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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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erlernte er die Praxis der Forstwirt-
schaft in Friedeberg (Ostfriesland),
studierte dann in Eisenach und auf
der Forstakademie in Münden (Han-
nover) u. legte hier auch sein Staats-
examen ab. Er war dann längere
Zeit als Forstbeamter und Revier-
verwalter in Pommern und Posen
tätig und ging darauf, um Kolonien
kennen zu lernen, als Plantagendirek-
tor in das Kamerungebiet. Das Klima
zwang ihn endlich, nach Europa zu-
rückzukehren, u. lebte er hier in Olden-
burg, bis er 1901 als königl. Ober-
förster in Döbritzfelde (Westpreußen)
angestellt wurde. Von hier aus kam
er in gleicher Eigenschaft 1907 nach
Runowo (Pos.) u. 1909 nach Hochburg
bei Neubrandenburg.

S:

Plattdeut-
sche Volkserzählungen 1.-3. Bd. [Jn-
halt: I. Ut Pommerland un Ammer-
land (Plattd. En.: Brunshörn. -
De Stiernkieker, 1894). - II. Sloß
Steenfeld (Plattd. Volksgesch. van
de Waterkant, 1895). - III. Een Johr
Soldat (Plattd. Kommißgesch., 1900.
2. A. 1902)]. - Aus meinen Wander-
jahren (En. a. dem Walde); II, 1897.
2. Aufl. 1900. - Jm Walde geborgen
(R. a. dem Kleinstadtleben), 1903. -
Lüttje Geschichten ut min Heimat,
1908.

*Tiaden, Heinrich,

geb. am 8. Mai
1873 in Witten (Westfalen) als Sohn
eines Schriftsetzers, kam schon im fol-
genden Jahre nach Elberfeld und be-
suchte hier die Volksschule. Seinem
Wunsche, Musiker oder Lehrer zu wer-
den, setzten sich mancherlei Hinder-
nisse entgegen, und so mußte er sich
schweren Herzens entschließen, den
Beruf seines Vaters zu ergreifen. Es
folgten nun Jahre, in denen alles
geistige Streben in ihm erstickt, sein
ganzes Leben verflacht und sein Ge-
müt durch die ihn umgebende At-
mosphäre und durch die Misere des
Lebens verfinstert ward. Seine Ver-
heiratung bewirkte indessen eine voll-
ständige Umwandlung; er begann,
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Tib
sich autodidaktisch den Studien der
Kunst- u. Literaturgeschichte zu wid-
men, sich als Musikkritiker an der
Elberfelder Zeitung zu betätigen u.
schließlich sich auch als Schriftsteller
zu versuchen. Wenn auch hierbei
manche Enttäuschungen nicht aus-
blieben, so führten doch ein fester
Wille und ehrliche Selbstprüfung ihn
auf diesem Gebiete vorwärts. Seit
1904 lebt T. in Düsseldorf, wo er
jetzt als Korrektor eines angesehenen
Verlags tätig ist.

S:

Vater wider
Willen (Hum.), 1905. - Jm Abgrund
(N.), 1905. - Die zweite Frau (E.),
1906. - Zwischen Pflicht und Leiden-
schaft (E.), 1906. - Jm Klub der
Glücksucher (Krimin.-R.), 1906. -
Frauenlist (Krim.-E.), 1907. - Das
rote Gespenst (Krim.-R.), 1907. -
Auf heißem Boden (R.), 1907. - Auf
nächtlichen Pfaden (Krim.-R.), 1909.

*Tiburtius, Karl Wilhelm Chri-
stian,

geb. am 10. Juli 1834 als der
Sohn eines Gutspächters auf dem
kleinen Landgute Bisdamitz, nahe
bei der Stubbenkammer auf der Jnsel
Rügen, besuchte vom Oktbr. 1848 bis
dahin 1852 das Gymnasium in Stral-
sund und studierte dann vier Jahre
als Eleve des militärärztlichen Fried-
rich-Wilhelms-Jnstituts in Berlin.
Nachdem er danach ein Jahr als
Unterarzt in der Berliner Charite
tätig gewesen, trat er als Arzt in die
Armee ein und diente zuletzt als Regi-
mentsarzt d. Füsilierregiments Nr. 36
in Erfurt. Gegen Ende des Jahres
1872 trat er als Oberstabsarzt in
Pension. Jnfolge eines vom Dezbr.
1870 bis Febr. 1871 zu Orleans über-
standenen schweren Typhus war er
mehrere Jahre hindurch sehr schwach
und kränklich, und erst im Jahre 1875
fühlte er sich wieder so leistungsfähig,
daß er die ärztliche Praxis wieder
aufnehmen konnte. Er ließ sich als
Arzt in Rixdorf bei Berlin nieder,
war daselbst bis 1899 tätig und zog
sich dann nach Marienfelde bei Berlin

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Tia
erlernte er die Praxis der Forſtwirt-
ſchaft in Friedeberg (Oſtfriesland),
ſtudierte dann in Eiſenach und auf
der Forſtakademie in Münden (Han-
nover) u. legte hier auch ſein Staats-
examen ab. Er war dann längere
Zeit als Forſtbeamter und Revier-
verwalter in Pommern und Poſen
tätig und ging darauf, um Kolonien
kennen zu lernen, als Plantagendirek-
tor in das Kamerungebiet. Das Klima
zwang ihn endlich, nach Europa zu-
rückzukehren, u. lebte er hier in Olden-
burg, bis er 1901 als königl. Ober-
förſter in Döbritzfelde (Weſtpreußen)
angeſtellt wurde. Von hier aus kam
er in gleicher Eigenſchaft 1907 nach
Runowo (Poſ.) u. 1909 nach Hochburg
bei Neubrandenburg.

S:

Plattdeut-
ſche Volkserzählungen 1.–3. Bd. [Jn-
halt: I. Ut Pommerland un Ammer-
land (Plattd. En.: Brunshörn. –
De Stiernkieker, 1894). – II. Sloß
Steenfeld (Plattd. Volksgeſch. van
de Waterkant, 1895). – III. Een Johr
Soldat (Plattd. Kommißgeſch., 1900.
2. A. 1902)]. – Aus meinen Wander-
jahren (En. a. dem Walde); II, 1897.
2. Aufl. 1900. – Jm Walde geborgen
(R. a. dem Kleinſtadtleben), 1903. –
Lüttje Geſchichten ut min Heimat,
1908.

*Tiaden, Heinrich,

geb. am 8. Mai
1873 in Witten (Weſtfalen) als Sohn
eines Schriftſetzers, kam ſchon im fol-
genden Jahre nach Elberfeld und be-
ſuchte hier die Volksſchule. Seinem
Wunſche, Muſiker oder Lehrer zu wer-
den, ſetzten ſich mancherlei Hinder-
niſſe entgegen, und ſo mußte er ſich
ſchweren Herzens entſchließen, den
Beruf ſeines Vaters zu ergreifen. Es
folgten nun Jahre, in denen alles
geiſtige Streben in ihm erſtickt, ſein
ganzes Leben verflacht und ſein Ge-
müt durch die ihn umgebende At-
moſphäre und durch die Miſere des
Lebens verfinſtert ward. Seine Ver-
heiratung bewirkte indeſſen eine voll-
ſtändige Umwandlung; er begann,
[Spaltenumbruch]

Tib
ſich autodidaktiſch den Studien der
Kunſt- u. Literaturgeſchichte zu wid-
men, ſich als Muſikkritiker an der
Elberfelder Zeitung zu betätigen u.
ſchließlich ſich auch als Schriftſteller
zu verſuchen. Wenn auch hierbei
manche Enttäuſchungen nicht aus-
blieben, ſo führten doch ein feſter
Wille und ehrliche Selbſtprüfung ihn
auf dieſem Gebiete vorwärts. Seit
1904 lebt T. in Düſſeldorf, wo er
jetzt als Korrektor eines angeſehenen
Verlags tätig iſt.

S:

Vater wider
Willen (Hum.), 1905. – Jm Abgrund
(N.), 1905. – Die zweite Frau (E.),
1906. – Zwiſchen Pflicht und Leiden-
ſchaft (E.), 1906. – Jm Klub der
Glückſucher (Krimin.-R.), 1906. –
Frauenliſt (Krim.-E.), 1907. – Das
rote Geſpenſt (Krim.-R.), 1907. –
Auf heißem Boden (R.), 1907. – Auf
nächtlichen Pfaden (Krim.-R.), 1909.

*Tiburtius, Karl Wilhelm Chri-
ſtian,

geb. am 10. Juli 1834 als der
Sohn eines Gutspächters auf dem
kleinen Landgute Bisdamitz, nahe
bei der Stubbenkammer auf der Jnſel
Rügen, beſuchte vom Oktbr. 1848 bis
dahin 1852 das Gymnaſium in Stral-
ſund und ſtudierte dann vier Jahre
als Eleve des militärärztlichen Fried-
rich-Wilhelms-Jnſtituts in Berlin.
Nachdem er danach ein Jahr als
Unterarzt in der Berliner Charité
tätig geweſen, trat er als Arzt in die
Armee ein und diente zuletzt als Regi-
mentsarzt d. Füſilierregiments Nr. 36
in Erfurt. Gegen Ende des Jahres
1872 trat er als Oberſtabsarzt in
Penſion. Jnfolge eines vom Dezbr.
1870 bis Febr. 1871 zu Orleans über-
ſtandenen ſchweren Typhus war er
mehrere Jahre hindurch ſehr ſchwach
und kränklich, und erſt im Jahre 1875
fühlte er ſich wieder ſo leiſtungsfähig,
daß er die ärztliche Praxis wieder
aufnehmen konnte. Er ließ ſich als
Arzt in Rixdorf bei Berlin nieder,
war daſelbſt bis 1899 tätig und zog
ſich dann nach Marienfelde bei Berlin

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[192/0196] Tia Tib erlernte er die Praxis der Forſtwirt- ſchaft in Friedeberg (Oſtfriesland), ſtudierte dann in Eiſenach und auf der Forſtakademie in Münden (Han- nover) u. legte hier auch ſein Staats- examen ab. Er war dann längere Zeit als Forſtbeamter und Revier- verwalter in Pommern und Poſen tätig und ging darauf, um Kolonien kennen zu lernen, als Plantagendirek- tor in das Kamerungebiet. Das Klima zwang ihn endlich, nach Europa zu- rückzukehren, u. lebte er hier in Olden- burg, bis er 1901 als königl. Ober- förſter in Döbritzfelde (Weſtpreußen) angeſtellt wurde. Von hier aus kam er in gleicher Eigenſchaft 1907 nach Runowo (Poſ.) u. 1909 nach Hochburg bei Neubrandenburg. S: Plattdeut- ſche Volkserzählungen 1.–3. Bd. [Jn- halt: I. Ut Pommerland un Ammer- land (Plattd. En.: Brunshörn. – De Stiernkieker, 1894). – II. Sloß Steenfeld (Plattd. Volksgeſch. van de Waterkant, 1895). – III. Een Johr Soldat (Plattd. Kommißgeſch., 1900. 2. A. 1902)]. – Aus meinen Wander- jahren (En. a. dem Walde); II, 1897. 2. Aufl. 1900. – Jm Walde geborgen (R. a. dem Kleinſtadtleben), 1903. – Lüttje Geſchichten ut min Heimat, 1908. *Tiaden, Heinrich, geb. am 8. Mai 1873 in Witten (Weſtfalen) als Sohn eines Schriftſetzers, kam ſchon im fol- genden Jahre nach Elberfeld und be- ſuchte hier die Volksſchule. Seinem Wunſche, Muſiker oder Lehrer zu wer- den, ſetzten ſich mancherlei Hinder- niſſe entgegen, und ſo mußte er ſich ſchweren Herzens entſchließen, den Beruf ſeines Vaters zu ergreifen. Es folgten nun Jahre, in denen alles geiſtige Streben in ihm erſtickt, ſein ganzes Leben verflacht und ſein Ge- müt durch die ihn umgebende At- moſphäre und durch die Miſere des Lebens verfinſtert ward. Seine Ver- heiratung bewirkte indeſſen eine voll- ſtändige Umwandlung; er begann, ſich autodidaktiſch den Studien der Kunſt- u. Literaturgeſchichte zu wid- men, ſich als Muſikkritiker an der Elberfelder Zeitung zu betätigen u. ſchließlich ſich auch als Schriftſteller zu verſuchen. Wenn auch hierbei manche Enttäuſchungen nicht aus- blieben, ſo führten doch ein feſter Wille und ehrliche Selbſtprüfung ihn auf dieſem Gebiete vorwärts. Seit 1904 lebt T. in Düſſeldorf, wo er jetzt als Korrektor eines angeſehenen Verlags tätig iſt. S: Vater wider Willen (Hum.), 1905. – Jm Abgrund (N.), 1905. – Die zweite Frau (E.), 1906. – Zwiſchen Pflicht und Leiden- ſchaft (E.), 1906. – Jm Klub der Glückſucher (Krimin.-R.), 1906. – Frauenliſt (Krim.-E.), 1907. – Das rote Geſpenſt (Krim.-R.), 1907. – Auf heißem Boden (R.), 1907. – Auf nächtlichen Pfaden (Krim.-R.), 1909. *Tiburtius, Karl Wilhelm Chri- ſtian, geb. am 10. Juli 1834 als der Sohn eines Gutspächters auf dem kleinen Landgute Bisdamitz, nahe bei der Stubbenkammer auf der Jnſel Rügen, beſuchte vom Oktbr. 1848 bis dahin 1852 das Gymnaſium in Stral- ſund und ſtudierte dann vier Jahre als Eleve des militärärztlichen Fried- rich-Wilhelms-Jnſtituts in Berlin. Nachdem er danach ein Jahr als Unterarzt in der Berliner Charité tätig geweſen, trat er als Arzt in die Armee ein und diente zuletzt als Regi- mentsarzt d. Füſilierregiments Nr. 36 in Erfurt. Gegen Ende des Jahres 1872 trat er als Oberſtabsarzt in Penſion. Jnfolge eines vom Dezbr. 1870 bis Febr. 1871 zu Orleans über- ſtandenen ſchweren Typhus war er mehrere Jahre hindurch ſehr ſchwach und kränklich, und erſt im Jahre 1875 fühlte er ſich wieder ſo leiſtungsfähig, daß er die ärztliche Praxis wieder aufnehmen konnte. Er ließ ſich als Arzt in Rixdorf bei Berlin nieder, war daſelbſt bis 1899 tätig und zog ſich dann nach Marienfelde bei Berlin *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/196>, abgerufen am 28.03.2024.