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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1884-90 war er am Provinzial-Mu-
seum in Hannover tätig und versah
1887-94 die Geschäfte des Konserva-
tors der Hannoverschen Landesalter-
tümer. Von 1896 bis 1903 war er als
Bibliothekar in Hannover angestellt,
u. redigierte er zugleich 1891-1902 den
"Numismatischen Anzeiger" u. 1899
bis 1900 die "Hannoverschen Ge-
schichtsblätter". Jm Jahre 1902
wurde ihm auch noch die Leitung des
"Vaterländischen Museums" in Han-
nover übertragen; doch gab er die-
selbe 1909 wieder auf. Außer einigen
fachwissenschaftlichen Werken, wie
"Unsere Vorzeit" (1898) und "Die
Steingräber der Provinz Hannover"
(1898) veröffentlichte er

S:

Gedichte,
1896. - Goethes Faust am Hofe des
Kaisers in 3 A. für die Bühne einge-
richtet von Joh. Peter Eckermann,
hrsg., 1900. - Aus Johann Peter
Eckermanns Nachlaß; hrsg., 1901. -
Neue Gedichte, 1904.

Thadden, Hildegard von,

pseud.
H. Mellin, geb. am 28. Dez. 1866
auf dem Rittergute Batzwitz in Pom-
mern, lebte (1897) auf dem benach-
barten Gute Trieglaff und war später
Erzieherin der kaiserlichen Prinzessin
Viktoria Luise in Berlin.

S:

Jkarus
(Reisenovelle), 1896. 4. A. 1902.

*Thaden, Ludwig,

wurde am 16.
Febr. 1849 zu Waddens, einem klei-
nen Dorfe des Großherzogtums Ol-
denburg, als Sohn eines wohlhaben-
den Kaufmanns und Landwirts ge-
boren, besuchte bis zu seinem elften
Jahre die dortige Volksschule, dann
die höhere Bürgerschule in Roden-
kirchen und später eine vom Pfarrer
seines Heimatsortes eröffnete Pri-
vatschule. Nach seiner Konfirmation
kam er als Lehrling in ein Tuchge-
schäft nach Stade. Sein Beruf, den
er ohne Neigung, nur auf Wunsch
der Eltern erwählt hatte, genügte
ihm indessen nicht; aber erst im 19.
Jahre seines Lebens gaben seine
Eltern seinen unausgesetzten Bitten
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nach, die akademische Laufbahn ein-
schlagen zu dürfen. Nach eifrigen
Privatstudien in den alten Sprachen
bezog er das Gymnasium in Jever,
absolvierte die Prima in Bremen,
verfolgte aber die akademische Lauf-
bahn nicht weiter, sondern beschloß,
sich ganz der Schriftstellerei zu wid-
men. Nach mehreren größeren Rei-
sen durch ganz Deutschland zog er
1875 wieder zu seinen Eltern nach
Waddens, wo er durch Krankheit u.
Familienverhältnisse bis 1883 zurück-
gehalten wurde. Dann wandte er sich
nach Berlin, und hier kam er wieder
in eine geregelte u. anhaltende schrift-
stellerische Tätigkeit hinein. Seit dem
Herbst 1886 lebte er in Stuttgart,
wo er erst zweiter Redakteur von
"Über Land und Meer" war, seit
1891 aber als verantwortlicher Re-
dakteur der Halbmonatsschrift "Aus
fremden Zungen" zeichnete. Er starb
daselbst am 15. Oktober 1896.

S:


Eine Frau von Adel (R.); II, 1875.
- Eine Leidenschaft. Sein Traum.
Ein Ferientag (3 Nn.), 1888. - An-
tonie (R.), 1892. - Jn der Sommer-
frische u. andere Geschichten, 1892. -
Weltuntergang (nach Cesars Columna
von Edmund Boisgilbert;
übers.), 1893.

Thal, Antonie,

Pseud. für Anna
Antonie von Thaler; s. d.!

Thal, Fritz,

Pseud. für Karl Frdr.
Ferdinand Lachmann; s. d.!

Thal, Luise,

Pseud. für Hedwig
Wolf;
s. d.!

Thal, Wilhelm,

Pseud. für Wil-
helm Lilienthal;
s. d.!

Thalau, Marie,

Psd. für Marie
Kretzer;
s. d.!

Thalboth, Heinrich,

hieß eigentl.
Heinrich Razga von Rasztoka
u. wurde am 15. Juli 1841 in Prag
geboren, wo sein Vater evangelischer
Pfarrer war. Dieser kam später
nach Preßburg, beteiligte sich an der
ungarischen Revolution und wurde
deshalb 1849 hingerichtet. Der da-

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Tha
1884–90 war er am Provinzial-Mu-
ſeum in Hannover tätig und verſah
1887–94 die Geſchäfte des Konſerva-
tors der Hannoverſchen Landesalter-
tümer. Von 1896 bis 1903 war er als
Bibliothekar in Hannover angeſtellt,
u. redigierte er zugleich 1891–1902 den
„Numismatiſchen Anzeiger“ u. 1899
bis 1900 die „Hannoverſchen Ge-
ſchichtsblätter“. Jm Jahre 1902
wurde ihm auch noch die Leitung des
„Vaterländiſchen Muſeums“ in Han-
nover übertragen; doch gab er die-
ſelbe 1909 wieder auf. Außer einigen
fachwiſſenſchaftlichen Werken, wie
„Unſere Vorzeit“ (1898) und „Die
Steingräber der Provinz Hannover“
(1898) veröffentlichte er

S:

Gedichte,
1896. – Goethes Fauſt am Hofe des
Kaiſers in 3 A. für die Bühne einge-
richtet von Joh. Peter Eckermann,
hrsg., 1900. – Aus Johann Peter
Eckermanns Nachlaß; hrsg., 1901. –
Neue Gedichte, 1904.

Thadden, Hildegard von,

pſeud.
H. Mellin, geb. am 28. Dez. 1866
auf dem Rittergute Batzwitz in Pom-
mern, lebte (1897) auf dem benach-
barten Gute Trieglaff und war ſpäter
Erzieherin der kaiſerlichen Prinzeſſin
Viktoria Luiſe in Berlin.

S:

Jkarus
(Reiſenovelle), 1896. 4. A. 1902.

*Thaden, Ludwig,

wurde am 16.
Febr. 1849 zu Waddens, einem klei-
nen Dorfe des Großherzogtums Ol-
denburg, als Sohn eines wohlhaben-
den Kaufmanns und Landwirts ge-
boren, beſuchte bis zu ſeinem elften
Jahre die dortige Volksſchule, dann
die höhere Bürgerſchule in Roden-
kirchen und ſpäter eine vom Pfarrer
ſeines Heimatsortes eröffnete Pri-
vatſchule. Nach ſeiner Konfirmation
kam er als Lehrling in ein Tuchge-
ſchäft nach Stade. Sein Beruf, den
er ohne Neigung, nur auf Wunſch
der Eltern erwählt hatte, genügte
ihm indeſſen nicht; aber erſt im 19.
Jahre ſeines Lebens gaben ſeine
Eltern ſeinen unausgeſetzten Bitten
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nach, die akademiſche Laufbahn ein-
ſchlagen zu dürfen. Nach eifrigen
Privatſtudien in den alten Sprachen
bezog er das Gymnaſium in Jever,
abſolvierte die Prima in Bremen,
verfolgte aber die akademiſche Lauf-
bahn nicht weiter, ſondern beſchloß,
ſich ganz der Schriftſtellerei zu wid-
men. Nach mehreren größeren Rei-
ſen durch ganz Deutſchland zog er
1875 wieder zu ſeinen Eltern nach
Waddens, wo er durch Krankheit u.
Familienverhältniſſe bis 1883 zurück-
gehalten wurde. Dann wandte er ſich
nach Berlin, und hier kam er wieder
in eine geregelte u. anhaltende ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit hinein. Seit dem
Herbſt 1886 lebte er in Stuttgart,
wo er erſt zweiter Redakteur von
„Über Land und Meer“ war, ſeit
1891 aber als verantwortlicher Re-
dakteur der Halbmonatsſchrift „Aus
fremden Zungen“ zeichnete. Er ſtarb
daſelbſt am 15. Oktober 1896.

S:


Eine Frau von Adel (R.); II, 1875.
– Eine Leidenſchaft. Sein Traum.
Ein Ferientag (3 Nn.), 1888. – An-
tonie (R.), 1892. – Jn der Sommer-
friſche u. andere Geſchichten, 1892. –
Weltuntergang (nach Ceſars Columna
von Edmund Boisgilbert;
überſ.), 1893.

Thal, Antonie,

Pſeud. für Anna
Antonie von Thaler; ſ. d.!

Thal, Fritz,

Pſeud. für Karl Frdr.
Ferdinand Lachmann; ſ. d.!

Thal, Luiſe,

Pſeud. für Hedwig
Wolf;
ſ. d.!

Thal, Wilhelm,

Pſeud. für Wil-
helm Lilienthal;
ſ. d.!

Thalau, Marie,

Pſd. für Marie
Kretzer;
ſ. d.!

Thalboth, Heinrich,

hieß eigentl.
Heinrich Razga von Rasztoka
u. wurde am 15. Juli 1841 in Prag
geboren, wo ſein Vater evangeliſcher
Pfarrer war. Dieſer kam ſpäter
nach Preßburg, beteiligte ſich an der
ungariſchen Revolution und wurde
deshalb 1849 hingerichtet. Der da-

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[173/0177] Tha Tha 1884–90 war er am Provinzial-Mu- ſeum in Hannover tätig und verſah 1887–94 die Geſchäfte des Konſerva- tors der Hannoverſchen Landesalter- tümer. Von 1896 bis 1903 war er als Bibliothekar in Hannover angeſtellt, u. redigierte er zugleich 1891–1902 den „Numismatiſchen Anzeiger“ u. 1899 bis 1900 die „Hannoverſchen Ge- ſchichtsblätter“. Jm Jahre 1902 wurde ihm auch noch die Leitung des „Vaterländiſchen Muſeums“ in Han- nover übertragen; doch gab er die- ſelbe 1909 wieder auf. Außer einigen fachwiſſenſchaftlichen Werken, wie „Unſere Vorzeit“ (1898) und „Die Steingräber der Provinz Hannover“ (1898) veröffentlichte er S: Gedichte, 1896. – Goethes Fauſt am Hofe des Kaiſers in 3 A. für die Bühne einge- richtet von Joh. Peter Eckermann, hrsg., 1900. – Aus Johann Peter Eckermanns Nachlaß; hrsg., 1901. – Neue Gedichte, 1904. Thadden, Hildegard von, pſeud. H. Mellin, geb. am 28. Dez. 1866 auf dem Rittergute Batzwitz in Pom- mern, lebte (1897) auf dem benach- barten Gute Trieglaff und war ſpäter Erzieherin der kaiſerlichen Prinzeſſin Viktoria Luiſe in Berlin. S: Jkarus (Reiſenovelle), 1896. 4. A. 1902. *Thaden, Ludwig, wurde am 16. Febr. 1849 zu Waddens, einem klei- nen Dorfe des Großherzogtums Ol- denburg, als Sohn eines wohlhaben- den Kaufmanns und Landwirts ge- boren, beſuchte bis zu ſeinem elften Jahre die dortige Volksſchule, dann die höhere Bürgerſchule in Roden- kirchen und ſpäter eine vom Pfarrer ſeines Heimatsortes eröffnete Pri- vatſchule. Nach ſeiner Konfirmation kam er als Lehrling in ein Tuchge- ſchäft nach Stade. Sein Beruf, den er ohne Neigung, nur auf Wunſch der Eltern erwählt hatte, genügte ihm indeſſen nicht; aber erſt im 19. Jahre ſeines Lebens gaben ſeine Eltern ſeinen unausgeſetzten Bitten nach, die akademiſche Laufbahn ein- ſchlagen zu dürfen. Nach eifrigen Privatſtudien in den alten Sprachen bezog er das Gymnaſium in Jever, abſolvierte die Prima in Bremen, verfolgte aber die akademiſche Lauf- bahn nicht weiter, ſondern beſchloß, ſich ganz der Schriftſtellerei zu wid- men. Nach mehreren größeren Rei- ſen durch ganz Deutſchland zog er 1875 wieder zu ſeinen Eltern nach Waddens, wo er durch Krankheit u. Familienverhältniſſe bis 1883 zurück- gehalten wurde. Dann wandte er ſich nach Berlin, und hier kam er wieder in eine geregelte u. anhaltende ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit hinein. Seit dem Herbſt 1886 lebte er in Stuttgart, wo er erſt zweiter Redakteur von „Über Land und Meer“ war, ſeit 1891 aber als verantwortlicher Re- dakteur der Halbmonatsſchrift „Aus fremden Zungen“ zeichnete. Er ſtarb daſelbſt am 15. Oktober 1896. S: Eine Frau von Adel (R.); II, 1875. – Eine Leidenſchaft. Sein Traum. Ein Ferientag (3 Nn.), 1888. – An- tonie (R.), 1892. – Jn der Sommer- friſche u. andere Geſchichten, 1892. – Weltuntergang (nach Ceſars Columna von Edmund Boisgilbert; überſ.), 1893. Thal, Antonie, Pſeud. für Anna Antonie von Thaler; ſ. d.! Thal, Fritz, Pſeud. für Karl Frdr. Ferdinand Lachmann; ſ. d.! Thal, Luiſe, Pſeud. für Hedwig Wolf; ſ. d.! Thal, Wilhelm, Pſeud. für Wil- helm Lilienthal; ſ. d.! Thalau, Marie, Pſd. für Marie Kretzer; ſ. d.! Thalboth, Heinrich, hieß eigentl. Heinrich Razga von Rasztoka u. wurde am 15. Juli 1841 in Prag geboren, wo ſein Vater evangeliſcher Pfarrer war. Dieſer kam ſpäter nach Preßburg, beteiligte ſich an der ungariſchen Revolution und wurde deshalb 1849 hingerichtet. Der da- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/177>, abgerufen am 23.04.2024.