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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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tritt aus der Schule stotterte. Dann
erst erwachte ihre Lernbegier, u. bald
füllte sie die Lücken aus, die ihr in
ihrer Schulzeit geblieben waren. Kein
Wunder, daß auch schließlich der poe-
tische Quell hervorbrach, der sich schon
längst in ihrem Jnnern bemerkbar
gemacht hatte. Seit 1901 lebt Rega
U. mit ihrer Familie in München.

S:

Feldpredigt (D.), 2. Aufl. 1907. -
Von der Erde des Lebens, 1910.

Ullrich, Hermann Karl Theo-
dor,

geb. am 24. September 1818 in
Altenburg (S.-A.), besuchte das dor-
tige Friedrichs-Gymnasium von 1829
bis 1840 u. studierte darauf in Jena
Theologie. Jm Jahre 1854 wurde er
Hilfsprediger in Ronneburg (S.-A.),
rückte hier 1856 zum Subdiakonus u.
später zum Diakonus auf und trat
1877 in den Ruhestand. Seit 1878
lebte er in Altenburg, wo er 1892
starb.

S:

Blätter und Blüten (Ver-
mischte Dn.), 1881.

Ullrich, Titus,

wurde als der Sohn
eines Landwirtes am 22. Aug. 1813
zu Habelschwerdt in Schlesien im
Hause seines Großvaters, des dor-
tigen Bürgermeisters, geboren, wo-
hin sich die Mutter der Kriegsun-
ruhen halber begeben hatte. Seine
erste Bildung erhielt er seit seinem
sechsten Jahre von seinem Großvater,
besuchte seit 1825 das Gymnasium in
Glatz und bezog 1832 die Universität
Breslau und ein Jahr später die zu
Berlin, an beiden sich vorzugsweise
dem Studium der Philosophie u. der
Altertumswissenschaften widmend.
Jm Jahre 1836 wurde er in Berlin
zum Dr. phil. promoviert. Sein Plan,
sich als Privatdozent zu habilitieren,
wurde durch den Tod seines Vaters
vereitelt, vielmehr mußte er jetzt durch
Erteilung von Privatunterricht selbst
für seine Existenz sorgen. So wenig
erfreulich diese nun auch war, so fand
U. doch noch neben seiner Arbeit ums
tägliche Brot soviel Zeit, sich seit 1840
mit Kunststudien zu beschäftigen, die
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durch die Kunstschätze der Hauptstadt
wesentlich gefördert wurden, u. neben
manchen lyrischen Gedichten zwei
größere didaktische Dichtungen zu
schaffen, welche die gebildete Welt
auf den Autor aufmerksam machten.
Jm Jahre 1848 wurde U. Mitarbeiter
an der neubegründeten "National-
zeitung", wodurch seine äußere Lage
wesentlich gebessert wurde, so daß er
auch seinem lange gehegten Wunsche
willfahren und 1854 einen längeren
Aufenthalt in Jtalien nehmen konnte.
Drei Jahre später gab ihm die große
Kunstausstellung in Manchester Ge-
legenheit, England u. Schottland zu
besuchen, von wo er über Belgien u.
Paris zurückkehrte. Ende 1860 gab
er seine Stellung bei der "National-
zeitung" auf, um ein Amt als Ge-
heimsekretär im Bureau der Gene-
ralintendantur der kgl. Schauspiele
zu übernehmen. Jn der Folge wurde
er zum Geh. Jntendanturrat beför-
dert, trat am 1. Juli 1887 in den
Ruhestand und starb zu Berlin am
17. Dezember 1891.

S:

Das hohe
Lied (D.), 1845. - Viktor (G.), 1847.
- Dichtungen, 1890. - Reisestudien
aus Jtalien, England u. Schottland,
1893. - Kritische Aufsätze über Kunst,
Literatur und Theater, 1894.

Ulmann, Karl Konrad,

geb. am
8. Oktbr. 1829 auf dem Pastorat Kre-
mon in Livland als der Sohn des
Bischofs Karl Christian U., studierte
in Dorpat Theologie und wurde im
April 1857 Pastor zu Luhde, wo er
noch jetzt im Amte steht.

S:

Lettische
Volkslieder, übertr. im Versmaß des
Originals, 1874.

*Ulreich, Alois,

geb. am 8. April
1877 in Wien, verlebte seine früheste
Jugend in dem Milieu eines kleinen
bürgerlichen Geschäftshauses, in dem
der Sinn für materiellen Gewinn u.
handgreiflichen Nutzen vorherrschte,
bis sich dann vom neunten Jahre ab
sein Leben etwas bewegter gestaltete.
Er kam damals in ein geistliches

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Ull
tritt aus der Schule ſtotterte. Dann
erſt erwachte ihre Lernbegier, u. bald
füllte ſie die Lücken aus, die ihr in
ihrer Schulzeit geblieben waren. Kein
Wunder, daß auch ſchließlich der poe-
tiſche Quell hervorbrach, der ſich ſchon
längſt in ihrem Jnnern bemerkbar
gemacht hatte. Seit 1901 lebt Rega
U. mit ihrer Familie in München.

S:

Feldpredigt (D.), 2. Aufl. 1907. –
Von der Erde des Lebens, 1910.

Ullrich, Hermann Karl Theo-
dor,

geb. am 24. September 1818 in
Altenburg (S.-A.), beſuchte das dor-
tige Friedrichs-Gymnaſium von 1829
bis 1840 u. ſtudierte darauf in Jena
Theologie. Jm Jahre 1854 wurde er
Hilfsprediger in Ronneburg (S.-A.),
rückte hier 1856 zum Subdiakonus u.
ſpäter zum Diakonus auf und trat
1877 in den Ruheſtand. Seit 1878
lebte er in Altenburg, wo er 1892
ſtarb.

S:

Blätter und Blüten (Ver-
miſchte Dn.), 1881.

Ullrich, Titus,

wurde als der Sohn
eines Landwirtes am 22. Aug. 1813
zu Habelſchwerdt in Schleſien im
Hauſe ſeines Großvaters, des dor-
tigen Bürgermeiſters, geboren, wo-
hin ſich die Mutter der Kriegsun-
ruhen halber begeben hatte. Seine
erſte Bildung erhielt er ſeit ſeinem
ſechſten Jahre von ſeinem Großvater,
beſuchte ſeit 1825 das Gymnaſium in
Glatz und bezog 1832 die Univerſität
Breslau und ein Jahr ſpäter die zu
Berlin, an beiden ſich vorzugsweiſe
dem Studium der Philoſophie u. der
Altertumswiſſenſchaften widmend.
Jm Jahre 1836 wurde er in Berlin
zum Dr. phil. promoviert. Sein Plan,
ſich als Privatdozent zu habilitieren,
wurde durch den Tod ſeines Vaters
vereitelt, vielmehr mußte er jetzt durch
Erteilung von Privatunterricht ſelbſt
für ſeine Exiſtenz ſorgen. So wenig
erfreulich dieſe nun auch war, ſo fand
U. doch noch neben ſeiner Arbeit ums
tägliche Brot ſoviel Zeit, ſich ſeit 1840
mit Kunſtſtudien zu beſchäftigen, die
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Ulr
durch die Kunſtſchätze der Hauptſtadt
weſentlich gefördert wurden, u. neben
manchen lyriſchen Gedichten zwei
größere didaktiſche Dichtungen zu
ſchaffen, welche die gebildete Welt
auf den Autor aufmerkſam machten.
Jm Jahre 1848 wurde U. Mitarbeiter
an der neubegründeten „National-
zeitung“, wodurch ſeine äußere Lage
weſentlich gebeſſert wurde, ſo daß er
auch ſeinem lange gehegten Wunſche
willfahren und 1854 einen längeren
Aufenthalt in Jtalien nehmen konnte.
Drei Jahre ſpäter gab ihm die große
Kunſtausſtellung in Mancheſter Ge-
legenheit, England u. Schottland zu
beſuchen, von wo er über Belgien u.
Paris zurückkehrte. Ende 1860 gab
er ſeine Stellung bei der „National-
zeitung“ auf, um ein Amt als Ge-
heimſekretär im Bureau der Gene-
ralintendantur der kgl. Schauſpiele
zu übernehmen. Jn der Folge wurde
er zum Geh. Jntendanturrat beför-
dert, trat am 1. Juli 1887 in den
Ruheſtand und ſtarb zu Berlin am
17. Dezember 1891.

S:

Das hohe
Lied (D.), 1845. – Viktor (G.), 1847.
– Dichtungen, 1890. – Reiſeſtudien
aus Jtalien, England u. Schottland,
1893. – Kritiſche Aufſätze über Kunſt,
Literatur und Theater, 1894.

Ulmann, Karl Konrad,

geb. am
8. Oktbr. 1829 auf dem Paſtorat Kre-
mon in Livland als der Sohn des
Biſchofs Karl Chriſtian U., ſtudierte
in Dorpat Theologie und wurde im
April 1857 Paſtor zu Luhde, wo er
noch jetzt im Amte ſteht.

S:

Lettiſche
Volkslieder, übertr. im Versmaß des
Originals, 1874.

*Ulreich, Alois,

geb. am 8. April
1877 in Wien, verlebte ſeine früheſte
Jugend in dem Milieu eines kleinen
bürgerlichen Geſchäftshauſes, in dem
der Sinn für materiellen Gewinn u.
handgreiflichen Nutzen vorherrſchte,
bis ſich dann vom neunten Jahre ab
ſein Leben etwas bewegter geſtaltete.
Er kam damals in ein geiſtliches

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/244>, abgerufen am 29.03.2024.