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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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und direkt auf den Kriegsschauplatz
zu gehen. Er machte den Feldzug in
Jtalien mit u. kam nach dem Frie-
densschlusse mit seinem Regimente
nach Temesvar in Ungarn, wo er
zum Adjutanten ernannt wurde. Um
seine hier gefundene Braut heim-
führen zu können, trat er 1869 aus
der Armee, nahm eine Stelle als
provisorischer Lehrer an der deutschen
Realschule in Temesvar an, widmete
sich während der sechs Jahre, die er
in dieser Stellung blieb, dem Stu-
dium der deutschen Literaturgeschichte
und der ungarischen Sprache, legte
1877 in Pest sein Staatsexamen ab
und wurde noch im Septbr. d. J.
ordentlicher Professor an der Staats-
Oberrealschule zu Deva in Sieben-
bürgen, wo er bis 1884 blieb. Seit-
dem wirkte er in gleicher Eigenschaft
in Stuhlweißenburg und seit 1886
in Preßburg. Hier gründete er am 1.
Oktbr. 1893 "Schrattenthals Frauen-
Zeitung", die seit Oktober 1894 den
Titel "Schrattenthals Rundschau"
führte, aber nach Jahresfrist (1895)
wieder einging. Jm Septbr. 1905
trat er in den Ruhestand, wirkt aber
als externer Lehrer in seiner Eigen-
schaft als Professor und Hauptmann
a. D. an der Jnfanteriekadettenschule
in Preßburg, an der W. deutsche
Sprache und Literatur lehrt. W. ist
als der Anwalt dichtender Frauen u.
Männer aus dem Volke eine bekannte
Persönlichkeit. Er gab heraus die Dich-
tungen von Katharina Koch (1883),
Margarete Adelmann (1884), Jo-
hanna Ambrosius (1895), Ada Lin-
den (1895), Stine Andresen (1896),
Henni Mattsen (1896), Emerenz
Meier (1897), Margarete Wilhelm
(1898), Anna Rieß (1898) u. Marie
Prade (1906), ferner die Gedichte v.
Rud. Liebisch (1893), Franz Bechert
(1897), Christian Mengers (1900) u.
gab ihnen ein biographisch-literari-
sches Begleitwort mit auf den Weg.

S:

Gedichte, 1871. - Jn Krieg und
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Frieden (Gesch. a. d. Soldatenleben);
II, 1878. - Die Pflegerinnen der
national-germanischen Göttersage,
1882. - Deutsche Dichterinnen und
Schriftstellerinnen in Böhmen, Mäh-
ren und Schlesien, 1885. - Unsere
Frauen in einer Auswahl ihrer Dich-
tungen (Anthol.), 1888. - Fürstliche
Schriftsteller und Schriftstellerinnen
(mit M. Schmitz), 1889. - Die deutsche
Frauenlyrik unserer Tage, 1893.

*Weiß, Karoline,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Karoline
Deutsch,
wurde am 23. Febr. 1843
zu Namesto, einem kleinen Orte Nord-
ungarns, als die Tochter eines jüdi-
schen Geistlichen geboren. Deutsches
Wesen war ihr von Jugend auf be-
kannt, da die deutsche Sprache als
ihre eigentliche Muttersprache und
deutscher Geist im Elternhause ge-
pflegt wurden. Jm Jahre 1870 kam
sie zu ihrer weiteren Ausbildung nach
Berlin und arbeitete hier zu gleicher
Zeit für die "Volkszeitung". Vier
Jahre später verheiratete sie sich und
wohnt seitdem in Hamburg. Außer
verschiedenen Arbeiten in Hamburger
Zeitungen veröffentlichte sie

S:

Er-
zählungen; II, 1880-81 (Jnhalt: I.
Besiegt. - Die Tochter des Hirten. -
II. Jlonka). - Über Klippen (R.); II,
1894. - Jn letzter Stunde (E.), 1897.
- Aus Drang und Not (E.), 1897. -
Ein edles Frauenleben (E.), 1898. -
Der Oberstuhlrichter (R.), 1903.

*Weiß, Milka,

pseudon. M. Ko-
minski-Weiß,
wurde am 6. Aug.
1858 in Grätz (Posen) geboren und
verheiratete sich 1883 an den Kauf-
mann B. Weiß in Ostrowo. Seit
1882 ist sie als Schriftstellerin tätig.

S:

Sie spart (Lsp.), 1897. - Großes
Reinemachen (Schw.), 1897. - Buch
Esther (Gereimtes und Ungereimtes),
1898. - Zum wohltätigen Zweck
(Schw.), 1898. - Vom hoh'n Olymp
(Soloßene), 1898. - Die Männer-
emanzipation (Schw.), 1898. - Das
goldene Schweigen (Lustsp.), 1898.

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Wei
und direkt auf den Kriegsſchauplatz
zu gehen. Er machte den Feldzug in
Jtalien mit u. kam nach dem Frie-
densſchluſſe mit ſeinem Regimente
nach Temesvár in Ungarn, wo er
zum Adjutanten ernannt wurde. Um
ſeine hier gefundene Braut heim-
führen zu können, trat er 1869 aus
der Armee, nahm eine Stelle als
proviſoriſcher Lehrer an der deutſchen
Realſchule in Temesvár an, widmete
ſich während der ſechs Jahre, die er
in dieſer Stellung blieb, dem Stu-
dium der deutſchen Literaturgeſchichte
und der ungariſchen Sprache, legte
1877 in Peſt ſein Staatsexamen ab
und wurde noch im Septbr. d. J.
ordentlicher Profeſſor an der Staats-
Oberrealſchule zu Déva in Sieben-
bürgen, wo er bis 1884 blieb. Seit-
dem wirkte er in gleicher Eigenſchaft
in Stuhlweißenburg und ſeit 1886
in Preßburg. Hier gründete er am 1.
Oktbr. 1893 „Schrattenthals Frauen-
Zeitung“, die ſeit Oktober 1894 den
Titel „Schrattenthals Rundſchau“
führte, aber nach Jahresfriſt (1895)
wieder einging. Jm Septbr. 1905
trat er in den Ruheſtand, wirkt aber
als externer Lehrer in ſeiner Eigen-
ſchaft als Profeſſor und Hauptmann
a. D. an der Jnfanteriekadettenſchule
in Preßburg, an der W. deutſche
Sprache und Literatur lehrt. W. iſt
als der Anwalt dichtender Frauen u.
Männer aus dem Volke eine bekannte
Perſönlichkeit. Er gab heraus die Dich-
tungen von Katharina Koch (1883),
Margarete Adelmann (1884), Jo-
hanna Ambroſius (1895), Ada Lin-
den (1895), Stine Andreſen (1896),
Henni Mattſen (1896), Emerenz
Meier (1897), Margarete Wilhelm
(1898), Anna Rieß (1898) u. Marie
Prade (1906), ferner die Gedichte v.
Rud. Liebiſch (1893), Franz Bechert
(1897), Chriſtian Mengers (1900) u.
gab ihnen ein biographiſch-literari-
ſches Begleitwort mit auf den Weg.

S:

Gedichte, 1871. – Jn Krieg und
[Spaltenumbruch]

Wei
Frieden (Geſch. a. d. Soldatenleben);
II, 1878. – Die Pflegerinnen der
national-germaniſchen Götterſage,
1882. – Deutſche Dichterinnen und
Schriftſtellerinnen in Böhmen, Mäh-
ren und Schleſien, 1885. – Unſere
Frauen in einer Auswahl ihrer Dich-
tungen (Anthol.), 1888. – Fürſtliche
Schriftſteller und Schriftſtellerinnen
(mit M. Schmitz), 1889. – Die deutſche
Frauenlyrik unſerer Tage, 1893.

*Weiß, Karoline,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Karoline
Deutſch,
wurde am 23. Febr. 1843
zu Nameſto, einem kleinen Orte Nord-
ungarns, als die Tochter eines jüdi-
ſchen Geiſtlichen geboren. Deutſches
Weſen war ihr von Jugend auf be-
kannt, da die deutſche Sprache als
ihre eigentliche Mutterſprache und
deutſcher Geiſt im Elternhauſe ge-
pflegt wurden. Jm Jahre 1870 kam
ſie zu ihrer weiteren Ausbildung nach
Berlin und arbeitete hier zu gleicher
Zeit für die „Volkszeitung“. Vier
Jahre ſpäter verheiratete ſie ſich und
wohnt ſeitdem in Hamburg. Außer
verſchiedenen Arbeiten in Hamburger
Zeitungen veröffentlichte ſie

S:

Er-
zählungen; II, 1880–81 (Jnhalt: I.
Beſiegt. – Die Tochter des Hirten. –
II. Jlonka). – Über Klippen (R.); II,
1894. – Jn letzter Stunde (E.), 1897.
– Aus Drang und Not (E.), 1897. –
Ein edles Frauenleben (E.), 1898. –
Der Oberſtuhlrichter (R.), 1903.

*Weiß, Milka,

pſeudon. M. Ko-
minski-Weiß,
wurde am 6. Aug.
1858 in Grätz (Poſen) geboren und
verheiratete ſich 1883 an den Kauf-
mann B. Weiß in Oſtrowo. Seit
1882 iſt ſie als Schriftſtellerin tätig.

S:

Sie ſpart (Lſp.), 1897. – Großes
Reinemachen (Schw.), 1897. – Buch
Eſther (Gereimtes und Ungereimtes),
1898. – Zum wohltätigen Zweck
(Schw.), 1898. – Vom hoh’n Olymp
(Soloſzene), 1898. – Die Männer-
emanzipation (Schw.), 1898. – Das
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[377/0381] Wei Wei und direkt auf den Kriegsſchauplatz zu gehen. Er machte den Feldzug in Jtalien mit u. kam nach dem Frie- densſchluſſe mit ſeinem Regimente nach Temesvár in Ungarn, wo er zum Adjutanten ernannt wurde. Um ſeine hier gefundene Braut heim- führen zu können, trat er 1869 aus der Armee, nahm eine Stelle als proviſoriſcher Lehrer an der deutſchen Realſchule in Temesvár an, widmete ſich während der ſechs Jahre, die er in dieſer Stellung blieb, dem Stu- dium der deutſchen Literaturgeſchichte und der ungariſchen Sprache, legte 1877 in Peſt ſein Staatsexamen ab und wurde noch im Septbr. d. J. ordentlicher Profeſſor an der Staats- Oberrealſchule zu Déva in Sieben- bürgen, wo er bis 1884 blieb. Seit- dem wirkte er in gleicher Eigenſchaft in Stuhlweißenburg und ſeit 1886 in Preßburg. Hier gründete er am 1. Oktbr. 1893 „Schrattenthals Frauen- Zeitung“, die ſeit Oktober 1894 den Titel „Schrattenthals Rundſchau“ führte, aber nach Jahresfriſt (1895) wieder einging. Jm Septbr. 1905 trat er in den Ruheſtand, wirkt aber als externer Lehrer in ſeiner Eigen- ſchaft als Profeſſor und Hauptmann a. D. an der Jnfanteriekadettenſchule in Preßburg, an der W. deutſche Sprache und Literatur lehrt. W. iſt als der Anwalt dichtender Frauen u. Männer aus dem Volke eine bekannte Perſönlichkeit. Er gab heraus die Dich- tungen von Katharina Koch (1883), Margarete Adelmann (1884), Jo- hanna Ambroſius (1895), Ada Lin- den (1895), Stine Andreſen (1896), Henni Mattſen (1896), Emerenz Meier (1897), Margarete Wilhelm (1898), Anna Rieß (1898) u. Marie Prade (1906), ferner die Gedichte v. Rud. Liebiſch (1893), Franz Bechert (1897), Chriſtian Mengers (1900) u. gab ihnen ein biographiſch-literari- ſches Begleitwort mit auf den Weg. S: Gedichte, 1871. – Jn Krieg und Frieden (Geſch. a. d. Soldatenleben); II, 1878. – Die Pflegerinnen der national-germaniſchen Götterſage, 1882. – Deutſche Dichterinnen und Schriftſtellerinnen in Böhmen, Mäh- ren und Schleſien, 1885. – Unſere Frauen in einer Auswahl ihrer Dich- tungen (Anthol.), 1888. – Fürſtliche Schriftſteller und Schriftſtellerinnen (mit M. Schmitz), 1889. – Die deutſche Frauenlyrik unſerer Tage, 1893. *Weiß, Karoline, bekannt unter ihrem Mädchennamen Karoline Deutſch, wurde am 23. Febr. 1843 zu Nameſto, einem kleinen Orte Nord- ungarns, als die Tochter eines jüdi- ſchen Geiſtlichen geboren. Deutſches Weſen war ihr von Jugend auf be- kannt, da die deutſche Sprache als ihre eigentliche Mutterſprache und deutſcher Geiſt im Elternhauſe ge- pflegt wurden. Jm Jahre 1870 kam ſie zu ihrer weiteren Ausbildung nach Berlin und arbeitete hier zu gleicher Zeit für die „Volkszeitung“. Vier Jahre ſpäter verheiratete ſie ſich und wohnt ſeitdem in Hamburg. Außer verſchiedenen Arbeiten in Hamburger Zeitungen veröffentlichte ſie S: Er- zählungen; II, 1880–81 (Jnhalt: I. Beſiegt. – Die Tochter des Hirten. – II. Jlonka). – Über Klippen (R.); II, 1894. – Jn letzter Stunde (E.), 1897. – Aus Drang und Not (E.), 1897. – Ein edles Frauenleben (E.), 1898. – Der Oberſtuhlrichter (R.), 1903. *Weiß, Milka, pſeudon. M. Ko- minski-Weiß, wurde am 6. Aug. 1858 in Grätz (Poſen) geboren und verheiratete ſich 1883 an den Kauf- mann B. Weiß in Oſtrowo. Seit 1882 iſt ſie als Schriftſtellerin tätig. S: Sie ſpart (Lſp.), 1897. – Großes Reinemachen (Schw.), 1897. – Buch Eſther (Gereimtes und Ungereimtes), 1898. – Zum wohltätigen Zweck (Schw.), 1898. – Vom hoh’n Olymp (Soloſzene), 1898. – Die Männer- emanzipation (Schw.), 1898. – Das goldene Schweigen (Luſtſp.), 1898. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/381>, abgerufen am 28.03.2024.