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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mis
Leitung des Oberlehrers Witt in
Glückstadt auf das Staatsexamen vor,
das sie in Schleswig mit Auszeich-
nung bestand, und wirkte darauf seit
1874 als Lehrerin in Neumünster,
bis sie sich 1878 mit dem Redakteur
C. Mißfeldt in Flensburg verheiratete.
Hier blieb sie bis zum Jahre 1888,
und seitdem lebte sie in Kiel, wo sie
nach dem Tode ihres Gatten als
Privatlehrerin tätig war u. seit 1902
die Zeitschrift "Fürs deutsche Volk"
redigiert. Letzteres leitet sie auch noch
von Altheikendorf bei Kiel aus, wo
sie seit 1909 ihren Wohnsitz hat.

S:


Gedichte, 1890. 2. A. 1891. 3. A. u.
d. T.: Natur und Leben, 1901. - El-
friede (Dr.), 1891. - Unkel Klas
(Plattd. Lsp.), 1894. - Märchenliebe
(Lebensbilder), 1903. - Er soll dein
Herr sein! (Schausp.), 1904. - Der
Schatz im Walde (M.-Spiel), 1906. -
Der Negerknabe von Südwestafrika
(desgl.), 1907.

Misson, Joseph,

wurde am 14.
März 1803 zu Mühlbach in Nieder-
österreich als der Sohn eines italie-
nischen Handelsmannes französischer
Abkunft geboren, trat nach zurück-
gelegten Gymnasialklassen 1822 zu
Krems in den Orden der frommen
Schulen u. wurde 1825 als Gymna-
sialprofessor zu Horn in Niederöster-
reich angestellt, in welcher Eigenschaft
er dann noch an verschiedenen Pia-
risten-Lehranstalten bis zum Jahre
1843 tätig war. Von dem Übel der
Schwerhörigkeit befallen, wurde er
in demselben Jahre von seinen Or-
densobern der Heilung wegen nach
Wien berufen. Nach fruchtlos ange-
wendeten Mitteln kam er 1845 in
das Kremser Piaristen-Kollegium u.
hielt hier in dem nahen Weinzierl 1849
religiöse Vorträge zur Erweckung von
Vaterlandsliebe, Treue und Anhäng-
lichkeit an das Herrscherhaus. 1853
wurde er nach Wien berufen, unter-
nahm von hier aus 1856 eine Reise
nach Kärnten und Jtalien und 1858
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Mit
durch Deutschland u. Frankreich und
lebte dann als Bibliothekar u. emeri-
tierter Gymnasialprofessor im Pia-
ristenkollegium zu St. Thekla auf der
Wieden in Wien bis an seinen Tod,
28. Juni 1875.

S:

Da Naz, a nieder-
österreichischer Bauernbui geht in d'
Fremd' (G. in unterennsischer Mdt.),
1850. Neu hrsg. v. Karl Landsteiner,
1876.

*Mitis, Franz Xaver,

wurde am
11. Juni 1879 zu Cherso, einer welt-
abgeschiedenen Jnselim Quarnerogolf
geboren. Der weite Ausblick auf das
unermeßliche Meer, die nimmermüden
Wogen ließen bald den Dichter in
ihm erwachen. Nach Besuch des Un-
tergymnasiums in St. Paul in Kärn-
ten ging er auf Wunsch seines Vaters
nach Graz, um Handelswissenschaften
zu studieren. Allein zum Kaufmann
war er nicht geboren. Er kehrte bald
wieder auf das Gymnasium zurück,
absolvierte dasselbe in Görz und ließ
sich dann bei der juristischen Fakultät
in Wien immatrikulieren. Allein seine
Lieblingsstudien blieben die südeuro-
päischen Sprachen, aus denen er zahl-
reiche Gedichte ins Deutsche übersetzte.
Nach Beendigung seiner Studien
kehrte er wieder nach seiner Vater-
stadt Cherso zurück.

S:

Am Strande
der Adria (Ge.), 1901.

Mittau, H.,

Pseudon. für August
Hermann Franke; s. d.!

*Mittelstedt, Wilma,

geboren am
16. April 1869 in Grafenheinfeld bei
Schweinfurt als die Tochter eines
Apothekers, verlor schon mit sechs
Jahren ihren Vater u. zog mit ihrer
Mutter nach Würzburg, wo sie bis
zum 16. Jahre die höhere Töchter-
schule besuchte. Dann sandte ihre
überaus praktisch angelegte Mutter
sie auf ein Jahr in eine Förstersamilie
nach Rudolstadt, wo sie neben Er-
weiterung ihrer Kenntnisse im Fran-
zösischen u. Englischen auch Anleitung
zur Führung des Haushalts emp-
fangen sollte. Dieses Jahr zählt Wil-

*


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Miſ
Leitung des Oberlehrers Witt in
Glückſtadt auf das Staatsexamen vor,
das ſie in Schleswig mit Auszeich-
nung beſtand, und wirkte darauf ſeit
1874 als Lehrerin in Neumünſter,
bis ſie ſich 1878 mit dem Redakteur
C. Mißfeldt in Flensburg verheiratete.
Hier blieb ſie bis zum Jahre 1888,
und ſeitdem lebte ſie in Kiel, wo ſie
nach dem Tode ihres Gatten als
Privatlehrerin tätig war u. ſeit 1902
die Zeitſchrift „Fürs deutſche Volk“
redigiert. Letzteres leitet ſie auch noch
von Altheikendorf bei Kiel aus, wo
ſie ſeit 1909 ihren Wohnſitz hat.

S:


Gedichte, 1890. 2. A. 1891. 3. A. u.
d. T.: Natur und Leben, 1901. ‒ El-
friede (Dr.), 1891. ‒ Unkel Klas
(Plattd. Lſp.), 1894. ‒ Märchenliebe
(Lebensbilder), 1903. ‒ Er ſoll dein
Herr ſein! (Schauſp.), 1904. ‒ Der
Schatz im Walde (M.-Spiel), 1906. ‒
Der Negerknabe von Südweſtafrika
(desgl.), 1907.

Miſſon, Joſeph,

wurde am 14.
März 1803 zu Mühlbach in Nieder-
öſterreich als der Sohn eines italie-
niſchen Handelsmannes franzöſiſcher
Abkunft geboren, trat nach zurück-
gelegten Gymnaſialklaſſen 1822 zu
Krems in den Orden der frommen
Schulen u. wurde 1825 als Gymna-
ſialprofeſſor zu Horn in Niederöſter-
reich angeſtellt, in welcher Eigenſchaft
er dann noch an verſchiedenen Pia-
riſten-Lehranſtalten bis zum Jahre
1843 tätig war. Von dem Übel der
Schwerhörigkeit befallen, wurde er
in demſelben Jahre von ſeinen Or-
densobern der Heilung wegen nach
Wien berufen. Nach fruchtlos ange-
wendeten Mitteln kam er 1845 in
das Kremſer Piariſten-Kollegium u.
hielt hier in dem nahen Weinzierl 1849
religiöſe Vorträge zur Erweckung von
Vaterlandsliebe, Treue und Anhäng-
lichkeit an das Herrſcherhaus. 1853
wurde er nach Wien berufen, unter-
nahm von hier aus 1856 eine Reiſe
nach Kärnten und Jtalien und 1858
[Spaltenumbruch]

Mit
durch Deutſchland u. Frankreich und
lebte dann als Bibliothekar u. emeri-
tierter Gymnaſialprofeſſor im Pia-
riſtenkollegium zu St. Thekla auf der
Wieden in Wien bis an ſeinen Tod,
28. Juni 1875.

S:

Da Naz, a nieder-
öſterreichiſcher Bauernbui geht in d’
Fremd’ (G. in unterennſiſcher Mdt.),
1850. Neu hrsg. v. Karl Landſteiner,
1876.

*Mitis, Franz Xaver,

wurde am
11. Juni 1879 zu Cherſo, einer welt-
abgeſchiedenen Jnſelim Quarnerogolf
geboren. Der weite Ausblick auf das
unermeßliche Meer, die nimmermüden
Wogen ließen bald den Dichter in
ihm erwachen. Nach Beſuch des Un-
tergymnaſiums in St. Paul in Kärn-
ten ging er auf Wunſch ſeines Vaters
nach Graz, um Handelswiſſenſchaften
zu ſtudieren. Allein zum Kaufmann
war er nicht geboren. Er kehrte bald
wieder auf das Gymnaſium zurück,
abſolvierte dasſelbe in Görz und ließ
ſich dann bei der juriſtiſchen Fakultät
in Wien immatrikulieren. Allein ſeine
Lieblingsſtudien blieben die ſüdeuro-
päiſchen Sprachen, aus denen er zahl-
reiche Gedichte ins Deutſche überſetzte.
Nach Beendigung ſeiner Studien
kehrte er wieder nach ſeiner Vater-
ſtadt Cherſo zurück.

S:

Am Strande
der Adria (Ge.), 1901.

Mittau, H.,

Pſeudon. für Auguſt
Hermann Franke; ſ. d.!

*Mittelſtedt, Wilma,

geboren am
16. April 1869 in Grafenheinfeld bei
Schweinfurt als die Tochter eines
Apothekers, verlor ſchon mit ſechs
Jahren ihren Vater u. zog mit ihrer
Mutter nach Würzburg, wo ſie bis
zum 16. Jahre die höhere Töchter-
ſchule beſuchte. Dann ſandte ihre
überaus praktiſch angelegte Mutter
ſie auf ein Jahr in eine Förſterſamilie
nach Rudolſtadt, wo ſie neben Er-
weiterung ihrer Kenntniſſe im Fran-
zöſiſchen u. Engliſchen auch Anleitung
zur Führung des Haushalts emp-
fangen ſollte. Dieſes Jahr zählt Wil-

*
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[7/0011] Miſ Mit Leitung des Oberlehrers Witt in Glückſtadt auf das Staatsexamen vor, das ſie in Schleswig mit Auszeich- nung beſtand, und wirkte darauf ſeit 1874 als Lehrerin in Neumünſter, bis ſie ſich 1878 mit dem Redakteur C. Mißfeldt in Flensburg verheiratete. Hier blieb ſie bis zum Jahre 1888, und ſeitdem lebte ſie in Kiel, wo ſie nach dem Tode ihres Gatten als Privatlehrerin tätig war u. ſeit 1902 die Zeitſchrift „Fürs deutſche Volk“ redigiert. Letzteres leitet ſie auch noch von Altheikendorf bei Kiel aus, wo ſie ſeit 1909 ihren Wohnſitz hat. S: Gedichte, 1890. 2. A. 1891. 3. A. u. d. T.: Natur und Leben, 1901. ‒ El- friede (Dr.), 1891. ‒ Unkel Klas (Plattd. Lſp.), 1894. ‒ Märchenliebe (Lebensbilder), 1903. ‒ Er ſoll dein Herr ſein! (Schauſp.), 1904. ‒ Der Schatz im Walde (M.-Spiel), 1906. ‒ Der Negerknabe von Südweſtafrika (desgl.), 1907. Miſſon, Joſeph, wurde am 14. März 1803 zu Mühlbach in Nieder- öſterreich als der Sohn eines italie- niſchen Handelsmannes franzöſiſcher Abkunft geboren, trat nach zurück- gelegten Gymnaſialklaſſen 1822 zu Krems in den Orden der frommen Schulen u. wurde 1825 als Gymna- ſialprofeſſor zu Horn in Niederöſter- reich angeſtellt, in welcher Eigenſchaft er dann noch an verſchiedenen Pia- riſten-Lehranſtalten bis zum Jahre 1843 tätig war. Von dem Übel der Schwerhörigkeit befallen, wurde er in demſelben Jahre von ſeinen Or- densobern der Heilung wegen nach Wien berufen. Nach fruchtlos ange- wendeten Mitteln kam er 1845 in das Kremſer Piariſten-Kollegium u. hielt hier in dem nahen Weinzierl 1849 religiöſe Vorträge zur Erweckung von Vaterlandsliebe, Treue und Anhäng- lichkeit an das Herrſcherhaus. 1853 wurde er nach Wien berufen, unter- nahm von hier aus 1856 eine Reiſe nach Kärnten und Jtalien und 1858 durch Deutſchland u. Frankreich und lebte dann als Bibliothekar u. emeri- tierter Gymnaſialprofeſſor im Pia- riſtenkollegium zu St. Thekla auf der Wieden in Wien bis an ſeinen Tod, 28. Juni 1875. S: Da Naz, a nieder- öſterreichiſcher Bauernbui geht in d’ Fremd’ (G. in unterennſiſcher Mdt.), 1850. Neu hrsg. v. Karl Landſteiner, 1876. *Mitis, Franz Xaver, wurde am 11. Juni 1879 zu Cherſo, einer welt- abgeſchiedenen Jnſelim Quarnerogolf geboren. Der weite Ausblick auf das unermeßliche Meer, die nimmermüden Wogen ließen bald den Dichter in ihm erwachen. Nach Beſuch des Un- tergymnaſiums in St. Paul in Kärn- ten ging er auf Wunſch ſeines Vaters nach Graz, um Handelswiſſenſchaften zu ſtudieren. Allein zum Kaufmann war er nicht geboren. Er kehrte bald wieder auf das Gymnaſium zurück, abſolvierte dasſelbe in Görz und ließ ſich dann bei der juriſtiſchen Fakultät in Wien immatrikulieren. Allein ſeine Lieblingsſtudien blieben die ſüdeuro- päiſchen Sprachen, aus denen er zahl- reiche Gedichte ins Deutſche überſetzte. Nach Beendigung ſeiner Studien kehrte er wieder nach ſeiner Vater- ſtadt Cherſo zurück. S: Am Strande der Adria (Ge.), 1901. Mittau, H., Pſeudon. für Auguſt Hermann Franke; ſ. d.! *Mittelſtedt, Wilma, geboren am 16. April 1869 in Grafenheinfeld bei Schweinfurt als die Tochter eines Apothekers, verlor ſchon mit ſechs Jahren ihren Vater u. zog mit ihrer Mutter nach Würzburg, wo ſie bis zum 16. Jahre die höhere Töchter- ſchule beſuchte. Dann ſandte ihre überaus praktiſch angelegte Mutter ſie auf ein Jahr in eine Förſterſamilie nach Rudolſtadt, wo ſie neben Er- weiterung ihrer Kenntniſſe im Fran- zöſiſchen u. Engliſchen auch Anleitung zur Führung des Haushalts emp- fangen ſollte. Dieſes Jahr zählt Wil- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/11>, abgerufen am 24.04.2024.