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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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seit längerer Zeit verschieden war,
bei seiner Schwester bis zu seinem
Tode, der kurz nach dem Ableben
dieser Schwester, am 28. Jan. 1904
eintrat. Sein Hauptinteresse außer-
halb seines Berufes lenkte T. dem
Studium über die Entwicklung des
deutschen Volkes und seiner Sprache
von der Urzeit an zu, und dies führte
ihn dahin, schon frühe die plattdeut-
sche Sprache als Schriftsprache zu
verwenden. Die meisten dieser Ar-
beiten sind aber nicht veröffentlicht.

S:

Otto Veihmann, en Tiedmäreken,
1884. - Ganne Nettels, ne lüttge
Vertellig (Sonderabdruck a. d. ersten),
1884.

*Topp, Rudolf,

geb. am 21. Jan.
1852 in Braunschweig als Sohn
eines Obergerichtsadvokaten, absol-
vierte das dortige Gymnasium Mar-
tino-Catharineum und studierte von
Michaelis 1870 bis Ostern 1874 in
Leipzig, München und Göttingen
Rechtswissenschaft. Jm Herbst 1878
ließ er sich als Dr. jur. und Advokat
in seiner Vaterstadt nieder. Jndessen
behagte ihm das einförmige Leben in
der stillen, kleinen Residenz und die
Ausübung des trockenen juristischen
Berufs sehr wenig nach den künstle-
rischen Eindrücken, die er in Leipzig
und München empfangen. Hatte er
doch bereits in Leipzig bei Heinrich
Grans (s. d.!) dramatischen Unter-
richt genommen und war in einer
Studentenvorstellung neben Rosa
Herzfeld-Link mit Erfolg öffentlich
aufgetreten. So ging er denn im
Herbst 1879 zur Bühne, wirkte am
Stadttheater in Stettin, am Hof-
theater in Schwerin und wurde im
Sommer 1880 von Ernst Possart für
das Münchener Hoftheater engagiert.
Da man hier aber infolge des durch
die Muster-Gesamt-Gastspiele der
Hofbühne den Kontrakt mit T. wie-
der zu lösen suchte, entschloß sich die-
ser, dem Wanderleben des Schau-
spielers zu entsagen und zu dem bür-
[Spaltenumbruch]

Tor
gerlichen Beruf des Rechtsanwalts
nach Braunschweig zurückzukehren.
Jndessen hatte ihm das Theater doch
so starke Eindrücke und Anregungen
gewährt, daß er sich zu dramatischem
Schaffen hingezogen fühlte u. diesem
auch in seinen Mußestunden huldigt.
Daneben widmet er sich auch den ge-
meinnützigen Angelegenheiten seiner
Vaterstadt. Seit 1882 machte er all-
jährlich große Reisen, die ihn durch
ganz Jtalien, die Schweiz, Österreich-
Ungarn und Nordfrankreich führten,
und auf denen er eine berühmte dra-
matische, dramaturgische u. theater-
geschichtliche Bibliothek von Tausen-
den von Bänden sammelte. Bisher
erschien von ihm

S:

Gerbino und
Zoraide (Tr.), 1904.

Töppe, Heinrich Ludwig Benja-
min Hermann,

geb. am 30. Aug.
1853 in Holzthaleben im Fürstentum
Schwarzburg-Sondershausen, be-
suchte 1867-73 erst die Realschule,
dann das Seminar in Sondershau-
sen, wurde dann Lehrer in Groß-
Berndten bei Nordhausen, 1874 in
Holzthaleben und 1880 erster Lehrer
und Organist in Ebeleben (Schwarz-
burg-S.), später auch Rektor daselbst.

S:

Us Thüringen. Schnurren un
Schtimmen; II, 1890-91. Neue Aus-
gabe u. d. T.: Schnurren u. Schtim-
men us Nordthüringen; 3.-5. Bd.,
1912. - An Kleeblatt us Thüringen,
1892. 3. A. 1901. - Das große Los
(Thüringer Volksst.), 1908. - Mai-
königin (Volksfestsp.), 1910 (Sv.).

*Torau, Antonie,

geb. am 7. April
1864 in Berlin, besuchte eine höhere
Töchterschule daselbst, absolvierte die
Lehrerinnen-Prüfung u. trat später
in den Berliner städtischen Schul-
dienst. Sie beschäftigte sich mit lite-
rarischen und geschichtlichen Studien,
zu deren Ergänzung und Vertiefung
sie größere Reisen unternahm; auch
ist sie von früher Jugend an dichte-
risch tätig.

S:

Der goldene Schlüssel
(Schsp.), 1902. - Alboin und Rosa-

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ſeit längerer Zeit verſchieden war,
bei ſeiner Schweſter bis zu ſeinem
Tode, der kurz nach dem Ableben
dieſer Schweſter, am 28. Jan. 1904
eintrat. Sein Hauptintereſſe außer-
halb ſeines Berufes lenkte T. dem
Studium über die Entwicklung des
deutſchen Volkes und ſeiner Sprache
von der Urzeit an zu, und dies führte
ihn dahin, ſchon frühe die plattdeut-
ſche Sprache als Schriftſprache zu
verwenden. Die meiſten dieſer Ar-
beiten ſind aber nicht veröffentlicht.

S:

Otto Veihmann, en Tiedmäreken,
1884. – Ganne Nettels, ne lüttge
Vertellig (Sonderabdruck a. d. erſten),
1884.

*Topp, Rudolf,

geb. am 21. Jan.
1852 in Braunſchweig als Sohn
eines Obergerichtsadvokaten, abſol-
vierte das dortige Gymnaſium Mar-
tino-Catharineum und ſtudierte von
Michaelis 1870 bis Oſtern 1874 in
Leipzig, München und Göttingen
Rechtswiſſenſchaft. Jm Herbſt 1878
ließ er ſich als Dr. jur. und Advokat
in ſeiner Vaterſtadt nieder. Jndeſſen
behagte ihm das einförmige Leben in
der ſtillen, kleinen Reſidenz und die
Ausübung des trockenen juriſtiſchen
Berufs ſehr wenig nach den künſtle-
riſchen Eindrücken, die er in Leipzig
und München empfangen. Hatte er
doch bereits in Leipzig bei Heinrich
Grans (ſ. d.!) dramatiſchen Unter-
richt genommen und war in einer
Studentenvorſtellung neben Roſa
Herzfeld-Link mit Erfolg öffentlich
aufgetreten. So ging er denn im
Herbſt 1879 zur Bühne, wirkte am
Stadttheater in Stettin, am Hof-
theater in Schwerin und wurde im
Sommer 1880 von Ernſt Poſſart für
das Münchener Hoftheater engagiert.
Da man hier aber infolge des durch
die Muſter-Geſamt-Gaſtſpiele der
Hofbühne den Kontrakt mit T. wie-
der zu löſen ſuchte, entſchloß ſich die-
ſer, dem Wanderleben des Schau-
ſpielers zu entſagen und zu dem bür-
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Tor
gerlichen Beruf des Rechtsanwalts
nach Braunſchweig zurückzukehren.
Jndeſſen hatte ihm das Theater doch
ſo ſtarke Eindrücke und Anregungen
gewährt, daß er ſich zu dramatiſchem
Schaffen hingezogen fühlte u. dieſem
auch in ſeinen Mußeſtunden huldigt.
Daneben widmet er ſich auch den ge-
meinnützigen Angelegenheiten ſeiner
Vaterſtadt. Seit 1882 machte er all-
jährlich große Reiſen, die ihn durch
ganz Jtalien, die Schweiz, Öſterreich-
Ungarn und Nordfrankreich führten,
und auf denen er eine berühmte dra-
matiſche, dramaturgiſche u. theater-
geſchichtliche Bibliothek von Tauſen-
den von Bänden ſammelte. Bisher
erſchien von ihm

S:

Gerbino und
Zoraide (Tr.), 1904.

Töppe, Heinrich Ludwig Benja-
min Hermann,

geb. am 30. Aug.
1853 in Holzthaleben im Fürſtentum
Schwarzburg-Sondershauſen, be-
ſuchte 1867–73 erſt die Realſchule,
dann das Seminar in Sondershau-
ſen, wurde dann Lehrer in Groß-
Berndten bei Nordhauſen, 1874 in
Holzthaleben und 1880 erſter Lehrer
und Organiſt in Ebeleben (Schwarz-
burg-S.), ſpäter auch Rektor daſelbſt.

S:

Us Thüringen. Schnurren un
Schtimmen; II, 1890–91. Neue Aus-
gabe u. d. T.: Schnurren u. Schtim-
men us Nordthüringen; 3.–5. Bd.,
1912. – An Kleeblatt us Thüringen,
1892. 3. A. 1901. – Das große Los
(Thüringer Volksſt.), 1908. – Mai-
königin (Volksfeſtſp.), 1910 (Sv.).

*Torau, Antonie,

geb. am 7. April
1864 in Berlin, beſuchte eine höhere
Töchterſchule daſelbſt, abſolvierte die
Lehrerinnen-Prüfung u. trat ſpäter
in den Berliner ſtädtiſchen Schul-
dienſt. Sie beſchäftigte ſich mit lite-
rariſchen und geſchichtlichen Studien,
zu deren Ergänzung und Vertiefung
ſie größere Reiſen unternahm; auch
iſt ſie von früher Jugend an dichte-
riſch tätig.

S:

Der goldene Schlüſſel
(Schſp.), 1902. – Alboin und Roſa-

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[202/0206] Top Tor ſeit längerer Zeit verſchieden war, bei ſeiner Schweſter bis zu ſeinem Tode, der kurz nach dem Ableben dieſer Schweſter, am 28. Jan. 1904 eintrat. Sein Hauptintereſſe außer- halb ſeines Berufes lenkte T. dem Studium über die Entwicklung des deutſchen Volkes und ſeiner Sprache von der Urzeit an zu, und dies führte ihn dahin, ſchon frühe die plattdeut- ſche Sprache als Schriftſprache zu verwenden. Die meiſten dieſer Ar- beiten ſind aber nicht veröffentlicht. S: Otto Veihmann, en Tiedmäreken, 1884. – Ganne Nettels, ne lüttge Vertellig (Sonderabdruck a. d. erſten), 1884. *Topp, Rudolf, geb. am 21. Jan. 1852 in Braunſchweig als Sohn eines Obergerichtsadvokaten, abſol- vierte das dortige Gymnaſium Mar- tino-Catharineum und ſtudierte von Michaelis 1870 bis Oſtern 1874 in Leipzig, München und Göttingen Rechtswiſſenſchaft. Jm Herbſt 1878 ließ er ſich als Dr. jur. und Advokat in ſeiner Vaterſtadt nieder. Jndeſſen behagte ihm das einförmige Leben in der ſtillen, kleinen Reſidenz und die Ausübung des trockenen juriſtiſchen Berufs ſehr wenig nach den künſtle- riſchen Eindrücken, die er in Leipzig und München empfangen. Hatte er doch bereits in Leipzig bei Heinrich Grans (ſ. d.!) dramatiſchen Unter- richt genommen und war in einer Studentenvorſtellung neben Roſa Herzfeld-Link mit Erfolg öffentlich aufgetreten. So ging er denn im Herbſt 1879 zur Bühne, wirkte am Stadttheater in Stettin, am Hof- theater in Schwerin und wurde im Sommer 1880 von Ernſt Poſſart für das Münchener Hoftheater engagiert. Da man hier aber infolge des durch die Muſter-Geſamt-Gaſtſpiele der Hofbühne den Kontrakt mit T. wie- der zu löſen ſuchte, entſchloß ſich die- ſer, dem Wanderleben des Schau- ſpielers zu entſagen und zu dem bür- gerlichen Beruf des Rechtsanwalts nach Braunſchweig zurückzukehren. Jndeſſen hatte ihm das Theater doch ſo ſtarke Eindrücke und Anregungen gewährt, daß er ſich zu dramatiſchem Schaffen hingezogen fühlte u. dieſem auch in ſeinen Mußeſtunden huldigt. Daneben widmet er ſich auch den ge- meinnützigen Angelegenheiten ſeiner Vaterſtadt. Seit 1882 machte er all- jährlich große Reiſen, die ihn durch ganz Jtalien, die Schweiz, Öſterreich- Ungarn und Nordfrankreich führten, und auf denen er eine berühmte dra- matiſche, dramaturgiſche u. theater- geſchichtliche Bibliothek von Tauſen- den von Bänden ſammelte. Bisher erſchien von ihm S: Gerbino und Zoraide (Tr.), 1904. Töppe, Heinrich Ludwig Benja- min Hermann, geb. am 30. Aug. 1853 in Holzthaleben im Fürſtentum Schwarzburg-Sondershauſen, be- ſuchte 1867–73 erſt die Realſchule, dann das Seminar in Sondershau- ſen, wurde dann Lehrer in Groß- Berndten bei Nordhauſen, 1874 in Holzthaleben und 1880 erſter Lehrer und Organiſt in Ebeleben (Schwarz- burg-S.), ſpäter auch Rektor daſelbſt. S: Us Thüringen. Schnurren un Schtimmen; II, 1890–91. Neue Aus- gabe u. d. T.: Schnurren u. Schtim- men us Nordthüringen; 3.–5. Bd., 1912. – An Kleeblatt us Thüringen, 1892. 3. A. 1901. – Das große Los (Thüringer Volksſt.), 1908. – Mai- königin (Volksfeſtſp.), 1910 (Sv.). *Torau, Antonie, geb. am 7. April 1864 in Berlin, beſuchte eine höhere Töchterſchule daſelbſt, abſolvierte die Lehrerinnen-Prüfung u. trat ſpäter in den Berliner ſtädtiſchen Schul- dienſt. Sie beſchäftigte ſich mit lite- rariſchen und geſchichtlichen Studien, zu deren Ergänzung und Vertiefung ſie größere Reiſen unternahm; auch iſt ſie von früher Jugend an dichte- riſch tätig. S: Der goldene Schlüſſel (Schſp.), 1902. – Alboin und Roſa- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/206>, abgerufen am 28.03.2024.