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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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in die Armee ein und wurde dort im
Febr. 1875 Leutnant. Jn den Jah-
ren 1876-77 war er zur Vereinigten
Artillerie- und Jngenieurschule in
Berlin kommandiert und 1883 zur
Erlernung der französischen Sprache
auf vier Monate nach Genf beurlaubt.
1884 trat er zur Jnfanterie über, stand
als Oberleutnant 1884-88 in Tü-
bingen in Garnison, besuchte 1888-90
die Kriegsakademie in Berlin, diente
1890-92 als Hauptmann in Stutt-
gart, danach wieder in Tübingen,
wurde im Herbst 1900 Major, ein
Jahr später Bataillons-Kommandeur
im 125. Jnf.-Reg. in Stuttgart und
im Frühjahr 1907 zum Oberstleut-
nant beim Stabe desselben Regim.
ernannt. Jm J. 1909 ließ er sich zur
Disposition stellen, siedelte nach Eß-
lingen über, erhielt hier 1910 den
Charakter als Oberst und nahm 1911
seinen Wohnsitz wieder in Stuttgart.

S:

Gedichte, 1888.

Spinner, Siegfried,

Pseud. für
Wenzel Ottokar Przedak; s. d.!

Spiro, Leopold,

Sohn des Por-
trätmalers Hirsch Jsrael Spiro,
wurde am 7. Novbr. 1838 in Ham-
burg geboren, besuchte die Lehranstalt
von Louis Simon und errichtete
später eine Kunst- und Papierhand-
lung in Hamburg, der er noch jetzt
vorsteht.

S:

Der Ursprung des Viel-
liebchens (Märchen-Novelle), 1871. -
Ein Jahr (N. a. d. Dänischen), 1872.

Spiro, Mario,

geb. am 28. Jan.
1883 in Berlin, lebt daselbst.

S:


Schatten (Ge.), 1907.

Spitta, Ludwig Otto Adalbert,


dritter Sohn Philipp Spittas (s. d.
Folgenden), wurde am 27. Novbr.
1845 in Wechold (Prov. Hannover)
geboren und verlebte seine Kindheit
in Wechold, Wittingen, Peine und
Burgdorf, an welchen Orten sein
Vater als Geistlicher tätig war. Nach
dessen frühem Tode (1859) zog die
verwitwete Mutter nach Hildesheim,
und hier besuchte der Sohn das An-
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dreanum, worauf er 1865-68 in Göt-
tingen, Erlangen und Leipzig Theo-
logie studierte. Nachdem er dann
zwei Jahre Hospes im Kloster Loccum
gewesen war und seit 1872 kurze Zeit
als Hilfsprediger in Beedenbostel
gewirkt hatte, wurde er Pastor in
Bergen bei Celle, wo er seine Schrift
"Aus der Geschichte der St. Lam-
berti-Gemeinde zu Bergen bei Celle"
(1876) verfaßte. Später war er
Pfarrer in Hameln, Braunschweig
und Nette bei Bockenem, mußte aber
im Herbst 1899 aus Gesundheits-
rücksichten in den Ruhestand treten.
Er siedelte nun nach Hildesheim über,
wo er nach langen, schweren Leiden
am 27. Mai 1901 starb.

S:

Hans
Sumenicht, der Schildknecht (Eine
Bergmannsgeschichte), 1891. 2. A.
1902. - Meister Harmen (E.), 1893.
- Herzogin Mathilde. Meister Wolf-
hards Aventiure (Ein Gedenkblatt),
1895. - Engelbert Arnoldi (Skizzen-
buch zu dem Leben eines einsamen
Konfessors), 1898. - Alltägliches u.
Sonntägliches (Lose Blätter; hrsg.
v. Pastor Ebeling), 1902.

Spitta, Karl Johann Philipp,


wurde am 1. August 1801 in Han-
nover als der dritte Sohn des dor-
tigen kaufmännischen Buchhalters u.
französischen Sprachlehrers Lebrecht
Wilh. Gottfr. Spitta geboren, der
aus einer ursprünglich den Namen
de l'Hopital führenden, nach Auf-
hebung des Edikts von Nantes aus
Frankreich geflüchteten Hugenotten-
familie stammte. Der Knabe verlor
ihn bereits im vierten Jahre; die
Mutter gewährte ihm unter großen
Opfern den Besuch des Gymnasiums;
allein im 11. Jahre wurde er gefähr-
lich und lange krank, und dadurch
gezwungen, das Studium zu unter-
brechen. 14 Jahre alt, kam er, zwar
immer noch leidend, zu einem Uhr-
macher in die Lehre u. hielt dort bis
zum Herbst 1818 aus. Jnzwischen
war aber seine Gesundheit wieder

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Spi
in die Armee ein und wurde dort im
Febr. 1875 Leutnant. Jn den Jah-
ren 1876–77 war er zur Vereinigten
Artillerie- und Jngenieurſchule in
Berlin kommandiert und 1883 zur
Erlernung der franzöſiſchen Sprache
auf vier Monate nach Genf beurlaubt.
1884 trat er zur Jnfanterie über, ſtand
als Oberleutnant 1884–88 in Tü-
bingen in Garniſon, beſuchte 1888–90
die Kriegsakademie in Berlin, diente
1890–92 als Hauptmann in Stutt-
gart, danach wieder in Tübingen,
wurde im Herbſt 1900 Major, ein
Jahr ſpäter Bataillons-Kommandeur
im 125. Jnf.-Reg. in Stuttgart und
im Frühjahr 1907 zum Oberſtleut-
nant beim Stabe desſelben Regim.
ernannt. Jm J. 1909 ließ er ſich zur
Dispoſition ſtellen, ſiedelte nach Eß-
lingen über, erhielt hier 1910 den
Charakter als Oberſt und nahm 1911
ſeinen Wohnſitz wieder in Stuttgart.

S:

Gedichte, 1888.

Spinner, Siegfried,

Pſeud. für
Wenzel Ottokar Przedak; ſ. d.!

Spiro, Leopold,

Sohn des Por-
trätmalers Hirſch Jsrael Spiro,
wurde am 7. Novbr. 1838 in Ham-
burg geboren, beſuchte die Lehranſtalt
von Louis Simon und errichtete
ſpäter eine Kunſt- und Papierhand-
lung in Hamburg, der er noch jetzt
vorſteht.

S:

Der Urſprung des Viel-
liebchens (Märchen-Novelle), 1871. –
Ein Jahr (N. a. d. Däniſchen), 1872.

Spiro, Mario,

geb. am 28. Jan.
1883 in Berlin, lebt daſelbſt.

S:


Schatten (Ge.), 1907.

Spitta, Ludwig Otto Adalbert,


dritter Sohn Philipp Spittas (ſ. d.
Folgenden), wurde am 27. Novbr.
1845 in Wechold (Prov. Hannover)
geboren und verlebte ſeine Kindheit
in Wechold, Wittingen, Peine und
Burgdorf, an welchen Orten ſein
Vater als Geiſtlicher tätig war. Nach
deſſen frühem Tode (1859) zog die
verwitwete Mutter nach Hildesheim,
und hier beſuchte der Sohn das An-
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Spi
dreanum, worauf er 1865–68 in Göt-
tingen, Erlangen und Leipzig Theo-
logie ſtudierte. Nachdem er dann
zwei Jahre Hoſpes im Kloſter Loccum
geweſen war und ſeit 1872 kurze Zeit
als Hilfsprediger in Beedenboſtel
gewirkt hatte, wurde er Paſtor in
Bergen bei Celle, wo er ſeine Schrift
„Aus der Geſchichte der St. Lam-
berti-Gemeinde zu Bergen bei Celle“
(1876) verfaßte. Später war er
Pfarrer in Hameln, Braunſchweig
und Nette bei Bockenem, mußte aber
im Herbſt 1899 aus Geſundheits-
rückſichten in den Ruheſtand treten.
Er ſiedelte nun nach Hildesheim über,
wo er nach langen, ſchweren Leiden
am 27. Mai 1901 ſtarb.

S:

Hans
Sumenicht, der Schildknecht (Eine
Bergmannsgeſchichte), 1891. 2. A.
1902. – Meiſter Harmen (E.), 1893.
– Herzogin Mathilde. Meiſter Wolf-
hards Aventiure (Ein Gedenkblatt),
1895. – Engelbert Arnoldi (Skizzen-
buch zu dem Leben eines einſamen
Konfeſſors), 1898. – Alltägliches u.
Sonntägliches (Loſe Blätter; hrsg.
v. Paſtor Ebeling), 1902.

Spitta, Karl Johann Philipp,


wurde am 1. Auguſt 1801 in Han-
nover als der dritte Sohn des dor-
tigen kaufmänniſchen Buchhalters u.
franzöſiſchen Sprachlehrers Lebrecht
Wilh. Gottfr. Spitta geboren, der
aus einer urſprünglich den Namen
de l’Hopital führenden, nach Auf-
hebung des Edikts von Nantes aus
Frankreich geflüchteten Hugenotten-
familie ſtammte. Der Knabe verlor
ihn bereits im vierten Jahre; die
Mutter gewährte ihm unter großen
Opfern den Beſuch des Gymnaſiums;
allein im 11. Jahre wurde er gefähr-
lich und lange krank, und dadurch
gezwungen, das Studium zu unter-
brechen. 14 Jahre alt, kam er, zwar
immer noch leidend, zu einem Uhr-
macher in die Lehre u. hielt dort bis
zum Herbſt 1818 aus. Jnzwiſchen
war aber ſeine Geſundheit wieder

*
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[5/0009] Spi Spi in die Armee ein und wurde dort im Febr. 1875 Leutnant. Jn den Jah- ren 1876–77 war er zur Vereinigten Artillerie- und Jngenieurſchule in Berlin kommandiert und 1883 zur Erlernung der franzöſiſchen Sprache auf vier Monate nach Genf beurlaubt. 1884 trat er zur Jnfanterie über, ſtand als Oberleutnant 1884–88 in Tü- bingen in Garniſon, beſuchte 1888–90 die Kriegsakademie in Berlin, diente 1890–92 als Hauptmann in Stutt- gart, danach wieder in Tübingen, wurde im Herbſt 1900 Major, ein Jahr ſpäter Bataillons-Kommandeur im 125. Jnf.-Reg. in Stuttgart und im Frühjahr 1907 zum Oberſtleut- nant beim Stabe desſelben Regim. ernannt. Jm J. 1909 ließ er ſich zur Dispoſition ſtellen, ſiedelte nach Eß- lingen über, erhielt hier 1910 den Charakter als Oberſt und nahm 1911 ſeinen Wohnſitz wieder in Stuttgart. S: Gedichte, 1888. Spinner, Siegfried, Pſeud. für Wenzel Ottokar Przedak; ſ. d.! Spiro, Leopold, Sohn des Por- trätmalers Hirſch Jsrael Spiro, wurde am 7. Novbr. 1838 in Ham- burg geboren, beſuchte die Lehranſtalt von Louis Simon und errichtete ſpäter eine Kunſt- und Papierhand- lung in Hamburg, der er noch jetzt vorſteht. S: Der Urſprung des Viel- liebchens (Märchen-Novelle), 1871. – Ein Jahr (N. a. d. Däniſchen), 1872. Spiro, Mario, geb. am 28. Jan. 1883 in Berlin, lebt daſelbſt. S: Schatten (Ge.), 1907. Spitta, Ludwig Otto Adalbert, dritter Sohn Philipp Spittas (ſ. d. Folgenden), wurde am 27. Novbr. 1845 in Wechold (Prov. Hannover) geboren und verlebte ſeine Kindheit in Wechold, Wittingen, Peine und Burgdorf, an welchen Orten ſein Vater als Geiſtlicher tätig war. Nach deſſen frühem Tode (1859) zog die verwitwete Mutter nach Hildesheim, und hier beſuchte der Sohn das An- dreanum, worauf er 1865–68 in Göt- tingen, Erlangen und Leipzig Theo- logie ſtudierte. Nachdem er dann zwei Jahre Hoſpes im Kloſter Loccum geweſen war und ſeit 1872 kurze Zeit als Hilfsprediger in Beedenboſtel gewirkt hatte, wurde er Paſtor in Bergen bei Celle, wo er ſeine Schrift „Aus der Geſchichte der St. Lam- berti-Gemeinde zu Bergen bei Celle“ (1876) verfaßte. Später war er Pfarrer in Hameln, Braunſchweig und Nette bei Bockenem, mußte aber im Herbſt 1899 aus Geſundheits- rückſichten in den Ruheſtand treten. Er ſiedelte nun nach Hildesheim über, wo er nach langen, ſchweren Leiden am 27. Mai 1901 ſtarb. S: Hans Sumenicht, der Schildknecht (Eine Bergmannsgeſchichte), 1891. 2. A. 1902. – Meiſter Harmen (E.), 1893. – Herzogin Mathilde. Meiſter Wolf- hards Aventiure (Ein Gedenkblatt), 1895. – Engelbert Arnoldi (Skizzen- buch zu dem Leben eines einſamen Konfeſſors), 1898. – Alltägliches u. Sonntägliches (Loſe Blätter; hrsg. v. Paſtor Ebeling), 1902. Spitta, Karl Johann Philipp, wurde am 1. Auguſt 1801 in Han- nover als der dritte Sohn des dor- tigen kaufmänniſchen Buchhalters u. franzöſiſchen Sprachlehrers Lebrecht Wilh. Gottfr. Spitta geboren, der aus einer urſprünglich den Namen de l’Hopital führenden, nach Auf- hebung des Edikts von Nantes aus Frankreich geflüchteten Hugenotten- familie ſtammte. Der Knabe verlor ihn bereits im vierten Jahre; die Mutter gewährte ihm unter großen Opfern den Beſuch des Gymnaſiums; allein im 11. Jahre wurde er gefähr- lich und lange krank, und dadurch gezwungen, das Studium zu unter- brechen. 14 Jahre alt, kam er, zwar immer noch leidend, zu einem Uhr- macher in die Lehre u. hielt dort bis zum Herbſt 1818 aus. Jnzwiſchen war aber ſeine Geſundheit wieder *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/9>, abgerufen am 28.03.2024.