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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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- Herzensklänge (Dn. eines Deutsch-
ungars), 1847. - Harf' und Psalter
(Sammlung religiöser Chorgesänge
[eigene und fremde Dn.] mit Beglei-
tung der Orgel), 1852. - Des Mei-
sters Walten (Festspiel zu Lißts Ge-
burtstagsfeier), 1855. - Weimars
Genius (Festgabe), 1857. - Geschichte
der ungarischen Dichtung von den
ältesten Zeiten bis auf Alex. Kisfa-
ludy. Von Franz Toldy. Aus dem
Ungar. übersetzt, 1863. - Ungarische
Lyriker von Alex. Kisfaludy bis auf
die neueste Zeit; metrisch übertragen,
1875.

Steinau, Hedwig,

Pseudon. für
Hedwig Braun-Steinmann;
s. d.!

Steinbach, H.,

Pseud. für Hed-
wig Müller;
s. d.

*Steinbach, Joseph,

wurde am 5.
August 1833 zu Hennef im Sieg-
tale geboren, wo sein Vater Gast-
wirt war. Nach dem frühen Tode
der Mutter ging der Vater in die
weite Welt, während die Kinder bei
Verwandten untergebracht wurden.
Joseph kam erst zu einem Onkel und
nach Jahresfrist zu seinem Tauf-
paten, dem kathol. Pfarrer in Ober-
dollendorf, wo er bis zum 12. Jahre
blieb u. den Grund zu einer tüchti-
gen Bildung u. zu dem Streben nach
wissenschaftlich. Beschäftigung legte.
Als der Pfarrer starb, mußte Joseph
Knechtsdienste bei Verwandten ver-
richten, erlernte seit 1848 das Stell-
macherhandwerk, wurde nach been-
digter Lehrzeit Schreiber bei dem
Verwalter der v. Elzschen Besitzun-
gen in Wahn, kehrte aber bald zu sei-
nem Handwerk zurück u. trat schließ-
lich noch bei einem Schreiner in die
Lehre. Als Geselle arbeitete er in
Köln und erhielt bald die technische
Leitung einer großen Bauschreinerei
und Parkettbodenfabrik in Ehrenfeld
bei Köln, der Filiale eines großen
Mainzer Geschäfts. Als jene aufge-
löst ward, etablierte S. ein ähnliches
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Geschäft auf eigene Rechnung, das
aber in den Kriegsjahren 1866 und
1870 einen argen Stoß erlitt und
deshalb von ihm aufgegeben wurde.
Er verließ nun Ehrenfeld und Köln,
ließ sich zunächst auf einer Mühle im
Ahrtal nieder, etablierte dann in
Sinzig ein Geschäft in Holzfabrika-
ten, leitete nach Aufgabe desselben
den Bau am Schlosse Burgbrohl,
übernahm danach die Redaktion der
"Meyener Zeitung", gründete 1882
in Neuwied ein eigenes politisches
Lokalblatt, das aber bald wieder ein-
ging, u. siedelte nun wieder nach Sin-
zig über, wo er die Direktion über
eine Fabrik feuerfester Produkte
führte. Trotz dieses vielbewegten
Lebens fand er doch noch Muße zu
schriftstellerischen Arbeiten, und be-
sonders sind es seine "Reiseführer"
(von Düsseldorf bis Frankfurt --
durch Trier -- zum Ahrtal -- zum
Siebengebirge -- zum Laachersee etc.),
welche weite Verbreitung fanden.
Er starb in Sinzig am 11. Jan. 1886.

S:

Humoristischer Briefwechsel zwi-
schen Kraus im hohen Himmel und
Kutschke noch im Weltgetümmel, 1870.
- Das Mädchen von Marly (Humor.
E.), 1871. - Maiglöckchen (Ge.), 1873.
- Der kleine Schalk (Kalender für)
1880. - Poetisches Wanderbuch zum
Laachersee, 1881. - Die Schule des
Redners (mit zahlreichen Gedichten),
1883. - Der lustige Philosoph (Hu-
morist.-philosoph. Vorträge), 1884.

*Steinbach, Joseph,

geboren am
3. Jan. 1850 zu Fünfkirchen in Un-
garn, absolvierte das Gymnasium
in seiner Vaterstadt und bezog 1869
die Universität Wien, an welcher er
Medizin studierte. Nach Beendigung
der Studien war er an der Klinik
Stellwag im k. k. Allgemeinen Kran-
kenhause und nach erlangter Doktor-
würde (1875) an mehreren andern
Abteilungen des Krankenhauses tä-
tig. Dann wirkte er mehrere Jahre
als Arzt in der k. k. Marine u. kehrte

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Ste
– Herzensklänge (Dn. eines Deutſch-
ungars), 1847. – Harf’ und Pſalter
(Sammlung religiöſer Chorgeſänge
[eigene und fremde Dn.] mit Beglei-
tung der Orgel), 1852. – Des Mei-
ſters Walten (Feſtſpiel zu Liſzts Ge-
burtstagsfeier), 1855. – Weimars
Genius (Feſtgabe), 1857. – Geſchichte
der ungariſchen Dichtung von den
älteſten Zeiten bis auf Alex. Kisfa-
ludy. Von Franz Toldy. Aus dem
Ungar. überſetzt, 1863. – Ungariſche
Lyriker von Alex. Kisfaludy bis auf
die neueſte Zeit; metriſch übertragen,
1875.

Steinau, Hedwig,

Pſeudon. für
Hedwig Braun-Steinmann;
ſ. d.!

Steinbach, H.,

Pſeud. für Hed-
wig Müller;
ſ. d.

*Steinbach, Joſeph,

wurde am 5.
Auguſt 1833 zu Hennef im Sieg-
tale geboren, wo ſein Vater Gaſt-
wirt war. Nach dem frühen Tode
der Mutter ging der Vater in die
weite Welt, während die Kinder bei
Verwandten untergebracht wurden.
Joſeph kam erſt zu einem Onkel und
nach Jahresfriſt zu ſeinem Tauf-
paten, dem kathol. Pfarrer in Ober-
dollendorf, wo er bis zum 12. Jahre
blieb u. den Grund zu einer tüchti-
gen Bildung u. zu dem Streben nach
wiſſenſchaftlich. Beſchäftigung legte.
Als der Pfarrer ſtarb, mußte Joſeph
Knechtsdienſte bei Verwandten ver-
richten, erlernte ſeit 1848 das Stell-
macherhandwerk, wurde nach been-
digter Lehrzeit Schreiber bei dem
Verwalter der v. Elzſchen Beſitzun-
gen in Wahn, kehrte aber bald zu ſei-
nem Handwerk zurück u. trat ſchließ-
lich noch bei einem Schreiner in die
Lehre. Als Geſelle arbeitete er in
Köln und erhielt bald die techniſche
Leitung einer großen Bauſchreinerei
und Parkettbodenfabrik in Ehrenfeld
bei Köln, der Filiale eines großen
Mainzer Geſchäfts. Als jene aufge-
löſt ward, etablierte S. ein ähnliches
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Ste
Geſchäft auf eigene Rechnung, das
aber in den Kriegsjahren 1866 und
1870 einen argen Stoß erlitt und
deshalb von ihm aufgegeben wurde.
Er verließ nun Ehrenfeld und Köln,
ließ ſich zunächſt auf einer Mühle im
Ahrtal nieder, etablierte dann in
Sinzig ein Geſchäft in Holzfabrika-
ten, leitete nach Aufgabe desſelben
den Bau am Schloſſe Burgbrohl,
übernahm danach die Redaktion der
„Meyener Zeitung“, gründete 1882
in Neuwied ein eigenes politiſches
Lokalblatt, das aber bald wieder ein-
ging, u. ſiedelte nun wieder nach Sin-
zig über, wo er die Direktion über
eine Fabrik feuerfeſter Produkte
führte. Trotz dieſes vielbewegten
Lebens fand er doch noch Muße zu
ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, und be-
ſonders ſind es ſeine „Reiſeführer“
(von Düſſeldorf bis Frankfurt —
durch Trier — zum Ahrtal — zum
Siebengebirge — zum Laacherſee ꝛc.),
welche weite Verbreitung fanden.
Er ſtarb in Sinzig am 11. Jan. 1886.

S:

Humoriſtiſcher Briefwechſel zwi-
ſchen Kraus im hohen Himmel und
Kutſchke noch im Weltgetümmel, 1870.
– Das Mädchen von Marly (Humor.
E.), 1871. – Maiglöckchen (Ge.), 1873.
– Der kleine Schalk (Kalender für)
1880. – Poetiſches Wanderbuch zum
Laacherſee, 1881. – Die Schule des
Redners (mit zahlreichen Gedichten),
1883. – Der luſtige Philoſoph (Hu-
moriſt.-philoſoph. Vorträge), 1884.

*Steinbach, Joſeph,

geboren am
3. Jan. 1850 zu Fünfkirchen in Un-
garn, abſolvierte das Gymnaſium
in ſeiner Vaterſtadt und bezog 1869
die Univerſität Wien, an welcher er
Medizin ſtudierte. Nach Beendigung
der Studien war er an der Klinik
Stellwag im k. k. Allgemeinen Kran-
kenhauſe und nach erlangter Doktor-
würde (1875) an mehreren andern
Abteilungen des Krankenhauſes tä-
tig. Dann wirkte er mehrere Jahre
als Arzt in der k. k. Marine u. kehrte

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[41/0045] Ste Ste – Herzensklänge (Dn. eines Deutſch- ungars), 1847. – Harf’ und Pſalter (Sammlung religiöſer Chorgeſänge [eigene und fremde Dn.] mit Beglei- tung der Orgel), 1852. – Des Mei- ſters Walten (Feſtſpiel zu Liſzts Ge- burtstagsfeier), 1855. – Weimars Genius (Feſtgabe), 1857. – Geſchichte der ungariſchen Dichtung von den älteſten Zeiten bis auf Alex. Kisfa- ludy. Von Franz Toldy. Aus dem Ungar. überſetzt, 1863. – Ungariſche Lyriker von Alex. Kisfaludy bis auf die neueſte Zeit; metriſch übertragen, 1875. Steinau, Hedwig, Pſeudon. für Hedwig Braun-Steinmann; ſ. d.! Steinbach, H., Pſeud. für Hed- wig Müller; ſ. d. *Steinbach, Joſeph, wurde am 5. Auguſt 1833 zu Hennef im Sieg- tale geboren, wo ſein Vater Gaſt- wirt war. Nach dem frühen Tode der Mutter ging der Vater in die weite Welt, während die Kinder bei Verwandten untergebracht wurden. Joſeph kam erſt zu einem Onkel und nach Jahresfriſt zu ſeinem Tauf- paten, dem kathol. Pfarrer in Ober- dollendorf, wo er bis zum 12. Jahre blieb u. den Grund zu einer tüchti- gen Bildung u. zu dem Streben nach wiſſenſchaftlich. Beſchäftigung legte. Als der Pfarrer ſtarb, mußte Joſeph Knechtsdienſte bei Verwandten ver- richten, erlernte ſeit 1848 das Stell- macherhandwerk, wurde nach been- digter Lehrzeit Schreiber bei dem Verwalter der v. Elzſchen Beſitzun- gen in Wahn, kehrte aber bald zu ſei- nem Handwerk zurück u. trat ſchließ- lich noch bei einem Schreiner in die Lehre. Als Geſelle arbeitete er in Köln und erhielt bald die techniſche Leitung einer großen Bauſchreinerei und Parkettbodenfabrik in Ehrenfeld bei Köln, der Filiale eines großen Mainzer Geſchäfts. Als jene aufge- löſt ward, etablierte S. ein ähnliches Geſchäft auf eigene Rechnung, das aber in den Kriegsjahren 1866 und 1870 einen argen Stoß erlitt und deshalb von ihm aufgegeben wurde. Er verließ nun Ehrenfeld und Köln, ließ ſich zunächſt auf einer Mühle im Ahrtal nieder, etablierte dann in Sinzig ein Geſchäft in Holzfabrika- ten, leitete nach Aufgabe desſelben den Bau am Schloſſe Burgbrohl, übernahm danach die Redaktion der „Meyener Zeitung“, gründete 1882 in Neuwied ein eigenes politiſches Lokalblatt, das aber bald wieder ein- ging, u. ſiedelte nun wieder nach Sin- zig über, wo er die Direktion über eine Fabrik feuerfeſter Produkte führte. Trotz dieſes vielbewegten Lebens fand er doch noch Muße zu ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, und be- ſonders ſind es ſeine „Reiſeführer“ (von Düſſeldorf bis Frankfurt — durch Trier — zum Ahrtal — zum Siebengebirge — zum Laacherſee ꝛc.), welche weite Verbreitung fanden. Er ſtarb in Sinzig am 11. Jan. 1886. S: Humoriſtiſcher Briefwechſel zwi- ſchen Kraus im hohen Himmel und Kutſchke noch im Weltgetümmel, 1870. – Das Mädchen von Marly (Humor. E.), 1871. – Maiglöckchen (Ge.), 1873. – Der kleine Schalk (Kalender für) 1880. – Poetiſches Wanderbuch zum Laacherſee, 1881. – Die Schule des Redners (mit zahlreichen Gedichten), 1883. – Der luſtige Philoſoph (Hu- moriſt.-philoſoph. Vorträge), 1884. *Steinbach, Joſeph, geboren am 3. Jan. 1850 zu Fünfkirchen in Un- garn, abſolvierte das Gymnaſium in ſeiner Vaterſtadt und bezog 1869 die Univerſität Wien, an welcher er Medizin ſtudierte. Nach Beendigung der Studien war er an der Klinik Stellwag im k. k. Allgemeinen Kran- kenhauſe und nach erlangter Doktor- würde (1875) an mehreren andern Abteilungen des Krankenhauſes tä- tig. Dann wirkte er mehrere Jahre als Arzt in der k. k. Marine u. kehrte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/45>, abgerufen am 29.03.2024.