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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Pist
erledigte 1890 sein Staatsexamen,
1892 das Spezialexamen, 1893 seine
Promotion zum Dr. phil. und wurde
im April d. J. als Gymnasialassistent
in München angestellt. Seit Beginn
d. J. 1895 wirkte er als Gymnasial-
lehrer in Eichstätt und wurde 1904
zum Professor am Gymnasium in
Jngolstadt ernannt u. 1907 in glei-
cher Eigenschaft nach München be-
rufen.

S:

Stille Stunden (Ge. und
Sprüche), 1897.

*Pistohlkors, Marie von,

pseud.
Jwan Deliez, wurde am 21. Dez.
1858 in Hamburg als Tochter des
damaligen kaiserl. russischen General-
konsuls Freiherrn Charles v. Frey-
tag-Loringhoven
geboren und
kam 1864, da ihr Vater das Fami-
lienfideikommiß Pajomois auf der
Jnsel Oesel antrat, nach Rußland.
Jhre Erziehung erhielt sie teils im
väterlichen Hause durch Gouvernan-
ten, teils in Arensburg durch Gym-
nasialprofessoren. Jm Jahre 1877
vermählte sie sich mit ihrem Vetter,
dem Schriftsteller und Kammerherrn
Alexander Freiherrn von Freytag-
Loringhoven (s. d.!), der zuerst das
Streben nach literarischer Tätigkeit
in ihr wachrief. Als diese Ehe 1883
geschieden ward und Marie ins elter-
liche Haus zurückgekehrt war, beschäf-
tigte sie sich viel mit literarischen Ar-
beiten; als man aber einmal irrtüm-
lich annahm, sie hätte eine bestimmte
Persönlichkeit in einem Helden ihrer
Novellen gezeichnet, forderte ihre Fa-
milie von ihr das Versprechen, nicht
mehr zu schriftstellern. Bald darauf
kam sie nach Wiesbaden, u. hier be-
stimmte sie der Redakteur Schellen-
berg, unter einem Pseudonym ihre
alte geliebte Tätigkeit wieder aufzu-
nehmen, und sie ist derselben auch
nach ihrer Rückkehr in die Heimat
treu geblieben. Jm Jahre 1889 ging
sie eine zweite Ehe ein, und zwar mit
dem kaiserl. russischen Wirkl. Staats-
rat, Direktor der Reichsschulden-Til-
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Pit
gungskommission, Leonide von P.,
dem sie nach Petersburg folgte. Jm
folgenden Jahre kam sie nach Wien
wo sie drei unvergeßliche Jahre ver-
brachte. Seit 1898 verwitwet, lebt
sie seitdem in Görz im Küstenlande
ganz ihrer geistigen Arbeit.

S:

Sar-
matenliebe (Russische Nn.), 1903. -
Durchs Fenster gesehn (Nn. u. Sk.),
1905. - Lebensglaube (R.); II, 1907.
- Totes Wasser (R. aus Habsburger
Landen), 1907. - Seltsame Leute
(Nn.), 1909. 2. A. 1911.

Pistor, Gustav,

geb. am 14. Ok-
tober 1842 zu Elberfeld als der Sohn
eines Agenten, besuchte die dortige
Realschule u. widmete sich dann dem
kaufmännischen Berufe. Jm Jahre
1866 nahm er als Einjährig-Frei-
williger an dem Feldzuge der Elb-
armee in Böhmen teil und wurde in
dem Vorpostengefecht bei Hühner-
wasser durch einen Gewehrschuß in
den Unterschenkel schwer verwundet.
Später übernahm er mit seinem Bru-
der gemeinschaftlich das väterliche
Agenturgeschäft und steht demselben
noch heute vor.

S:

Leier und Harfe
(Ge.), 1890.

Pistorius, Fritz,

Pseudon. für
Robert Eule; s. d.!

Pitawall, Ernst,

Pseudon. für
Eugen Hermann von Dedenroth;
s. d.!

*Pitlik, Karl,

* am 3. Jan. 1867
zu Brunnenthal bei Schärding in
Oberösterreich, verlebte seine Jugend
daselbst und in Ried, Wels und Linz,
wohin sein Vater, Jnspekior der k. k.
Staatsbahnen, versetzt worden war,
und absolvierte in Linz auch das
Gymnasium (1885). Er begab sich
nach Wien, um die Rechte zu studie-
ren, doch zwangen ihn mancherlei
Verhältnisse, noch vor Abschluß sei-
ner Studien ein Amt anzunehmen.
Er trat als Postpraktikant in Wien
in den Staatsdienst, wurde nach
einigen Jahren nach Linz versetzt und
hier auch zum Assistenten befördert.

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Piſt
erledigte 1890 ſein Staatsexamen,
1892 das Spezialexamen, 1893 ſeine
Promotion zum Dr. phil. und wurde
im April d. J. als Gymnaſialaſſiſtent
in München angeſtellt. Seit Beginn
d. J. 1895 wirkte er als Gymnaſial-
lehrer in Eichſtätt und wurde 1904
zum Profeſſor am Gymnaſium in
Jngolſtadt ernannt u. 1907 in glei-
cher Eigenſchaft nach München be-
rufen.

S:

Stille Stunden (Ge. und
Sprüche), 1897.

*Piſtohlkors, Marie von,

pſeud.
Jwan Deliez, wurde am 21. Dez.
1858 in Hamburg als Tochter des
damaligen kaiſerl. ruſſiſchen General-
konſuls Freiherrn Charles v. Frey-
tag-Loringhoven
geboren und
kam 1864, da ihr Vater das Fami-
lienfideikommiß Pajomois auf der
Jnſel Oeſel antrat, nach Rußland.
Jhre Erziehung erhielt ſie teils im
väterlichen Hauſe durch Gouvernan-
ten, teils in Arensburg durch Gym-
naſialprofeſſoren. Jm Jahre 1877
vermählte ſie ſich mit ihrem Vetter,
dem Schriftſteller und Kammerherrn
Alexander Freiherrn von Freytag-
Loringhoven (ſ. d.!), der zuerſt das
Streben nach literariſcher Tätigkeit
in ihr wachrief. Als dieſe Ehe 1883
geſchieden ward und Marie ins elter-
liche Haus zurückgekehrt war, beſchäf-
tigte ſie ſich viel mit literariſchen Ar-
beiten; als man aber einmal irrtüm-
lich annahm, ſie hätte eine beſtimmte
Perſönlichkeit in einem Helden ihrer
Novellen gezeichnet, forderte ihre Fa-
milie von ihr das Verſprechen, nicht
mehr zu ſchriftſtellern. Bald darauf
kam ſie nach Wiesbaden, u. hier be-
ſtimmte ſie der Redakteur Schellen-
berg, unter einem Pſeudonym ihre
alte geliebte Tätigkeit wieder aufzu-
nehmen, und ſie iſt derſelben auch
nach ihrer Rückkehr in die Heimat
treu geblieben. Jm Jahre 1889 ging
ſie eine zweite Ehe ein, und zwar mit
dem kaiſerl. ruſſiſchen Wirkl. Staats-
rat, Direktor der Reichsſchulden-Til-
[Spaltenumbruch]

Pit
gungskommiſſion, Léonide von P.,
dem ſie nach Petersburg folgte. Jm
folgenden Jahre kam ſie nach Wien
wo ſie drei unvergeßliche Jahre ver-
brachte. Seit 1898 verwitwet, lebt
ſie ſeitdem in Görz im Küſtenlande
ganz ihrer geiſtigen Arbeit.

S:

Sar-
matenliebe (Ruſſiſche Nn.), 1903. ‒
Durchs Fenſter geſehn (Nn. u. Sk.),
1905. ‒ Lebensglaube (R.); II, 1907.
‒ Totes Waſſer (R. aus Habsburger
Landen), 1907. ‒ Seltſame Leute
(Nn.), 1909. 2. A. 1911.

Piſtor, Guſtav,

geb. am 14. Ok-
tober 1842 zu Elberfeld als der Sohn
eines Agenten, beſuchte die dortige
Realſchule u. widmete ſich dann dem
kaufmänniſchen Berufe. Jm Jahre
1866 nahm er als Einjährig-Frei-
williger an dem Feldzuge der Elb-
armee in Böhmen teil und wurde in
dem Vorpoſtengefecht bei Hühner-
waſſer durch einen Gewehrſchuß in
den Unterſchenkel ſchwer verwundet.
Später übernahm er mit ſeinem Bru-
der gemeinſchaftlich das väterliche
Agenturgeſchäft und ſteht demſelben
noch heute vor.

S:

Leier und Harfe
(Ge.), 1890.

Piſtorius, Fritz,

Pſeudon. für
Robert Eule; ſ. d.!

Pitawall, Ernſt,

Pſeudon. für
Eugen Hermann von Dedenroth;
ſ. d.!

*Pitlik, Karl,

* am 3. Jan. 1867
zu Brunnenthal bei Schärding in
Oberöſterreich, verlebte ſeine Jugend
daſelbſt und in Ried, Wels und Linz,
wohin ſein Vater, Jnſpekior der k. k.
Staatsbahnen, verſetzt worden war,
und abſolvierte in Linz auch das
Gymnaſium (1885). Er begab ſich
nach Wien, um die Rechte zu ſtudie-
ren, doch zwangen ihn mancherlei
Verhältniſſe, noch vor Abſchluß ſei-
ner Studien ein Amt anzunehmen.
Er trat als Poſtpraktikant in Wien
in den Staatsdienſt, wurde nach
einigen Jahren nach Linz verſetzt und
hier auch zum Aſſiſtenten befördert.

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon05_1913/300>, abgerufen am 19.04.2024.