Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

Man
[Spaltenumbruch]
Mansfeld, Arnold,

geb. am 28.
Jan. 1838 in Hamburg, war nach be-
endeter Schulzeit Schreiber bei einem
Advokaten und ging mit 18 Jahren,
getrieben von der Theaterlust, nach
Holstein, wo er bei einer reisenden
Truppe Engagement suchte und auch
fand. Nach Hamburg zurückgekehrt,
wurde er Mitglied des damaligen
Aktientheaters, wo man ihn jedoch
nur in kleinen Rollen verwendete.
Dann folgten Engagements in Biele-
feld und Schleswig und kam er nach
Erledigung seiner Militärpflicht über
verschiedene kleine Bühnen Hamburgs
1864 an das dortige Carl Schultze-
Theater, wo er Jahre hindurch als
Lokalkomiker u. plattdeutscher Schau-
spieler sein hervorragendes Talent
bekundete und große Popularität er-
langte. Er starb am 6. Januar 1897.
Jm Jahre 1867 hatte er als drama-
tischer Schriftsteller in einem Ein-
akter "Der Hanseat" debütiert, der
großen Beifall fand und dem dann
eine Reihe größerer u. kleinerer Stücke
folgten.

S:

De Leev in Veerlann (Bu-
renspill), 1874. - Üm de Utstüür, oder:
Wat dat Geld nich deit (desgl),
1879. - Reise der Familie Eggers
nach Poppenbüttel, 1886. - Jm Ham-
burger Theater-Repertoire gelangten
zum Abdruck: Wo ist die Katz? (Schw.
nach F. Reuter; Heft 2). - Jöching
Päsel (Schw. nach F. Reuter; Heft 3).
- Frau Methusalem (Lokaler Schw.);
Heft 4). - De Wett, oder: Leev weet
Raad (Schw. n. F. Reuter; Heft 5). -
Hamburger Leben (Schw.), o. J. -
Ein Hamburger Aschenbrödel (Schw.),
o. J. - Der politische Maurermeister
(Schw.), o. J.

Manteuffel, Ursula Zöge

von,
siehe Ursula v. Trebra-Lin-
denau!

Manuel, Karl,

wurde am 6. Sept.
1808 in der Nähe von Bern geboren,
absolvierte die höhere Kantonsschule
und studierte dann in Heidelberg un-
ter Thibaut und Mittermayer die

Man
[Spaltenumbruch]
Rechte. Neben dieser Fachwissenschaft
blieben alte und neuere Sprachen u.
Literaturen sein Lieblingsstudium.
An den politischen Umwälzungen zu
Anfang der dreißiger Jahre betei-
ligte er sich mit jugendlichem Geiste
und, obwohl Patrizier, ergriff er doch
aus Überzeugung für die liberale
Sache Partei. Aus dieser Zeit da-
tiert sein bekanntes Spottgedicht
"Die große Societät". Nachdem M.
mehrere Staatsämter bekleidet hatte,
war er durch viele Jahre Mitglied
des Berner Großen Rates und des
Amtsgerichts. Nach einer Reise durch
Jtalien im Jahre 1872 erkrankte er
und starb am 23. Juni 1873. Er
war ein regelmäßiger und geschätzter
Korrespondent der "Allgemeinen
Augsburger Zeitung" und der "Ga-
zette de Lausanne"
, schrieb auch
die verdienstvolle Biographie des
Schweizer National-Schriftstellers
"Jeremias Gotthelf" (1856).

S:


Wilde und zahme Xenien, 1858.

Manuela, M.,

Pseud. für Marie
von Haugwitz;
s. d.!

Manz, Gustav,

geb. am 12. Dez.
1868 in Karlsruhe (Baden), Dr. phil.,
seit 1892 Redakteur der "Täglichen
Rundschau" in Berlin.

S:

Tagebuch
(Ge. und Sk.), 1892.

*Manz, Otto,

geb. am 3. April
1868 zu Freiburg in Baden als Sohn
des Universitätsprofessors Wilhelm
M., erhielt seinen Unterricht bis 1877
in einer Privatschule, besuchte darauf
bis 1886 das Gymnasium seiner Va-
terstadt und studierte dann bis 1889
Philologie u. Geschichte an der dorti-
gen Universität, nahm nunmehr aber
das Studium der Medizin auf, das
er bis 1894 fortsetzte. Nachdem er zu
Anfang d. J. 1895 das medizinische
Staatsexamen absolviert hatte und
zum Dr. med. promoviert worden
war, begann er 1896 seine praktische
Tätigkeit als Assistenzarzt an der
chirurgischen Universitätsklinik in
Freiburg und war an derselben bis

*

Man
[Spaltenumbruch]
Mansfeld, Arnold,

geb. am 28.
Jan. 1838 in Hamburg, war nach be-
endeter Schulzeit Schreiber bei einem
Advokaten und ging mit 18 Jahren,
getrieben von der Theaterluſt, nach
Holſtein, wo er bei einer reiſenden
Truppe Engagement ſuchte und auch
fand. Nach Hamburg zurückgekehrt,
wurde er Mitglied des damaligen
Aktientheaters, wo man ihn jedoch
nur in kleinen Rollen verwendete.
Dann folgten Engagements in Biele-
feld und Schleswig und kam er nach
Erledigung ſeiner Militärpflicht über
verſchiedene kleine Bühnen Hamburgs
1864 an das dortige Carl Schultze-
Theater, wo er Jahre hindurch als
Lokalkomiker u. plattdeutſcher Schau-
ſpieler ſein hervorragendes Talent
bekundete und große Popularität er-
langte. Er ſtarb am 6. Januar 1897.
Jm Jahre 1867 hatte er als drama-
tiſcher Schriftſteller in einem Ein-
akter „Der Hanſeat‟ debütiert, der
großen Beifall fand und dem dann
eine Reihe größerer u. kleinerer Stücke
folgten.

S:

De Leev in Veerlann (Bu-
renſpill), 1874. ‒ Üm de Utſtüür, oder:
Wat dat Geld nich deit (desgl),
1879. ‒ Reiſe der Familie Eggers
nach Poppenbüttel, 1886. ‒ Jm Ham-
burger Theater-Repertoire gelangten
zum Abdruck: Wo iſt die Katz? (Schw.
nach F. Reuter; Heft 2). ‒ Jöching
Päſel (Schw. nach F. Reuter; Heft 3).
‒ Frau Methuſalem (Lokaler Schw.);
Heft 4). ‒ De Wett, oder: Leev weet
Raad (Schw. n. F. Reuter; Heft 5). ‒
Hamburger Leben (Schw.), o. J. ‒
Ein Hamburger Aſchenbrödel (Schw.),
o. J. ‒ Der politiſche Maurermeiſter
(Schw.), o. J.

Manteuffel, Urſula Zöge

von,
ſiehe Urſula v. Trebra-Lin-
denau!

Manuel, Karl,

wurde am 6. Sept.
1808 in der Nähe von Bern geboren,
abſolvierte die höhere Kantonsſchule
und ſtudierte dann in Heidelberg un-
ter Thibaut und Mittermayer die

Man
[Spaltenumbruch]
Rechte. Neben dieſer Fachwiſſenſchaft
blieben alte und neuere Sprachen u.
Literaturen ſein Lieblingsſtudium.
An den politiſchen Umwälzungen zu
Anfang der dreißiger Jahre betei-
ligte er ſich mit jugendlichem Geiſte
und, obwohl Patrizier, ergriff er doch
aus Überzeugung für die liberale
Sache Partei. Aus dieſer Zeit da-
tiert ſein bekanntes Spottgedicht
„Die große Societät‟. Nachdem M.
mehrere Staatsämter bekleidet hatte,
war er durch viele Jahre Mitglied
des Berner Großen Rates und des
Amtsgerichts. Nach einer Reiſe durch
Jtalien im Jahre 1872 erkrankte er
und ſtarb am 23. Juni 1873. Er
war ein regelmäßiger und geſchätzter
Korreſpondent der „Allgemeinen
Augsburger Zeitung‟ und der „Ga-
zette de Lausanne‟
, ſchrieb auch
die verdienſtvolle Biographie des
Schweizer National-Schriftſtellers
„Jeremias Gotthelf‟ (1856).

S:


Wilde und zahme Xenien, 1858.

Manuela, M.,

Pſeud. für Marie
von Haugwitz;
ſ. d.!

Manz, Guſtav,

geb. am 12. Dez.
1868 in Karlsruhe (Baden), Dr. phil.,
ſeit 1892 Redakteur der „Täglichen
Rundſchau‟ in Berlin.

S:

Tagebuch
(Ge. und Sk.), 1892.

*Manz, Otto,

geb. am 3. April
1868 zu Freiburg in Baden als Sohn
des Univerſitätsprofeſſors Wilhelm
M., erhielt ſeinen Unterricht bis 1877
in einer Privatſchule, beſuchte darauf
bis 1886 das Gymnaſium ſeiner Va-
terſtadt und ſtudierte dann bis 1889
Philologie u. Geſchichte an der dorti-
gen Univerſität, nahm nunmehr aber
das Studium der Medizin auf, das
er bis 1894 fortſetzte. Nachdem er zu
Anfang d. J. 1895 das mediziniſche
Staatsexamen abſolviert hatte und
zum Dr. med. promoviert worden
war, begann er 1896 ſeine praktiſche
Tätigkeit als Aſſiſtenzarzt an der
chirurgiſchen Univerſitätsklinik in
Freiburg und war an derſelben bis

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="bibliography" n="1">
        <pb facs="#f0367" n="363"/><lb/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Man</hi> </fw><lb/>
        <cb/><lb/>
      </div>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Mansfeld,</hi> Arnold,</head>
        <p> geb. am 28.<lb/>
Jan. 1838 in Hamburg, war nach be-<lb/>
endeter Schulzeit Schreiber bei einem<lb/>
Advokaten und ging mit 18 Jahren,<lb/>
getrieben von der Theaterlu&#x017F;t, nach<lb/>
Hol&#x017F;tein, wo er bei einer rei&#x017F;enden<lb/>
Truppe Engagement &#x017F;uchte und auch<lb/>
fand. Nach Hamburg zurückgekehrt,<lb/>
wurde er Mitglied des damaligen<lb/>
Aktientheaters, wo man ihn jedoch<lb/>
nur in kleinen Rollen verwendete.<lb/>
Dann folgten Engagements in Biele-<lb/>
feld und Schleswig und kam er nach<lb/>
Erledigung &#x017F;einer Militärpflicht über<lb/>
ver&#x017F;chiedene kleine Bühnen Hamburgs<lb/>
1864 an das dortige Carl Schultze-<lb/>
Theater, wo er Jahre hindurch als<lb/>
Lokalkomiker u. plattdeut&#x017F;cher Schau-<lb/>
&#x017F;pieler &#x017F;ein hervorragendes Talent<lb/>
bekundete und große Popularität er-<lb/>
langte. Er &#x017F;tarb am 6. Januar 1897.<lb/>
Jm Jahre 1867 hatte er als drama-<lb/>
ti&#x017F;cher Schrift&#x017F;teller in einem Ein-<lb/>
akter &#x201E;Der Han&#x017F;eat&#x201F; debütiert, der<lb/>
großen Beifall fand und dem dann<lb/>
eine Reihe größerer u. kleinerer Stücke<lb/>
folgten. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> De Leev in Veerlann (Bu-<lb/>
ren&#x017F;pill), 1874. &#x2012; Üm de Ut&#x017F;tüür, oder:<lb/>
Wat dat Geld nich deit (desgl),<lb/>
1879. &#x2012; Rei&#x017F;e der Familie Eggers<lb/>
nach Poppenbüttel, 1886. &#x2012; Jm Ham-<lb/>
burger Theater-Repertoire gelangten<lb/>
zum Abdruck: Wo i&#x017F;t die Katz? (Schw.<lb/>
nach F. Reuter; Heft 2). &#x2012; Jöching<lb/>&#x017F;el (Schw. nach F. Reuter; Heft 3).<lb/>
&#x2012; Frau Methu&#x017F;alem (Lokaler Schw.);<lb/>
Heft 4). &#x2012; De Wett, oder: Leev weet<lb/>
Raad (Schw. n. F. Reuter; Heft 5). &#x2012;<lb/>
Hamburger Leben (Schw.), o. J. &#x2012;<lb/>
Ein Hamburger A&#x017F;chenbrödel (Schw.),<lb/>
o. J. &#x2012; Der politi&#x017F;che Maurermei&#x017F;ter<lb/>
(Schw.), o. J.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Manteuffel,</hi> Ur&#x017F;ula Zöge</head>
        <p> von,<lb/>
&#x017F;iehe <hi rendition="#g">Ur&#x017F;ula v. Trebra-Lin-<lb/>
denau!</hi></p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Manuel,</hi> Karl,</head>
        <p> wurde am 6. Sept.<lb/>
1808 in der Nähe von Bern geboren,<lb/>
ab&#x017F;olvierte die höhere Kantons&#x017F;chule<lb/>
und &#x017F;tudierte dann in Heidelberg un-<lb/>
ter Thibaut und Mittermayer die<lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Man</hi></fw><lb/><cb/><lb/>
Rechte. Neben die&#x017F;er Fachwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft<lb/>
blieben alte und neuere Sprachen u.<lb/>
Literaturen &#x017F;ein Lieblings&#x017F;tudium.<lb/>
An den politi&#x017F;chen Umwälzungen zu<lb/>
Anfang der dreißiger Jahre betei-<lb/>
ligte er &#x017F;ich mit jugendlichem Gei&#x017F;te<lb/>
und, obwohl Patrizier, ergriff er doch<lb/>
aus Überzeugung für die liberale<lb/>
Sache Partei. Aus die&#x017F;er Zeit da-<lb/>
tiert &#x017F;ein bekanntes Spottgedicht<lb/>
&#x201E;Die große Societät&#x201F;. Nachdem M.<lb/>
mehrere Staatsämter bekleidet hatte,<lb/>
war er durch viele Jahre Mitglied<lb/>
des Berner Großen Rates und des<lb/>
Amtsgerichts. Nach einer Rei&#x017F;e durch<lb/>
Jtalien im Jahre 1872 erkrankte er<lb/>
und &#x017F;tarb am 23. Juni 1873. Er<lb/>
war ein regelmäßiger und ge&#x017F;chätzter<lb/>
Korre&#x017F;pondent der &#x201E;Allgemeinen<lb/>
Augsburger Zeitung&#x201F; und der <hi rendition="#aq">&#x201E;Ga-<lb/>
zette de Lausanne&#x201F;</hi>, &#x017F;chrieb auch<lb/>
die verdien&#x017F;tvolle Biographie des<lb/>
Schweizer National-Schrift&#x017F;tellers<lb/>
&#x201E;Jeremias Gotthelf&#x201F; (1856). </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p><lb/>
Wilde und zahme Xenien, 1858.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Manuela,</hi> M.,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Marie<lb/>
von Haugwitz;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Manz,</hi> Gu&#x017F;tav,</head>
        <p> geb. am 12. Dez.<lb/>
1868 in Karlsruhe (Baden), <hi rendition="#aq">Dr. phil.,</hi><lb/>
&#x017F;eit 1892 Redakteur der &#x201E;Täglichen<lb/>
Rund&#x017F;chau&#x201F; in Berlin. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Tagebuch<lb/>
(Ge. und Sk.), 1892.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Manz,</hi> Otto,</head>
        <p> geb. am 3. April<lb/>
1868 zu Freiburg in Baden als Sohn<lb/>
des Univer&#x017F;itätsprofe&#x017F;&#x017F;ors Wilhelm<lb/>
M., erhielt &#x017F;einen Unterricht bis 1877<lb/>
in einer Privat&#x017F;chule, be&#x017F;uchte darauf<lb/>
bis 1886 das Gymna&#x017F;ium &#x017F;einer Va-<lb/>
ter&#x017F;tadt und &#x017F;tudierte dann bis 1889<lb/>
Philologie u. Ge&#x017F;chichte an der dorti-<lb/>
gen Univer&#x017F;ität, nahm nunmehr aber<lb/>
das Studium der Medizin auf, das<lb/>
er bis 1894 fort&#x017F;etzte. Nachdem er zu<lb/>
Anfang d. J. 1895 das medizini&#x017F;che<lb/>
Staatsexamen ab&#x017F;olviert hatte und<lb/>
zum <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> promoviert worden<lb/>
war, begann er 1896 &#x017F;eine prakti&#x017F;che<lb/>
Tätigkeit als A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenzarzt an der<lb/>
chirurgi&#x017F;chen Univer&#x017F;itätsklinik in<lb/>
Freiburg und war an der&#x017F;elben bis<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[363/0367] Man Man Mansfeld, Arnold, geb. am 28. Jan. 1838 in Hamburg, war nach be- endeter Schulzeit Schreiber bei einem Advokaten und ging mit 18 Jahren, getrieben von der Theaterluſt, nach Holſtein, wo er bei einer reiſenden Truppe Engagement ſuchte und auch fand. Nach Hamburg zurückgekehrt, wurde er Mitglied des damaligen Aktientheaters, wo man ihn jedoch nur in kleinen Rollen verwendete. Dann folgten Engagements in Biele- feld und Schleswig und kam er nach Erledigung ſeiner Militärpflicht über verſchiedene kleine Bühnen Hamburgs 1864 an das dortige Carl Schultze- Theater, wo er Jahre hindurch als Lokalkomiker u. plattdeutſcher Schau- ſpieler ſein hervorragendes Talent bekundete und große Popularität er- langte. Er ſtarb am 6. Januar 1897. Jm Jahre 1867 hatte er als drama- tiſcher Schriftſteller in einem Ein- akter „Der Hanſeat‟ debütiert, der großen Beifall fand und dem dann eine Reihe größerer u. kleinerer Stücke folgten. S: De Leev in Veerlann (Bu- renſpill), 1874. ‒ Üm de Utſtüür, oder: Wat dat Geld nich deit (desgl), 1879. ‒ Reiſe der Familie Eggers nach Poppenbüttel, 1886. ‒ Jm Ham- burger Theater-Repertoire gelangten zum Abdruck: Wo iſt die Katz? (Schw. nach F. Reuter; Heft 2). ‒ Jöching Päſel (Schw. nach F. Reuter; Heft 3). ‒ Frau Methuſalem (Lokaler Schw.); Heft 4). ‒ De Wett, oder: Leev weet Raad (Schw. n. F. Reuter; Heft 5). ‒ Hamburger Leben (Schw.), o. J. ‒ Ein Hamburger Aſchenbrödel (Schw.), o. J. ‒ Der politiſche Maurermeiſter (Schw.), o. J. Manteuffel, Urſula Zöge von, ſiehe Urſula v. Trebra-Lin- denau! Manuel, Karl, wurde am 6. Sept. 1808 in der Nähe von Bern geboren, abſolvierte die höhere Kantonsſchule und ſtudierte dann in Heidelberg un- ter Thibaut und Mittermayer die Rechte. Neben dieſer Fachwiſſenſchaft blieben alte und neuere Sprachen u. Literaturen ſein Lieblingsſtudium. An den politiſchen Umwälzungen zu Anfang der dreißiger Jahre betei- ligte er ſich mit jugendlichem Geiſte und, obwohl Patrizier, ergriff er doch aus Überzeugung für die liberale Sache Partei. Aus dieſer Zeit da- tiert ſein bekanntes Spottgedicht „Die große Societät‟. Nachdem M. mehrere Staatsämter bekleidet hatte, war er durch viele Jahre Mitglied des Berner Großen Rates und des Amtsgerichts. Nach einer Reiſe durch Jtalien im Jahre 1872 erkrankte er und ſtarb am 23. Juni 1873. Er war ein regelmäßiger und geſchätzter Korreſpondent der „Allgemeinen Augsburger Zeitung‟ und der „Ga- zette de Lausanne‟, ſchrieb auch die verdienſtvolle Biographie des Schweizer National-Schriftſtellers „Jeremias Gotthelf‟ (1856). S: Wilde und zahme Xenien, 1858. Manuela, M., Pſeud. für Marie von Haugwitz; ſ. d.! Manz, Guſtav, geb. am 12. Dez. 1868 in Karlsruhe (Baden), Dr. phil., ſeit 1892 Redakteur der „Täglichen Rundſchau‟ in Berlin. S: Tagebuch (Ge. und Sk.), 1892. *Manz, Otto, geb. am 3. April 1868 zu Freiburg in Baden als Sohn des Univerſitätsprofeſſors Wilhelm M., erhielt ſeinen Unterricht bis 1877 in einer Privatſchule, beſuchte darauf bis 1886 das Gymnaſium ſeiner Va- terſtadt und ſtudierte dann bis 1889 Philologie u. Geſchichte an der dorti- gen Univerſität, nahm nunmehr aber das Studium der Medizin auf, das er bis 1894 fortſetzte. Nachdem er zu Anfang d. J. 1895 das mediziniſche Staatsexamen abſolviert hatte und zum Dr. med. promoviert worden war, begann er 1896 ſeine praktiſche Tätigkeit als Aſſiſtenzarzt an der chirurgiſchen Univerſitätsklinik in Freiburg und war an derſelben bis *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/367
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/367>, abgerufen am 16.04.2024.