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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Men
mäßig nur jüngeren Dichtern erteilt
wird, nicht erhalten, da der Autor
den noch krönungsfähigen Jahrgang
längst überschritten hatte. Jn den
letzten Lebensjahren schwand sein
Augenlicht mehr u. mehr, seine äuße-
ren Verhältnisse wurden immer trau-
riger, bis ihn cndlich am 23. Oktober
1896 der Tod von hinnen rief.

S:


Eisentrutz (Polit. Ge.), 1850. - Jo-
sephe (Tr.), 1857. - Der tolle Christel
(E.), 1869. - Allerlei Geister (E.),
1869. - Graf Hadubrand IC. (E.),
1869. - Ein Zeuge vom Jenseits (N.),
1870. - Gräfin Loreley (N.), 1875.
- Dem Siegeskaiser (Zeitgedichte),
1887.

Mengers, Christian,

geb. am 3.
Juli 1842 in Atens (Großherz. Ol-
denburg), lebt (1901) als Metall-
arbeiter in Oldenburg.

S:

Blumen
vom Strande (Ge. u. Lr., hrsg. von
Karl Schattenthal), 1901.

Mengersen auf Rheder, Jo-
seph Bruno Graf von,

pseudonym
J. Bruno, stammt aus einer der
ältesten Adelsfamilien des katholisch.
Westfalens im Bistum Paderborn.
Er wurde am 22. April 1804 zu Leip-
zig geboren, erlangte seine Schulbil-
dung auf dem Gymnasium zu Mün-
ster u. später auf dem Joachimsthal
zu Berlin, besuchte von 1824-27 die
Universitäten Heidelberg und Berlin
und zog sich nach kurzer Zeit von der
in Berlin begonnenen juristischen
Laufbahn im Staatsdienst zurück, um
ungestört an seiner inneren Ausbil-
dung zu arbeiten, naturwissenschaft-
liche und philosophische Studien zu
betreiben und sich auf Reisen nach
Ungarn, Jtalien, der Schweiz und
Frankreich Länder-, Völker- u. Spra-
chenkunde zu erwerben. Er lebte auf
seinem Stammsitz Rheder im Kreise
Höxter und ist daselbst nach zweijäh-
rigem Leiden am 9. Januar 1873 ge-
storben. Seine wichtigste Lebensauf-
gabe hatte er darin gesehen, seinen
vier Töchtern im wahren Sinne des
[Spaltenumbruch]

Men
Wortes Erzieher und Lehrer zu sein.

S:

Jrma und Nanka (R.); II, 1842.
- Gedichte, 1845. - Die heilige Elisa-
beth, Landgräfin v. Thüringen (Ep.),
1861. - Cherusker und Römer (Ep.
D.), 1866.

Menges, Philipp,

geb. am 5. Juni
1824 in der Rheinpfalz, erlernte das
Schneiderhandwerk, durchzog als Ge-
selle Süddeutschland, Österreich, Un-
garn, kam 1847 nach Neuyork u. ließ
sich dann als Meister in Saratoga
nieder, wo er noch lebt.

S:

Abend-
stunden eines Handwerkers (Ge.),
1868.

Mengs, Georg,

Psd. für Georg
Büstorff;
s. d.!

Menk, Fr.,

Pseud. f. Karl Ditt-
marsch;
s. d.!

Menke, J. H.,

* den 3. Mai 1821
in Bremen, widmete sich in seinem
15. Jahre dem Kaufmannsstande, den
er aus Neigung zu den Wissenschaften
im Jahre 1840 verließ, um sich für
die Universität vorzubereiten. Jm
Februar 1841 von einem schweren
Brustleiden befallen, verlebte er den
Sommer in Bad Ems u. starb wäh-
rend seines Aufenthaltes bei einem
Freunde seines Vaters zu Gotha am
19. Septbr. 1841.

S:

Lalla Ruckh
von Thomas Moore, übersetzt. Mit
einem Anhange kürzerer Übersetzun-
gen und eigener Gedichte, 1843.

Menkes, Hermann,

* am 15. Juli
1865 (n. a. 1867 oder 1869) zn Brody
in Galizien als der Sohn eines jüdi-
schen Kaufmanns, verlor den Vater
in seinem neunten Lebensjahre und
wurde, nachdem er erst noch verschie-
dene Talmudschulen besucht hatte, für
den Handelsstand bestimmt. Wäh-
rend er in demselben zu Lemberg und
Wien tätig war, benutzte er seine
Muße, sich mit deutscher Sprache,
deutscher Literatur u. deutscher Bil-
dung vertraut zu machen, u. je tiefer
er in dieselbe eindrang, desto mehr er-
füllte ihn sein Beruf mit Abneigung,
so daß er sich gänzlich der Schriftstel-

*


[Spaltenumbruch]

Men
mäßig nur jüngeren Dichtern erteilt
wird, nicht erhalten, da der Autor
den noch krönungsfähigen Jahrgang
längſt überſchritten hatte. Jn den
letzten Lebensjahren ſchwand ſein
Augenlicht mehr u. mehr, ſeine äuße-
ren Verhältniſſe wurden immer trau-
riger, bis ihn cndlich am 23. Oktober
1896 der Tod von hinnen rief.

S:


Eiſentrutz (Polit. Ge.), 1850. ‒ Jo-
ſephe (Tr.), 1857. ‒ Der tolle Chriſtel
(E.), 1869. ‒ Allerlei Geiſter (E.),
1869. ‒ Graf Hadubrand IC. (E.),
1869. ‒ Ein Zeuge vom Jenſeits (N.),
1870. ‒ Gräfin Loreley (N.), 1875.
‒ Dem Siegeskaiſer (Zeitgedichte),
1887.

Mengers, Chriſtian,

geb. am 3.
Juli 1842 in Atens (Großherz. Ol-
denburg), lebt (1901) als Metall-
arbeiter in Oldenburg.

S:

Blumen
vom Strande (Ge. u. Lr., hrsg. von
Karl Schattenthal), 1901.

Mengerſen auf Rheder, Jo-
ſeph Bruno Graf von,

pſeudonym
J. Bruno, ſtammt aus einer der
älteſten Adelsfamilien des katholiſch.
Weſtfalens im Bistum Paderborn.
Er wurde am 22. April 1804 zu Leip-
zig geboren, erlangte ſeine Schulbil-
dung auf dem Gymnaſium zu Mün-
ſter u. ſpäter auf dem Joachimsthal
zu Berlin, beſuchte von 1824‒27 die
Univerſitäten Heidelberg und Berlin
und zog ſich nach kurzer Zeit von der
in Berlin begonnenen juriſtiſchen
Laufbahn im Staatsdienſt zurück, um
ungeſtört an ſeiner inneren Ausbil-
dung zu arbeiten, naturwiſſenſchaft-
liche und philoſophiſche Studien zu
betreiben und ſich auf Reiſen nach
Ungarn, Jtalien, der Schweiz und
Frankreich Länder-, Völker- u. Spra-
chenkunde zu erwerben. Er lebte auf
ſeinem Stammſitz Rheder im Kreiſe
Höxter und iſt daſelbſt nach zweijäh-
rigem Leiden am 9. Januar 1873 ge-
ſtorben. Seine wichtigſte Lebensauf-
gabe hatte er darin geſehen, ſeinen
vier Töchtern im wahren Sinne des
[Spaltenumbruch]

Men
Wortes Erzieher und Lehrer zu ſein.

S:

Jrma und Nanka (R.); II, 1842.
‒ Gedichte, 1845. ‒ Die heilige Eliſa-
beth, Landgräfin v. Thüringen (Ep.),
1861. ‒ Cherusker und Römer (Ep.
D.), 1866.

Menges, Philipp,

geb. am 5. Juni
1824 in der Rheinpfalz, erlernte das
Schneiderhandwerk, durchzog als Ge-
ſelle Süddeutſchland, Öſterreich, Un-
garn, kam 1847 nach Neuyork u. ließ
ſich dann als Meiſter in Saratoga
nieder, wo er noch lebt.

S:

Abend-
ſtunden eines Handwerkers (Ge.),
1868.

Mengs, Georg,

Pſd. für Georg
Büſtorff;
ſ. d.!

Menk, Fr.,

Pſeud. f. Karl Ditt-
marſch;
ſ. d.!

Menke, J. H.,

* den 3. Mai 1821
in Bremen, widmete ſich in ſeinem
15. Jahre dem Kaufmannsſtande, den
er aus Neigung zu den Wiſſenſchaften
im Jahre 1840 verließ, um ſich für
die Univerſität vorzubereiten. Jm
Februar 1841 von einem ſchweren
Bruſtleiden befallen, verlebte er den
Sommer in Bad Ems u. ſtarb wäh-
rend ſeines Aufenthaltes bei einem
Freunde ſeines Vaters zu Gotha am
19. Septbr. 1841.

S:

Lalla Ruckh
von Thomas Moore, überſetzt. Mit
einem Anhange kürzerer Überſetzun-
gen und eigener Gedichte, 1843.

Menkes, Hermann,

* am 15. Juli
1865 (n. a. 1867 oder 1869) zn Brody
in Galizien als der Sohn eines jüdi-
ſchen Kaufmanns, verlor den Vater
in ſeinem neunten Lebensjahre und
wurde, nachdem er erſt noch verſchie-
dene Talmudſchulen beſucht hatte, für
den Handelsſtand beſtimmt. Wäh-
rend er in demſelben zu Lemberg und
Wien tätig war, benutzte er ſeine
Muße, ſich mit deutſcher Sprache,
deutſcher Literatur u. deutſcher Bil-
dung vertraut zu machen, u. je tiefer
er in dieſelbe eindrang, deſto mehr er-
füllte ihn ſein Beruf mit Abneigung,
ſo daß er ſich gänzlich der Schriftſtel-

*
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[429/0433] Men Men mäßig nur jüngeren Dichtern erteilt wird, nicht erhalten, da der Autor den noch krönungsfähigen Jahrgang längſt überſchritten hatte. Jn den letzten Lebensjahren ſchwand ſein Augenlicht mehr u. mehr, ſeine äuße- ren Verhältniſſe wurden immer trau- riger, bis ihn cndlich am 23. Oktober 1896 der Tod von hinnen rief. S: Eiſentrutz (Polit. Ge.), 1850. ‒ Jo- ſephe (Tr.), 1857. ‒ Der tolle Chriſtel (E.), 1869. ‒ Allerlei Geiſter (E.), 1869. ‒ Graf Hadubrand IC. (E.), 1869. ‒ Ein Zeuge vom Jenſeits (N.), 1870. ‒ Gräfin Loreley (N.), 1875. ‒ Dem Siegeskaiſer (Zeitgedichte), 1887. Mengers, Chriſtian, geb. am 3. Juli 1842 in Atens (Großherz. Ol- denburg), lebt (1901) als Metall- arbeiter in Oldenburg. S: Blumen vom Strande (Ge. u. Lr., hrsg. von Karl Schattenthal), 1901. Mengerſen auf Rheder, Jo- ſeph Bruno Graf von, pſeudonym J. Bruno, ſtammt aus einer der älteſten Adelsfamilien des katholiſch. Weſtfalens im Bistum Paderborn. Er wurde am 22. April 1804 zu Leip- zig geboren, erlangte ſeine Schulbil- dung auf dem Gymnaſium zu Mün- ſter u. ſpäter auf dem Joachimsthal zu Berlin, beſuchte von 1824‒27 die Univerſitäten Heidelberg und Berlin und zog ſich nach kurzer Zeit von der in Berlin begonnenen juriſtiſchen Laufbahn im Staatsdienſt zurück, um ungeſtört an ſeiner inneren Ausbil- dung zu arbeiten, naturwiſſenſchaft- liche und philoſophiſche Studien zu betreiben und ſich auf Reiſen nach Ungarn, Jtalien, der Schweiz und Frankreich Länder-, Völker- u. Spra- chenkunde zu erwerben. Er lebte auf ſeinem Stammſitz Rheder im Kreiſe Höxter und iſt daſelbſt nach zweijäh- rigem Leiden am 9. Januar 1873 ge- ſtorben. Seine wichtigſte Lebensauf- gabe hatte er darin geſehen, ſeinen vier Töchtern im wahren Sinne des Wortes Erzieher und Lehrer zu ſein. S: Jrma und Nanka (R.); II, 1842. ‒ Gedichte, 1845. ‒ Die heilige Eliſa- beth, Landgräfin v. Thüringen (Ep.), 1861. ‒ Cherusker und Römer (Ep. D.), 1866. Menges, Philipp, geb. am 5. Juni 1824 in der Rheinpfalz, erlernte das Schneiderhandwerk, durchzog als Ge- ſelle Süddeutſchland, Öſterreich, Un- garn, kam 1847 nach Neuyork u. ließ ſich dann als Meiſter in Saratoga nieder, wo er noch lebt. S: Abend- ſtunden eines Handwerkers (Ge.), 1868. Mengs, Georg, Pſd. für Georg Büſtorff; ſ. d.! Menk, Fr., Pſeud. f. Karl Ditt- marſch; ſ. d.! Menke, J. H., * den 3. Mai 1821 in Bremen, widmete ſich in ſeinem 15. Jahre dem Kaufmannsſtande, den er aus Neigung zu den Wiſſenſchaften im Jahre 1840 verließ, um ſich für die Univerſität vorzubereiten. Jm Februar 1841 von einem ſchweren Bruſtleiden befallen, verlebte er den Sommer in Bad Ems u. ſtarb wäh- rend ſeines Aufenthaltes bei einem Freunde ſeines Vaters zu Gotha am 19. Septbr. 1841. S: Lalla Ruckh von Thomas Moore, überſetzt. Mit einem Anhange kürzerer Überſetzun- gen und eigener Gedichte, 1843. Menkes, Hermann, * am 15. Juli 1865 (n. a. 1867 oder 1869) zn Brody in Galizien als der Sohn eines jüdi- ſchen Kaufmanns, verlor den Vater in ſeinem neunten Lebensjahre und wurde, nachdem er erſt noch verſchie- dene Talmudſchulen beſucht hatte, für den Handelsſtand beſtimmt. Wäh- rend er in demſelben zu Lemberg und Wien tätig war, benutzte er ſeine Muße, ſich mit deutſcher Sprache, deutſcher Literatur u. deutſcher Bil- dung vertraut zu machen, u. je tiefer er in dieſelbe eindrang, deſto mehr er- füllte ihn ſein Beruf mit Abneigung, ſo daß er ſich gänzlich der Schriftſtel- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/433>, abgerufen am 29.03.2024.