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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ziegelbrennerei, dann bei einem Häu-
fermaler und erlernte schließlich das
Tischlerhandwerk. Jn dieser ganzen
Zeit besuchte er, mit erspartem Gelde,
eine Handelsschule und studierte eif-
rigst. Bald erhielt er eine Buchhalter-
stelle, die er aber wegen Eingehen des
Geschäfts wieder verlor. 1858 rief
er "Die deutsche gegenseitige Ver-
sicherungsgesellschaft" ins Leben, die
einen geradezu unerhörten Erfolg
hatte, und deren Sekretär und leiten-
der Geschäftsführer er durch viele
Jahre war. Seine literarische Tä-
tigkeit begann schon sehr frühe,
obschon er nur Autodidakt ist. Jm
Jahre 1847 übernahm er die Redak-
tion des "Deutschen Pionier", der
ersten und einzigen deutschen Monats-
schrift geschichtlichen Jnhalts in der
Union und brachte seither diese Zeit-
schrift zur höchsten Blüte. Er leitete
das Blatt bis zum Jahre 1885. Zwei
Jahre später ging es ein. Jetzt ist R.
mit der Ausgabe seiner "Gesammelten
Werke" beschäftigt, die auf 18 Bände
berechnet sind.

S:

Das unterbrochene
Opferfest (Metrische Bearbeitung der
gleichnamigen Oper), 1870. - Die
Feme im Froschteich (Satir. Operette),
1869. - Vater Rhein (Son.), 1872. -
Geschichte des großen amerikanischen
Westens. 1. Tl., 1875 (Der 2. Tl. ist
im Separatdruck nicht erschienen.) -
Das Deutsch-Amerikanische Magazin,
1. (einziger) Jahrg. 1886-87. - Fest-
gedichte zur goldenen Hochzeit von
Gustav und Sophie Körner, 1886. -
Geschichte des deutschen literarischen
Klubs in Cincinnati, 1887 (mit Orig.-
Dn. von anderen). - Albrecht Dürer
(Denkrede), 1896. - Gustav Körner
(Ein Lebensbild), 1902. - Johann
Bernhard Stallo (Denkrede), 1901. -
Franz Lieber (Denkrede), 1904. -
Nordamerikanische Vögel in Liedern,
1904. - Adolf Zipperlen, Arzt, Zoo-
loge, Humorist und Reiseschriftsteller
(Denkrede), 1905. - Aphorismen und
Agrionien (Denksprüche in Prosa u.
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Ratz
Versen, nebst einem Anhang: Rätsel
in poetischer Fassung); II, 1906. -
Auf dem Vogelberg (Eine Alt-An-
kumer-Gesch. in V.), 1909. Gesam-
melte ausgew. Werke. XVIII, 1904 ff.
[Jnhalt: 1. Oden, Lieder und Ge-
dichte vermischten Jnhalts, 1904. -
2. Balladen, Romanzen und Gedichte
vermischten Jnhalts, 1906. - 3. Spät-
herbst-Garben (Lyr. u. lyr.-ep. Ge.)
- 4. und 5. Aphorismen und Agrio-
nien, 1908. - 6. und 7. Blüten und
Stachelfrüchte (Epigr. und Sinnge-
dichte.) - 8. und 9. Denkreden und
Vorträge, 1910. - 10. bis 15. Deutsch-
Amerikanisches Biographikon und
Dichteralbum, 1911 ff. - 16. Kultur-
geschichtl. Abhandlungen. - 17. Ver-
mischte Aufsätze, Kritiken und Vor-
träge. - 18. Einzelblätter a. d. älte-
ren amerikanischen Geschichte.]

Rättig, Agnes,

siehe Agnes
Schlingmann!

*Ratzenhofer, Wilhelm Ritter v.,


wurde am 28. Januar 1842 zu Wien
als der einzige Sohn eines k. k. öster-
reich. Staatsbeamten geboren, der
1866 für seine Verdienste in den Rit-
terstand erhoben wurde, u. trat nach
absolvierten Schul- u. kommerziellen
Studien in ein Bankhaus, das später
in der niederösterreich. Eskompte-
gesellschaft aufging. Er lebt noch jetzt
als Beamter derselben zu Wien und
ist seit 1864 für verschiedene Journale
schriftstellerisch tätig.

S:

Gedichte,
1871. - Eusebia (Ep. G.), 1873. -
Neue Gedichte, 1879.

Ratzer, Johann Karl,

geb. am 10.
Dezember 1802 zu Bistriz in Mähren
als der Sohn eines Wirtschaftsdirek-
tors, erhielt seinen ersten Unterricht
im elterlichen Hause, kam 1816 auf
das Piaristengymnasium in Leipnik
und 1819 nach Kremsier, wo er die
Humanitätsklassen durchmachte. Seit
1821 lag er in Olmütz den philoso-
phischen Studien ob und widmete sich
dann an der dortigen Universität von
1824-27 dem Studium der Rechte.

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Ratt
Ziegelbrennerei, dann bei einem Häu-
fermaler und erlernte ſchließlich das
Tiſchlerhandwerk. Jn dieſer ganzen
Zeit beſuchte er, mit erſpartem Gelde,
eine Handelsſchule und ſtudierte eif-
rigſt. Bald erhielt er eine Buchhalter-
ſtelle, die er aber wegen Eingehen des
Geſchäfts wieder verlor. 1858 rief
er „Die deutſche gegenſeitige Ver-
ſicherungsgeſellſchaft“ ins Leben, die
einen geradezu unerhörten Erfolg
hatte, und deren Sekretär und leiten-
der Geſchäftsführer er durch viele
Jahre war. Seine literariſche Tä-
tigkeit begann ſchon ſehr frühe,
obſchon er nur Autodidakt iſt. Jm
Jahre 1847 übernahm er die Redak-
tion des „Deutſchen Pionier“, der
erſten und einzigen deutſchen Monats-
ſchrift geſchichtlichen Jnhalts in der
Union und brachte ſeither dieſe Zeit-
ſchrift zur höchſten Blüte. Er leitete
das Blatt bis zum Jahre 1885. Zwei
Jahre ſpäter ging es ein. Jetzt iſt R.
mit der Ausgabe ſeiner „Geſammelten
Werke“ beſchäftigt, die auf 18 Bände
berechnet ſind.

S:

Das unterbrochene
Opferfeſt (Metriſche Bearbeitung der
gleichnamigen Oper), 1870. ‒ Die
Feme im Froſchteich (Satir. Operette),
1869. ‒ Vater Rhein (Son.), 1872. ‒
Geſchichte des großen amerikaniſchen
Weſtens. 1. Tl., 1875 (Der 2. Tl. iſt
im Separatdruck nicht erſchienen.) ‒
Das Deutſch-Amerikaniſche Magazin,
1. (einziger) Jahrg. 1886‒87. ‒ Feſt-
gedichte zur goldenen Hochzeit von
Guſtav und Sophie Körner, 1886. ‒
Geſchichte des deutſchen literariſchen
Klubs in Cincinnati, 1887 (mit Orig.-
Dn. von anderen). ‒ Albrecht Dürer
(Denkrede), 1896. ‒ Guſtav Körner
(Ein Lebensbild), 1902. ‒ Johann
Bernhard Stallo (Denkrede), 1901. ‒
Franz Lieber (Denkrede), 1904. ‒
Nordamerikaniſche Vögel in Liedern,
1904. ‒ Adolf Zipperlen, Arzt, Zoo-
loge, Humoriſt und Reiſeſchriftſteller
(Denkrede), 1905. ‒ Aphorismen und
Agrionien (Denkſprüche in Proſa u.
[Spaltenumbruch]

Ratz
Verſen, nebſt einem Anhang: Rätſel
in poetiſcher Faſſung); II, 1906. ‒
Auf dem Vogelberg (Eine Alt-An-
kumer-Geſch. in V.), 1909. Geſam-
melte ausgew. Werke. XVIII, 1904 ff.
[Jnhalt: 1. Oden, Lieder und Ge-
dichte vermiſchten Jnhalts, 1904. ‒
2. Balladen, Romanzen und Gedichte
vermiſchten Jnhalts, 1906. ‒ 3. Spät-
herbſt-Garben (Lyr. u. lyr.-ep. Ge.)
‒ 4. und 5. Aphorismen und Agrio-
nien, 1908. ‒ 6. und 7. Blüten und
Stachelfrüchte (Epigr. und Sinnge-
dichte.) ‒ 8. und 9. Denkreden und
Vorträge, 1910. ‒ 10. bis 15. Deutſch-
Amerikaniſches Biographikon und
Dichteralbum, 1911 ff. ‒ 16. Kultur-
geſchichtl. Abhandlungen. ‒ 17. Ver-
miſchte Aufſätze, Kritiken und Vor-
träge. ‒ 18. Einzelblätter a. d. älte-
ren amerikaniſchen Geſchichte.]

Rättig, Agnes,

ſiehe Agnes
Schlingmann!

*Ratzenhofer, Wilhelm Ritter v.,


wurde am 28. Januar 1842 zu Wien
als der einzige Sohn eines k. k. öſter-
reich. Staatsbeamten geboren, der
1866 für ſeine Verdienſte in den Rit-
terſtand erhoben wurde, u. trat nach
abſolvierten Schul- u. kommerziellen
Studien in ein Bankhaus, das ſpäter
in der niederöſterreich. Eskompte-
geſellſchaft aufging. Er lebt noch jetzt
als Beamter derſelben zu Wien und
iſt ſeit 1864 für verſchiedene Journale
ſchriftſtelleriſch tätig.

S:

Gedichte,
1871. ‒ Euſebia (Ep. G.), 1873. ‒
Neue Gedichte, 1879.

Ratzer, Johann Karl,

geb. am 10.
Dezember 1802 zu Biſtriz in Mähren
als der Sohn eines Wirtſchaftsdirek-
tors, erhielt ſeinen erſten Unterricht
im elterlichen Hauſe, kam 1816 auf
das Piariſtengymnaſium in Leipnik
und 1819 nach Kremſier, wo er die
Humanitätsklaſſen durchmachte. Seit
1821 lag er in Olmütz den philoſo-
phiſchen Studien ob und widmete ſich
dann an der dortigen Univerſität von
1824‒27 dem Studium der Rechte.

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[393/0397] Ratt Ratz Ziegelbrennerei, dann bei einem Häu- fermaler und erlernte ſchließlich das Tiſchlerhandwerk. Jn dieſer ganzen Zeit beſuchte er, mit erſpartem Gelde, eine Handelsſchule und ſtudierte eif- rigſt. Bald erhielt er eine Buchhalter- ſtelle, die er aber wegen Eingehen des Geſchäfts wieder verlor. 1858 rief er „Die deutſche gegenſeitige Ver- ſicherungsgeſellſchaft“ ins Leben, die einen geradezu unerhörten Erfolg hatte, und deren Sekretär und leiten- der Geſchäftsführer er durch viele Jahre war. Seine literariſche Tä- tigkeit begann ſchon ſehr frühe, obſchon er nur Autodidakt iſt. Jm Jahre 1847 übernahm er die Redak- tion des „Deutſchen Pionier“, der erſten und einzigen deutſchen Monats- ſchrift geſchichtlichen Jnhalts in der Union und brachte ſeither dieſe Zeit- ſchrift zur höchſten Blüte. Er leitete das Blatt bis zum Jahre 1885. Zwei Jahre ſpäter ging es ein. Jetzt iſt R. mit der Ausgabe ſeiner „Geſammelten Werke“ beſchäftigt, die auf 18 Bände berechnet ſind. S: Das unterbrochene Opferfeſt (Metriſche Bearbeitung der gleichnamigen Oper), 1870. ‒ Die Feme im Froſchteich (Satir. Operette), 1869. ‒ Vater Rhein (Son.), 1872. ‒ Geſchichte des großen amerikaniſchen Weſtens. 1. Tl., 1875 (Der 2. Tl. iſt im Separatdruck nicht erſchienen.) ‒ Das Deutſch-Amerikaniſche Magazin, 1. (einziger) Jahrg. 1886‒87. ‒ Feſt- gedichte zur goldenen Hochzeit von Guſtav und Sophie Körner, 1886. ‒ Geſchichte des deutſchen literariſchen Klubs in Cincinnati, 1887 (mit Orig.- Dn. von anderen). ‒ Albrecht Dürer (Denkrede), 1896. ‒ Guſtav Körner (Ein Lebensbild), 1902. ‒ Johann Bernhard Stallo (Denkrede), 1901. ‒ Franz Lieber (Denkrede), 1904. ‒ Nordamerikaniſche Vögel in Liedern, 1904. ‒ Adolf Zipperlen, Arzt, Zoo- loge, Humoriſt und Reiſeſchriftſteller (Denkrede), 1905. ‒ Aphorismen und Agrionien (Denkſprüche in Proſa u. Verſen, nebſt einem Anhang: Rätſel in poetiſcher Faſſung); II, 1906. ‒ Auf dem Vogelberg (Eine Alt-An- kumer-Geſch. in V.), 1909. Geſam- melte ausgew. Werke. XVIII, 1904 ff. [Jnhalt: 1. Oden, Lieder und Ge- dichte vermiſchten Jnhalts, 1904. ‒ 2. Balladen, Romanzen und Gedichte vermiſchten Jnhalts, 1906. ‒ 3. Spät- herbſt-Garben (Lyr. u. lyr.-ep. Ge.) ‒ 4. und 5. Aphorismen und Agrio- nien, 1908. ‒ 6. und 7. Blüten und Stachelfrüchte (Epigr. und Sinnge- dichte.) ‒ 8. und 9. Denkreden und Vorträge, 1910. ‒ 10. bis 15. Deutſch- Amerikaniſches Biographikon und Dichteralbum, 1911 ff. ‒ 16. Kultur- geſchichtl. Abhandlungen. ‒ 17. Ver- miſchte Aufſätze, Kritiken und Vor- träge. ‒ 18. Einzelblätter a. d. älte- ren amerikaniſchen Geſchichte.] Rättig, Agnes, ſiehe Agnes Schlingmann! *Ratzenhofer, Wilhelm Ritter v., wurde am 28. Januar 1842 zu Wien als der einzige Sohn eines k. k. öſter- reich. Staatsbeamten geboren, der 1866 für ſeine Verdienſte in den Rit- terſtand erhoben wurde, u. trat nach abſolvierten Schul- u. kommerziellen Studien in ein Bankhaus, das ſpäter in der niederöſterreich. Eskompte- geſellſchaft aufging. Er lebt noch jetzt als Beamter derſelben zu Wien und iſt ſeit 1864 für verſchiedene Journale ſchriftſtelleriſch tätig. S: Gedichte, 1871. ‒ Euſebia (Ep. G.), 1873. ‒ Neue Gedichte, 1879. Ratzer, Johann Karl, geb. am 10. Dezember 1802 zu Biſtriz in Mähren als der Sohn eines Wirtſchaftsdirek- tors, erhielt ſeinen erſten Unterricht im elterlichen Hauſe, kam 1816 auf das Piariſtengymnaſium in Leipnik und 1819 nach Kremſier, wo er die Humanitätsklaſſen durchmachte. Seit 1821 lag er in Olmütz den philoſo- phiſchen Studien ob und widmete ſich dann an der dortigen Univerſität von 1824‒27 dem Studium der Rechte. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/397>, abgerufen am 29.03.2024.