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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Breslau, Wien, Pest, Brünn, Magde-
burg, Berlin, Leipzig u. andern großen
Städten gastiert, wirkte sie seit 1861
mehrere Jahre in Koburg, wo sie sich
der vollen Gunst des Hofes und des
Publikums zu erfreuen hatte. Als sie
aber von einem im Winter 1864 in
Petersburg absolvierten längeren
Gastspiele nach Koburg zurückkehrte,
fand sie die dortigen Verhältnisse
derart verändert, daß sie ihre Ent-
lassung erbat und auch erhielt. Sie
begab sich zunächst wieder auf Gast-
spielreisen und trat dann 1867 in den
Verband des deutschen Theaters zu
Prag, wo sie bis 1879 blieb. Sie
hatte wohl selbst ihre Stellung da-
selbst erschüttert u. zog es daher vor,
Prag zu verlassen. Nachdem sie 1880
bis 1881 vorübergehend am Wiener
Stadttheater tätig gewesen, wirkte sie
kurze Zeit in Hamburg und unter-
nahm schließlich eine Gastspielreise
nach Amerika, die ihr aber mehr Ent-
täuschungen als Erfolge einbrachte.
Heimgekehrt nach Europa, ließ sie sich
dauernd in Prag nieder, wo sie, zu-
rückgezogen von der Bühne, nur ihrer
Familie lebte und am 8. September
1896 starb.

S:

Gedichte, 1861. - No-
vellen (Aus meinem Frauenleben. -
Die Philosophin. - Carla Colomba),
1866. - Jugendlieder und Lebens-
bilder, 1881.

*Vesper, Will,

geb. am 11. Oktbr.
1882 in Barmen als der Sohn eines
Landwirts, besuchte bis zum 14. Jahre
eine Volksschule daselbst und sollte
dann gleichfalls Landwirt werden, er-
reichte es aber doch, das Gymnasium
besuchen zu dürfen, das er zu Ostern
1904 mit dem Zeugnis der Reife ver-
ließ. Während dieser ganzen Zeit
mußte er aber in seinen Mußestunden
dem Vater hilfreiche Hand in der
Wirtschaft leisten. Dann ging er nach
München, um Philologie und Kunst-
geschichte zu studieren, versah auch
seit 1905 das Amt eines literarischen
Beirats des C. H. Beckschen Verlags
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Vet
in München. Jn demselben ließ er
"Statuen deutscher Kultur" (1.-8. Bd.,
1906) erscheinen, eine Folge von Bän-
den, die im Laufe einiger Jahre einen
Überblick über die Entwicklung unse-
res Volkes und seiner Literatur in
den Hauptwerken jeder Epoche bieten
soll. Seit 1910 hat er seinen Wohn-
sitz in Hohenschäftlarn im Jsartal.

S:

Erste Verse (Gedichte), 1903. -
Der Segen (Dn.), 1905. - Die Erde
(Ge., mit Brandenburg, Jsemann u.
Vonsels), 1905. - Die Ernte aus acht
Jahrhunderten deutscher Lyrik, ge-
sammelt, 1906. 100. T. 1910. Fort-
setzg. u. d. T.: Das zweite Buch der
Ernte etc., 1.-30. T. 1910. - Deutsche
Gedichte des 17. Jahrhunderts, hrsg.,
1907. - Tristan und Jsolde (Liebes-
R.) und: Parzival (Abenteurer-R.),
1911. - Aus tausend Jahren (Deutsche
Bn. u. Kriegslr., ges. u. hrsg.), 1912. -
Spiele der Liebe (Schwe. in V.), 1912.

Vespertinus,

Pseud. für Robert
Bürkner
; s. d.!

Vesten, Hermann,

Psd. für Her-
mann v. Festenberg-Packisch
;
s. d.!

Vetter, Ferdinand,

psd. Fried-
rich Volker
, wurde am 3. Februar
1847 in Osterfingen bei Schaffhausen
(Schweiz) als Sohn des dortigen
Pastors Ferdinand V. geboren, be-
suchte die Gymnasien in Zürich und
Schaffhausen und studierte darauf in
Basel, Berlin und Göttingen Philo-
logie, besonders Germanistik, welches
Studium er später in Leipzig u. wie-
derum in Berlin fortsetzte und durch
Promotion zum Dr. phil. zum Ab-
schluß brachte. Jm J. 1870 wurde
er Lehrer an der Kantonsschule in
Chur, 1874 an der in Aarau u. habi-
litierte sich gleichzeitig als Privat-
dozent an der Universität Zürich.
Seit 1876 außerordtl. Professor für
germanische Philologie an der Uni-
versität Bern, erhielt er 1885 die or-
dentliche Professur, die er noch jetzt
innehat. Mit Vorliebe besorgte er

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Veſ
Breslau, Wien, Peſt, Brünn, Magde-
burg, Berlin, Leipzig u. andern großen
Städten gaſtiert, wirkte ſie ſeit 1861
mehrere Jahre in Koburg, wo ſie ſich
der vollen Gunſt des Hofes und des
Publikums zu erfreuen hatte. Als ſie
aber von einem im Winter 1864 in
Petersburg abſolvierten längeren
Gaſtſpiele nach Koburg zurückkehrte,
fand ſie die dortigen Verhältniſſe
derart verändert, daß ſie ihre Ent-
laſſung erbat und auch erhielt. Sie
begab ſich zunächſt wieder auf Gaſt-
ſpielreiſen und trat dann 1867 in den
Verband des deutſchen Theaters zu
Prag, wo ſie bis 1879 blieb. Sie
hatte wohl ſelbſt ihre Stellung da-
ſelbſt erſchüttert u. zog es daher vor,
Prag zu verlaſſen. Nachdem ſie 1880
bis 1881 vorübergehend am Wiener
Stadttheater tätig geweſen, wirkte ſie
kurze Zeit in Hamburg und unter-
nahm ſchließlich eine Gaſtſpielreiſe
nach Amerika, die ihr aber mehr Ent-
täuſchungen als Erfolge einbrachte.
Heimgekehrt nach Europa, ließ ſie ſich
dauernd in Prag nieder, wo ſie, zu-
rückgezogen von der Bühne, nur ihrer
Familie lebte und am 8. September
1896 ſtarb.

S:

Gedichte, 1861. – No-
vellen (Aus meinem Frauenleben. –
Die Philoſophin. – Carla Colomba),
1866. – Jugendlieder und Lebens-
bilder, 1881.

*Veſper, Will,

geb. am 11. Oktbr.
1882 in Barmen als der Sohn eines
Landwirts, beſuchte bis zum 14. Jahre
eine Volksſchule daſelbſt und ſollte
dann gleichfalls Landwirt werden, er-
reichte es aber doch, das Gymnaſium
beſuchen zu dürfen, das er zu Oſtern
1904 mit dem Zeugnis der Reife ver-
ließ. Während dieſer ganzen Zeit
mußte er aber in ſeinen Mußeſtunden
dem Vater hilfreiche Hand in der
Wirtſchaft leiſten. Dann ging er nach
München, um Philologie und Kunſt-
geſchichte zu ſtudieren, verſah auch
ſeit 1905 das Amt eines literariſchen
Beirats des C. H. Beckſchen Verlags
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Vet
in München. Jn demſelben ließ er
„Statuen deutſcher Kultur“ (1.–8. Bd.,
1906) erſcheinen, eine Folge von Bän-
den, die im Laufe einiger Jahre einen
Überblick über die Entwicklung unſe-
res Volkes und ſeiner Literatur in
den Hauptwerken jeder Epoche bieten
ſoll. Seit 1910 hat er ſeinen Wohn-
ſitz in Hohenſchäftlarn im Jſartal.

S:

Erſte Verſe (Gedichte), 1903. –
Der Segen (Dn.), 1905. – Die Erde
(Ge., mit Brandenburg, Jſemann u.
Vonſels), 1905. – Die Ernte aus acht
Jahrhunderten deutſcher Lyrik, ge-
ſammelt, 1906. 100. T. 1910. Fort-
ſetzg. u. d. T.: Das zweite Buch der
Ernte ꝛc., 1.–30. T. 1910. – Deutſche
Gedichte des 17. Jahrhunderts, hrsg.,
1907. – Triſtan und Jſolde (Liebes-
R.) und: Parzival (Abenteurer-R.),
1911. – Aus tauſend Jahren (Deutſche
Bn. u. Kriegslr., geſ. u. hrsg.), 1912. –
Spiele der Liebe (Schwe. in V.), 1912.

Veſpertinus,

Pſeud. für Robert
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Veſten, Hermann,

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mann v. Feſtenberg-Packiſch
;
ſ. d.!

Vetter, Ferdinand,

pſd. Fried-
rich Volker
, wurde am 3. Februar
1847 in Oſterfingen bei Schaffhauſen
(Schweiz) als Sohn des dortigen
Paſtors Ferdinand V. geboren, be-
ſuchte die Gymnaſien in Zürich und
Schaffhauſen und ſtudierte darauf in
Baſel, Berlin und Göttingen Philo-
logie, beſonders Germaniſtik, welches
Studium er ſpäter in Leipzig u. wie-
derum in Berlin fortſetzte und durch
Promotion zum Dr. phil. zum Ab-
ſchluß brachte. Jm J. 1870 wurde
er Lehrer an der Kantonsſchule in
Chur, 1874 an der in Aarau u. habi-
litierte ſich gleichzeitig als Privat-
dozent an der Univerſität Zürich.
Seit 1876 außerordtl. Profeſſor für
germaniſche Philologie an der Uni-
verſität Bern, erhielt er 1885 die or-
dentliche Profeſſur, die er noch jetzt
innehat. Mit Vorliebe beſorgte er

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[260/0264] Veſ Vet Breslau, Wien, Peſt, Brünn, Magde- burg, Berlin, Leipzig u. andern großen Städten gaſtiert, wirkte ſie ſeit 1861 mehrere Jahre in Koburg, wo ſie ſich der vollen Gunſt des Hofes und des Publikums zu erfreuen hatte. Als ſie aber von einem im Winter 1864 in Petersburg abſolvierten längeren Gaſtſpiele nach Koburg zurückkehrte, fand ſie die dortigen Verhältniſſe derart verändert, daß ſie ihre Ent- laſſung erbat und auch erhielt. Sie begab ſich zunächſt wieder auf Gaſt- ſpielreiſen und trat dann 1867 in den Verband des deutſchen Theaters zu Prag, wo ſie bis 1879 blieb. Sie hatte wohl ſelbſt ihre Stellung da- ſelbſt erſchüttert u. zog es daher vor, Prag zu verlaſſen. Nachdem ſie 1880 bis 1881 vorübergehend am Wiener Stadttheater tätig geweſen, wirkte ſie kurze Zeit in Hamburg und unter- nahm ſchließlich eine Gaſtſpielreiſe nach Amerika, die ihr aber mehr Ent- täuſchungen als Erfolge einbrachte. Heimgekehrt nach Europa, ließ ſie ſich dauernd in Prag nieder, wo ſie, zu- rückgezogen von der Bühne, nur ihrer Familie lebte und am 8. September 1896 ſtarb. S: Gedichte, 1861. – No- vellen (Aus meinem Frauenleben. – Die Philoſophin. – Carla Colomba), 1866. – Jugendlieder und Lebens- bilder, 1881. *Veſper, Will, geb. am 11. Oktbr. 1882 in Barmen als der Sohn eines Landwirts, beſuchte bis zum 14. Jahre eine Volksſchule daſelbſt und ſollte dann gleichfalls Landwirt werden, er- reichte es aber doch, das Gymnaſium beſuchen zu dürfen, das er zu Oſtern 1904 mit dem Zeugnis der Reife ver- ließ. Während dieſer ganzen Zeit mußte er aber in ſeinen Mußeſtunden dem Vater hilfreiche Hand in der Wirtſchaft leiſten. Dann ging er nach München, um Philologie und Kunſt- geſchichte zu ſtudieren, verſah auch ſeit 1905 das Amt eines literariſchen Beirats des C. H. Beckſchen Verlags in München. Jn demſelben ließ er „Statuen deutſcher Kultur“ (1.–8. Bd., 1906) erſcheinen, eine Folge von Bän- den, die im Laufe einiger Jahre einen Überblick über die Entwicklung unſe- res Volkes und ſeiner Literatur in den Hauptwerken jeder Epoche bieten ſoll. Seit 1910 hat er ſeinen Wohn- ſitz in Hohenſchäftlarn im Jſartal. S: Erſte Verſe (Gedichte), 1903. – Der Segen (Dn.), 1905. – Die Erde (Ge., mit Brandenburg, Jſemann u. Vonſels), 1905. – Die Ernte aus acht Jahrhunderten deutſcher Lyrik, ge- ſammelt, 1906. 100. T. 1910. Fort- ſetzg. u. d. T.: Das zweite Buch der Ernte ꝛc., 1.–30. T. 1910. – Deutſche Gedichte des 17. Jahrhunderts, hrsg., 1907. – Triſtan und Jſolde (Liebes- R.) und: Parzival (Abenteurer-R.), 1911. – Aus tauſend Jahren (Deutſche Bn. u. Kriegslr., geſ. u. hrsg.), 1912. – Spiele der Liebe (Schwe. in V.), 1912. Veſpertinus, Pſeud. für Robert Bürkner; ſ. d.! Veſten, Hermann, Pſd. für Her- mann v. Feſtenberg-Packiſch; ſ. d.! Vetter, Ferdinand, pſd. Fried- rich Volker, wurde am 3. Februar 1847 in Oſterfingen bei Schaffhauſen (Schweiz) als Sohn des dortigen Paſtors Ferdinand V. geboren, be- ſuchte die Gymnaſien in Zürich und Schaffhauſen und ſtudierte darauf in Baſel, Berlin und Göttingen Philo- logie, beſonders Germaniſtik, welches Studium er ſpäter in Leipzig u. wie- derum in Berlin fortſetzte und durch Promotion zum Dr. phil. zum Ab- ſchluß brachte. Jm J. 1870 wurde er Lehrer an der Kantonsſchule in Chur, 1874 an der in Aarau u. habi- litierte ſich gleichzeitig als Privat- dozent an der Univerſität Zürich. Seit 1876 außerordtl. Profeſſor für germaniſche Philologie an der Uni- verſität Bern, erhielt er 1885 die or- dentliche Profeſſur, die er noch jetzt innehat. Mit Vorliebe beſorgte er *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/264>, abgerufen am 24.04.2024.