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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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tens nach Frankfurt a. M. berufen.
Noch in demselben Jahre gründete er
die Monatsschrift "Der zoologische
Garten", die noch heute besteht. Jn
Frankfurt hielt W. auch wissenschaft-
liche Vorlesungen am Senkenbergi-
schen Museum über Zoologie, gab
aber aus Gesundheitsrücksichten 1863
seine Stellung in Frankfurt auf und
zog sich auf das elterliche Gut Hohen-
Wittlingen bei Urach zurück, wo er
sich bis 1883 mit der Ökonomie, be-
sonders mit der Pferdezucht beschäf-
tigte. Dann zog er nach Baden-Ba-
den, kehrte aber 1887 wieder zu seiner
alten Beschäftigung nach Hohen Witt-
lingen zurück, wo er jetzt noch lebt.
W. ist teils wirkliches, teils Ehren-
mitglied der naturwissenschaftlichen
Gesellschaften, Akademien u. Vereine
in Berlin, Boston, Frankfurt a. M.,
Halle, Moskau, Hanau, Dresden,
Emden, Wien, Köln, Hamburg usw.
Von seinen Schriften sind hier zu er-
wähnen

S:

Ruleman (E. a. d. Zeit
des Höhlenmenschen u. Höhlenbären),
1878. 6. A. 1906 (ins Schwedische,
Lettische, Holländische und Spanische
übersetzt). - Kuning Hartfest (Kultur-
hist. E. a. d. Gesch. unserer deutschen
Ahnen), 1879. 4. A. 1911.

Weinlich, Luise,

bekannter unter
ihrem Mädchennamen Luise Tipka,
wurde 1829 zu Güns in Ungarn ge-
boren und zeigte schon frühe Neigung
und Talent für Musik. Jhr erster
Gesanglehrer war Slavik. Auf Ver-
anlassung des bekannten Redakteurs
der "Wiener Musikzeitung", Dr. Au-
gust Schmidt, kam sie nach Wien, wo
sie das Konservatorium besuchte und
im Hause der Gräfin H. mütterliche
Fürsorge fand. Nach kurzen Engage-
ments in Oedenburg (1851), Königs-
berg und Pest sang sie drei Jahre in
Graz, zwei Jahre in Prag, war vier
Jahre lang Mitglied der nassauischen
Hofoper in Wiesbaden und gab zwi-
schendurch Gastspiele in den größten
Städten Deutschlands. Dann ging
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sie auf ein Jahr nach Paris, wo sie
den Unterricht der Gesanglehrerin
Marchesi sowie der beiden Meister
Gevarde und Porto erhielt, später
nach Mailand, wo sie bei Maestro
Pedroni ihre Studien fortsetzte, wirkte
danach in Gastspielen zu Wien, Mün-
chen, Stuttgart, Hannover, Posen,
Berlin, London und kehrte dann in
die Heimat zurück. Nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Militärkapell-
meister Weinlich (1867) ließ sie sich
in Graz nieder, wo sie eine Gesang-
schule errichtete, in welchem Unter-
nehmen sie von ihrem Gatten unter-
stützt wurde. Nach dessen Tode (4.
Septbr. 1897) gab sie erst diese Schule
auf. Sie starb am 2. Juli 1907.

S:


Gedichte, 1859.

*Weinmeister, Paul,

geb. am 5.
Februar 1856 in Marburg an der
Lahn, besuchte die Elisabethschule u.
das Gymnasium daselbst u. studierte
seit 1874 erst in Marburg, dann in
Leipzig Mathematik u. Physik. Nach-
dem er sich im Febr. 1877 in Mar-
burg die Würde eines Dr. phil. er-
worben, kam er als Lehrer an die
Thomasschule in Leipzig, wurde 1.
Januar 1878 Oberlehrer an dersel-
ben und 1896 zum Professor ernannt.
Seine schriftstellerische Tätigkeit be-
wegt sich vorwiegend auf dem Ge-
biete der Physik und Numismatik.

S:

Marborger Geschichtercher, 1877.
2. A. 1885.

*Weinold, Siegfried Johan-
nes,

geboren als Sohn eines Kauf-
manns am 24. Nov. 1872 in Leipzig,
besuchte das Nikolai- und Thomas-
gymnasium daselbst und schlug, durch
Krankheit am Maturitätsexamen ver-
hindert, nach längerem Aufenthalte
auf Rügen, im Harz und in Jtalien
und nach völliger Wiederherstellung
die Beamtenlaufbahn ein und war
mehrere Jahre im Ratsarchiv tätig.
Jndessen konnte er auf die Dauer
keine Befriedigung finden in der Bu-
reaukratenatmosphäre, und so bezog

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Wei
tens nach Frankfurt a. M. berufen.
Noch in demſelben Jahre gründete er
die Monatsſchrift „Der zoologiſche
Garten“, die noch heute beſteht. Jn
Frankfurt hielt W. auch wiſſenſchaft-
liche Vorleſungen am Senkenbergi-
ſchen Muſeum über Zoologie, gab
aber aus Geſundheitsrückſichten 1863
ſeine Stellung in Frankfurt auf und
zog ſich auf das elterliche Gut Hohen-
Wittlingen bei Urach zurück, wo er
ſich bis 1883 mit der Ökonomie, be-
ſonders mit der Pferdezucht beſchäf-
tigte. Dann zog er nach Baden-Ba-
den, kehrte aber 1887 wieder zu ſeiner
alten Beſchäftigung nach Hohen Witt-
lingen zurück, wo er jetzt noch lebt.
W. iſt teils wirkliches, teils Ehren-
mitglied der naturwiſſenſchaftlichen
Geſellſchaften, Akademien u. Vereine
in Berlin, Boſton, Frankfurt a. M.,
Halle, Moskau, Hanau, Dresden,
Emden, Wien, Köln, Hamburg uſw.
Von ſeinen Schriften ſind hier zu er-
wähnen

S:

Ruleman (E. a. d. Zeit
des Höhlenmenſchen u. Höhlenbären),
1878. 6. A. 1906 (ins Schwediſche,
Lettiſche, Holländiſche und Spaniſche
überſetzt). – Kuning Hartfeſt (Kultur-
hiſt. E. a. d. Geſch. unſerer deutſchen
Ahnen), 1879. 4. A. 1911.

Weinlich, Luiſe,

bekannter unter
ihrem Mädchennamen Luiſe Tipka,
wurde 1829 zu Güns in Ungarn ge-
boren und zeigte ſchon frühe Neigung
und Talent für Muſik. Jhr erſter
Geſanglehrer war Slavik. Auf Ver-
anlaſſung des bekannten Redakteurs
der „Wiener Muſikzeitung“, Dr. Au-
guſt Schmidt, kam ſie nach Wien, wo
ſie das Konſervatorium beſuchte und
im Hauſe der Gräfin H. mütterliche
Fürſorge fand. Nach kurzen Engage-
ments in Oedenburg (1851), Königs-
berg und Peſt ſang ſie drei Jahre in
Graz, zwei Jahre in Prag, war vier
Jahre lang Mitglied der naſſauiſchen
Hofoper in Wiesbaden und gab zwi-
ſchendurch Gaſtſpiele in den größten
Städten Deutſchlands. Dann ging
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Wei
ſie auf ein Jahr nach Paris, wo ſie
den Unterricht der Geſanglehrerin
Marcheſi ſowie der beiden Meiſter
Gevarde und Porto erhielt, ſpäter
nach Mailand, wo ſie bei Maeſtro
Pedroni ihre Studien fortſetzte, wirkte
danach in Gaſtſpielen zu Wien, Mün-
chen, Stuttgart, Hannover, Poſen,
Berlin, London und kehrte dann in
die Heimat zurück. Nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Militärkapell-
meiſter Weinlich (1867) ließ ſie ſich
in Graz nieder, wo ſie eine Geſang-
ſchule errichtete, in welchem Unter-
nehmen ſie von ihrem Gatten unter-
ſtützt wurde. Nach deſſen Tode (4.
Septbr. 1897) gab ſie erſt dieſe Schule
auf. Sie ſtarb am 2. Juli 1907.

S:


Gedichte, 1859.

*Weinmeiſter, Paul,

geb. am 5.
Februar 1856 in Marburg an der
Lahn, beſuchte die Eliſabethſchule u.
das Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte
ſeit 1874 erſt in Marburg, dann in
Leipzig Mathematik u. Phyſik. Nach-
dem er ſich im Febr. 1877 in Mar-
burg die Würde eines Dr. phil. er-
worben, kam er als Lehrer an die
Thomasſchule in Leipzig, wurde 1.
Januar 1878 Oberlehrer an derſel-
ben und 1896 zum Profeſſor ernannt.
Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be-
wegt ſich vorwiegend auf dem Ge-
biete der Phyſik und Numismatik.

S:

Marborger Geſchichtercher, 1877.
2. A. 1885.

*Weinold, Siegfried Johan-
nes,

geboren als Sohn eines Kauf-
manns am 24. Nov. 1872 in Leipzig,
beſuchte das Nikolai- und Thomas-
gymnaſium daſelbſt und ſchlug, durch
Krankheit am Maturitätsexamen ver-
hindert, nach längerem Aufenthalte
auf Rügen, im Harz und in Jtalien
und nach völliger Wiederherſtellung
die Beamtenlaufbahn ein und war
mehrere Jahre im Ratsarchiv tätig.
Jndeſſen konnte er auf die Dauer
keine Befriedigung finden in der Bu-
reaukratenatmoſphäre, und ſo bezog

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[366/0370] Wei Wei tens nach Frankfurt a. M. berufen. Noch in demſelben Jahre gründete er die Monatsſchrift „Der zoologiſche Garten“, die noch heute beſteht. Jn Frankfurt hielt W. auch wiſſenſchaft- liche Vorleſungen am Senkenbergi- ſchen Muſeum über Zoologie, gab aber aus Geſundheitsrückſichten 1863 ſeine Stellung in Frankfurt auf und zog ſich auf das elterliche Gut Hohen- Wittlingen bei Urach zurück, wo er ſich bis 1883 mit der Ökonomie, be- ſonders mit der Pferdezucht beſchäf- tigte. Dann zog er nach Baden-Ba- den, kehrte aber 1887 wieder zu ſeiner alten Beſchäftigung nach Hohen Witt- lingen zurück, wo er jetzt noch lebt. W. iſt teils wirkliches, teils Ehren- mitglied der naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaften, Akademien u. Vereine in Berlin, Boſton, Frankfurt a. M., Halle, Moskau, Hanau, Dresden, Emden, Wien, Köln, Hamburg uſw. Von ſeinen Schriften ſind hier zu er- wähnen S: Ruleman (E. a. d. Zeit des Höhlenmenſchen u. Höhlenbären), 1878. 6. A. 1906 (ins Schwediſche, Lettiſche, Holländiſche und Spaniſche überſetzt). – Kuning Hartfeſt (Kultur- hiſt. E. a. d. Geſch. unſerer deutſchen Ahnen), 1879. 4. A. 1911. Weinlich, Luiſe, bekannter unter ihrem Mädchennamen Luiſe Tipka, wurde 1829 zu Güns in Ungarn ge- boren und zeigte ſchon frühe Neigung und Talent für Muſik. Jhr erſter Geſanglehrer war Slavik. Auf Ver- anlaſſung des bekannten Redakteurs der „Wiener Muſikzeitung“, Dr. Au- guſt Schmidt, kam ſie nach Wien, wo ſie das Konſervatorium beſuchte und im Hauſe der Gräfin H. mütterliche Fürſorge fand. Nach kurzen Engage- ments in Oedenburg (1851), Königs- berg und Peſt ſang ſie drei Jahre in Graz, zwei Jahre in Prag, war vier Jahre lang Mitglied der naſſauiſchen Hofoper in Wiesbaden und gab zwi- ſchendurch Gaſtſpiele in den größten Städten Deutſchlands. Dann ging ſie auf ein Jahr nach Paris, wo ſie den Unterricht der Geſanglehrerin Marcheſi ſowie der beiden Meiſter Gevarde und Porto erhielt, ſpäter nach Mailand, wo ſie bei Maeſtro Pedroni ihre Studien fortſetzte, wirkte danach in Gaſtſpielen zu Wien, Mün- chen, Stuttgart, Hannover, Poſen, Berlin, London und kehrte dann in die Heimat zurück. Nach ihrer Ver- heiratung mit dem Militärkapell- meiſter Weinlich (1867) ließ ſie ſich in Graz nieder, wo ſie eine Geſang- ſchule errichtete, in welchem Unter- nehmen ſie von ihrem Gatten unter- ſtützt wurde. Nach deſſen Tode (4. Septbr. 1897) gab ſie erſt dieſe Schule auf. Sie ſtarb am 2. Juli 1907. S: Gedichte, 1859. *Weinmeiſter, Paul, geb. am 5. Februar 1856 in Marburg an der Lahn, beſuchte die Eliſabethſchule u. das Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte ſeit 1874 erſt in Marburg, dann in Leipzig Mathematik u. Phyſik. Nach- dem er ſich im Febr. 1877 in Mar- burg die Würde eines Dr. phil. er- worben, kam er als Lehrer an die Thomasſchule in Leipzig, wurde 1. Januar 1878 Oberlehrer an derſel- ben und 1896 zum Profeſſor ernannt. Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit be- wegt ſich vorwiegend auf dem Ge- biete der Phyſik und Numismatik. S: Marborger Geſchichtercher, 1877. 2. A. 1885. *Weinold, Siegfried Johan- nes, geboren als Sohn eines Kauf- manns am 24. Nov. 1872 in Leipzig, beſuchte das Nikolai- und Thomas- gymnaſium daſelbſt und ſchlug, durch Krankheit am Maturitätsexamen ver- hindert, nach längerem Aufenthalte auf Rügen, im Harz und in Jtalien und nach völliger Wiederherſtellung die Beamtenlaufbahn ein und war mehrere Jahre im Ratsarchiv tätig. Jndeſſen konnte er auf die Dauer keine Befriedigung finden in der Bu- reaukratenatmoſphäre, und ſo bezog *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/370>, abgerufen am 19.04.2024.