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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ohl
philologische Staatsexamina, wurde
dann Lehrer am Gymnasium in Würz-
burg und 1905 als Oberlehrer nach
Lindau am Bodensee, 1907 nach
Aschaffenburg u. 1910 nach München
versetzt.

S:

Jngeborg (Schsp.), 1901.
- Rheingold (Gesamm. Dn.), 1902.

*Ohly, Emil,

wurde am 6. August
1821 zu Buchenau in der Provinz
Hessen-Nassau geboren, wo sein Va-
ter Pastor war. Von diesem vorge-
bildet, besuchte er das Gymnasium
in Gießen u. studierte daselbst Theo-
logie u. Philologie, worauf er noch
für die Dauer eines Jahres in das
evangel. Predigerseminar zu Fried-
berg aufgenommen ward. Er wirkte
dann als Lehrer am de Laspeeschen
Erziehungsinstitut in Wiesbaden,
als Hofmeister in der Familie des
Frhrrn. van der Hoop auf Schmitte
bei Gießen und trat nach abgelegtem
Staatsexamen ins geistliche Amt. Er
wurde zuerst Vikar zu Langsdorf
in Oberhessen, dann Pfarrer zu Er-
menrad, später in Kriegsheim bei
Worms, in Mommenheim bei Mainz
und wirkte seit 1875 als Pfarrer zu
Ginsheim. Von 1860-83 redigierte
er die Quartalschrift "Mancherlei
Gaben und Ein Geist". Er starb im
Septbr. 1890.

S:

Erinnerungen aus
dem Leben eines hessischen Pastors,
1875. - Reise- und Heimatbilder aus
Krieg und Frieden, 1876. - Aus
meinem Skizzenbuche; II, 1879.

*Ohm-Januschowsky, Alexan-
der Ritter v.,

entstammt einem uralten
schlesischen Adelsgeschlecht und wurde
am 23. Aug. 1855 in Olmütz (Mähren)
geboren. Sein Vater, Offizier und
Professor an der Kadettenschule, quit-
tierte den Dienst und folgte einem
Rufe als Redakteur der "Brünner
Zeitung" nach Brünn. Der Sohn,
der in seiner Kindheit mit mancherlei
Krankheiten, sogar mit Erblindung
zu kämpfen hatte, besuchte erst die
Volksschule, dann das Gymnasium
in Brünn und kam nach dem Tode
[Spaltenumbruch]

Oehm
seines Vaters (1867) in das Kadetten-
institut zu Marburg a. d. Drau.
Dauernde Kränklichkeit zwang ihn,
die erstrebte Offizierslaufbahn auf-
zugeben, und so trat er 1873 als
Kontorist in die Buch- und Kunst-
anstalt von Ed. Hölzel in Wien ein,
in der er drei Jahre verblieb. Dann
folgte er seiner Neigung und wurde
1876 Volksschullehrer, zuerst in Oppo-
nitz, einem Gebirgsdorfe an der süd-
lichen Grenze Niederösterreichs, 1877
Schulleiter in dem herrlichen Wall-
fahrtorte Maria-Taferl, wo er bis
1896 blieb, u. wirkt seitdem als Ober-
lehrer in Blindenmarkt, einem Markt-
flecken bei Amstetten in Niederöster-
reich.

S:

Lost's ma zua! (Allahand
Gespoaßiges von die Kloan und die
Große), 1892. - Ernst und Gspoaß
aus'n Bauerndorf (in niederösterr.
Mdt.), 1898.

Oehmke, Henny,

geborene Kroll-
mann,
wurde am 23. Septbr. 1857
in Oldenburg als die einzige Toch-
ter eines großherzoglichen Kammer-
virtuosen geboren, welcher das früh
hervorsprießende musikalische Talent
der Tochter nach Kräften zu för-
dern bestrebt war und ihr schon mit
fünf Jahren Klavierunterricht ertei-
len ließ. Der frühe Tod beider Eltern
machte aber allen hochfliegenden Plä-
nen von Künstlerehren ein Ende und
führte Henny nach Berlin, wo sie sich
in dem Konservatorium von Theodor
Kullak zur Klavierlehrerin ausbil-
dete. Mancherlei Sorgen und Kämpfe
um ihre Existenz in dieser Studien-
zeit veranlaßten sie, über Erwerbs-
arten für Mädchen nachzusinnen, die
nur geringe Kosten der Vorbildung
verursachten, und die Resultate als
Vorschläge in verschiedenen Frauen-
zeitungen niederzulegen. Damit be-
gann sie ihre schriftstellerische Tätig-
keit. Jm Jahre 1882 verheiratete sie
sich mit dem Stenographen Georg
Oehmke in Berlin, und auf seinen
Wunsch veröffentlichte sie ihre ersten

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Ohl
philologiſche Staatsexamina, wurde
dann Lehrer am Gymnaſium in Würz-
burg und 1905 als Oberlehrer nach
Lindau am Bodenſee, 1907 nach
Aſchaffenburg u. 1910 nach München
verſetzt.

S:

Jngeborg (Schſp.), 1901.
‒ Rheingold (Geſamm. Dn.), 1902.

*Ohly, Emil,

wurde am 6. Auguſt
1821 zu Buchenau in der Provinz
Heſſen-Naſſau geboren, wo ſein Va-
ter Paſtor war. Von dieſem vorge-
bildet, beſuchte er das Gymnaſium
in Gießen u. ſtudierte daſelbſt Theo-
logie u. Philologie, worauf er noch
für die Dauer eines Jahres in das
evangel. Predigerſeminar zu Fried-
berg aufgenommen ward. Er wirkte
dann als Lehrer am de Laspéeſchen
Erziehungsinſtitut in Wiesbaden,
als Hofmeiſter in der Familie des
Frhrrn. van der Hoop auf Schmitte
bei Gießen und trat nach abgelegtem
Staatsexamen ins geiſtliche Amt. Er
wurde zuerſt Vikar zu Langsdorf
in Oberheſſen, dann Pfarrer zu Er-
menrad, ſpäter in Kriegsheim bei
Worms, in Mommenheim bei Mainz
und wirkte ſeit 1875 als Pfarrer zu
Ginsheim. Von 1860‒83 redigierte
er die Quartalſchrift „Mancherlei
Gaben und Ein Geiſt“. Er ſtarb im
Septbr. 1890.

S:

Erinnerungen aus
dem Leben eines heſſiſchen Paſtors,
1875. ‒ Reiſe- und Heimatbilder aus
Krieg und Frieden, 1876. ‒ Aus
meinem Skizzenbuche; II, 1879.

*Ohm-Januſchowsky, Alexan-
der Ritter v.,

entſtammt einem uralten
ſchleſiſchen Adelsgeſchlecht und wurde
am 23. Aug. 1855 in Olmütz (Mähren)
geboren. Sein Vater, Offizier und
Profeſſor an der Kadettenſchule, quit-
tierte den Dienſt und folgte einem
Rufe als Redakteur der „Brünner
Zeitung“ nach Brünn. Der Sohn,
der in ſeiner Kindheit mit mancherlei
Krankheiten, ſogar mit Erblindung
zu kämpfen hatte, beſuchte erſt die
Volksſchule, dann das Gymnaſium
in Brünn und kam nach dem Tode
[Spaltenumbruch]

Oehm
ſeines Vaters (1867) in das Kadetten-
inſtitut zu Marburg a. d. Drau.
Dauernde Kränklichkeit zwang ihn,
die erſtrebte Offizierslaufbahn auf-
zugeben, und ſo trat er 1873 als
Kontoriſt in die Buch- und Kunſt-
anſtalt von Ed. Hölzel in Wien ein,
in der er drei Jahre verblieb. Dann
folgte er ſeiner Neigung und wurde
1876 Volksſchullehrer, zuerſt in Oppo-
nitz, einem Gebirgsdorfe an der ſüd-
lichen Grenze Niederöſterreichs, 1877
Schulleiter in dem herrlichen Wall-
fahrtorte Maria-Taferl, wo er bis
1896 blieb, u. wirkt ſeitdem als Ober-
lehrer in Blindenmarkt, einem Markt-
flecken bei Amſtetten in Niederöſter-
reich.

S:

Loſt’s ma zua! (Allahand
Geſpoaßiges von die Kloan und die
Große), 1892. ‒ Ernſt und Gſpoaß
aus’n Bauerndorf (in niederöſterr.
Mdt.), 1898.

Oehmke, Henny,

geborene Kroll-
mann,
wurde am 23. Septbr. 1857
in Oldenburg als die einzige Toch-
ter eines großherzoglichen Kammer-
virtuoſen geboren, welcher das früh
hervorſprießende muſikaliſche Talent
der Tochter nach Kräften zu för-
dern beſtrebt war und ihr ſchon mit
fünf Jahren Klavierunterricht ertei-
len ließ. Der frühe Tod beider Eltern
machte aber allen hochfliegenden Plä-
nen von Künſtlerehren ein Ende und
führte Henny nach Berlin, wo ſie ſich
in dem Konſervatorium von Theodor
Kullak zur Klavierlehrerin ausbil-
dete. Mancherlei Sorgen und Kämpfe
um ihre Exiſtenz in dieſer Studien-
zeit veranlaßten ſie, über Erwerbs-
arten für Mädchen nachzuſinnen, die
nur geringe Koſten der Vorbildung
verurſachten, und die Reſultate als
Vorſchläge in verſchiedenen Frauen-
zeitungen niederzulegen. Damit be-
gann ſie ihre ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit. Jm Jahre 1882 verheiratete ſie
ſich mit dem Stenographen Georg
Oehmke in Berlin, und auf ſeinen
Wunſch veröffentlichte ſie ihre erſten

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[173/0177] Ohl Oehm philologiſche Staatsexamina, wurde dann Lehrer am Gymnaſium in Würz- burg und 1905 als Oberlehrer nach Lindau am Bodenſee, 1907 nach Aſchaffenburg u. 1910 nach München verſetzt. S: Jngeborg (Schſp.), 1901. ‒ Rheingold (Geſamm. Dn.), 1902. *Ohly, Emil, wurde am 6. Auguſt 1821 zu Buchenau in der Provinz Heſſen-Naſſau geboren, wo ſein Va- ter Paſtor war. Von dieſem vorge- bildet, beſuchte er das Gymnaſium in Gießen u. ſtudierte daſelbſt Theo- logie u. Philologie, worauf er noch für die Dauer eines Jahres in das evangel. Predigerſeminar zu Fried- berg aufgenommen ward. Er wirkte dann als Lehrer am de Laspéeſchen Erziehungsinſtitut in Wiesbaden, als Hofmeiſter in der Familie des Frhrrn. van der Hoop auf Schmitte bei Gießen und trat nach abgelegtem Staatsexamen ins geiſtliche Amt. Er wurde zuerſt Vikar zu Langsdorf in Oberheſſen, dann Pfarrer zu Er- menrad, ſpäter in Kriegsheim bei Worms, in Mommenheim bei Mainz und wirkte ſeit 1875 als Pfarrer zu Ginsheim. Von 1860‒83 redigierte er die Quartalſchrift „Mancherlei Gaben und Ein Geiſt“. Er ſtarb im Septbr. 1890. S: Erinnerungen aus dem Leben eines heſſiſchen Paſtors, 1875. ‒ Reiſe- und Heimatbilder aus Krieg und Frieden, 1876. ‒ Aus meinem Skizzenbuche; II, 1879. *Ohm-Januſchowsky, Alexan- der Ritter v., entſtammt einem uralten ſchleſiſchen Adelsgeſchlecht und wurde am 23. Aug. 1855 in Olmütz (Mähren) geboren. Sein Vater, Offizier und Profeſſor an der Kadettenſchule, quit- tierte den Dienſt und folgte einem Rufe als Redakteur der „Brünner Zeitung“ nach Brünn. Der Sohn, der in ſeiner Kindheit mit mancherlei Krankheiten, ſogar mit Erblindung zu kämpfen hatte, beſuchte erſt die Volksſchule, dann das Gymnaſium in Brünn und kam nach dem Tode ſeines Vaters (1867) in das Kadetten- inſtitut zu Marburg a. d. Drau. Dauernde Kränklichkeit zwang ihn, die erſtrebte Offizierslaufbahn auf- zugeben, und ſo trat er 1873 als Kontoriſt in die Buch- und Kunſt- anſtalt von Ed. Hölzel in Wien ein, in der er drei Jahre verblieb. Dann folgte er ſeiner Neigung und wurde 1876 Volksſchullehrer, zuerſt in Oppo- nitz, einem Gebirgsdorfe an der ſüd- lichen Grenze Niederöſterreichs, 1877 Schulleiter in dem herrlichen Wall- fahrtorte Maria-Taferl, wo er bis 1896 blieb, u. wirkt ſeitdem als Ober- lehrer in Blindenmarkt, einem Markt- flecken bei Amſtetten in Niederöſter- reich. S: Loſt’s ma zua! (Allahand Geſpoaßiges von die Kloan und die Große), 1892. ‒ Ernſt und Gſpoaß aus’n Bauerndorf (in niederöſterr. Mdt.), 1898. Oehmke, Henny, geborene Kroll- mann, wurde am 23. Septbr. 1857 in Oldenburg als die einzige Toch- ter eines großherzoglichen Kammer- virtuoſen geboren, welcher das früh hervorſprießende muſikaliſche Talent der Tochter nach Kräften zu för- dern beſtrebt war und ihr ſchon mit fünf Jahren Klavierunterricht ertei- len ließ. Der frühe Tod beider Eltern machte aber allen hochfliegenden Plä- nen von Künſtlerehren ein Ende und führte Henny nach Berlin, wo ſie ſich in dem Konſervatorium von Theodor Kullak zur Klavierlehrerin ausbil- dete. Mancherlei Sorgen und Kämpfe um ihre Exiſtenz in dieſer Studien- zeit veranlaßten ſie, über Erwerbs- arten für Mädchen nachzuſinnen, die nur geringe Koſten der Vorbildung verurſachten, und die Reſultate als Vorſchläge in verſchiedenen Frauen- zeitungen niederzulegen. Damit be- gann ſie ihre ſchriftſtelleriſche Tätig- keit. Jm Jahre 1882 verheiratete ſie ſich mit dem Stenographen Georg Oehmke in Berlin, und auf ſeinen Wunſch veröffentlichte ſie ihre erſten *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/177>, abgerufen am 29.03.2024.