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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Natz
später zum Aufenthalt in Venedig,
wo er bis 1866 blieb. Der Krieg rief
ihn zu den Waffen; nach Beendigung
desselben besuchte er Jtalien, um so-
dann längeren Aufenthalt in Mün-
chen zu nehmen. Hier schuf er eine
Reihe von Porträtbüsten, Grabdenk-
mälern u. Kolossalbüsten, von denen
nur erwähnt sein sollen die des Bür-
germeisters Forndran für Augsburg,
des Zwingli für Zürich, des Haydn
für Wien, des Walter von der Vo-
gelweide für Bozen und des Andreas
Hofer für Jnnsbruck. Von Fachmän-
nern wird als eine seiner vorzüglich-
sten Arbeiten die "Nornengruppe",
ein mächtiges Felsengrabmonument
auf dem Ober-St. Veiter Friedhofe
bezeichnet. N. starb in Wien 1892.
Er war auch Schriftsteller.

S:

Kleine
Schriften (hrsg. von Speidel), 1894.

*Natzmer, Anna v.,

wurde am 15.
Dezbr. 1835 zu Brieg in Schles. als die
Tochter des Majors bei den braunen
Husaren, Hans v. N., geboren u. er-
hielt ihre Ausbildung fast nur durch
Privatunterricht. Nach dem Tode
ihrer Eltern (1848) kam sie in das
Haus der einzigen Schwester ihrer
Mutter, bei der sie mit wenigen Un-
terbrechungen bis zu deren Lebens-
ende (1885) verblieb und mit der sie
zuletzt in Hohenfriedberg wohnte.
Jn der Schrift "Freifrau von Richt-
hofen, geb. von Kulisch. Ein Lebens-
bild" (1911) hat sie dieser ihrer Pflege-
mutter ein schönes Denkmal gestiftet.
Jetzt hat A. von N. ihren Wohnsitz in
Herischdorf bei Warmbrunn. Sie ist
seit 1873 als Schriftstellerin tätig.

S:

Um einen ew'gen Kranz dies arme
Leben ganz (N.), 1880. - Durch Gott
zu Gott (N.), 1883.

Natzohme,

Pseud. für Eli Mar-
cus;
s. d.!

Nauheim, Julius,

Pseudon. für
Julius Müller; s. d.!

*Naumann, Dora,

pseudon. Th.
Treudank,
wurde am 20. Septbr.
1844 in der alten sächsischen Bergstadt
[Spaltenumbruch]

Nau
Freiberg als das dritte Kind des
Kaufmanns und Ratsherrn A. W.
Ulbricht geboren und verlebte unter
der Pflege treuester, frommer Eltern
den sonnigsten Lebensmorgen. Reli-
gion, Poesie und Musik waren des
Hauses Penaten, u. Glanz vom Sonn-
tage verklärte die Alltäglichkeit. Dora
vermählte sich 1867 mit dem Pfar-
rer Naumann, an dessen Seite sie
erst in Berthelsdorf bei Freiberg u.
seit 1875 in Treuen im Vogtlande in
glücklichster Ehe lebte. Seit 1903 hat
sie ihren Wohnsitz in Dresden. Jhre
poetischen Arbeiten, Gedichte und
Erzählungen sind meistens in Zeit-
schriften (Unser Vogtland. - Dich-
terheim. - Jm Pfarrhaus. - Dresde-
ner Frauenzeitung. - Quellwasser. -
Kinderlaube u. a.) erschienen; ver-
öffentlicht wurde nur

S:

Dornrös-
chens Erwachen (Allegor. G.), 1890.
- Am Kirchsteig (Gesamm. Lr.), 1901.
- Gedichte, 1910.

Naumann, Christian Ferdi-
nand,

wurde am 26. Novbr. 1819
zu Holzminden im Herzogtum Braun-
schweig geboren, von wo seine Eltern
einige Jahre später nach Hameln im
vormaligen Königreiche Hannover
übersiedelten. Nachdem er das Pro-
gymnasium in Hameln und nach sei-
ner Kosirmation die Gymnasien in
Bielefeld und Holzminden besucht
hatte, studierte er von 1839-42 in
Göttingen die Rechte u. gab sich zu-
gleich mit voller Seele dem Burschen-
leben hin. Nach absolvierter erster
Staatsprüfung ward er Auditor
beim Stadtgerichte u. Magistrate in
Hameln und verblieb dort, nachdem
er sein Doktorexamen und die zweite
Staatsprüfung gemacht hatte, als
Advokat. Jm Jahre 1852 wurde er
Obergerichtsanwalt daselbst. Er hul-
digte sowohl in politischer wie in
religiöser Beziehung der freisinnigen
Richtung, redigierte auch mehrere
Jahre den liberalen politisch-belle-
tristischen "Neuen Hamelnschen An-

*


[Spaltenumbruch]

Natz
ſpäter zum Aufenthalt in Venedig,
wo er bis 1866 blieb. Der Krieg rief
ihn zu den Waffen; nach Beendigung
desſelben beſuchte er Jtalien, um ſo-
dann längeren Aufenthalt in Mün-
chen zu nehmen. Hier ſchuf er eine
Reihe von Porträtbüſten, Grabdenk-
mälern u. Koloſſalbüſten, von denen
nur erwähnt ſein ſollen die des Bür-
germeiſters Forndran für Augsburg,
des Zwingli für Zürich, des Haydn
für Wien, des Walter von der Vo-
gelweide für Bozen und des Andreas
Hofer für Jnnsbruck. Von Fachmän-
nern wird als eine ſeiner vorzüglich-
ſten Arbeiten die „Nornengruppe“,
ein mächtiges Felſengrabmonument
auf dem Ober-St. Veiter Friedhofe
bezeichnet. N. ſtarb in Wien 1892.
Er war auch Schriftſteller.

S:

Kleine
Schriften (hrsg. von Speidel), 1894.

*Natzmer, Anna v.,

wurde am 15.
Dezbr. 1835 zu Brieg in Schleſ. als die
Tochter des Majors bei den braunen
Huſaren, Hans v. N., geboren u. er-
hielt ihre Ausbildung faſt nur durch
Privatunterricht. Nach dem Tode
ihrer Eltern (1848) kam ſie in das
Haus der einzigen Schweſter ihrer
Mutter, bei der ſie mit wenigen Un-
terbrechungen bis zu deren Lebens-
ende (1885) verblieb und mit der ſie
zuletzt in Hohenfriedberg wohnte.
Jn der Schrift „Freifrau von Richt-
hofen, geb. von Kuliſch. Ein Lebens-
bild“ (1911) hat ſie dieſer ihrer Pflege-
mutter ein ſchönes Denkmal geſtiftet.
Jetzt hat A. von N. ihren Wohnſitz in
Heriſchdorf bei Warmbrunn. Sie iſt
ſeit 1873 als Schriftſtellerin tätig.

S:

Um einen ew’gen Kranz dies arme
Leben ganz (N.), 1880. ‒ Durch Gott
zu Gott (N.), 1883.

Natzohme,

Pſeud. für Eli Mar-
cus;
ſ. d.!

Nauheim, Julius,

Pſeudon. für
Julius Müller; ſ. d.!

*Naumann, Dora,

pſeudon. Th.
Treudank,
wurde am 20. Septbr.
1844 in der alten ſächſiſchen Bergſtadt
[Spaltenumbruch]

Nau
Freiberg als das dritte Kind des
Kaufmanns und Ratsherrn A. W.
Ulbricht geboren und verlebte unter
der Pflege treueſter, frommer Eltern
den ſonnigſten Lebensmorgen. Reli-
gion, Poeſie und Muſik waren des
Hauſes Penaten, u. Glanz vom Sonn-
tage verklärte die Alltäglichkeit. Dora
vermählte ſich 1867 mit dem Pfar-
rer Naumann, an deſſen Seite ſie
erſt in Berthelsdorf bei Freiberg u.
ſeit 1875 in Treuen im Vogtlande in
glücklichſter Ehe lebte. Seit 1903 hat
ſie ihren Wohnſitz in Dresden. Jhre
poetiſchen Arbeiten, Gedichte und
Erzählungen ſind meiſtens in Zeit-
ſchriften (Unſer Vogtland. ‒ Dich-
terheim. ‒ Jm Pfarrhaus. ‒ Dresde-
ner Frauenzeitung. ‒ Quellwaſſer. ‒
Kinderlaube u. a.) erſchienen; ver-
öffentlicht wurde nur

S:

Dornrös-
chens Erwachen (Allegor. G.), 1890.
‒ Am Kirchſteig (Geſamm. Lr.), 1901.
‒ Gedichte, 1910.

Naumann, Chriſtian Ferdi-
nand,

wurde am 26. Novbr. 1819
zu Holzminden im Herzogtum Braun-
ſchweig geboren, von wo ſeine Eltern
einige Jahre ſpäter nach Hameln im
vormaligen Königreiche Hannover
überſiedelten. Nachdem er das Pro-
gymnaſium in Hameln und nach ſei-
ner Koſirmation die Gymnaſien in
Bielefeld und Holzminden beſucht
hatte, ſtudierte er von 1839‒42 in
Göttingen die Rechte u. gab ſich zu-
gleich mit voller Seele dem Burſchen-
leben hin. Nach abſolvierter erſter
Staatsprüfung ward er Auditor
beim Stadtgerichte u. Magiſtrate in
Hameln und verblieb dort, nachdem
er ſein Doktorexamen und die zweite
Staatsprüfung gemacht hatte, als
Advokat. Jm Jahre 1852 wurde er
Obergerichtsanwalt daſelbſt. Er hul-
digte ſowohl in politiſcher wie in
religiöſer Beziehung der freiſinnigen
Richtung, redigierte auch mehrere
Jahre den liberalen politiſch-belle-
triſtiſchen „Neuen Hamelnſchen An-

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[105/0109] Natz Nau ſpäter zum Aufenthalt in Venedig, wo er bis 1866 blieb. Der Krieg rief ihn zu den Waffen; nach Beendigung desſelben beſuchte er Jtalien, um ſo- dann längeren Aufenthalt in Mün- chen zu nehmen. Hier ſchuf er eine Reihe von Porträtbüſten, Grabdenk- mälern u. Koloſſalbüſten, von denen nur erwähnt ſein ſollen die des Bür- germeiſters Forndran für Augsburg, des Zwingli für Zürich, des Haydn für Wien, des Walter von der Vo- gelweide für Bozen und des Andreas Hofer für Jnnsbruck. Von Fachmän- nern wird als eine ſeiner vorzüglich- ſten Arbeiten die „Nornengruppe“, ein mächtiges Felſengrabmonument auf dem Ober-St. Veiter Friedhofe bezeichnet. N. ſtarb in Wien 1892. Er war auch Schriftſteller. S: Kleine Schriften (hrsg. von Speidel), 1894. *Natzmer, Anna v., wurde am 15. Dezbr. 1835 zu Brieg in Schleſ. als die Tochter des Majors bei den braunen Huſaren, Hans v. N., geboren u. er- hielt ihre Ausbildung faſt nur durch Privatunterricht. Nach dem Tode ihrer Eltern (1848) kam ſie in das Haus der einzigen Schweſter ihrer Mutter, bei der ſie mit wenigen Un- terbrechungen bis zu deren Lebens- ende (1885) verblieb und mit der ſie zuletzt in Hohenfriedberg wohnte. Jn der Schrift „Freifrau von Richt- hofen, geb. von Kuliſch. Ein Lebens- bild“ (1911) hat ſie dieſer ihrer Pflege- mutter ein ſchönes Denkmal geſtiftet. Jetzt hat A. von N. ihren Wohnſitz in Heriſchdorf bei Warmbrunn. Sie iſt ſeit 1873 als Schriftſtellerin tätig. S: Um einen ew’gen Kranz dies arme Leben ganz (N.), 1880. ‒ Durch Gott zu Gott (N.), 1883. Natzohme, Pſeud. für Eli Mar- cus; ſ. d.! Nauheim, Julius, Pſeudon. für Julius Müller; ſ. d.! *Naumann, Dora, pſeudon. Th. Treudank, wurde am 20. Septbr. 1844 in der alten ſächſiſchen Bergſtadt Freiberg als das dritte Kind des Kaufmanns und Ratsherrn A. W. Ulbricht geboren und verlebte unter der Pflege treueſter, frommer Eltern den ſonnigſten Lebensmorgen. Reli- gion, Poeſie und Muſik waren des Hauſes Penaten, u. Glanz vom Sonn- tage verklärte die Alltäglichkeit. Dora vermählte ſich 1867 mit dem Pfar- rer Naumann, an deſſen Seite ſie erſt in Berthelsdorf bei Freiberg u. ſeit 1875 in Treuen im Vogtlande in glücklichſter Ehe lebte. Seit 1903 hat ſie ihren Wohnſitz in Dresden. Jhre poetiſchen Arbeiten, Gedichte und Erzählungen ſind meiſtens in Zeit- ſchriften (Unſer Vogtland. ‒ Dich- terheim. ‒ Jm Pfarrhaus. ‒ Dresde- ner Frauenzeitung. ‒ Quellwaſſer. ‒ Kinderlaube u. a.) erſchienen; ver- öffentlicht wurde nur S: Dornrös- chens Erwachen (Allegor. G.), 1890. ‒ Am Kirchſteig (Geſamm. Lr.), 1901. ‒ Gedichte, 1910. Naumann, Chriſtian Ferdi- nand, wurde am 26. Novbr. 1819 zu Holzminden im Herzogtum Braun- ſchweig geboren, von wo ſeine Eltern einige Jahre ſpäter nach Hameln im vormaligen Königreiche Hannover überſiedelten. Nachdem er das Pro- gymnaſium in Hameln und nach ſei- ner Koſirmation die Gymnaſien in Bielefeld und Holzminden beſucht hatte, ſtudierte er von 1839‒42 in Göttingen die Rechte u. gab ſich zu- gleich mit voller Seele dem Burſchen- leben hin. Nach abſolvierter erſter Staatsprüfung ward er Auditor beim Stadtgerichte u. Magiſtrate in Hameln und verblieb dort, nachdem er ſein Doktorexamen und die zweite Staatsprüfung gemacht hatte, als Advokat. Jm Jahre 1852 wurde er Obergerichtsanwalt daſelbſt. Er hul- digte ſowohl in politiſcher wie in religiöſer Beziehung der freiſinnigen Richtung, redigierte auch mehrere Jahre den liberalen politiſch-belle- triſtiſchen „Neuen Hamelnſchen An- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/109>, abgerufen am 28.03.2024.