der Teufel auf Beſuch (Schw.), 1905. ‒ Die zweite Ella (Lſp.), 1900. Makſa, Jda, ſ. Jda Segalla! *Malade, Theo, Sohn eines Fabrikbeſitzers, geb. am 23. Juli 1869 in Spremberg (märkiſche Lauſitz) ver- lebte dort ſowie auf den Gymnaſien zu Kottbus und Guben ſeine Jugend bis zum Übergang zur Univerſität. Er lernte dort die Mark mit ihrer wendiſch durchmiſchten Bevölkerung, aber auch in den dortigen Juduſtrie- zentren den Materialismus in ſeiner kraſſeſten Geſtalt kennen, und dieſer Punkt iſt ohne Zweifel für die Bil- dung ſeiner Lebensauffaſſung u. für die Liebe, die er ſpäter der gutmüti- gen, treuen Bevölkerung des Pom- mernlandes entgegenbringen konnte, maßgebend geweſen. Er ſtudierte in Greifswald erſt die Rechte, dann ſei- ner Neigung folgend, Medizin und ſetzte dieſes Studium in Berlin fort, wo er auch die Promotion u. Appro- bation erlangte. Nach zweijähriger Aſſiſtenzzeit in Berlins Kliniken, die ihm auch einen Einblick in bis dahin ihm unbekannte ſoziale Verhältniſſe gewährte, ließ er ſich 1897 in Trep- tow an der Tollenſe (Vorpommern) als praktiſcher Arzt nieder. Seine *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/353
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/353>, abgerufen am 19.04.2024.