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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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*Schulze, Albrecht,

* am 3. Mai
1845 in Crimmitschau (Königr. Sach-
sen) als der Sohn eines Damen-
schneiders, mußte, da die Mittel zum
Besuch höherer Schulen und zum
Studium fehlten, nach seiner Konfir-
mation das Buchbinderhandwerk er-
lernen und fand darin reichlich
Gelegenheit, sich mit der Literatur
und vor allem mit der Poesie zu be-
schäftigen. Jm Jahre 1866 reiste er,
meist zu Fuß, in die Schweiz und
kehrte nach dreijähriger Abwesenheit
wieder in seine Heimatstadt zurück,
wo er sich 1870 selbständig machte
und im folgenden Jahre verheiratete.
Jn späterer Zeit vertauschte er, um
seine Familie besser erhalten zu kön-
nen, sein Handwerk mit einer Butter-
handlung, und schließlich erwarb er
eine Gastwirtschaft, die "Reimschmie-
de" genannt, die er noch jetzt führt.

S:

Der Radfahrsport (Festsp.), 2. A.
1893. - Blätter der Liebe (Dn.), 1894.
- Aus meiner Reimschmiede (Dn.),
1905.

*Schulze, Constans,

psd. Con-
stans Silesius,
wurde am 15.
Juli 1822 zu Breslau als der Sohn
eines Justizbeamten geboren, besuchte
das Gymnasium daselbst unter dem
bekannten Schulmann Schönborn u.
studierte seit 1840 an der dortigen
Universität die Rechte. Nach seiner
definitiven Anstellung kam er als
Staatsanwalt nach Kolberg u. 1879
als Landgerichtsrat nach Stolp in
Pommern und trat im Herbst 1887
in den Ruhestand.

S:

Morgen und
Mittag (Ge.), 1878.

Schulze, Grorg,

* am 30. Dezbr.
1807 zu Clausthal am Harz als Sohn
armer Eltern, studierte 1829-34 in
Göttingen Theologie und war dort
auch mehr oder weniger Amanuensis
von Jakob Grimm, an dessen Wör-
terbuch er später auch fleißig mit-
arbeitete. Nachdem er mehrere Jahre
Hauslehrer in Brunsrode u. Kolla-
borator in Achelride bei Osnabrück
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gewesen war, wurde er 1842 Pfar-
rer in der Bergstadt Altenau a. d.
Oberharze und 1863 in Scharzfeld
bei Lauterberg, wo er am 2. Septbr.
1866 starb.

S:

Harzgedichte (Samm-
lung von Dialektdichtgn.), 1833. -
Ewerharzische Zither (Oberharzische
Ge.). 1885.

*Schulze, Hans,

geb. am 17. Mai
1876 in Sorau als der Sohn des
Kreisrichters Theodor Sch., der bald
darauf nach Guben als Staatsan-
walt versetzt ward, aber 1886 diese
anstrengende Laufbahn aufgab und
dafür ein Richteramt in Elbing an-
nahm. Hier absolvierte der Sohn
1894 das Gymnasium mit Auszeich-
nung und bezog dann die Universität
Berlin, wo er bis zum Herbst 1899
Medizin studierte, sich aber auch viel
in literarischen und künstlerischen
Kreisen bewegte. Jm Jnteresse seiner
Examina verließ er das großstädti-
sche Leben und Treiben und zog sich
nach dem stilleren Königsberg zurück,
wo er im Frühjahr 1900 seine Prü-
fungen bestand. Schon im Juli dieses
Jahres trat er als Assistenzarzt in
die Landesirrenanstalt in Sorau ein.
der er noch jetzt angehört.

S:

Sün-
dige Liebe (Ein Stück Berliner Bo-
heme), 1901. - Jm Schuldbuch der
Vergangenheit (R.), 1903.

Schulze, Kurt,

pseudon. Rolf
Gattersberg,
geb. am 25. Septbr.
1881 in Crimmitschau (Sachsen), lebt
als Schriftsteller (1905) in Dresden.

S:

Aus Stunden der Muße (Ge.),
1907. - Aus dem Tagebuch eines Lift-
boy, 1909.

*Schulze, Margarete,

bekannt un-
ter ihrem Mädchennamen Marga-
rete von Dieskau,
wurde am 17.
Juni 1848 in Magdeburg geboren,
verlebte ihre Jugend in Quedlin-
burg und verheiratete sich dann mit
dem Pastor Schulze, der später am
Krankenhause Bethanien in Berlin
als Seelsorger wirkte, und starb dort
am 8. Febr. 1900.

S:

Thankmar

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Schu
*Schulze, Albrecht,

* am 3. Mai
1845 in Crimmitſchau (Königr. Sach-
ſen) als der Sohn eines Damen-
ſchneiders, mußte, da die Mittel zum
Beſuch höherer Schulen und zum
Studium fehlten, nach ſeiner Konfir-
mation das Buchbinderhandwerk er-
lernen und fand darin reichlich
Gelegenheit, ſich mit der Literatur
und vor allem mit der Poeſie zu be-
ſchäftigen. Jm Jahre 1866 reiſte er,
meiſt zu Fuß, in die Schweiz und
kehrte nach dreijähriger Abweſenheit
wieder in ſeine Heimatſtadt zurück,
wo er ſich 1870 ſelbſtändig machte
und im folgenden Jahre verheiratete.
Jn ſpäterer Zeit vertauſchte er, um
ſeine Familie beſſer erhalten zu kön-
nen, ſein Handwerk mit einer Butter-
handlung, und ſchließlich erwarb er
eine Gaſtwirtſchaft, die „Reimſchmie-
de“ genannt, die er noch jetzt führt.

S:

Der Radfahrſport (Feſtſp.), 2. A.
1893. – Blätter der Liebe (Dn.), 1894.
– Aus meiner Reimſchmiede (Dn.),
1905.

*Schulze, Conſtans,

pſd. Con-
ſtans Sileſius,
wurde am 15.
Juli 1822 zu Breslau als der Sohn
eines Juſtizbeamten geboren, beſuchte
das Gymnaſium daſelbſt unter dem
bekannten Schulmann Schönborn u.
ſtudierte ſeit 1840 an der dortigen
Univerſität die Rechte. Nach ſeiner
definitiven Anſtellung kam er als
Staatsanwalt nach Kolberg u. 1879
als Landgerichtsrat nach Stolp in
Pommern und trat im Herbſt 1887
in den Ruheſtand.

S:

Morgen und
Mittag (Ge.), 1878.

Schulze, Grorg,

* am 30. Dezbr.
1807 zu Clausthal am Harz als Sohn
armer Eltern, ſtudierte 1829–34 in
Göttingen Theologie und war dort
auch mehr oder weniger Amanuenſis
von Jakob Grimm, an deſſen Wör-
terbuch er ſpäter auch fleißig mit-
arbeitete. Nachdem er mehrere Jahre
Hauslehrer in Brunsrode u. Kolla-
borator in Achelride bei Osnabrück
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Schu
geweſen war, wurde er 1842 Pfar-
rer in der Bergſtadt Altenau a. d.
Oberharze und 1863 in Scharzfeld
bei Lauterberg, wo er am 2. Septbr.
1866 ſtarb.

S:

Harzgedichte (Samm-
lung von Dialektdichtgn.), 1833. –
Ewerharziſche Zither (Oberharziſche
Ge.). 1885.

*Schulze, Hans,

geb. am 17. Mai
1876 in Sorau als der Sohn des
Kreisrichters Theodor Sch., der bald
darauf nach Guben als Staatsan-
walt verſetzt ward, aber 1886 dieſe
anſtrengende Laufbahn aufgab und
dafür ein Richteramt in Elbing an-
nahm. Hier abſolvierte der Sohn
1894 das Gymnaſium mit Auszeich-
nung und bezog dann die Univerſität
Berlin, wo er bis zum Herbſt 1899
Medizin ſtudierte, ſich aber auch viel
in literariſchen und künſtleriſchen
Kreiſen bewegte. Jm Jntereſſe ſeiner
Examina verließ er das großſtädti-
ſche Leben und Treiben und zog ſich
nach dem ſtilleren Königsberg zurück,
wo er im Frühjahr 1900 ſeine Prü-
fungen beſtand. Schon im Juli dieſes
Jahres trat er als Aſſiſtenzarzt in
die Landesirrenanſtalt in Sorau ein.
der er noch jetzt angehört.

S:

Sün-
dige Liebe (Ein Stück Berliner Bo-
heme), 1901. – Jm Schuldbuch der
Vergangenheit (R.), 1903.

Schulze, Kurt,

pſeudon. Rolf
Gattersberg,
geb. am 25. Septbr.
1881 in Crimmitſchau (Sachſen), lebt
als Schriftſteller (1905) in Dresden.

S:

Aus Stunden der Muße (Ge.),
1907. – Aus dem Tagebuch eines Lift-
boy, 1909.

*Schulze, Margarete,

bekannt un-
ter ihrem Mädchennamen Marga-
rete von Dieskau,
wurde am 17.
Juni 1848 in Magdeburg geboren,
verlebte ihre Jugend in Quedlin-
burg und verheiratete ſich dann mit
dem Paſtor Schulze, der ſpäter am
Krankenhauſe Bethanien in Berlin
als Seelſorger wirkte, und ſtarb dort
am 8. Febr. 1900.

S:

Thankmar

*
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[348/0352] Schu Schu *Schulze, Albrecht, * am 3. Mai 1845 in Crimmitſchau (Königr. Sach- ſen) als der Sohn eines Damen- ſchneiders, mußte, da die Mittel zum Beſuch höherer Schulen und zum Studium fehlten, nach ſeiner Konfir- mation das Buchbinderhandwerk er- lernen und fand darin reichlich Gelegenheit, ſich mit der Literatur und vor allem mit der Poeſie zu be- ſchäftigen. Jm Jahre 1866 reiſte er, meiſt zu Fuß, in die Schweiz und kehrte nach dreijähriger Abweſenheit wieder in ſeine Heimatſtadt zurück, wo er ſich 1870 ſelbſtändig machte und im folgenden Jahre verheiratete. Jn ſpäterer Zeit vertauſchte er, um ſeine Familie beſſer erhalten zu kön- nen, ſein Handwerk mit einer Butter- handlung, und ſchließlich erwarb er eine Gaſtwirtſchaft, die „Reimſchmie- de“ genannt, die er noch jetzt führt. S: Der Radfahrſport (Feſtſp.), 2. A. 1893. – Blätter der Liebe (Dn.), 1894. – Aus meiner Reimſchmiede (Dn.), 1905. *Schulze, Conſtans, pſd. Con- ſtans Sileſius, wurde am 15. Juli 1822 zu Breslau als der Sohn eines Juſtizbeamten geboren, beſuchte das Gymnaſium daſelbſt unter dem bekannten Schulmann Schönborn u. ſtudierte ſeit 1840 an der dortigen Univerſität die Rechte. Nach ſeiner definitiven Anſtellung kam er als Staatsanwalt nach Kolberg u. 1879 als Landgerichtsrat nach Stolp in Pommern und trat im Herbſt 1887 in den Ruheſtand. S: Morgen und Mittag (Ge.), 1878. Schulze, Grorg, * am 30. Dezbr. 1807 zu Clausthal am Harz als Sohn armer Eltern, ſtudierte 1829–34 in Göttingen Theologie und war dort auch mehr oder weniger Amanuenſis von Jakob Grimm, an deſſen Wör- terbuch er ſpäter auch fleißig mit- arbeitete. Nachdem er mehrere Jahre Hauslehrer in Brunsrode u. Kolla- borator in Achelride bei Osnabrück geweſen war, wurde er 1842 Pfar- rer in der Bergſtadt Altenau a. d. Oberharze und 1863 in Scharzfeld bei Lauterberg, wo er am 2. Septbr. 1866 ſtarb. S: Harzgedichte (Samm- lung von Dialektdichtgn.), 1833. – Ewerharziſche Zither (Oberharziſche Ge.). 1885. *Schulze, Hans, geb. am 17. Mai 1876 in Sorau als der Sohn des Kreisrichters Theodor Sch., der bald darauf nach Guben als Staatsan- walt verſetzt ward, aber 1886 dieſe anſtrengende Laufbahn aufgab und dafür ein Richteramt in Elbing an- nahm. Hier abſolvierte der Sohn 1894 das Gymnaſium mit Auszeich- nung und bezog dann die Univerſität Berlin, wo er bis zum Herbſt 1899 Medizin ſtudierte, ſich aber auch viel in literariſchen und künſtleriſchen Kreiſen bewegte. Jm Jntereſſe ſeiner Examina verließ er das großſtädti- ſche Leben und Treiben und zog ſich nach dem ſtilleren Königsberg zurück, wo er im Frühjahr 1900 ſeine Prü- fungen beſtand. Schon im Juli dieſes Jahres trat er als Aſſiſtenzarzt in die Landesirrenanſtalt in Sorau ein. der er noch jetzt angehört. S: Sün- dige Liebe (Ein Stück Berliner Bo- heme), 1901. – Jm Schuldbuch der Vergangenheit (R.), 1903. Schulze, Kurt, pſeudon. Rolf Gattersberg, geb. am 25. Septbr. 1881 in Crimmitſchau (Sachſen), lebt als Schriftſteller (1905) in Dresden. S: Aus Stunden der Muße (Ge.), 1907. – Aus dem Tagebuch eines Lift- boy, 1909. *Schulze, Margarete, bekannt un- ter ihrem Mädchennamen Marga- rete von Dieskau, wurde am 17. Juni 1848 in Magdeburg geboren, verlebte ihre Jugend in Quedlin- burg und verheiratete ſich dann mit dem Paſtor Schulze, der ſpäter am Krankenhauſe Bethanien in Berlin als Seelſorger wirkte, und ſtarb dort am 8. Febr. 1900. S: Thankmar *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/352>, abgerufen am 25.04.2024.