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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lud
(Ge.), 1910. - Jakob Böhme (Ge.),
1910.

Ludwig, Emil,

geb. am 25. Jan.
1883 in Breslau, lebt nach beendeten
Studien und erlangter Doktorwürde
daselbst, weilt seit 1907 in Jtalien
(Rom) oder in der Schweiz (Ascona).

S:

Ein Friedloser (Dram. D.), 1903.
- Ein Untergang (Dr.), 1904. - Na-
poleon (Dr.), 1906. - Der Spiegel
von Shalott (Dr. D.), 1907. - Die
Borgia (Schsp.), 1907. - Tristan u.
Jsolde (Dram. Rhapsodie), 1909. -
Der Papst und die Abenteurer, oder:
Die glücklichen Gärten (Kom.), 1910.
- Atlanta (Trag. D.) und: Ariadne
auf Naxos (Ballett mit Chören),
1911. - Manfred und Helena (R.),
1911.

*Ludwig, Emilie,

war ursprüngl.
Schriftstellername, seit 1888 mit be-
hördlicher Genehmigung geführter
Familienname für Emilie Levy, geb.
Schück. Sie wurde am 15. April
1839 zu Neiße in Schlesien als die
Tochter eines Bibliothekars geboren,
zeigte schon frühzeitig poetisches Ta-
lent, sowie große Begabung zum
Zeichnen, so daß sie schon als Schü-
lerin ein ganzes Heft mit Gedichten,
zu welchen sie eigene Randzeichnun-
gen gefertigt hatte, aufweisen konnte;
indessen sorgten verständige Lehrer
dafür, daß die allgemeine Anerken-
nung ihrer Leistungen keine schäd-
lichen Folgen für den Charakter und
das Gemüt des Kindes hatten. Schon
ziemlich erwachsen, siedelte Emilie
mit ihren Eltern nach Breslau über,
bestand hier 1862 das Lehrerinnen-
examen und erhielt bald darauf eine
Stelle als Lehrerin an der dortigen
städtischen höheren Töchterschule.
Dieser sie sehr befriedigenden Tätig-
keit machte ihre Ende 1864 erfolgte
Verheiratung mit dem Kaufmann S.
Levy ein Ende. Die Gatten nah-
men ihren Wohnsitz in Berlin. Acht
Jahre lebten sie dort in ungetrübtem
Glück; da verlor der Gatte durch
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Lud
ein unglückliches Börsenunternehmen
sein ganzes Vermögen und war nur
froh, eine Direktorstelle in einer Fa-
brik des bekannten Dr. Strousberg
in St. Petersburg erlangen zu kön-
nen. Mit dem Zusammenbruch der
Strousbergschen Unternehmungen
ging dem Gatten auch die Stellung
in Petersburg verloren, und mittel-
los kehrte er 1877 nach Berlin zurück.
Bei der Sorge um Gründung einer
neuen Existenz trat ihm Emilie L.
hilfreich zur Seite, indem sie ihre
poetische und schriftstellerische Be-
gabung zu verwerten suchte. Der
Erfolg ermutigte sie; sie ward Mit-
arbeiterin größerer Frauen- u. an-
derer Zeitungen u. schließlich durch
Jsabella Braun auf das Gebiet der
Jugendschriftstellerei geführt. Jm
Jahre 1888 verlor sie ihren Gatten
durch den Tod. Sie ist seitdem als
Schriftstellerin nur noch fleißiger u.
rühriger geworden; ihren Wohnsitz
hatte sie nach wie vor in Berlin bei-
behalten, und hier starb sie am 19.
August 1901.

S:

Ernste und launige
Stammbuchverse, 1879. - Jrrungen
des Mutterherzens und Szenen und
Bilder aus dem Frauenleben, 1887.
- Frühlingsstürme (E. für erwach-
sene Mädchen), 1891. - Hildegard
(desgl.), 1900.

Ludwig, Franz Xaver,

geb. am
3. Nov. 1868 zu Schimsdorf bei Rei-
chenberg in Böhmen, besuchte das
Gymnasium in Reichenberg und be-
gann in Prag seine juristischen Stu-
dien. Die Herausgabe seiner ersten
Gedichte hatte ihm Beziehungen nach
Leipzig eröffnet, wohin er 1888 über-
siedelte u. wo er seine Studien fort-
setzte. Jm folgenden Jahre begann
sein Wanderleben als Journalist.
Nach einer Reise an den Rhein und
durch Deutschland wurde er Redak-
teur der "Mitteldeutschen Zeitung"
in Weißenfels, war dann in gleicher
Eigenschaft 1889 in Pforzheim und
Konstanz, 1890 in Breslau und Bunz-

*


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Lud
(Ge.), 1910. ‒ Jakob Böhme (Ge.),
1910.

Ludwig, Emil,

geb. am 25. Jan.
1883 in Breslau, lebt nach beendeten
Studien und erlangter Doktorwürde
daſelbſt, weilt ſeit 1907 in Jtalien
(Rom) oder in der Schweiz (Ascona).

S:

Ein Friedloſer (Dram. D.), 1903.
‒ Ein Untergang (Dr.), 1904. ‒ Na-
poleon (Dr.), 1906. ‒ Der Spiegel
von Shalott (Dr. D.), 1907. ‒ Die
Borgia (Schſp.), 1907. ‒ Triſtan u.
Jſolde (Dram. Rhapſodie), 1909. ‒
Der Papſt und die Abenteurer, oder:
Die glücklichen Gärten (Kom.), 1910.
‒ Atlanta (Trag. D.) und: Ariadne
auf Naxos (Ballett mit Chören),
1911. ‒ Manfred und Helena (R.),
1911.

*Ludwig, Emilie,

war urſprüngl.
Schriftſtellername, ſeit 1888 mit be-
hördlicher Genehmigung geführter
Familienname für Emilie Levy, geb.
Schück. Sie wurde am 15. April
1839 zu Neiße in Schleſien als die
Tochter eines Bibliothekars geboren,
zeigte ſchon frühzeitig poetiſches Ta-
lent, ſowie große Begabung zum
Zeichnen, ſo daß ſie ſchon als Schü-
lerin ein ganzes Heft mit Gedichten,
zu welchen ſie eigene Randzeichnun-
gen gefertigt hatte, aufweiſen konnte;
indeſſen ſorgten verſtändige Lehrer
dafür, daß die allgemeine Anerken-
nung ihrer Leiſtungen keine ſchäd-
lichen Folgen für den Charakter und
das Gemüt des Kindes hatten. Schon
ziemlich erwachſen, ſiedelte Emilie
mit ihren Eltern nach Breslau über,
beſtand hier 1862 das Lehrerinnen-
examen und erhielt bald darauf eine
Stelle als Lehrerin an der dortigen
ſtädtiſchen höheren Töchterſchule.
Dieſer ſie ſehr befriedigenden Tätig-
keit machte ihre Ende 1864 erfolgte
Verheiratung mit dem Kaufmann S.
Levy ein Ende. Die Gatten nah-
men ihren Wohnſitz in Berlin. Acht
Jahre lebten ſie dort in ungetrübtem
Glück; da verlor der Gatte durch
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Lud
ein unglückliches Börſenunternehmen
ſein ganzes Vermögen und war nur
froh, eine Direktorſtelle in einer Fa-
brik des bekannten Dr. Strousberg
in St. Petersburg erlangen zu kön-
nen. Mit dem Zuſammenbruch der
Strousbergſchen Unternehmungen
ging dem Gatten auch die Stellung
in Petersburg verloren, und mittel-
los kehrte er 1877 nach Berlin zurück.
Bei der Sorge um Gründung einer
neuen Exiſtenz trat ihm Emilie L.
hilfreich zur Seite, indem ſie ihre
poetiſche und ſchriftſtelleriſche Be-
gabung zu verwerten ſuchte. Der
Erfolg ermutigte ſie; ſie ward Mit-
arbeiterin größerer Frauen- u. an-
derer Zeitungen u. ſchließlich durch
Jſabella Braun auf das Gebiet der
Jugendſchriftſtellerei geführt. Jm
Jahre 1888 verlor ſie ihren Gatten
durch den Tod. Sie iſt ſeitdem als
Schriftſtellerin nur noch fleißiger u.
rühriger geworden; ihren Wohnſitz
hatte ſie nach wie vor in Berlin bei-
behalten, und hier ſtarb ſie am 19.
Auguſt 1901.

S:

Ernſte und launige
Stammbuchverſe, 1879. ‒ Jrrungen
des Mutterherzens und Szenen und
Bilder aus dem Frauenleben, 1887.
‒ Frühlingsſtürme (E. für erwach-
ſene Mädchen), 1891. ‒ Hildegard
(desgl.), 1900.

Ludwig, Franz Xaver,

geb. am
3. Nov. 1868 zu Schimsdorf bei Rei-
chenberg in Böhmen, beſuchte das
Gymnaſium in Reichenberg und be-
gann in Prag ſeine juriſtiſchen Stu-
dien. Die Herausgabe ſeiner erſten
Gedichte hatte ihm Beziehungen nach
Leipzig eröffnet, wohin er 1888 über-
ſiedelte u. wo er ſeine Studien fort-
ſetzte. Jm folgenden Jahre begann
ſein Wanderleben als Journaliſt.
Nach einer Reiſe an den Rhein und
durch Deutſchland wurde er Redak-
teur der „Mitteldeutſchen Zeitung‟
in Weißenfels, war dann in gleicher
Eigenſchaft 1889 in Pforzheim und
Konſtanz, 1890 in Breslau und Bunz-

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[324/0328] Lud Lud (Ge.), 1910. ‒ Jakob Böhme (Ge.), 1910. Ludwig, Emil, geb. am 25. Jan. 1883 in Breslau, lebt nach beendeten Studien und erlangter Doktorwürde daſelbſt, weilt ſeit 1907 in Jtalien (Rom) oder in der Schweiz (Ascona). S: Ein Friedloſer (Dram. D.), 1903. ‒ Ein Untergang (Dr.), 1904. ‒ Na- poleon (Dr.), 1906. ‒ Der Spiegel von Shalott (Dr. D.), 1907. ‒ Die Borgia (Schſp.), 1907. ‒ Triſtan u. Jſolde (Dram. Rhapſodie), 1909. ‒ Der Papſt und die Abenteurer, oder: Die glücklichen Gärten (Kom.), 1910. ‒ Atlanta (Trag. D.) und: Ariadne auf Naxos (Ballett mit Chören), 1911. ‒ Manfred und Helena (R.), 1911. *Ludwig, Emilie, war urſprüngl. Schriftſtellername, ſeit 1888 mit be- hördlicher Genehmigung geführter Familienname für Emilie Levy, geb. Schück. Sie wurde am 15. April 1839 zu Neiße in Schleſien als die Tochter eines Bibliothekars geboren, zeigte ſchon frühzeitig poetiſches Ta- lent, ſowie große Begabung zum Zeichnen, ſo daß ſie ſchon als Schü- lerin ein ganzes Heft mit Gedichten, zu welchen ſie eigene Randzeichnun- gen gefertigt hatte, aufweiſen konnte; indeſſen ſorgten verſtändige Lehrer dafür, daß die allgemeine Anerken- nung ihrer Leiſtungen keine ſchäd- lichen Folgen für den Charakter und das Gemüt des Kindes hatten. Schon ziemlich erwachſen, ſiedelte Emilie mit ihren Eltern nach Breslau über, beſtand hier 1862 das Lehrerinnen- examen und erhielt bald darauf eine Stelle als Lehrerin an der dortigen ſtädtiſchen höheren Töchterſchule. Dieſer ſie ſehr befriedigenden Tätig- keit machte ihre Ende 1864 erfolgte Verheiratung mit dem Kaufmann S. Levy ein Ende. Die Gatten nah- men ihren Wohnſitz in Berlin. Acht Jahre lebten ſie dort in ungetrübtem Glück; da verlor der Gatte durch ein unglückliches Börſenunternehmen ſein ganzes Vermögen und war nur froh, eine Direktorſtelle in einer Fa- brik des bekannten Dr. Strousberg in St. Petersburg erlangen zu kön- nen. Mit dem Zuſammenbruch der Strousbergſchen Unternehmungen ging dem Gatten auch die Stellung in Petersburg verloren, und mittel- los kehrte er 1877 nach Berlin zurück. Bei der Sorge um Gründung einer neuen Exiſtenz trat ihm Emilie L. hilfreich zur Seite, indem ſie ihre poetiſche und ſchriftſtelleriſche Be- gabung zu verwerten ſuchte. Der Erfolg ermutigte ſie; ſie ward Mit- arbeiterin größerer Frauen- u. an- derer Zeitungen u. ſchließlich durch Jſabella Braun auf das Gebiet der Jugendſchriftſtellerei geführt. Jm Jahre 1888 verlor ſie ihren Gatten durch den Tod. Sie iſt ſeitdem als Schriftſtellerin nur noch fleißiger u. rühriger geworden; ihren Wohnſitz hatte ſie nach wie vor in Berlin bei- behalten, und hier ſtarb ſie am 19. Auguſt 1901. S: Ernſte und launige Stammbuchverſe, 1879. ‒ Jrrungen des Mutterherzens und Szenen und Bilder aus dem Frauenleben, 1887. ‒ Frühlingsſtürme (E. für erwach- ſene Mädchen), 1891. ‒ Hildegard (desgl.), 1900. Ludwig, Franz Xaver, geb. am 3. Nov. 1868 zu Schimsdorf bei Rei- chenberg in Böhmen, beſuchte das Gymnaſium in Reichenberg und be- gann in Prag ſeine juriſtiſchen Stu- dien. Die Herausgabe ſeiner erſten Gedichte hatte ihm Beziehungen nach Leipzig eröffnet, wohin er 1888 über- ſiedelte u. wo er ſeine Studien fort- ſetzte. Jm folgenden Jahre begann ſein Wanderleben als Journaliſt. Nach einer Reiſe an den Rhein und durch Deutſchland wurde er Redak- teur der „Mitteldeutſchen Zeitung‟ in Weißenfels, war dann in gleicher Eigenſchaft 1889 in Pforzheim und Konſtanz, 1890 in Breslau und Bunz- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/328>, abgerufen am 28.03.2024.