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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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nahm 1908 eine Reise nach Spitzber-
gen, 1909 über Messina und Malta
nach Griechenland, wo er an der tür-
kischen Revolution teilnahm u. kehrte
dann, nachdem auch seine Rehabili-
tierung erfolgt war, in die Heimat
zurück. Er hat seinen Wohnsitz in
Baitz (Mähren). Außer verschiedenen
politischen und militärischen Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Gedichte und
Kriegsstimmungen, 1900. - Jenseits
von Essen und Trinken (Nn. u. Ge.),
1905. - Der Christengott und der
Judengott (R.), 1907. - Plaudereien
aus dem Kometenjahr, 1911.

*Sternberg, Leo,

geboren am
7. Oktober 1876 in Limburg an der
Lahn, besuchte dort das Progymna-
sium und absolvierte die drei letzten
Schuljahre auf dem Gymnasium in
Wiesbaden, worauf er in München,
Berlin und Marburg die Rechte stu-
dierte. Seit dem Herbst 1899 als
Referendar in Wiesbaden, Ehren-
breitstein, Neuwied und Frankfurt
a. M. tätig, wurde er 1903 zum
Assessor ernannt, war später (1907)
als Hilfsrichter in Hachenburg im
Westerwald beschäftigt und wurde
1910 Amtsrichter in Wallmerod im
Westerwald.

S:

Leyer, Wanderstab
und Sterne (Ge.), 1900. - Küsten
(Ge.), 1904. - Bündnisse (Sk.), 1906.
- Fahnen (Ge.), 1907. - Neue Ge-
dichte, 1908. - Limburg als Kunst-
stätte, 1910. 3. Aufl. 1911. - Kleine
Balladen, 1911. - Der Westerwald
(hersg. im Auftrage des Westerw.-
Klubs), 1911.

Sternburg, Hermann v.,

Pseud.
für Hermann Speck Freiherr
von Sternburg; s. d.!

Sterneberg, Johann Wilhelm
Joseph,

wurde am 25. Oktober 1807
zu Münster in Westfalen als der Sohn
eines angesehenen Kaufmanns und
Bankiers geboren, erhielt daselbst
seine Erziehung und auf dem Pauli-
nischen Gymnasium seine Vorbildung
für das medizinische Studium, dem
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er seit 1826 erst in Gießen und
dann in Bonn oblag. Nachdem er
1835 zum Doktor der Medizin und
Chirurgie promoviert worden war,
setzte er seine Studien in Berlin fort
und ließ sich dann 1839 als praktischer
Arzt in Bocholt (Westfalen) nieder.
Bereits 1842 wurde er durch das
Vertrauen seiner Mitbürger in den
Magistrat gewählt; 1851 bestand er
die Staatsprüfung als Kreisphysi-
kus und 1864 wurde er zum Kreis-
wundarzt ernannt. Sein der Arbeit
und dem Wohl der Menschheit ge-
widmetes Leben verlief ruhig und
einfach, und nur seine alljährlichen
Urlaubsreisen, die ihn nach Holland
und besonders nach Amsterdam führ-
ten, bildeten eine kleine Abwechslung
in seinem gewohnten Tagewerk. Da-
neben war er ein fleißiger Mitarbei-
ter an philosophischen und natur-
wissenschaftlichen Zeitschriften und
zwischendurch kehrte auch wohl die
Muse Poesie bei ihm. Er starb am
23. Februar 1888 und einige Jahre
später erschienen seine

S:

Von des
Lebens Pilgerfahrt (Ge. a. d. Nach-
lasse, hrsg. von Leo Tepe van Heem-
stede), 1904.

*Stettenheim, Julius,

wurde
am 2. November 1831 in Hamburg
geboren, wo sich sein Vater, der aus
Witzenhausen in Kurhessen stammte,
als Musiker niedergelassen hatte, spä-
ter aber in den Kunsthandel eintrat
und in diesem durch Fleiß und Tüch-
tigkeit schnell vorwärts kam. Er be-
stimmte den Sohn für den Kauf-
mannsstand, in dem dieser aber wenig
Befriedigung fand, da er frühzeitig
den angeborenen Journalistenberuf
in sich auszubilden bestrebt war. So
verließ St. nach des Vaters Tode
(1857) Hamburg und ging nach Ber-
lin, wo er studierte u. gleichzeitig als
Schriftsteller auftrat. Unter den da-
selbst von ihm verfaßten u. veröffent-
lichten Humoresken, Possen u. Sing-
spielen verdienen der "Almanach zum

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nahm 1908 eine Reiſe nach Spitzber-
gen, 1909 über Meſſina und Malta
nach Griechenland, wo er an der tür-
kiſchen Revolution teilnahm u. kehrte
dann, nachdem auch ſeine Rehabili-
tierung erfolgt war, in die Heimat
zurück. Er hat ſeinen Wohnſitz in
Baitz (Mähren). Außer verſchiedenen
politiſchen und militäriſchen Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Gedichte und
Kriegsſtimmungen, 1900. – Jenſeits
von Eſſen und Trinken (Nn. u. Ge.),
1905. – Der Chriſtengott und der
Judengott (R.), 1907. – Plaudereien
aus dem Kometenjahr, 1911.

*Sternberg, Leo,

geboren am
7. Oktober 1876 in Limburg an der
Lahn, beſuchte dort das Progymna-
ſium und abſolvierte die drei letzten
Schuljahre auf dem Gymnaſium in
Wiesbaden, worauf er in München,
Berlin und Marburg die Rechte ſtu-
dierte. Seit dem Herbſt 1899 als
Referendar in Wiesbaden, Ehren-
breitſtein, Neuwied und Frankfurt
a. M. tätig, wurde er 1903 zum
Aſſeſſor ernannt, war ſpäter (1907)
als Hilfsrichter in Hachenburg im
Weſterwald beſchäftigt und wurde
1910 Amtsrichter in Wallmerod im
Weſterwald.

S:

Leyer, Wanderſtab
und Sterne (Ge.), 1900. – Küſten
(Ge.), 1904. – Bündniſſe (Sk.), 1906.
– Fahnen (Ge.), 1907. – Neue Ge-
dichte, 1908. – Limburg als Kunſt-
ſtätte, 1910. 3. Aufl. 1911. – Kleine
Balladen, 1911. – Der Weſterwald
(hersg. im Auftrage des Weſterw.-
Klubs), 1911.

Sternburg, Hermann v.,

Pſeud.
für Hermann Speck Freiherr
von Sternburg; ſ. d.!

Sterneberg, Johann Wilhelm
Joſeph,

wurde am 25. Oktober 1807
zu Münſter in Weſtfalen als der Sohn
eines angeſehenen Kaufmanns und
Bankiers geboren, erhielt daſelbſt
ſeine Erziehung und auf dem Pauli-
niſchen Gymnaſium ſeine Vorbildung
für das mediziniſche Studium, dem
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er ſeit 1826 erſt in Gießen und
dann in Bonn oblag. Nachdem er
1835 zum Doktor der Medizin und
Chirurgie promoviert worden war,
ſetzte er ſeine Studien in Berlin fort
und ließ ſich dann 1839 als praktiſcher
Arzt in Bocholt (Weſtfalen) nieder.
Bereits 1842 wurde er durch das
Vertrauen ſeiner Mitbürger in den
Magiſtrat gewählt; 1851 beſtand er
die Staatsprüfung als Kreisphyſi-
kus und 1864 wurde er zum Kreis-
wundarzt ernannt. Sein der Arbeit
und dem Wohl der Menſchheit ge-
widmetes Leben verlief ruhig und
einfach, und nur ſeine alljährlichen
Urlaubsreiſen, die ihn nach Holland
und beſonders nach Amſterdam führ-
ten, bildeten eine kleine Abwechſlung
in ſeinem gewohnten Tagewerk. Da-
neben war er ein fleißiger Mitarbei-
ter an philoſophiſchen und natur-
wiſſenſchaftlichen Zeitſchriften und
zwiſchendurch kehrte auch wohl die
Muſe Poeſie bei ihm. Er ſtarb am
23. Februar 1888 und einige Jahre
ſpäter erſchienen ſeine

S:

Von des
Lebens Pilgerfahrt (Ge. a. d. Nach-
laſſe, hrsg. von Leo Tepe van Heem-
ſtede), 1904.

*Stettenheim, Julius,

wurde
am 2. November 1831 in Hamburg
geboren, wo ſich ſein Vater, der aus
Witzenhauſen in Kurheſſen ſtammte,
als Muſiker niedergelaſſen hatte, ſpä-
ter aber in den Kunſthandel eintrat
und in dieſem durch Fleiß und Tüch-
tigkeit ſchnell vorwärts kam. Er be-
ſtimmte den Sohn für den Kauf-
mannsſtand, in dem dieſer aber wenig
Befriedigung fand, da er frühzeitig
den angeborenen Journaliſtenberuf
in ſich auszubilden beſtrebt war. So
verließ St. nach des Vaters Tode
(1857) Hamburg und ging nach Ber-
lin, wo er ſtudierte u. gleichzeitig als
Schriftſteller auftrat. Unter den da-
ſelbſt von ihm verfaßten u. veröffent-
lichten Humoresken, Poſſen u. Sing-
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[69/0073] Ste Ste nahm 1908 eine Reiſe nach Spitzber- gen, 1909 über Meſſina und Malta nach Griechenland, wo er an der tür- kiſchen Revolution teilnahm u. kehrte dann, nachdem auch ſeine Rehabili- tierung erfolgt war, in die Heimat zurück. Er hat ſeinen Wohnſitz in Baitz (Mähren). Außer verſchiedenen politiſchen und militäriſchen Schrif- ten veröffentlichte er S: Gedichte und Kriegsſtimmungen, 1900. – Jenſeits von Eſſen und Trinken (Nn. u. Ge.), 1905. – Der Chriſtengott und der Judengott (R.), 1907. – Plaudereien aus dem Kometenjahr, 1911. *Sternberg, Leo, geboren am 7. Oktober 1876 in Limburg an der Lahn, beſuchte dort das Progymna- ſium und abſolvierte die drei letzten Schuljahre auf dem Gymnaſium in Wiesbaden, worauf er in München, Berlin und Marburg die Rechte ſtu- dierte. Seit dem Herbſt 1899 als Referendar in Wiesbaden, Ehren- breitſtein, Neuwied und Frankfurt a. M. tätig, wurde er 1903 zum Aſſeſſor ernannt, war ſpäter (1907) als Hilfsrichter in Hachenburg im Weſterwald beſchäftigt und wurde 1910 Amtsrichter in Wallmerod im Weſterwald. S: Leyer, Wanderſtab und Sterne (Ge.), 1900. – Küſten (Ge.), 1904. – Bündniſſe (Sk.), 1906. – Fahnen (Ge.), 1907. – Neue Ge- dichte, 1908. – Limburg als Kunſt- ſtätte, 1910. 3. Aufl. 1911. – Kleine Balladen, 1911. – Der Weſterwald (hersg. im Auftrage des Weſterw.- Klubs), 1911. Sternburg, Hermann v., Pſeud. für Hermann Speck Freiherr von Sternburg; ſ. d.! Sterneberg, Johann Wilhelm Joſeph, wurde am 25. Oktober 1807 zu Münſter in Weſtfalen als der Sohn eines angeſehenen Kaufmanns und Bankiers geboren, erhielt daſelbſt ſeine Erziehung und auf dem Pauli- niſchen Gymnaſium ſeine Vorbildung für das mediziniſche Studium, dem er ſeit 1826 erſt in Gießen und dann in Bonn oblag. Nachdem er 1835 zum Doktor der Medizin und Chirurgie promoviert worden war, ſetzte er ſeine Studien in Berlin fort und ließ ſich dann 1839 als praktiſcher Arzt in Bocholt (Weſtfalen) nieder. Bereits 1842 wurde er durch das Vertrauen ſeiner Mitbürger in den Magiſtrat gewählt; 1851 beſtand er die Staatsprüfung als Kreisphyſi- kus und 1864 wurde er zum Kreis- wundarzt ernannt. Sein der Arbeit und dem Wohl der Menſchheit ge- widmetes Leben verlief ruhig und einfach, und nur ſeine alljährlichen Urlaubsreiſen, die ihn nach Holland und beſonders nach Amſterdam führ- ten, bildeten eine kleine Abwechſlung in ſeinem gewohnten Tagewerk. Da- neben war er ein fleißiger Mitarbei- ter an philoſophiſchen und natur- wiſſenſchaftlichen Zeitſchriften und zwiſchendurch kehrte auch wohl die Muſe Poeſie bei ihm. Er ſtarb am 23. Februar 1888 und einige Jahre ſpäter erſchienen ſeine S: Von des Lebens Pilgerfahrt (Ge. a. d. Nach- laſſe, hrsg. von Leo Tepe van Heem- ſtede), 1904. *Stettenheim, Julius, wurde am 2. November 1831 in Hamburg geboren, wo ſich ſein Vater, der aus Witzenhauſen in Kurheſſen ſtammte, als Muſiker niedergelaſſen hatte, ſpä- ter aber in den Kunſthandel eintrat und in dieſem durch Fleiß und Tüch- tigkeit ſchnell vorwärts kam. Er be- ſtimmte den Sohn für den Kauf- mannsſtand, in dem dieſer aber wenig Befriedigung fand, da er frühzeitig den angeborenen Journaliſtenberuf in ſich auszubilden beſtrebt war. So verließ St. nach des Vaters Tode (1857) Hamburg und ging nach Ber- lin, wo er ſtudierte u. gleichzeitig als Schriftſteller auftrat. Unter den da- ſelbſt von ihm verfaßten u. veröffent- lichten Humoresken, Poſſen u. Sing- ſpielen verdienen der „Almanach zum *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/73>, abgerufen am 29.03.2024.