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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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[a]ufnahm. Damit war auch der Über-
[t]ritt zu schriftstellerischer Tätigkeit
[g]egeben, und dieser widmet sich St.,
[d]er seinen Wohnsitz in Schwerin ge-
[n]ommen hat, noch heute. Seit 1. Juli
[1]906 gab er die Wochenschrift "Das
Forum" heraus.

S:

Träume und
Schäume (Ge. und Gedanken), 1904.
- Menschenrechte (Dr.), 1906. - Weit-
[l]äufige Verwandte (Ge.), 1910.

*Strauß, Rudolf,

geboren am
25. Juli 1874 in Bielitz (Österreich.
Schlesien), studierte nach Absolvie-
[r]ung des Gymnasiums erst in Berlin,
[s]päter in Wien die Rechte, gründete
hier 1896 die Zeitschrift "Liebelei",
die der kleinen pointierten Erzählung
eine Stätte bot, 1897 die Wiener
Rundschau, übernahm die Redaktion
der von Rud. Lothar herausgegebe-
nen Revue "Die Wage" u. trat 1899
in den Redaktionsverband der "Neuen
Freien Presse", dem er noch heute an-
gehört.

S:

Mädchen und Frauen
(Novelletten), 1898. - Die Waffe des
Don Juan (Komödie), 1901. - Sumpf
und Sonne (Nn. und Sk.), 1906.

*Strauß und Torney, Lulu
von,

eine Enkelin des bekannten
Dichters Viktor von St. (s. d. Fol-
genden!) u. eine Tochter des (1903 +)
Generalmajors z. D. von Str., wurde
am 20. September 1873 in Bückeburg
geboren. Jhr Leben ist bisher nicht
groß an Ereignissen von starker
äußerer Form gewesen, doch haben
mancherlei Reisen ihr zu ihrer kleinen
Welt im elterlichen Hause, in dem sie
noch heute schaffend tätig ist, auch die
große Welt draußen erschlossen.

S:


Gedichte, 1898. - Bauernstolz (Dorf-
geschn. a. d. Weserlande), 1901. N. A.
1905. - Balladen und Lieder, 1902. -
Aus Bauernstamm (R.), 1902. - Eines
Lebens Sühne (N.), 1904. - Jhres
Vaters Tochter (R.), 1905. - Das
Erbe (N.), 1905. - Hinter Schloß u.
Riegel u. andere Erzählungen, 1905.
- Der Hof am Brink. Die Meermin-
neke (2 Geschn.), 1906. - Lucifer (N.),
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1907. - Neue Balladen und Lieder,
1907. - Sieger und Besiegte (Nn.),
1909. - Judas (R.), 1911. - Die Le-
gende der Felsenstadt (N.), 1911.

Strauß und Torney, Viktor
Friedrich v.,

wurde am 18. Septbr.
1809 zu Bückeburg von bürgerlichen
Eltern geboren, die ihm frühzeitig
dahinstarben, aber ihm doch so viel
Vermögen hinterließen, daß er die
wissenschaftliche Laufbahn einschla-
gen konnte. Nachdem er die Gymna-
sien zu Bückeburg und Lemgo, später
das Pädagogium in Halle besucht,
entschied er sich für das Studium der
Rechte, dem er an den Universitäten
Erlangen, Bonn u. Göttingen oblag.
Frühzeitig begann er, durch Tieck u.
den Dresdener Künstlerkreis ange-
regt, seine dichterische Produktivität
zu erproben, u. bereits im 19. Jahre
veröffentlichte er sein Trauerspiel
"Katharina". Jm Jahre 1832 trat
er in den schaumburg-lippeschen
Staatsdienst. Das bekannte "Leben
Jesu" seines Namensvetters David
Friedrich Strauß veranlaßte ihn,
seit 1836 noch ein vollständiges theo-
logisches Studium durchzumachen,
infolgedessen sich ihm die Überzeu-
gung von der Unhaltbarkeit u. Bo-
denlosigkeit des Rationalismus einer-
seits und von der Wahrheit der
christlichen Geschichte und Lehre an-
derseits aufdrängte und er nun der
kirchlich gesinnten Partei näher trat.
Jm Jahre 1840 wurde er zum Ar-
chivrat in Bückeburg ernannt, welche
Stellung ihm Muße genug ließ, nicht
nur seiner Neigung zur Dichtkunst
ungehindert zu folgen, sondern auch
sein Jnteresse den Naturwissenschaf-
ten zuzuwenden. Jm Jahre 1848
erfolgte seine Ernennung zum Kabi-
nettsrat. Während der Revolutions-
jahre 1848 und 1849 war er einer
der Führer der konservativen Partei,
wurde infolgedessen 1850 zum Bevoll-
mächtigten seines Fürsten beim Bun-
destag in Frankfurt und bei den

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[a]ufnahm. Damit war auch der Über-
[t]ritt zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit
[g]egeben, und dieſer widmet ſich St.,
[d]er ſeinen Wohnſitz in Schwerin ge-
[n]ommen hat, noch heute. Seit 1. Juli
[1]906 gab er die Wochenſchrift „Das
Forum“ heraus.

S:

Träume und
Schäume (Ge. und Gedanken), 1904.
– Menſchenrechte (Dr.), 1906. – Weit-
[l]äufige Verwandte (Ge.), 1910.

*Strauß, Rudolf,

geboren am
25. Juli 1874 in Bielitz (Öſterreich.
Schleſien), ſtudierte nach Abſolvie-
[r]ung des Gymnaſiums erſt in Berlin,
[ſ]päter in Wien die Rechte, gründete
hier 1896 die Zeitſchrift „Liebelei“,
die der kleinen pointierten Erzählung
eine Stätte bot, 1897 die Wiener
Rundſchau, übernahm die Redaktion
der von Rud. Lothar herausgegebe-
nen Revue „Die Wage“ u. trat 1899
in den Redaktionsverband der „Neuen
Freien Preſſe“, dem er noch heute an-
gehört.

S:

Mädchen und Frauen
(Novelletten), 1898. – Die Waffe des
Don Juan (Komödie), 1901. – Sumpf
und Sonne (Nn. und Sk.), 1906.

*Strauß und Torney, Lulu
von,

eine Enkelin des bekannten
Dichters Viktor von St. (ſ. d. Fol-
genden!) u. eine Tochter des (1903 †)
Generalmajors z. D. von Str., wurde
am 20. September 1873 in Bückeburg
geboren. Jhr Leben iſt bisher nicht
groß an Ereigniſſen von ſtarker
äußerer Form geweſen, doch haben
mancherlei Reiſen ihr zu ihrer kleinen
Welt im elterlichen Hauſe, in dem ſie
noch heute ſchaffend tätig iſt, auch die
große Welt draußen erſchloſſen.

S:


Gedichte, 1898. – Bauernſtolz (Dorf-
geſchn. a. d. Weſerlande), 1901. N. A.
1905. – Balladen und Lieder, 1902. –
Aus Bauernſtamm (R.), 1902. – Eines
Lebens Sühne (N.), 1904. – Jhres
Vaters Tochter (R.), 1905. – Das
Erbe (N.), 1905. – Hinter Schloß u.
Riegel u. andere Erzählungen, 1905.
– Der Hof am Brink. Die Meermin-
neke (2 Geſchn.), 1906. – Lucifer (N.),
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1907. – Neue Balladen und Lieder,
1907. – Sieger und Beſiegte (Nn.),
1909. – Judas (R.), 1911. – Die Le-
gende der Felſenſtadt (N.), 1911.

Strauß und Torney, Viktor
Friedrich v.,

wurde am 18. Septbr.
1809 zu Bückeburg von bürgerlichen
Eltern geboren, die ihm frühzeitig
dahinſtarben, aber ihm doch ſo viel
Vermögen hinterließen, daß er die
wiſſenſchaftliche Laufbahn einſchla-
gen konnte. Nachdem er die Gymna-
ſien zu Bückeburg und Lemgo, ſpäter
das Pädagogium in Halle beſucht,
entſchied er ſich für das Studium der
Rechte, dem er an den Univerſitäten
Erlangen, Bonn u. Göttingen oblag.
Frühzeitig begann er, durch Tieck u.
den Dresdener Künſtlerkreis ange-
regt, ſeine dichteriſche Produktivität
zu erproben, u. bereits im 19. Jahre
veröffentlichte er ſein Trauerſpiel
„Katharina“. Jm Jahre 1832 trat
er in den ſchaumburg-lippeſchen
Staatsdienſt. Das bekannte „Leben
Jeſu“ ſeines Namensvetters David
Friedrich Strauß veranlaßte ihn,
ſeit 1836 noch ein vollſtändiges theo-
logiſches Studium durchzumachen,
infolgedeſſen ſich ihm die Überzeu-
gung von der Unhaltbarkeit u. Bo-
denloſigkeit des Rationalismus einer-
ſeits und von der Wahrheit der
chriſtlichen Geſchichte und Lehre an-
derſeits aufdrängte und er nun der
kirchlich geſinnten Partei näher trat.
Jm Jahre 1840 wurde er zum Ar-
chivrat in Bückeburg ernannt, welche
Stellung ihm Muße genug ließ, nicht
nur ſeiner Neigung zur Dichtkunſt
ungehindert zu folgen, ſondern auch
ſein Jntereſſe den Naturwiſſenſchaf-
ten zuzuwenden. Jm Jahre 1848
erfolgte ſeine Ernennung zum Kabi-
nettsrat. Während der Revolutions-
jahre 1848 und 1849 war er einer
der Führer der konſervativen Partei,
wurde infolgedeſſen 1850 zum Bevoll-
mächtigten ſeines Fürſten beim Bun-
destag in Frankfurt und bei den

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/119>, abgerufen am 28.03.2024.