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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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suchte die Dorfschule daselbst und be-
reitete sich unter Anleitung eines be-
freundeten Lehrers auf den Beruf
eines Volksschullehrers vor. Nach-
dem er mehrere Jahre als Hilfs-
lehrer hier und dort amtiert hatte,
erwarb er sich am Lehrerseminar zu
Eckernförde die Anstellungsberechti-
gung u. fand darauf als Lehrer im
Waisenhause zu Wandsbeck Verwen-
dung, siedelte aber bald darauf nach
Hamburg über. Die Schülerbiblio-
thek des Waisenhauses gab ihm Ge-
legenheit, sich eingehend mit der Ju-
gendliteratur zu beschäftigen, und
dieser Beschäftigung entsprangen nicht
nur seine bekannte Schrift "Die deut-
sche Jugendliteratur" (1882), son-
dern auch eine Reihe von Jugend-
schriften ("Fürs Kind", 1884. - "Laßt
euch erzählen", 1888. - "Jugend-
grüße", 1892). Jm J. 1884 wurde T.
in die Redaktion der "Gartenlaube"
nach Leipzig berufen und siedelte mit
ihr auch 1888 nach Stuttgart über,
wo er fleißig für die Krönersche Uni-
versalbibliothek für die Jugend ar-
beitete, verließ aber 1890 Stuttgart,
um in Dresden die Leitung des
"Universum" zu übernehmen. Seit
1894 gehörte er der Redaktion der
Wochenschrift "Zur guten Stunde"
in Berlin an, der noch im Laufe d.
J. die Redaktion der Zeitschrift "Für
alle Welt" angeschlossen wurde, doch
schied er schon am 1. Februar 1896
aus der Redaktion wieder aus. Er
starb im November 1909.

S:

Jn
der Fremde (Volkserz.), 1882. - Jm
Banne der Leidenschaft (Nn.), 1894.
- Führer durch die Jugendliteratur,
1883. 2. A. 1893. - Auf der Höhe.
Lust und Leid im Liede (Anthol.),
1897. - Auf der Flucht und andere
Geschichten, 1898. - Der Friesen-
pastor (R.), 1898. - Frauenliebe
(Nn.), 1898. - Der Advokatenbauer
(R.), 1899. - Jm Zick-Zack (Ernste
und heitere Geschn.), 1899. - Jm
Zauber der Dichtung (Ausgewählte
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Liederblüten), 1899. - Ein Verteidi-
ger (R.), 1900. - Herzgold (R.), 1901.
2. A. 1906. - Neues Novellenbuch
(Ernste und heitere Geschn.), 1901. -
Das lange Wunder und andere Kri-
minalgeschichten, 1902. 3. A. 1904. -
Die zweite Buße (R.), 1903. - Leben
um Leben (R.), 1903. - Menschen-
hasser (Krim.-R.), 1904. 3. A. 1912.
- Fein gesponnen (Krim.-E.) und
andere Geschichten, 1905. - Um deut-
sche Art (R. a. d. nordfriesischen
Strandmarsch), 1. und 2. A. 1906. -
Rätsel der Liebe (R.), 1910.

Theiler, Johann,

wurde 1829 als
der Sohn eines Advokaten geboren,
besuchte das Gymnasium u. Lyzeum
zu Luzern und studierte dann in Tü-
bingen, München und Zürich die
Rechte. Als Student war er Redak-
teur einer Kneipzeitung, "Sprütze"
genannt, woher er den Beinamen
Sprützehannes erhielt, unter wel-
chem Namen er auch seine ersten Ge-
dichte veröffentlichte. Jm Jahre 1854
trat er in den Staatsdienst u. wurde
1855 Staatsanwalt. Nebenbei nahm
er lebhaften Anteil an den Partei-
kämpfen des Kantons u. wurde da-
für von den Freisinnigen in den Lu-
zerner Großen Rat u. in den schwei-
zerischen Nationalrat gewählt. Er
starb am 19. Dezbr. 1871 während
eines Vortrags vor Gericht plötzlich
am Schlagfluß.

S:

Gedichte, 1863. -
Rigiblumen (Hochdeutsche u. mund-
artliche Ge.), 1870.

*Theilmann, Georg,

geb. am 17.
März 1886 in Metzendorf bei Olden-
burg (im Großherzogtum), wo seine
Eltern als Tagelöhner lebten, be-
suchte nur die Volksschule und trat
nach seiner Konfirmation bei einem
Tischler in die Lehre, mußte aber
schon nach einem Jahre diesen Beruf
aufgeben. Er lebt jetzt als Arbeiter
in einer Druckerei in Oldenburg.

S:


Hunnblomen un Maljen (Plattd. Ge-
dichte, bevorw. von Franz Poppe),
1909.

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The
ſuchte die Dorfſchule daſelbſt und be-
reitete ſich unter Anleitung eines be-
freundeten Lehrers auf den Beruf
eines Volksſchullehrers vor. Nach-
dem er mehrere Jahre als Hilfs-
lehrer hier und dort amtiert hatte,
erwarb er ſich am Lehrerſeminar zu
Eckernförde die Anſtellungsberechti-
gung u. fand darauf als Lehrer im
Waiſenhauſe zu Wandsbeck Verwen-
dung, ſiedelte aber bald darauf nach
Hamburg über. Die Schülerbiblio-
thek des Waiſenhauſes gab ihm Ge-
legenheit, ſich eingehend mit der Ju-
gendliteratur zu beſchäftigen, und
dieſer Beſchäftigung entſprangen nicht
nur ſeine bekannte Schrift „Die deut-
ſche Jugendliteratur“ (1882), ſon-
dern auch eine Reihe von Jugend-
ſchriften („Fürs Kind“, 1884. – „Laßt
euch erzählen“, 1888. – „Jugend-
grüße“, 1892). Jm J. 1884 wurde T.
in die Redaktion der „Gartenlaube“
nach Leipzig berufen und ſiedelte mit
ihr auch 1888 nach Stuttgart über,
wo er fleißig für die Krönerſche Uni-
verſalbibliothek für die Jugend ar-
beitete, verließ aber 1890 Stuttgart,
um in Dresden die Leitung des
„Univerſum“ zu übernehmen. Seit
1894 gehörte er der Redaktion der
Wochenſchrift „Zur guten Stunde“
in Berlin an, der noch im Laufe d.
J. die Redaktion der Zeitſchrift „Für
alle Welt“ angeſchloſſen wurde, doch
ſchied er ſchon am 1. Februar 1896
aus der Redaktion wieder aus. Er
ſtarb im November 1909.

S:

Jn
der Fremde (Volkserz.), 1882. – Jm
Banne der Leidenſchaft (Nn.), 1894.
– Führer durch die Jugendliteratur,
1883. 2. A. 1893. – Auf der Höhe.
Luſt und Leid im Liede (Anthol.),
1897. – Auf der Flucht und andere
Geſchichten, 1898. – Der Frieſen-
paſtor (R.), 1898. – Frauenliebe
(Nn.), 1898. – Der Advokatenbauer
(R.), 1899. – Jm Zick-Zack (Ernſte
und heitere Geſchn.), 1899. – Jm
Zauber der Dichtung (Ausgewählte
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The
Liederblüten), 1899. – Ein Verteidi-
ger (R.), 1900. – Herzgold (R.), 1901.
2. A. 1906. – Neues Novellenbuch
(Ernſte und heitere Geſchn.), 1901. –
Das lange Wunder und andere Kri-
minalgeſchichten, 1902. 3. A. 1904. –
Die zweite Buße (R.), 1903. – Leben
um Leben (R.), 1903. – Menſchen-
haſſer (Krim.-R.), 1904. 3. A. 1912.
– Fein geſponnen (Krim.-E.) und
andere Geſchichten, 1905. – Um deut-
ſche Art (R. a. d. nordfrieſiſchen
Strandmarſch), 1. und 2. A. 1906. –
Rätſel der Liebe (R.), 1910.

Theiler, Johann,

wurde 1829 als
der Sohn eines Advokaten geboren,
beſuchte das Gymnaſium u. Lyzeum
zu Luzern und ſtudierte dann in Tü-
bingen, München und Zürich die
Rechte. Als Student war er Redak-
teur einer Kneipzeitung, „Sprütze“
genannt, woher er den Beinamen
Sprützehannes erhielt, unter wel-
chem Namen er auch ſeine erſten Ge-
dichte veröffentlichte. Jm Jahre 1854
trat er in den Staatsdienſt u. wurde
1855 Staatsanwalt. Nebenbei nahm
er lebhaften Anteil an den Partei-
kämpfen des Kantons u. wurde da-
für von den Freiſinnigen in den Lu-
zerner Großen Rat u. in den ſchwei-
zeriſchen Nationalrat gewählt. Er
ſtarb am 19. Dezbr. 1871 während
eines Vortrags vor Gericht plötzlich
am Schlagfluß.

S:

Gedichte, 1863. –
Rigiblumen (Hochdeutſche u. mund-
artliche Ge.), 1870.

*Theilmann, Georg,

geb. am 17.
März 1886 in Metzendorf bei Olden-
burg (im Großherzogtum), wo ſeine
Eltern als Tagelöhner lebten, be-
ſuchte nur die Volksſchule und trat
nach ſeiner Konfirmation bei einem
Tiſchler in die Lehre, mußte aber
ſchon nach einem Jahre dieſen Beruf
aufgeben. Er lebt jetzt als Arbeiter
in einer Druckerei in Oldenburg.

S:


Hunnblomen un Maljen (Plattd. Ge-
dichte, bevorw. von Franz Poppe),
1909.

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[176/0180] The The ſuchte die Dorfſchule daſelbſt und be- reitete ſich unter Anleitung eines be- freundeten Lehrers auf den Beruf eines Volksſchullehrers vor. Nach- dem er mehrere Jahre als Hilfs- lehrer hier und dort amtiert hatte, erwarb er ſich am Lehrerſeminar zu Eckernförde die Anſtellungsberechti- gung u. fand darauf als Lehrer im Waiſenhauſe zu Wandsbeck Verwen- dung, ſiedelte aber bald darauf nach Hamburg über. Die Schülerbiblio- thek des Waiſenhauſes gab ihm Ge- legenheit, ſich eingehend mit der Ju- gendliteratur zu beſchäftigen, und dieſer Beſchäftigung entſprangen nicht nur ſeine bekannte Schrift „Die deut- ſche Jugendliteratur“ (1882), ſon- dern auch eine Reihe von Jugend- ſchriften („Fürs Kind“, 1884. – „Laßt euch erzählen“, 1888. – „Jugend- grüße“, 1892). Jm J. 1884 wurde T. in die Redaktion der „Gartenlaube“ nach Leipzig berufen und ſiedelte mit ihr auch 1888 nach Stuttgart über, wo er fleißig für die Krönerſche Uni- verſalbibliothek für die Jugend ar- beitete, verließ aber 1890 Stuttgart, um in Dresden die Leitung des „Univerſum“ zu übernehmen. Seit 1894 gehörte er der Redaktion der Wochenſchrift „Zur guten Stunde“ in Berlin an, der noch im Laufe d. J. die Redaktion der Zeitſchrift „Für alle Welt“ angeſchloſſen wurde, doch ſchied er ſchon am 1. Februar 1896 aus der Redaktion wieder aus. Er ſtarb im November 1909. S: Jn der Fremde (Volkserz.), 1882. – Jm Banne der Leidenſchaft (Nn.), 1894. – Führer durch die Jugendliteratur, 1883. 2. A. 1893. – Auf der Höhe. Luſt und Leid im Liede (Anthol.), 1897. – Auf der Flucht und andere Geſchichten, 1898. – Der Frieſen- paſtor (R.), 1898. – Frauenliebe (Nn.), 1898. – Der Advokatenbauer (R.), 1899. – Jm Zick-Zack (Ernſte und heitere Geſchn.), 1899. – Jm Zauber der Dichtung (Ausgewählte Liederblüten), 1899. – Ein Verteidi- ger (R.), 1900. – Herzgold (R.), 1901. 2. A. 1906. – Neues Novellenbuch (Ernſte und heitere Geſchn.), 1901. – Das lange Wunder und andere Kri- minalgeſchichten, 1902. 3. A. 1904. – Die zweite Buße (R.), 1903. – Leben um Leben (R.), 1903. – Menſchen- haſſer (Krim.-R.), 1904. 3. A. 1912. – Fein geſponnen (Krim.-E.) und andere Geſchichten, 1905. – Um deut- ſche Art (R. a. d. nordfrieſiſchen Strandmarſch), 1. und 2. A. 1906. – Rätſel der Liebe (R.), 1910. Theiler, Johann, wurde 1829 als der Sohn eines Advokaten geboren, beſuchte das Gymnaſium u. Lyzeum zu Luzern und ſtudierte dann in Tü- bingen, München und Zürich die Rechte. Als Student war er Redak- teur einer Kneipzeitung, „Sprütze“ genannt, woher er den Beinamen Sprützehannes erhielt, unter wel- chem Namen er auch ſeine erſten Ge- dichte veröffentlichte. Jm Jahre 1854 trat er in den Staatsdienſt u. wurde 1855 Staatsanwalt. Nebenbei nahm er lebhaften Anteil an den Partei- kämpfen des Kantons u. wurde da- für von den Freiſinnigen in den Lu- zerner Großen Rat u. in den ſchwei- zeriſchen Nationalrat gewählt. Er ſtarb am 19. Dezbr. 1871 während eines Vortrags vor Gericht plötzlich am Schlagfluß. S: Gedichte, 1863. – Rigiblumen (Hochdeutſche u. mund- artliche Ge.), 1870. *Theilmann, Georg, geb. am 17. März 1886 in Metzendorf bei Olden- burg (im Großherzogtum), wo ſeine Eltern als Tagelöhner lebten, be- ſuchte nur die Volksſchule und trat nach ſeiner Konfirmation bei einem Tiſchler in die Lehre, mußte aber ſchon nach einem Jahre dieſen Beruf aufgeben. Er lebt jetzt als Arbeiter in einer Druckerei in Oldenburg. S: Hunnblomen un Maljen (Plattd. Ge- dichte, bevorw. von Franz Poppe), 1909. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/180>, abgerufen am 29.03.2024.