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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mey
nannt. Er lebte als solcher abwech-
selnd in Koburg u. Gotha. Jm Ok-
tober 1868 erhielt er auf wiederhol-
tes Nachsuchen seine Entlassung aus
herzoglich sächsischem Dienste und sie-
delte 1874 nach Konstanz über, wo er
am 9. März 1878 starb.

S:

Monats-
märchen (Bilder und politische Ge.),
1850. - Das Welfenlied (D.), 1854.
- Ein Kaiser (Polit.-dram. Studie),
1857. 2. Aufl. 1861. - Heinrich von
Schwerin (Schsp.), 1859. - Zeit-Ge-
dichte, 1870. - Altes und Neues (Dn.),
1872. - Ein Kind des Elsaß (Dr.),
1873. - Das Ehrenwort (Schausp.),
1873. - Das Haus der Posa (Schsp.),
1874. - Die Kavaliere (Schsp. nach
Victor Hugos "Cromwell" bearb.),
1874. - Ein Märchen aus unseren
Tagen, 1875. - Balladen vom Elsaß,
1876. - Die Malteser (Hist. Schsp.),
1876. - Teuerdanks Brautfahrt (R.),
1878. - Verschiedene als Manuskript
gedruckte Lustsp., Opern etc.

*Meyke, Nina,

wurde am 28. Sep-
tember 1858 in Riga als die zweite
Tochter eines kleinen Zivilbeamten,
Roman Schoenberg, geboren, der
indessen schon 1868 an Typhus starb
u. seine Witwe und Kinder in großer
Bedrängnis zurückließ. Trotz der gro-
ßen Armut hat die Mutter ihren Kin-
dern eine gute Erziehung geboten.
Die älteste Tochter wurde Lehrerin,
und von Nina wurde ein gleiches er-
wartet. Jndessen wirkte der erste
Besuch eines Theaters auf Nina so
mächtig ein, daß sie beschloß, Schau-
spielerin zu werden. Sie wandte sich
an den in Riga sehr beliebten Schau-
spieler Franz Treller (s. d.!), der ihr
auch fast ein Jahr lang unentgeltlich
dramatischen Unterricht gab, ihr dann
aber ehrlich von der Bühnenlaufbahn
abriet. Durch Zufall hatte er aber
Einsicht in eine ihrer poetischen Lei-
stungen genommen, und er riet ihr
nun, ihr schriftstellerisches Talent
weiter auszubilden. Sie setzte nun
ihren Schulunterricht fort, legte mit
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Mey
18 Jahren ihr Lehrerinnen-Examen
ab u. verheiratete sich ein Jahr später
mit dem Magister der Pharmazie
William Meyke. Damit war ihr Leben
in ganz neue Bahnen gelenkt, die na-
turgemäß jeden Gedanken an andere
als häusliche Dinge, wenigstens fürs
erste ausschlossen. Jhr Mann stand
bei mäßigem Gehalt im Krondienst
in Petersburg, Moskau, Warschau,
Tiflis u. zuletzt in Aschabath in Tur-
kestan, wo er das Opfer einer Cho-
leraepidemie ward. Nina hatte wäh-
rend dieser Zeit durch Erteilung von
Unterricht in der deutschen, französi-
schen und russischen Sprache wesent-
lich zur Führung eines angenehmen
Hausstandes beigetragen und, einem
inneren Drange folgend, manches
niedergeschrieben, ohne indessen an
die Veröffentlichung desselben zu den-
ken. Als dann aber äußere Verhält-
nisse sie bestimmten, sich hervorzu-
wagen, war der erste Versuch so wenig
verlockend, daß sie die Feder für viele
Jahre ruhen ließ. Erst als sie nach
dem Tode ihres Gatten zu ihrem
Bruder übersiedelte, der sich in Polen
niedergelassen hatte, nahm sie die
Feder wieder zur Hand und ist seit-
dem, da der Erfolg nicht ausblieb,
unausgesetzt als Schriftstellerin tätig.
Mit Ausnahme von fünf Jahren, die
sie wegen der Erziehung ihrer Kinder
in Radom verbrachte, hat sie ihren
Wohnsitz in Wonchozk in Russisch-Po-
len festgehalten.

S:

Helden der Pflicht
(R.), 1899. - Wera Sibirjakowa (R.);
II, 1899. - Auf einsamer Höhe (R.);
II, 1899. - Der Götze Gold (R.), 1900.
- Ahasver u. andere Novellen, 1900.
- Funken unter Asche (R.), 1901. -
Zwei Welten (R.); II, 1902. - Namen-
los (R.); II, 1907. - Apostel der Freiheit
(R.), 1909. - Gold u. Ehre (R.), 1912.

Meyn, Klaus Christian Lud-
wig,

* am 1. Oktbr. 1820 zu Pinne-
berg in Holstein, wo sein Vater da-
mals Physikus war, besuchte bis zu
seinem 12. Jahre die dortige Bürger-

*


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Mey
nannt. Er lebte als ſolcher abwech-
ſelnd in Koburg u. Gotha. Jm Ok-
tober 1868 erhielt er auf wiederhol-
tes Nachſuchen ſeine Entlaſſung aus
herzoglich ſächſiſchem Dienſte und ſie-
delte 1874 nach Konſtanz über, wo er
am 9. März 1878 ſtarb.

S:

Monats-
märchen (Bilder und politiſche Ge.),
1850. ‒ Das Welfenlied (D.), 1854.
‒ Ein Kaiſer (Polit.-dram. Studie),
1857. 2. Aufl. 1861. ‒ Heinrich von
Schwerin (Schſp.), 1859. ‒ Zeit-Ge-
dichte, 1870. ‒ Altes und Neues (Dn.),
1872. ‒ Ein Kind des Elſaß (Dr.),
1873. ‒ Das Ehrenwort (Schauſp.),
1873. ‒ Das Haus der Poſa (Schſp.),
1874. ‒ Die Kavaliere (Schſp. nach
Victor Hugos „Cromwell‟ bearb.),
1874. ‒ Ein Märchen aus unſeren
Tagen, 1875. ‒ Balladen vom Elſaß,
1876. ‒ Die Malteſer (Hiſt. Schſp.),
1876. ‒ Teuerdanks Brautfahrt (R.),
1878. ‒ Verſchiedene als Manuſkript
gedruckte Luſtſp., Opern ꝛc.

*Meyke, Nina,

wurde am 28. Sep-
tember 1858 in Riga als die zweite
Tochter eines kleinen Zivilbeamten,
Roman Schoenberg, geboren, der
indeſſen ſchon 1868 an Typhus ſtarb
u. ſeine Witwe und Kinder in großer
Bedrängnis zurückließ. Trotz der gro-
ßen Armut hat die Mutter ihren Kin-
dern eine gute Erziehung geboten.
Die älteſte Tochter wurde Lehrerin,
und von Nina wurde ein gleiches er-
wartet. Jndeſſen wirkte der erſte
Beſuch eines Theaters auf Nina ſo
mächtig ein, daß ſie beſchloß, Schau-
ſpielerin zu werden. Sie wandte ſich
an den in Riga ſehr beliebten Schau-
ſpieler Franz Treller (ſ. d.!), der ihr
auch faſt ein Jahr lang unentgeltlich
dramatiſchen Unterricht gab, ihr dann
aber ehrlich von der Bühnenlaufbahn
abriet. Durch Zufall hatte er aber
Einſicht in eine ihrer poetiſchen Lei-
ſtungen genommen, und er riet ihr
nun, ihr ſchriftſtelleriſches Talent
weiter auszubilden. Sie ſetzte nun
ihren Schulunterricht fort, legte mit
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Mey
18 Jahren ihr Lehrerinnen-Examen
ab u. verheiratete ſich ein Jahr ſpäter
mit dem Magiſter der Pharmazie
William Meyke. Damit war ihr Leben
in ganz neue Bahnen gelenkt, die na-
turgemäß jeden Gedanken an andere
als häusliche Dinge, wenigſtens fürs
erſte ausſchloſſen. Jhr Mann ſtand
bei mäßigem Gehalt im Krondienſt
in Petersburg, Moskau, Warſchau,
Tiflis u. zuletzt in Aschabath in Tur-
keſtan, wo er das Opfer einer Cho-
leraepidemie ward. Nina hatte wäh-
rend dieſer Zeit durch Erteilung von
Unterricht in der deutſchen, franzöſi-
ſchen und ruſſiſchen Sprache weſent-
lich zur Führung eines angenehmen
Hausſtandes beigetragen und, einem
inneren Drange folgend, manches
niedergeſchrieben, ohne indeſſen an
die Veröffentlichung desſelben zu den-
ken. Als dann aber äußere Verhält-
niſſe ſie beſtimmten, ſich hervorzu-
wagen, war der erſte Verſuch ſo wenig
verlockend, daß ſie die Feder für viele
Jahre ruhen ließ. Erſt als ſie nach
dem Tode ihres Gatten zu ihrem
Bruder überſiedelte, der ſich in Polen
niedergelaſſen hatte, nahm ſie die
Feder wieder zur Hand und iſt ſeit-
dem, da der Erfolg nicht ausblieb,
unausgeſetzt als Schriftſtellerin tätig.
Mit Ausnahme von fünf Jahren, die
ſie wegen der Erziehung ihrer Kinder
in Radom verbrachte, hat ſie ihren
Wohnſitz in Wonchozk in Ruſſiſch-Po-
len feſtgehalten.

S:

Helden der Pflicht
(R.), 1899. ‒ Wera Sibirjakowa (R.);
II, 1899. ‒ Auf einſamer Höhe (R.);
II, 1899. ‒ Der Götze Gold (R.), 1900.
‒ Ahasver u. andere Novellen, 1900.
‒ Funken unter Aſche (R.), 1901. ‒
Zwei Welten (R.); II, 1902. ‒ Namen-
los (R.); II, 1907. ‒ Apoſtel der Freiheit
(R.), 1909. ‒ Gold u. Ehre (R.), 1912.

Meyn, Klaus Chriſtian Lud-
wig,

* am 1. Oktbr. 1820 zu Pinne-
berg in Holſtein, wo ſein Vater da-
mals Phyſikus war, beſuchte bis zu
ſeinem 12. Jahre die dortige Bürger-

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[461/0465] Mey Mey nannt. Er lebte als ſolcher abwech- ſelnd in Koburg u. Gotha. Jm Ok- tober 1868 erhielt er auf wiederhol- tes Nachſuchen ſeine Entlaſſung aus herzoglich ſächſiſchem Dienſte und ſie- delte 1874 nach Konſtanz über, wo er am 9. März 1878 ſtarb. S: Monats- märchen (Bilder und politiſche Ge.), 1850. ‒ Das Welfenlied (D.), 1854. ‒ Ein Kaiſer (Polit.-dram. Studie), 1857. 2. Aufl. 1861. ‒ Heinrich von Schwerin (Schſp.), 1859. ‒ Zeit-Ge- dichte, 1870. ‒ Altes und Neues (Dn.), 1872. ‒ Ein Kind des Elſaß (Dr.), 1873. ‒ Das Ehrenwort (Schauſp.), 1873. ‒ Das Haus der Poſa (Schſp.), 1874. ‒ Die Kavaliere (Schſp. nach Victor Hugos „Cromwell‟ bearb.), 1874. ‒ Ein Märchen aus unſeren Tagen, 1875. ‒ Balladen vom Elſaß, 1876. ‒ Die Malteſer (Hiſt. Schſp.), 1876. ‒ Teuerdanks Brautfahrt (R.), 1878. ‒ Verſchiedene als Manuſkript gedruckte Luſtſp., Opern ꝛc. *Meyke, Nina, wurde am 28. Sep- tember 1858 in Riga als die zweite Tochter eines kleinen Zivilbeamten, Roman Schoenberg, geboren, der indeſſen ſchon 1868 an Typhus ſtarb u. ſeine Witwe und Kinder in großer Bedrängnis zurückließ. Trotz der gro- ßen Armut hat die Mutter ihren Kin- dern eine gute Erziehung geboten. Die älteſte Tochter wurde Lehrerin, und von Nina wurde ein gleiches er- wartet. Jndeſſen wirkte der erſte Beſuch eines Theaters auf Nina ſo mächtig ein, daß ſie beſchloß, Schau- ſpielerin zu werden. Sie wandte ſich an den in Riga ſehr beliebten Schau- ſpieler Franz Treller (ſ. d.!), der ihr auch faſt ein Jahr lang unentgeltlich dramatiſchen Unterricht gab, ihr dann aber ehrlich von der Bühnenlaufbahn abriet. Durch Zufall hatte er aber Einſicht in eine ihrer poetiſchen Lei- ſtungen genommen, und er riet ihr nun, ihr ſchriftſtelleriſches Talent weiter auszubilden. Sie ſetzte nun ihren Schulunterricht fort, legte mit 18 Jahren ihr Lehrerinnen-Examen ab u. verheiratete ſich ein Jahr ſpäter mit dem Magiſter der Pharmazie William Meyke. Damit war ihr Leben in ganz neue Bahnen gelenkt, die na- turgemäß jeden Gedanken an andere als häusliche Dinge, wenigſtens fürs erſte ausſchloſſen. Jhr Mann ſtand bei mäßigem Gehalt im Krondienſt in Petersburg, Moskau, Warſchau, Tiflis u. zuletzt in Aschabath in Tur- keſtan, wo er das Opfer einer Cho- leraepidemie ward. Nina hatte wäh- rend dieſer Zeit durch Erteilung von Unterricht in der deutſchen, franzöſi- ſchen und ruſſiſchen Sprache weſent- lich zur Führung eines angenehmen Hausſtandes beigetragen und, einem inneren Drange folgend, manches niedergeſchrieben, ohne indeſſen an die Veröffentlichung desſelben zu den- ken. Als dann aber äußere Verhält- niſſe ſie beſtimmten, ſich hervorzu- wagen, war der erſte Verſuch ſo wenig verlockend, daß ſie die Feder für viele Jahre ruhen ließ. Erſt als ſie nach dem Tode ihres Gatten zu ihrem Bruder überſiedelte, der ſich in Polen niedergelaſſen hatte, nahm ſie die Feder wieder zur Hand und iſt ſeit- dem, da der Erfolg nicht ausblieb, unausgeſetzt als Schriftſtellerin tätig. Mit Ausnahme von fünf Jahren, die ſie wegen der Erziehung ihrer Kinder in Radom verbrachte, hat ſie ihren Wohnſitz in Wonchozk in Ruſſiſch-Po- len feſtgehalten. S: Helden der Pflicht (R.), 1899. ‒ Wera Sibirjakowa (R.); II, 1899. ‒ Auf einſamer Höhe (R.); II, 1899. ‒ Der Götze Gold (R.), 1900. ‒ Ahasver u. andere Novellen, 1900. ‒ Funken unter Aſche (R.), 1901. ‒ Zwei Welten (R.); II, 1902. ‒ Namen- los (R.); II, 1907. ‒ Apoſtel der Freiheit (R.), 1909. ‒ Gold u. Ehre (R.), 1912. Meyn, Klaus Chriſtian Lud- wig, * am 1. Oktbr. 1820 zu Pinne- berg in Holſtein, wo ſein Vater da- mals Phyſikus war, beſuchte bis zu ſeinem 12. Jahre die dortige Bürger- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/465>, abgerufen am 28.03.2024.