Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Leb
Tendenz schrieb er

S:

Gärung (R.
a. d. sozialdemokr. Parteileben der
Gegenwart), 1907. - Unter Spiri-
tisten (Schw.), 1908.

Lebret, Karl August,

pseudon.
Julius Alfret, gebor. am 7. Mai
1809, studierte in Tübingen die Rechte,
wurde in der Folge Auditor bei der
kgl. württemberg. Armee und zuletzt
Sekretär bei dem Oberkriegsgericht.
Als heiterer Gesellschafter und treff-
licher Sänger allgemein beliebt, starb
er zu Stuttgart am 12. März 1855.

S:

Lieder von Julius Alfret. 1840.
2. Ausg. unter dem wahren Namen,
1851.

Lechleitner, A.,

geb. am 15. April
1850 zu Stadthosbach in Hessen, war
Lehrer in Barop in Westfalen u. starb
am 8. Dezbr. 1884.

S:

Diemelgrand
un Emschersand (Geschn. ut Hessen un
Westfalen), 1879.

*Lechleitner, Franz,

wurde am
7. März 1865 in Jnnsbruck (Tirol)
geboren, besuchte die sogen. "Deutsche
Schule" und das Staatsgymnasium
daselbst und trat 1884 an die dortige
Universität über, an der er bis 1889,
besonders unter dem liberalen Patri-
oten und Dichter Jgnaz Zingerle
Philosophie, Germanistik und Ästhetik
studierte, in den beiden letzten Jahren
(1888-89) auch als Volontär an der
Universitätsbibliothek arbeitete. Da-
zwischen war er als Schriftsteller un-
gemein produktiv gewesen und hatte
teils als Mitarbeiter, teils als Be-
richterstatter für die gelesensten Blät-
ter Beiträge geliefert. Vom Dezember
1889 an lebte er als Gast des Groß-
herzogs von Weimar auf der Wart-
burg oder als Gast des Geheimrats
Ludwig Aegidi in Berlin. Seine
Schrift "Wie ein Tiroler Büblein
deutschnational wurde" ward sofort
nach Erscheinen auf Antrieb der Je-
suiten und ihres politischen Anhangs
in Österreich beschlagnahmt u. gegen
den Verfasser wegen ungefähr 30
Verbrechen und Vergehen gegen die
[Spaltenumbruch]

Led
Religion das subjektive Verfahren
eingeleitet u. der Steckbrief erlassen.
Um sich der Verfolgung zu entziehen,
nahm er im Winter 1892 eine Stelle
als Privatsekretär bei dem kunstsin-
nigen Fürsten zu Wied in Neuwied
an, die er noch heute innehat. Größere
Reisen führten ihn alljährlich in die
verschiedensten Länder Europas.

S:


Der germanische Völkergeist im Wesen
deutscher Dichtung und seine ideale
Verwirklichung im Zeitalter der Auf-
klärung, 1888. - Einhart der Tor
(Ein Sang a. d. Pestzeit), 1889. -
Knodarich (Lr. e. jungen Goten), 1889.
- Tiroler Bauernspiele (Joseph Speck-
bacher, der Schützenmajor von Rinn.
- Sunnwendgluten. - Die Schlangen-
burg auf Frankenstein 1890. - Rhein-
seefahrt, 1890. - Der Schreiber von
Konstanz (Eine Rheinsee-Gesch. a. den
Tagen d. Minnesangs), 1892. - Wart-
burg-Sprüche, 1892. - Der Sänger-
krieg auf der Wartburg, 1892. - Wie
Meier Amschel ein deutscher Dichter
wurde (Sat. Zeit-R.), 1892. - Der
deutsche Minnesang (Gesch., Wesen,
Formen); II, 1893. - Wie ein Tiroler
Büblein deutschnational wurde (Ge-
schichte e. Kindes), 1892. - Wartburg-
Novellen (Die Singburg. - Der Mönch
vom Methylstein. - Herrn Wolframs
schlimme Tage. - Wartburgfrieden),
1893. - Tiroler Waldrast (Liederbuch),
1893. - Monrepos (Eine Waldfabelei),
1900. - Der Alpenrosenkönig, 1900.
- Sonnenkinder (M.), 1900. - Berg-
sonnenschein (M.), 1902. - Aus den
Gefilden der Seligen (Märchenbuch),
1902.

Lederer, J. Joachim,

wurde am
28. Aug. 1808 zu Prag von jüdischen
Eltern geb. Sein Vater war Kauf-
mann und lebte als solcher fast immer
in Wien, während seine Familie in
Prag wohnte. Der Sohn erhielt seinen
Unterricht im elterlichen Hause und
bezog dann die Universität Prag, an
der er ein Jahr lang Medizin studierte,
sich dann aber der Jurisprudenz zu-

*


[Spaltenumbruch]

Leb
Tendenz ſchrieb er

S:

Gärung (R.
a. d. ſozialdemokr. Parteileben der
Gegenwart), 1907. ‒ Unter Spiri-
tiſten (Schw.), 1908.

Lebret, Karl Auguſt,

pſeudon.
Julius Alfret, gebor. am 7. Mai
1809, ſtudierte in Tübingen die Rechte,
wurde in der Folge Auditor bei der
kgl. württemberg. Armee und zuletzt
Sekretär bei dem Oberkriegsgericht.
Als heiterer Geſellſchafter und treff-
licher Sänger allgemein beliebt, ſtarb
er zu Stuttgart am 12. März 1855.

S:

Lieder von Julius Alfret. 1840.
2. Ausg. unter dem wahren Namen,
1851.

Lechleitner, A.,

geb. am 15. April
1850 zu Stadthosbach in Heſſen, war
Lehrer in Barop in Weſtfalen u. ſtarb
am 8. Dezbr. 1884.

S:

Diemelgrand
un Emſcherſand (Geſchn. ut Heſſen un
Weſtfalen), 1879.

*Lechleitner, Franz,

wurde am
7. März 1865 in Jnnsbruck (Tirol)
geboren, beſuchte die ſogen. „Deutſche
Schule‟ und das Staatsgymnaſium
daſelbſt und trat 1884 an die dortige
Univerſität über, an der er bis 1889,
beſonders unter dem liberalen Patri-
oten und Dichter Jgnaz Zingerle
Philoſophie, Germaniſtik und Äſthetik
ſtudierte, in den beiden letzten Jahren
(1888-89) auch als Volontär an der
Univerſitätsbibliothek arbeitete. Da-
zwiſchen war er als Schriftſteller un-
gemein produktiv geweſen und hatte
teils als Mitarbeiter, teils als Be-
richterſtatter für die geleſenſten Blät-
ter Beiträge geliefert. Vom Dezember
1889 an lebte er als Gaſt des Groß-
herzogs von Weimar auf der Wart-
burg oder als Gaſt des Geheimrats
Ludwig Aegidi in Berlin. Seine
Schrift „Wie ein Tiroler Büblein
deutſchnational wurde‟ ward ſofort
nach Erſcheinen auf Antrieb der Je-
ſuiten und ihres politiſchen Anhangs
in Öſterreich beſchlagnahmt u. gegen
den Verfaſſer wegen ungefähr 30
Verbrechen und Vergehen gegen die
[Spaltenumbruch]

Led
Religion das ſubjektive Verfahren
eingeleitet u. der Steckbrief erlaſſen.
Um ſich der Verfolgung zu entziehen,
nahm er im Winter 1892 eine Stelle
als Privatſekretär bei dem kunſtſin-
nigen Fürſten zu Wied in Neuwied
an, die er noch heute innehat. Größere
Reiſen führten ihn alljährlich in die
verſchiedenſten Länder Europas.

S:


Der germaniſche Völkergeiſt im Weſen
deutſcher Dichtung und ſeine ideale
Verwirklichung im Zeitalter der Auf-
klärung, 1888. ‒ Einhart der Tor
(Ein Sang a. d. Peſtzeit), 1889. ‒
Knodarich (Lr. e. jungen Goten), 1889.
‒ Tiroler Bauernſpiele (Joſeph Speck-
bacher, der Schützenmajor von Rinn.
‒ Sunnwendgluten. ‒ Die Schlangen-
burg auf Frankenſtein 1890. ‒ Rhein-
ſeefahrt, 1890. ‒ Der Schreiber von
Konſtanz (Eine Rheinſee-Geſch. a. den
Tagen d. Minneſangs), 1892. ‒ Wart-
burg-Sprüche, 1892. ‒ Der Sänger-
krieg auf der Wartburg, 1892. ‒ Wie
Meier Amſchel ein deutſcher Dichter
wurde (Sat. Zeit-R.), 1892. ‒ Der
deutſche Minneſang (Geſch., Weſen,
Formen); II, 1893. ‒ Wie ein Tiroler
Büblein deutſchnational wurde (Ge-
ſchichte e. Kindes), 1892. ‒ Wartburg-
Novellen (Die Singburg. ‒ Der Mönch
vom Methylſtein. ‒ Herrn Wolframs
ſchlimme Tage. ‒ Wartburgfrieden),
1893. ‒ Tiroler Waldraſt (Liederbuch),
1893. ‒ Monrepos (Eine Waldfabelei),
1900. ‒ Der Alpenroſenkönig, 1900.
‒ Sonnenkinder (M.), 1900. ‒ Berg-
ſonnenſchein (M.), 1902. ‒ Aus den
Gefilden der Seligen (Märchenbuch),
1902.

Lederer, J. Joachim,

wurde am
28. Aug. 1808 zu Prag von jüdiſchen
Eltern geb. Sein Vater war Kauf-
mann und lebte als ſolcher faſt immer
in Wien, während ſeine Familie in
Prag wohnte. Der Sohn erhielt ſeinen
Unterricht im elterlichen Hauſe und
bezog dann die Univerſität Prag, an
der er ein Jahr lang Medizin ſtudierte,
ſich dann aber der Jurisprudenz zu-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0211" n="207"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Leb</hi></fw><lb/>
Tendenz &#x017F;chrieb er </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Gärung (R.<lb/>
a. d. &#x017F;ozialdemokr. Parteileben der<lb/>
Gegenwart), 1907. &#x2012; Unter Spiri-<lb/>
ti&#x017F;ten (Schw.), 1908.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lebret,</hi> Karl Augu&#x017F;t,</head>
        <p> p&#x017F;eudon.<lb/><hi rendition="#g">Julius Alfret,</hi> gebor. am 7. Mai<lb/>
1809, &#x017F;tudierte in Tübingen die Rechte,<lb/>
wurde in der Folge Auditor bei der<lb/>
kgl. württemberg. Armee und zuletzt<lb/>
Sekretär bei dem Oberkriegsgericht.<lb/>
Als heiterer Ge&#x017F;ell&#x017F;chafter und treff-<lb/>
licher Sänger allgemein beliebt, &#x017F;tarb<lb/>
er zu Stuttgart am 12. März 1855.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Lieder von Julius Alfret. 1840.<lb/>
2. Ausg. unter dem wahren Namen,<lb/>
1851.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lechleitner,</hi> A.,</head>
        <p> geb. am 15. April<lb/>
1850 zu Stadthosbach in He&#x017F;&#x017F;en, war<lb/>
Lehrer in Barop in We&#x017F;tfalen u. &#x017F;tarb<lb/>
am 8. Dezbr. 1884. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Diemelgrand<lb/>
un Em&#x017F;cher&#x017F;and (Ge&#x017F;chn. ut He&#x017F;&#x017F;en un<lb/>
We&#x017F;tfalen), 1879.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Lechleitner,</hi> Franz,</head>
        <p> wurde am<lb/>
7. März 1865 in Jnnsbruck (Tirol)<lb/>
geboren, be&#x017F;uchte die &#x017F;ogen. &#x201E;Deut&#x017F;che<lb/>
Schule&#x201F; und das Staatsgymna&#x017F;ium<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t und trat 1884 an die dortige<lb/>
Univer&#x017F;ität über, an der er bis 1889,<lb/>
be&#x017F;onders unter dem liberalen Patri-<lb/>
oten und Dichter Jgnaz Zingerle<lb/>
Philo&#x017F;ophie, Germani&#x017F;tik und Ä&#x017F;thetik<lb/>
&#x017F;tudierte, in den beiden letzten Jahren<lb/>
(1888-89) auch als Volontär an der<lb/>
Univer&#x017F;itätsbibliothek arbeitete. Da-<lb/>
zwi&#x017F;chen war er als Schrift&#x017F;teller un-<lb/>
gemein produktiv gewe&#x017F;en und hatte<lb/>
teils als Mitarbeiter, teils als Be-<lb/>
richter&#x017F;tatter für die gele&#x017F;en&#x017F;ten Blät-<lb/>
ter Beiträge geliefert. Vom Dezember<lb/>
1889 an lebte er als Ga&#x017F;t des Groß-<lb/>
herzogs von Weimar auf der Wart-<lb/>
burg oder als Ga&#x017F;t des Geheimrats<lb/>
Ludwig Aegidi in Berlin. Seine<lb/>
Schrift &#x201E;Wie ein Tiroler Büblein<lb/>
deut&#x017F;chnational wurde&#x201F; ward &#x017F;ofort<lb/>
nach Er&#x017F;cheinen auf Antrieb der Je-<lb/>
&#x017F;uiten und ihres politi&#x017F;chen Anhangs<lb/>
in Ö&#x017F;terreich be&#x017F;chlagnahmt u. gegen<lb/>
den Verfa&#x017F;&#x017F;er wegen ungefähr 30<lb/>
Verbrechen und Vergehen gegen die<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Led</hi></fw><lb/>
Religion das &#x017F;ubjektive Verfahren<lb/>
eingeleitet u. der Steckbrief erla&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Um &#x017F;ich der Verfolgung zu entziehen,<lb/>
nahm er im Winter 1892 eine Stelle<lb/>
als Privat&#x017F;ekretär bei dem kun&#x017F;t&#x017F;in-<lb/>
nigen Für&#x017F;ten zu Wied in Neuwied<lb/>
an, die er noch heute innehat. Größere<lb/>
Rei&#x017F;en führten ihn alljährlich in die<lb/>
ver&#x017F;chieden&#x017F;ten Länder Europas. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p><lb/>
Der germani&#x017F;che Völkergei&#x017F;t im We&#x017F;en<lb/>
deut&#x017F;cher Dichtung und &#x017F;eine ideale<lb/>
Verwirklichung im Zeitalter der Auf-<lb/>
klärung, 1888. &#x2012; Einhart der Tor<lb/>
(Ein Sang a. d. Pe&#x017F;tzeit), 1889. &#x2012;<lb/>
Knodarich (Lr. e. jungen Goten), 1889.<lb/>
&#x2012; Tiroler Bauern&#x017F;piele (Jo&#x017F;eph Speck-<lb/>
bacher, der Schützenmajor von Rinn.<lb/>
&#x2012; Sunnwendgluten. &#x2012; Die Schlangen-<lb/>
burg auf Franken&#x017F;tein 1890. &#x2012; Rhein-<lb/>
&#x017F;eefahrt, 1890. &#x2012; Der Schreiber von<lb/>
Kon&#x017F;tanz (Eine Rhein&#x017F;ee-Ge&#x017F;ch. a. den<lb/>
Tagen d. Minne&#x017F;angs), 1892. &#x2012; Wart-<lb/>
burg-Sprüche, 1892. &#x2012; Der Sänger-<lb/>
krieg auf der Wartburg, 1892. &#x2012; Wie<lb/>
Meier Am&#x017F;chel ein deut&#x017F;cher Dichter<lb/>
wurde (Sat. Zeit-R.), 1892. &#x2012; Der<lb/>
deut&#x017F;che Minne&#x017F;ang (Ge&#x017F;ch., We&#x017F;en,<lb/>
Formen); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1893. &#x2012; Wie ein Tiroler<lb/>
Büblein deut&#x017F;chnational wurde (Ge-<lb/>
&#x017F;chichte e. Kindes), 1892. &#x2012; Wartburg-<lb/>
Novellen (Die Singburg. &#x2012; Der Mönch<lb/>
vom Methyl&#x017F;tein. &#x2012; Herrn Wolframs<lb/>
&#x017F;chlimme Tage. &#x2012; Wartburgfrieden),<lb/>
1893. &#x2012; Tiroler Waldra&#x017F;t (Liederbuch),<lb/>
1893. &#x2012; Monrepos (Eine Waldfabelei),<lb/>
1900. &#x2012; Der Alpenro&#x017F;enkönig, 1900.<lb/>
&#x2012; Sonnenkinder (M.), 1900. &#x2012; Berg-<lb/>
&#x017F;onnen&#x017F;chein (M.), 1902. &#x2012; Aus den<lb/>
Gefilden der Seligen (Märchenbuch),<lb/>
1902.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Lederer,</hi> J. <hi rendition="#g">Joachim,</hi></head>
        <p> wurde am<lb/>
28. Aug. 1808 zu Prag von jüdi&#x017F;chen<lb/>
Eltern geb. Sein Vater war Kauf-<lb/>
mann und lebte als &#x017F;olcher fa&#x017F;t immer<lb/>
in Wien, während &#x017F;eine Familie in<lb/>
Prag wohnte. Der Sohn erhielt &#x017F;einen<lb/>
Unterricht im elterlichen Hau&#x017F;e und<lb/>
bezog dann die Univer&#x017F;ität Prag, an<lb/>
der er ein Jahr lang Medizin &#x017F;tudierte,<lb/>
&#x017F;ich dann aber der Jurisprudenz zu-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0211] Leb Led Tendenz ſchrieb er S: Gärung (R. a. d. ſozialdemokr. Parteileben der Gegenwart), 1907. ‒ Unter Spiri- tiſten (Schw.), 1908. Lebret, Karl Auguſt, pſeudon. Julius Alfret, gebor. am 7. Mai 1809, ſtudierte in Tübingen die Rechte, wurde in der Folge Auditor bei der kgl. württemberg. Armee und zuletzt Sekretär bei dem Oberkriegsgericht. Als heiterer Geſellſchafter und treff- licher Sänger allgemein beliebt, ſtarb er zu Stuttgart am 12. März 1855. S: Lieder von Julius Alfret. 1840. 2. Ausg. unter dem wahren Namen, 1851. Lechleitner, A., geb. am 15. April 1850 zu Stadthosbach in Heſſen, war Lehrer in Barop in Weſtfalen u. ſtarb am 8. Dezbr. 1884. S: Diemelgrand un Emſcherſand (Geſchn. ut Heſſen un Weſtfalen), 1879. *Lechleitner, Franz, wurde am 7. März 1865 in Jnnsbruck (Tirol) geboren, beſuchte die ſogen. „Deutſche Schule‟ und das Staatsgymnaſium daſelbſt und trat 1884 an die dortige Univerſität über, an der er bis 1889, beſonders unter dem liberalen Patri- oten und Dichter Jgnaz Zingerle Philoſophie, Germaniſtik und Äſthetik ſtudierte, in den beiden letzten Jahren (1888-89) auch als Volontär an der Univerſitätsbibliothek arbeitete. Da- zwiſchen war er als Schriftſteller un- gemein produktiv geweſen und hatte teils als Mitarbeiter, teils als Be- richterſtatter für die geleſenſten Blät- ter Beiträge geliefert. Vom Dezember 1889 an lebte er als Gaſt des Groß- herzogs von Weimar auf der Wart- burg oder als Gaſt des Geheimrats Ludwig Aegidi in Berlin. Seine Schrift „Wie ein Tiroler Büblein deutſchnational wurde‟ ward ſofort nach Erſcheinen auf Antrieb der Je- ſuiten und ihres politiſchen Anhangs in Öſterreich beſchlagnahmt u. gegen den Verfaſſer wegen ungefähr 30 Verbrechen und Vergehen gegen die Religion das ſubjektive Verfahren eingeleitet u. der Steckbrief erlaſſen. Um ſich der Verfolgung zu entziehen, nahm er im Winter 1892 eine Stelle als Privatſekretär bei dem kunſtſin- nigen Fürſten zu Wied in Neuwied an, die er noch heute innehat. Größere Reiſen führten ihn alljährlich in die verſchiedenſten Länder Europas. S: Der germaniſche Völkergeiſt im Weſen deutſcher Dichtung und ſeine ideale Verwirklichung im Zeitalter der Auf- klärung, 1888. ‒ Einhart der Tor (Ein Sang a. d. Peſtzeit), 1889. ‒ Knodarich (Lr. e. jungen Goten), 1889. ‒ Tiroler Bauernſpiele (Joſeph Speck- bacher, der Schützenmajor von Rinn. ‒ Sunnwendgluten. ‒ Die Schlangen- burg auf Frankenſtein 1890. ‒ Rhein- ſeefahrt, 1890. ‒ Der Schreiber von Konſtanz (Eine Rheinſee-Geſch. a. den Tagen d. Minneſangs), 1892. ‒ Wart- burg-Sprüche, 1892. ‒ Der Sänger- krieg auf der Wartburg, 1892. ‒ Wie Meier Amſchel ein deutſcher Dichter wurde (Sat. Zeit-R.), 1892. ‒ Der deutſche Minneſang (Geſch., Weſen, Formen); II, 1893. ‒ Wie ein Tiroler Büblein deutſchnational wurde (Ge- ſchichte e. Kindes), 1892. ‒ Wartburg- Novellen (Die Singburg. ‒ Der Mönch vom Methylſtein. ‒ Herrn Wolframs ſchlimme Tage. ‒ Wartburgfrieden), 1893. ‒ Tiroler Waldraſt (Liederbuch), 1893. ‒ Monrepos (Eine Waldfabelei), 1900. ‒ Der Alpenroſenkönig, 1900. ‒ Sonnenkinder (M.), 1900. ‒ Berg- ſonnenſchein (M.), 1902. ‒ Aus den Gefilden der Seligen (Märchenbuch), 1902. Lederer, J. Joachim, wurde am 28. Aug. 1808 zu Prag von jüdiſchen Eltern geb. Sein Vater war Kauf- mann und lebte als ſolcher faſt immer in Wien, während ſeine Familie in Prag wohnte. Der Sohn erhielt ſeinen Unterricht im elterlichen Hauſe und bezog dann die Univerſität Prag, an der er ein Jahr lang Medizin ſtudierte, ſich dann aber der Jurisprudenz zu- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/211
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/211>, abgerufen am 28.03.2024.