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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lud
lau, 1891 in Forst (Lausitz), 1893 am
"Thüringer Hausfreund" in Schmal-
kalden, 1894 an d. "Gothaer Neuesten
Nachrichten, 1896 an der "Glatzer
Zeitung", 1897 als Chefredakteur in
Ulm, 1898 in Mainz und 1900 bis
1. April 1902 an den "Neuesten Nach-
richten für Elberfeld und Barmen u.
das Bergische Land" tätig. Nun
unterbrach er seine Wirksamkeit als
Redakteur und ging zur Absolvie-
rung rechts- und staatswissenschaft-
licher Studien nach Tübingen, wo er
Ende 1903 die Würde eines Dr. phil.
sich erwarb. Jm Juli 1904 übernahm
er die Leitung des Amtsblatts der
freien und Hansestadt Lübeck, der
"Lübeckischen Anzeigen", und siedelte
1907 nach Berlin über, wo er als
sozial-politischer und volkswirtschaft-
licher Schriftsteller tätig ist und auf
dem Gebiet des Arbeitsnachweises
als Autorität gilt. Außer mehreren
auf diesen Gebieten liegenden Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Verrauschte
Klänge (Ge.), 1886. - Jm Flieder-
busch (Ge.), 1892. - Die Grafschaft
Glatz in Wort und Bild (Historisch-
belletrist. Prachtwerk), 1895-97. -
Thüringer Waldvereins Liederbuch;
hrsg., 1894.

Ludwig, Herbert,

Pseud. für Her-
bert Ludwig Müller; s. d.!

Ludwig, Hermann,

Pseudon. für
Herm. Ludw. von Jan; s. d.!

*Ludwig, Julie,

eine Nichte des
bekannten Dichters Otto Ludwig (s.
weiter unten!), wurde am 23. Nov.
1832 in der kleinen thüringischen
Berg- und Waldstadt Gräfenthal ge-
boren, verlebte ihre Kindheit teils
an diesem, teils an andern Orten
des Herzogtums Meiningen, bis ihr
Vater zu dauerndem Aufenthalte als
Regierungsbeamter in die Haupt-
stadt selbst berufen wurde. Als die
älteste von vier Geschwistern und die
Stütze ihrer Mutter in einem ein-
fach bürgerlichen, aber vielbewegten
Haushalt blieb ihr in ihrer Jugend
[Spaltenumbruch]

Lud
wenig Zeit und hatte sie noch weni-
ger Gelegenheit, sich ihren inneren
Neigungen zu widmen. Erst nach
dem 1864 erfolgten Tode ihres Va-
ters, als sie mit ihrer Mutter und
zwei Geschwistern ein neues, stilleres
Daheim in Düsseldorf gründete, ver-
suchte sie sich besonders in der Schöp-
fung von Novellen und Erzählungen.
Nach der Berufung ihres Bruders,
des Landschaftsmalers Karl L., an
die Stuttgarter Akademie und nach
dem Tode der Mutter, lebte sie mit
ihrer Schwester, der Genremalerin
Auguste L., noch ein Jahr vereint in
Düsseldorf, worauf sie zu einem ver-
witweten Bruder und seinen mutter-
los gewordenen Kindern nach Goh-
lis übersiedelte. Danach weilte sie
in Berlin etwa 15 Jahre. Am 13.
Septbr. 1894 starb sie zu Arnstadt
in Thüringen, wo sie Erholung von
schwerer Krankheit gesucht hatte.

S:


Bilder aus dem Krieg (mit Elisabeth
Grube und Katharina Diez), 1866. -
Altes und Neues (En.), 1868 (Jn-
halt: Mein Großoheim. - Das Ge-
richt im Walde. - Der schiefe Turm.
- Frau Elisabeth). Neue Ausg. u.
d. T.: Mein Großoheim und andere
Geschichten, 1884. - Schloß Heim-
burg (Bilder aus d. Zeit des 30jähr.
Kr.), 1883. - Aus goldener Zeit (En.),
1885. - Jm Frühlicht (M. u. En.),
1887. - Jm kühlen Grunde u. andere
Geschichten, 1889. - Blumen am Wege
(5 En. f. Mädchen), 1891. 3. A. 1897.

*Ludwig, Karl,

geb. am 12. Febr.
1853 im Pfarrhause zu Söllingen in
Baden, besuchte das Gymnasium in
Karlsruhe, trat Ende 1870 in den
badischen, Neujahr 1872 in den
Reichspostdienst ein, genügte 1872
bis 1873 seiner Militärpflicht zu
Karlsruhe u. ging 1875 in den badi-
schen Finanzdienst über. Am Pfingst-
montag 1882 verlor er beim Heidel-
berger Eisenbahnunglück ein Bein u.
trat deshalb 1883 in den Ruhestand.
Er lebte seitdem eine Reihe von Jah-

*


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Lud
lau, 1891 in Forſt (Lauſitz), 1893 am
„Thüringer Hausfreund‟ in Schmal-
kalden, 1894 an d. „Gothaer Neueſten
Nachrichten, 1896 an der „Glatzer
Zeitung‟, 1897 als Chefredakteur in
Ulm, 1898 in Mainz und 1900 bis
1. April 1902 an den „Neueſten Nach-
richten für Elberfeld und Barmen u.
das Bergiſche Land‟ tätig. Nun
unterbrach er ſeine Wirkſamkeit als
Redakteur und ging zur Abſolvie-
rung rechts- und ſtaatswiſſenſchaft-
licher Studien nach Tübingen, wo er
Ende 1903 die Würde eines Dr. phil.
ſich erwarb. Jm Juli 1904 übernahm
er die Leitung des Amtsblatts der
freien und Hanſeſtadt Lübeck, der
„Lübeckiſchen Anzeigen‟, und ſiedelte
1907 nach Berlin über, wo er als
ſozial-politiſcher und volkswirtſchaft-
licher Schriftſteller tätig iſt und auf
dem Gebiet des Arbeitsnachweiſes
als Autorität gilt. Außer mehreren
auf dieſen Gebieten liegenden Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Verrauſchte
Klänge (Ge.), 1886. ‒ Jm Flieder-
buſch (Ge.), 1892. ‒ Die Grafſchaft
Glatz in Wort und Bild (Hiſtoriſch-
belletriſt. Prachtwerk), 1895‒97. ‒
Thüringer Waldvereins Liederbuch;
hrsg., 1894.

Ludwig, Herbert,

Pſeud. für Her-
bert Ludwig Müller; ſ. d.!

Ludwig, Hermann,

Pſeudon. für
Herm. Ludw. von Jan; ſ. d.!

*Ludwig, Julie,

eine Nichte des
bekannten Dichters Otto Ludwig (ſ.
weiter unten!), wurde am 23. Nov.
1832 in der kleinen thüringiſchen
Berg- und Waldſtadt Gräfenthal ge-
boren, verlebte ihre Kindheit teils
an dieſem, teils an andern Orten
des Herzogtums Meiningen, bis ihr
Vater zu dauerndem Aufenthalte als
Regierungsbeamter in die Haupt-
ſtadt ſelbſt berufen wurde. Als die
älteſte von vier Geſchwiſtern und die
Stütze ihrer Mutter in einem ein-
fach bürgerlichen, aber vielbewegten
Haushalt blieb ihr in ihrer Jugend
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Lud
wenig Zeit und hatte ſie noch weni-
ger Gelegenheit, ſich ihren inneren
Neigungen zu widmen. Erſt nach
dem 1864 erfolgten Tode ihres Va-
ters, als ſie mit ihrer Mutter und
zwei Geſchwiſtern ein neues, ſtilleres
Daheim in Düſſeldorf gründete, ver-
ſuchte ſie ſich beſonders in der Schöp-
fung von Novellen und Erzählungen.
Nach der Berufung ihres Bruders,
des Landſchaftsmalers Karl L., an
die Stuttgarter Akademie und nach
dem Tode der Mutter, lebte ſie mit
ihrer Schweſter, der Genremalerin
Auguſte L., noch ein Jahr vereint in
Düſſeldorf, worauf ſie zu einem ver-
witweten Bruder und ſeinen mutter-
los gewordenen Kindern nach Goh-
lis überſiedelte. Danach weilte ſie
in Berlin etwa 15 Jahre. Am 13.
Septbr. 1894 ſtarb ſie zu Arnſtadt
in Thüringen, wo ſie Erholung von
ſchwerer Krankheit geſucht hatte.

S:


Bilder aus dem Krieg (mit Eliſabeth
Grube und Katharina Diez), 1866. ‒
Altes und Neues (En.), 1868 (Jn-
halt: Mein Großoheim. ‒ Das Ge-
richt im Walde. ‒ Der ſchiefe Turm.
‒ Frau Eliſabeth). Neue Ausg. u.
d. T.: Mein Großoheim und andere
Geſchichten, 1884. ‒ Schloß Heim-
burg (Bilder aus d. Zeit des 30jähr.
Kr.), 1883. ‒ Aus goldener Zeit (En.),
1885. ‒ Jm Frühlicht (M. u. En.),
1887. ‒ Jm kühlen Grunde u. andere
Geſchichten, 1889. ‒ Blumen am Wege
(5 En. f. Mädchen), 1891. 3. A. 1897.

*Ludwig, Karl,

geb. am 12. Febr.
1853 im Pfarrhauſe zu Söllingen in
Baden, beſuchte das Gymnaſium in
Karlsruhe, trat Ende 1870 in den
badiſchen, Neujahr 1872 in den
Reichspoſtdienſt ein, genügte 1872
bis 1873 ſeiner Militärpflicht zu
Karlsruhe u. ging 1875 in den badi-
ſchen Finanzdienſt über. Am Pfingſt-
montag 1882 verlor er beim Heidel-
berger Eiſenbahnunglück ein Bein u.
trat deshalb 1883 in den Ruheſtand.
Er lebte ſeitdem eine Reihe von Jah-

*
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[325/0329] Lud Lud lau, 1891 in Forſt (Lauſitz), 1893 am „Thüringer Hausfreund‟ in Schmal- kalden, 1894 an d. „Gothaer Neueſten Nachrichten, 1896 an der „Glatzer Zeitung‟, 1897 als Chefredakteur in Ulm, 1898 in Mainz und 1900 bis 1. April 1902 an den „Neueſten Nach- richten für Elberfeld und Barmen u. das Bergiſche Land‟ tätig. Nun unterbrach er ſeine Wirkſamkeit als Redakteur und ging zur Abſolvie- rung rechts- und ſtaatswiſſenſchaft- licher Studien nach Tübingen, wo er Ende 1903 die Würde eines Dr. phil. ſich erwarb. Jm Juli 1904 übernahm er die Leitung des Amtsblatts der freien und Hanſeſtadt Lübeck, der „Lübeckiſchen Anzeigen‟, und ſiedelte 1907 nach Berlin über, wo er als ſozial-politiſcher und volkswirtſchaft- licher Schriftſteller tätig iſt und auf dem Gebiet des Arbeitsnachweiſes als Autorität gilt. Außer mehreren auf dieſen Gebieten liegenden Schrif- ten veröffentlichte er S: Verrauſchte Klänge (Ge.), 1886. ‒ Jm Flieder- buſch (Ge.), 1892. ‒ Die Grafſchaft Glatz in Wort und Bild (Hiſtoriſch- belletriſt. Prachtwerk), 1895‒97. ‒ Thüringer Waldvereins Liederbuch; hrsg., 1894. Ludwig, Herbert, Pſeud. für Her- bert Ludwig Müller; ſ. d.! Ludwig, Hermann, Pſeudon. für Herm. Ludw. von Jan; ſ. d.! *Ludwig, Julie, eine Nichte des bekannten Dichters Otto Ludwig (ſ. weiter unten!), wurde am 23. Nov. 1832 in der kleinen thüringiſchen Berg- und Waldſtadt Gräfenthal ge- boren, verlebte ihre Kindheit teils an dieſem, teils an andern Orten des Herzogtums Meiningen, bis ihr Vater zu dauerndem Aufenthalte als Regierungsbeamter in die Haupt- ſtadt ſelbſt berufen wurde. Als die älteſte von vier Geſchwiſtern und die Stütze ihrer Mutter in einem ein- fach bürgerlichen, aber vielbewegten Haushalt blieb ihr in ihrer Jugend wenig Zeit und hatte ſie noch weni- ger Gelegenheit, ſich ihren inneren Neigungen zu widmen. Erſt nach dem 1864 erfolgten Tode ihres Va- ters, als ſie mit ihrer Mutter und zwei Geſchwiſtern ein neues, ſtilleres Daheim in Düſſeldorf gründete, ver- ſuchte ſie ſich beſonders in der Schöp- fung von Novellen und Erzählungen. Nach der Berufung ihres Bruders, des Landſchaftsmalers Karl L., an die Stuttgarter Akademie und nach dem Tode der Mutter, lebte ſie mit ihrer Schweſter, der Genremalerin Auguſte L., noch ein Jahr vereint in Düſſeldorf, worauf ſie zu einem ver- witweten Bruder und ſeinen mutter- los gewordenen Kindern nach Goh- lis überſiedelte. Danach weilte ſie in Berlin etwa 15 Jahre. Am 13. Septbr. 1894 ſtarb ſie zu Arnſtadt in Thüringen, wo ſie Erholung von ſchwerer Krankheit geſucht hatte. S: Bilder aus dem Krieg (mit Eliſabeth Grube und Katharina Diez), 1866. ‒ Altes und Neues (En.), 1868 (Jn- halt: Mein Großoheim. ‒ Das Ge- richt im Walde. ‒ Der ſchiefe Turm. ‒ Frau Eliſabeth). Neue Ausg. u. d. T.: Mein Großoheim und andere Geſchichten, 1884. ‒ Schloß Heim- burg (Bilder aus d. Zeit des 30jähr. Kr.), 1883. ‒ Aus goldener Zeit (En.), 1885. ‒ Jm Frühlicht (M. u. En.), 1887. ‒ Jm kühlen Grunde u. andere Geſchichten, 1889. ‒ Blumen am Wege (5 En. f. Mädchen), 1891. 3. A. 1897. *Ludwig, Karl, geb. am 12. Febr. 1853 im Pfarrhauſe zu Söllingen in Baden, beſuchte das Gymnaſium in Karlsruhe, trat Ende 1870 in den badiſchen, Neujahr 1872 in den Reichspoſtdienſt ein, genügte 1872 bis 1873 ſeiner Militärpflicht zu Karlsruhe u. ging 1875 in den badi- ſchen Finanzdienſt über. Am Pfingſt- montag 1882 verlor er beim Heidel- berger Eiſenbahnunglück ein Bein u. trat deshalb 1883 in den Ruheſtand. Er lebte ſeitdem eine Reihe von Jah- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/329>, abgerufen am 16.04.2024.