Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Kos
bekannte (R.), 1908. - Das Luftschiff
(R.), 1909.

*Kossarski, Julius,

geb. 1812 zu
Bromberg, sollte sich dem Kaufmanns-
stande widmen, ging aber nach Berlin,
um seiner Neigung für die Poesie zu
folgen, wurde in den jungen Berliner
Dichterverein aufgenommen, bereitete
sich zur Universität vor und studierte
an derselben Philosophie und Philo-
logie. Seine Krankheit hemmte seine
Studien; er kehrte in seine Vaterstadt
zurück, wo er als Schriftsteller tätig
war und als Lieblingsstudium beson-
ders die Numismatik pflegte. Nach
jahrelangem Leiden starb er daselbst
am 1. Juli 1879.

S:

Gedichte an eine
schöne Brombergerin, 1840. - Wall-
fahrt in Palästina (G.), 1847. - Sagen
des Morgenlandes, 1852. - Der Mönch
von Meran (G.), 1855. - Titus, oder:
Die Zerstörung Jerusalems (Dr. G.),
1855.

*Kossarski, Ludwig,

älter. Bruder
des Vorigen, wurde um das Jahr 1810
in Bromberg geboren, war für das
Studium der Theologie bestimmt,
widmete sich aber in Berlin medizi-
nischen Studien. Bald nachher wen-
dete er sich ausschließlich der Literatur
zu, wurde Mitglied des jüngeren Ber-
liner Dichtervereins und beteiligte sich
als Schriftsteller an vielen Tages-
blättern, Zeitschriften usw. Er starb
am 3. Novbr. 1873 in Berlin.

S:

Nach-
klänge (Lr., mit F. Brunold, E. Fer-
rand u. a.), 1834. - Dämmerungen
(Nn.); II, 1840. - Friedrich Wilhelm
III. (Sk. aus seinem Leben in Poesie
und Prosa), 1840. - Hier und dort
(Lr.), 1855.

Koßmann, Robby August,

pseud.
K. Gedan, wurde am 22. November
1849 in Danzig als der Sohn des
Rechtsanwalts August K. geboren, be-
suchte die Gymnasien in Danzig und
Königsberg und studierte dann in
Heidelberg, Jena, Leipzig, Straßburg
und Göttingen Naturwissenschaften
u. Medizin. Nachdem er sich die Würde
[Spaltenumbruch]

Köst
eines Dr. phil. erworben, habilitierte
er sich 1873 in Heidelberg als Privat-
dozent für Naturwissenschaften und
wurde 1877 zum außerordentlichen
Professor daselbst ernannt. Er blieb
in dieser Stellung bis 1890 u. unter-
nahm während dieser Zeit große Rei-
sen, z. B. in die Küstengebiete des
Roten Meeres, deren Ergebnisse er
dann mit Unterstützung der königl.
Akademie der Wissenschaften in Berlin
herausgab. Nach 1890 wandte sich K.
der Medizin zu, erwarb sich auch die
Würde eines Dr. med. und ließ sich
dann 1892 in Berlin als Arzt, und
zwar als Spezialarzt für Frauen-
krankheiten nieder. Er war hier Mit-
glied mehrerer gelehrten Gesellschaf-
ten, auch stellvertretender Vorsitzender
der brandenburgischen Ärztekammer
und ein unerbittlicher Kämpfer gegen
das Kurpfuschertum. Jm Jahre 1906
zog er sich bei einer Operation eine
Blutvergiftung zu, die anfangs keine
üblen Folgen nach sich zog und erst
nach Jahresfrist schwere Nachwirkun-
gen zeigte, so daß ihm der linke Arm
amputiert werden mußte. Einer wei-
teren Amputation des linken Fußes
beugte der Tod vor, der am 29. Sep-
tember 1907 eintrat.

S:

Francesco
Caraccilo (Historische Tr.), 1889. -
Egbert (Schsp.), 1891. - Ein Mör-
der (Schauspiel), 1891. - Märchen,
1895.

*Köster, Karl Heinrich Adolf,


wurde am 8. März 1883 in Verden
a. d. Aller (Prov. Hannover) geboren
und verlebte seine Jugend in Ham-
burg, wo er auch seine Vorbildung
empfing. Von 1902 bis 1907 studierte
er Philosophie und Theologie in Hei-
delberg, Halle, Marburg und Zürich,
erwarb sich die Würde eines Dr. phil.
und unternahm dann größere Reisen
ins Ausland, u. a. auch nach Süd-
amerika. Heimgekehrt, war er kurze
Zeit politisch tätig, nahm danach aber
seine sozialphilosophischen Studien
wieder auf u. habilitierte sich in Kiel

* 6


[Spaltenumbruch]

Koſ
bekannte (R.), 1908. ‒ Das Luftſchiff
(R.), 1909.

*Koſſarski, Julius,

geb. 1812 zu
Bromberg, ſollte ſich dem Kaufmanns-
ſtande widmen, ging aber nach Berlin,
um ſeiner Neigung für die Poeſie zu
folgen, wurde in den jungen Berliner
Dichterverein aufgenommen, bereitete
ſich zur Univerſität vor und ſtudierte
an derſelben Philoſophie und Philo-
logie. Seine Krankheit hemmte ſeine
Studien; er kehrte in ſeine Vaterſtadt
zurück, wo er als Schriftſteller tätig
war und als Lieblingsſtudium beſon-
ders die Numismatik pflegte. Nach
jahrelangem Leiden ſtarb er daſelbſt
am 1. Juli 1879.

S:

Gedichte an eine
ſchöne Brombergerin, 1840. ‒ Wall-
fahrt in Paläſtina (G.), 1847. ‒ Sagen
des Morgenlandes, 1852. ‒ Der Mönch
von Meran (G.), 1855. ‒ Titus, oder:
Die Zerſtörung Jeruſalems (Dr. G.),
1855.

*Koſſarski, Ludwig,

älter. Bruder
des Vorigen, wurde um das Jahr 1810
in Bromberg geboren, war für das
Studium der Theologie beſtimmt,
widmete ſich aber in Berlin medizi-
niſchen Studien. Bald nachher wen-
dete er ſich ausſchließlich der Literatur
zu, wurde Mitglied des jüngeren Ber-
liner Dichtervereins und beteiligte ſich
als Schriftſteller an vielen Tages-
blättern, Zeitſchriften uſw. Er ſtarb
am 3. Novbr. 1873 in Berlin.

S:

Nach-
klänge (Lr., mit F. Brunold, E. Fer-
rand u. a.), 1834. ‒ Dämmerungen
(Nn.); II, 1840. ‒ Friedrich Wilhelm
III. (Sk. aus ſeinem Leben in Poeſie
und Proſa), 1840. ‒ Hier und dort
(Lr.), 1855.

Koßmann, Robby Auguſt,

pſeud.
K. Gedan, wurde am 22. November
1849 in Danzig als der Sohn des
Rechtsanwalts Auguſt K. geboren, be-
ſuchte die Gymnaſien in Danzig und
Königsberg und ſtudierte dann in
Heidelberg, Jena, Leipzig, Straßburg
und Göttingen Naturwiſſenſchaften
u. Medizin. Nachdem er ſich die Würde
[Spaltenumbruch]

Köſt
eines Dr. phil. erworben, habilitierte
er ſich 1873 in Heidelberg als Privat-
dozent für Naturwiſſenſchaften und
wurde 1877 zum außerordentlichen
Profeſſor daſelbſt ernannt. Er blieb
in dieſer Stellung bis 1890 u. unter-
nahm während dieſer Zeit große Rei-
ſen, z. B. in die Küſtengebiete des
Roten Meeres, deren Ergebniſſe er
dann mit Unterſtützung der königl.
Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin
herausgab. Nach 1890 wandte ſich K.
der Medizin zu, erwarb ſich auch die
Würde eines Dr. med. und ließ ſich
dann 1892 in Berlin als Arzt, und
zwar als Spezialarzt für Frauen-
krankheiten nieder. Er war hier Mit-
glied mehrerer gelehrten Geſellſchaf-
ten, auch ſtellvertretender Vorſitzender
der brandenburgiſchen Ärztekammer
und ein unerbittlicher Kämpfer gegen
das Kurpfuſchertum. Jm Jahre 1906
zog er ſich bei einer Operation eine
Blutvergiftung zu, die anfangs keine
üblen Folgen nach ſich zog und erſt
nach Jahresfriſt ſchwere Nachwirkun-
gen zeigte, ſo daß ihm der linke Arm
amputiert werden mußte. Einer wei-
teren Amputation des linken Fußes
beugte der Tod vor, der am 29. Sep-
tember 1907 eintrat.

S:

Francesco
Caraccilo (Hiſtoriſche Tr.), 1889. ‒
Egbert (Schſp.), 1891. ‒ Ein Mör-
der (Schauſpiel), 1891. ‒ Märchen,
1895.

*Köſter, Karl Heinrich Adolf,


wurde am 8. März 1883 in Verden
a. d. Aller (Prov. Hannover) geboren
und verlebte ſeine Jugend in Ham-
burg, wo er auch ſeine Vorbildung
empfing. Von 1902 bis 1907 ſtudierte
er Philoſophie und Theologie in Hei-
delberg, Halle, Marburg und Zürich,
erwarb ſich die Würde eines Dr. phil.
und unternahm dann größere Reiſen
ins Ausland, u. a. auch nach Süd-
amerika. Heimgekehrt, war er kurze
Zeit politiſch tätig, nahm danach aber
ſeine ſozialphiloſophiſchen Studien
wieder auf u. habilitierte ſich in Kiel

* 6
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="bibliography" n="1">
        <p><pb facs="#f0085" n="81"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ko&#x017F;</hi></fw><lb/>
bekannte (R.), 1908. &#x2012; Das Luft&#x017F;chiff<lb/>
(R.), 1909.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Ko&#x017F;&#x017F;arski,</hi> Julius,</head>
        <p> geb. 1812 zu<lb/>
Bromberg, &#x017F;ollte &#x017F;ich dem Kaufmanns-<lb/>
&#x017F;tande widmen, ging aber nach Berlin,<lb/>
um &#x017F;einer Neigung für die Poe&#x017F;ie zu<lb/>
folgen, wurde in den jungen Berliner<lb/>
Dichterverein aufgenommen, bereitete<lb/>
&#x017F;ich zur Univer&#x017F;ität vor und &#x017F;tudierte<lb/>
an der&#x017F;elben Philo&#x017F;ophie und Philo-<lb/>
logie. Seine Krankheit hemmte &#x017F;eine<lb/>
Studien; er kehrte in &#x017F;eine Vater&#x017F;tadt<lb/>
zurück, wo er als Schrift&#x017F;teller tätig<lb/>
war und als Lieblings&#x017F;tudium be&#x017F;on-<lb/>
ders die Numismatik pflegte. Nach<lb/>
jahrelangem Leiden &#x017F;tarb er da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
am 1. Juli 1879. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Gedichte an eine<lb/>
&#x017F;chöne Brombergerin, 1840. &#x2012; Wall-<lb/>
fahrt in Palä&#x017F;tina (G.), 1847. &#x2012; Sagen<lb/>
des Morgenlandes, 1852. &#x2012; Der Mönch<lb/>
von Meran (G.), 1855. &#x2012; Titus, oder:<lb/>
Die Zer&#x017F;törung Jeru&#x017F;alems (Dr. G.),<lb/>
1855.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Ko&#x017F;&#x017F;arski,</hi> Ludwig,</head>
        <p> älter. Bruder<lb/>
des Vorigen, wurde um das Jahr 1810<lb/>
in Bromberg geboren, war für das<lb/>
Studium der Theologie be&#x017F;timmt,<lb/>
widmete &#x017F;ich aber in Berlin medizi-<lb/>
ni&#x017F;chen Studien. Bald nachher wen-<lb/>
dete er &#x017F;ich aus&#x017F;chließlich der Literatur<lb/>
zu, wurde Mitglied des jüngeren Ber-<lb/>
liner Dichtervereins und beteiligte &#x017F;ich<lb/>
als Schrift&#x017F;teller an vielen Tages-<lb/>
blättern, Zeit&#x017F;chriften u&#x017F;w. Er &#x017F;tarb<lb/>
am 3. Novbr. 1873 in Berlin. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Nach-<lb/>
klänge (Lr., mit F. Brunold, E. Fer-<lb/>
rand u. a.), 1834. &#x2012; Dämmerungen<lb/>
(Nn.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1840. &#x2012; Friedrich Wilhelm<lb/><hi rendition="#aq">III.</hi> (Sk. aus &#x017F;einem Leben in Poe&#x017F;ie<lb/>
und Pro&#x017F;a), 1840. &#x2012; Hier und dort<lb/>
(Lr.), 1855.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Koßmann,</hi> Robby Augu&#x017F;t,</head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/>
K. <hi rendition="#g">Gedan,</hi> wurde am 22. November<lb/>
1849 in Danzig als der Sohn des<lb/>
Rechtsanwalts Augu&#x017F;t K. geboren, be-<lb/>
&#x017F;uchte die Gymna&#x017F;ien in Danzig und<lb/>
Königsberg und &#x017F;tudierte dann in<lb/>
Heidelberg, Jena, Leipzig, Straßburg<lb/>
und Göttingen Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften<lb/>
u. Medizin. Nachdem er &#x017F;ich die Würde<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">&#x017F;t</hi></fw><lb/>
eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> erworben, habilitierte<lb/>
er &#x017F;ich 1873 in Heidelberg als Privat-<lb/>
dozent für Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften und<lb/>
wurde 1877 zum außerordentlichen<lb/>
Profe&#x017F;&#x017F;or da&#x017F;elb&#x017F;t ernannt. Er blieb<lb/>
in die&#x017F;er Stellung bis 1890 u. unter-<lb/>
nahm während die&#x017F;er Zeit große Rei-<lb/>
&#x017F;en, z. B. in die Kü&#x017F;tengebiete des<lb/>
Roten Meeres, deren Ergebni&#x017F;&#x017F;e er<lb/>
dann mit Unter&#x017F;tützung der königl.<lb/>
Akademie der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften in Berlin<lb/>
herausgab. Nach 1890 wandte &#x017F;ich K.<lb/>
der Medizin zu, erwarb &#x017F;ich auch die<lb/>
Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> und ließ &#x017F;ich<lb/>
dann 1892 in Berlin als Arzt, und<lb/>
zwar als Spezialarzt für Frauen-<lb/>
krankheiten nieder. Er war hier Mit-<lb/>
glied mehrerer gelehrten Ge&#x017F;ell&#x017F;chaf-<lb/>
ten, auch &#x017F;tellvertretender Vor&#x017F;itzender<lb/>
der brandenburgi&#x017F;chen Ärztekammer<lb/>
und ein unerbittlicher Kämpfer gegen<lb/>
das Kurpfu&#x017F;chertum. Jm Jahre 1906<lb/>
zog er &#x017F;ich bei einer Operation eine<lb/>
Blutvergiftung zu, die anfangs keine<lb/>
üblen Folgen nach &#x017F;ich zog und er&#x017F;t<lb/>
nach Jahresfri&#x017F;t &#x017F;chwere Nachwirkun-<lb/>
gen zeigte, &#x017F;o daß ihm der linke Arm<lb/>
amputiert werden mußte. Einer wei-<lb/>
teren Amputation des linken Fußes<lb/>
beugte der Tod vor, der am 29. Sep-<lb/>
tember 1907 eintrat. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Francesco<lb/>
Caraccilo (Hi&#x017F;tori&#x017F;che Tr.), 1889. &#x2012;<lb/>
Egbert (Sch&#x017F;p.), 1891. &#x2012; Ein Mör-<lb/>
der (Schau&#x017F;piel), 1891. &#x2012; Märchen,<lb/>
1895.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">&#x017F;ter,</hi> Karl Heinrich <hi rendition="#g">Adolf,</hi></head>
        <p><lb/>
wurde am 8. März 1883 in Verden<lb/>
a. d. Aller (Prov. Hannover) geboren<lb/>
und verlebte &#x017F;eine Jugend in Ham-<lb/>
burg, wo er auch &#x017F;eine Vorbildung<lb/>
empfing. Von 1902 bis 1907 &#x017F;tudierte<lb/>
er Philo&#x017F;ophie und Theologie in Hei-<lb/>
delberg, Halle, Marburg und Zürich,<lb/>
erwarb &#x017F;ich die Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi><lb/>
und unternahm dann größere Rei&#x017F;en<lb/>
ins Ausland, u. a. auch nach Süd-<lb/>
amerika. Heimgekehrt, war er kurze<lb/>
Zeit politi&#x017F;ch tätig, nahm danach aber<lb/>
&#x017F;eine &#x017F;ozialphilo&#x017F;ophi&#x017F;chen Studien<lb/>
wieder auf u. habilitierte &#x017F;ich in Kiel<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 6</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0085] Koſ Köſt bekannte (R.), 1908. ‒ Das Luftſchiff (R.), 1909. *Koſſarski, Julius, geb. 1812 zu Bromberg, ſollte ſich dem Kaufmanns- ſtande widmen, ging aber nach Berlin, um ſeiner Neigung für die Poeſie zu folgen, wurde in den jungen Berliner Dichterverein aufgenommen, bereitete ſich zur Univerſität vor und ſtudierte an derſelben Philoſophie und Philo- logie. Seine Krankheit hemmte ſeine Studien; er kehrte in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er als Schriftſteller tätig war und als Lieblingsſtudium beſon- ders die Numismatik pflegte. Nach jahrelangem Leiden ſtarb er daſelbſt am 1. Juli 1879. S: Gedichte an eine ſchöne Brombergerin, 1840. ‒ Wall- fahrt in Paläſtina (G.), 1847. ‒ Sagen des Morgenlandes, 1852. ‒ Der Mönch von Meran (G.), 1855. ‒ Titus, oder: Die Zerſtörung Jeruſalems (Dr. G.), 1855. *Koſſarski, Ludwig, älter. Bruder des Vorigen, wurde um das Jahr 1810 in Bromberg geboren, war für das Studium der Theologie beſtimmt, widmete ſich aber in Berlin medizi- niſchen Studien. Bald nachher wen- dete er ſich ausſchließlich der Literatur zu, wurde Mitglied des jüngeren Ber- liner Dichtervereins und beteiligte ſich als Schriftſteller an vielen Tages- blättern, Zeitſchriften uſw. Er ſtarb am 3. Novbr. 1873 in Berlin. S: Nach- klänge (Lr., mit F. Brunold, E. Fer- rand u. a.), 1834. ‒ Dämmerungen (Nn.); II, 1840. ‒ Friedrich Wilhelm III. (Sk. aus ſeinem Leben in Poeſie und Proſa), 1840. ‒ Hier und dort (Lr.), 1855. Koßmann, Robby Auguſt, pſeud. K. Gedan, wurde am 22. November 1849 in Danzig als der Sohn des Rechtsanwalts Auguſt K. geboren, be- ſuchte die Gymnaſien in Danzig und Königsberg und ſtudierte dann in Heidelberg, Jena, Leipzig, Straßburg und Göttingen Naturwiſſenſchaften u. Medizin. Nachdem er ſich die Würde eines Dr. phil. erworben, habilitierte er ſich 1873 in Heidelberg als Privat- dozent für Naturwiſſenſchaften und wurde 1877 zum außerordentlichen Profeſſor daſelbſt ernannt. Er blieb in dieſer Stellung bis 1890 u. unter- nahm während dieſer Zeit große Rei- ſen, z. B. in die Küſtengebiete des Roten Meeres, deren Ergebniſſe er dann mit Unterſtützung der königl. Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin herausgab. Nach 1890 wandte ſich K. der Medizin zu, erwarb ſich auch die Würde eines Dr. med. und ließ ſich dann 1892 in Berlin als Arzt, und zwar als Spezialarzt für Frauen- krankheiten nieder. Er war hier Mit- glied mehrerer gelehrten Geſellſchaf- ten, auch ſtellvertretender Vorſitzender der brandenburgiſchen Ärztekammer und ein unerbittlicher Kämpfer gegen das Kurpfuſchertum. Jm Jahre 1906 zog er ſich bei einer Operation eine Blutvergiftung zu, die anfangs keine üblen Folgen nach ſich zog und erſt nach Jahresfriſt ſchwere Nachwirkun- gen zeigte, ſo daß ihm der linke Arm amputiert werden mußte. Einer wei- teren Amputation des linken Fußes beugte der Tod vor, der am 29. Sep- tember 1907 eintrat. S: Francesco Caraccilo (Hiſtoriſche Tr.), 1889. ‒ Egbert (Schſp.), 1891. ‒ Ein Mör- der (Schauſpiel), 1891. ‒ Märchen, 1895. *Köſter, Karl Heinrich Adolf, wurde am 8. März 1883 in Verden a. d. Aller (Prov. Hannover) geboren und verlebte ſeine Jugend in Ham- burg, wo er auch ſeine Vorbildung empfing. Von 1902 bis 1907 ſtudierte er Philoſophie und Theologie in Hei- delberg, Halle, Marburg und Zürich, erwarb ſich die Würde eines Dr. phil. und unternahm dann größere Reiſen ins Ausland, u. a. auch nach Süd- amerika. Heimgekehrt, war er kurze Zeit politiſch tätig, nahm danach aber ſeine ſozialphiloſophiſchen Studien wieder auf u. habilitierte ſich in Kiel * 6

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/85
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/85>, abgerufen am 28.03.2024.