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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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suchte das Gymnasium seiner Va-
[ter]stadt, machte als Primaner 1866
[den] Feldzug gegen Österreich mit u.
[stu]dierte dann in Jena und Halle
[T]heologie. Nachdem er darauf als
[Le]hrer an der Latina in Halle ge-
[w]irkt, wurde er Diakonus in Mü-
[ch]eln bei Merseburg, wo er sich im
[M]ai 1872 verheiratete. Schon am
[4.] April 1873 verlor er seine Gattin
[n]ach der Geburt eines Töchterchens
[du]rch den Tod. Bald wurde er selbst
[vo]n einem Lungenleiden befallen, dem
[er] am 26. Juli 1880 erlag.

S:

Lu-
[th]ers Traum auf der Wartburg (Ro-
[m]antisches G.), 1876. - Unter dem
[P]seudon. Carl Otto zahlreiche Ge-
[d]ichte in der "Neuen Deutschen Dich-
[te]rhalle".

*Wunderlich, Marie,

geb. Mül-
[l]er,
pseud. G. Brahmüller u. M.
[M]üller-Wunderlich,
wurde am
[9]. Dezbr. 1851 in Luschwitz (Prov.
[P]osen) als die Tochter eines Gärt-
[n]ers geboren, der, von Existenzsor-
[g]en getrieben, 1863 nach Duninow
[in] Russisch-Polen verzog. Da hier
[w]eder Schulen vorhanden waren,
[n]och irgendein Schulzwang herrschte,
[s]o genoß Marie überhaupt keinen
[r]egelmäßigen Schulunterricht, aber
[g]lühender Eifer u. ein gewisser Neid
[g]egen alle Gebildeten trieben sie dazu,
[r]astlos und ohne fremde Hilfe ihre
[g]eistige Bildung zu fördern und zu
[v]ertiefen. Jm Jahre 1871 kehrte der
Vater nach Preußen zurück und über-
[n]ahm eine Stellung in Berlin. Hier
besuchte Marie das Kindergärtne-
rinnen-Seminar des Berliner Frö-
belvereins, leitete danach verschiedene
Kindergärten und übernahm 1876 in
Leipzig ein Amt als Lehrerin am
Kindergärtnerinnen-Seminar der
Frau Dr. Goldschmidt. Dort absol-
vierte sie auch noch das Examen einer
Turn- u. Zeichenlehrerin. Seit ihrer
Verheiratung mit dem Fabrikbesitzer
Karl Wunderlich (1886) lebt sie in
Jserlohn. Außer einer Reihe von
[Spaltenumbruch]

Wun
Kinderschriften veröffentlichte sie

S:


An der Weichsel (E.), 1890. - Für die
Fest- und Gedenktage des Lebens
(Glückwunschged., Lr. und Reigen),
1903. - Zum Weihnachts- und Neu-
jahrsfeste (Wünsche, Ge. und Lr.),
1904. - Ein glückliches Jahr (E.),
1906.

*Wundtke, Max Alfred Ferdi-
nand,

pseudon. Max Alfred Ferdi-
nand,
wurde am 8. Aug. 1863 zu
Frankfurt a. O. als der Sohn eines
Handwerkers geboren, kam mit sei-
nen Eltern 1872 nach Berlin und be-
suchte hier erst eine Gemeindeschule,
dann die Privatknabenschule von Dr.
Luther. Schicksalsschläge schwerster
Art brachten seine Eltern in große
Armut, und so mußte er schon vor
seiner Konfirmation die Schule ver-
lassen und zu einem Holzdrechsler in
die Lehre gehen. Es war eine trau-
rige Zeit für den Knaben, u. er lebte
erst wieder auf, als seine Eltern ihn
diesem Leben entrissen und wieder in
die Berliner Seminarschule sandten
(1878). Aus dieser trat er 1879 in
die Präparandenanstalt zu Berlin ein
und Ostern 1882 bezog er das dortige
Seminar für Stadtschulen, aus dem
er 1885 mit dem Zeugnis zur Lehr-
amtsbefähigung entlassen wurde.
Kurze Zeit war er Lehrer in Köpenick,
dann an der Kuhnowschen höheren
(Privat-)Knabenschule in Berlin und
trat 1889 in den städtischen Gemeinde-
schuldienst ein, dem er bis 1894 an-
gehörte. Dann legte er sein Lehramt
freiwillig nieder und lebte nun seit
1895 in Dresden als unabhängiger
Schriftsteller. Dort starb er nach lan-
gem Leiden am 30. Oktober 1908.

S:

Heideblumen (Ge.), 1883. - Zur
Psychologie der Liebe, 1888. 2. Aufl.
1895. - Liebesweben (Ge. und M.),
1889. 2. A. 1897. - Wildlinge (Neue
lyrische und satir. Dn.), 1893. - Ver-
geben? (N.), 1895. - Die Rache der
Zarin (Lsp.), 1895. - Kleine Bos-
heiten (Sat.), 1895. - Ein schuldvoll

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Wun
ſuchte das Gymnaſium ſeiner Va-
[ter]ſtadt, machte als Primaner 1866
[den] Feldzug gegen Öſterreich mit u.
[ſtu]dierte dann in Jena und Halle
[T]heologie. Nachdem er darauf als
[Le]hrer an der Latina in Halle ge-
[w]irkt, wurde er Diakonus in Mü-
[ch]eln bei Merſeburg, wo er ſich im
[M]ai 1872 verheiratete. Schon am
[4.] April 1873 verlor er ſeine Gattin
[n]ach der Geburt eines Töchterchens
[du]rch den Tod. Bald wurde er ſelbſt
[vo]n einem Lungenleiden befallen, dem
[er] am 26. Juli 1880 erlag.

S:

Lu-
[th]ers Traum auf der Wartburg (Ro-
[m]antiſches G.), 1876. – Unter dem
[P]ſeudon. Carl Otto zahlreiche Ge-
[d]ichte in der „Neuen Deutſchen Dich-
[te]rhalle“.

*Wunderlich, Marie,

geb. Mül-
[l]er,
pſeud. G. Brahmüller u. M.
[M]üller-Wunderlich,
wurde am
[9]. Dezbr. 1851 in Luſchwitz (Prov.
[P]oſen) als die Tochter eines Gärt-
[n]ers geboren, der, von Exiſtenzſor-
[g]en getrieben, 1863 nach Duninow
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[w]eder Schulen vorhanden waren,
[n]och irgendein Schulzwang herrſchte,
[ſ]o genoß Marie überhaupt keinen
[r]egelmäßigen Schulunterricht, aber
[g]lühender Eifer u. ein gewiſſer Neid
[g]egen alle Gebildeten trieben ſie dazu,
[r]aſtlos und ohne fremde Hilfe ihre
[g]eiſtige Bildung zu fördern und zu
[v]ertiefen. Jm Jahre 1871 kehrte der
Vater nach Preußen zurück und über-
[n]ahm eine Stellung in Berlin. Hier
beſuchte Marie das Kindergärtne-
rinnen-Seminar des Berliner Frö-
belvereins, leitete danach verſchiedene
Kindergärten und übernahm 1876 in
Leipzig ein Amt als Lehrerin am
Kindergärtnerinnen-Seminar der
Frau Dr. Goldſchmidt. Dort abſol-
vierte ſie auch noch das Examen einer
Turn- u. Zeichenlehrerin. Seit ihrer
Verheiratung mit dem Fabrikbeſitzer
Karl Wunderlich (1886) lebt ſie in
Jſerlohn. Außer einer Reihe von
[Spaltenumbruch]

Wun
Kinderſchriften veröffentlichte ſie

S:


An der Weichſel (E.), 1890. – Für die
Feſt- und Gedenktage des Lebens
(Glückwunſchged., Lr. und Reigen),
1903. – Zum Weihnachts- und Neu-
jahrsfeſte (Wünſche, Ge. und Lr.),
1904. – Ein glückliches Jahr (E.),
1906.

*Wundtke, Max Alfred Ferdi-
nand,

pſeudon. Max Alfred Ferdi-
nand,
wurde am 8. Aug. 1863 zu
Frankfurt a. O. als der Sohn eines
Handwerkers geboren, kam mit ſei-
nen Eltern 1872 nach Berlin und be-
ſuchte hier erſt eine Gemeindeſchule,
dann die Privatknabenſchule von Dr.
Luther. Schickſalsſchläge ſchwerſter
Art brachten ſeine Eltern in große
Armut, und ſo mußte er ſchon vor
ſeiner Konfirmation die Schule ver-
laſſen und zu einem Holzdrechſler in
die Lehre gehen. Es war eine trau-
rige Zeit für den Knaben, u. er lebte
erſt wieder auf, als ſeine Eltern ihn
dieſem Leben entriſſen und wieder in
die Berliner Seminarſchule ſandten
(1878). Aus dieſer trat er 1879 in
die Präparandenanſtalt zu Berlin ein
und Oſtern 1882 bezog er das dortige
Seminar für Stadtſchulen, aus dem
er 1885 mit dem Zeugnis zur Lehr-
amtsbefähigung entlaſſen wurde.
Kurze Zeit war er Lehrer in Köpenick,
dann an der Kuhnowſchen höheren
(Privat-)Knabenſchule in Berlin und
trat 1889 in den ſtädtiſchen Gemeinde-
ſchuldienſt ein, dem er bis 1894 an-
gehörte. Dann legte er ſein Lehramt
freiwillig nieder und lebte nun ſeit
1895 in Dresden als unabhängiger
Schriftſteller. Dort ſtarb er nach lan-
gem Leiden am 30. Oktober 1908.

S:

Heideblumen (Ge.), 1883. – Zur
Pſychologie der Liebe, 1888. 2. Aufl.
1895. – Liebesweben (Ge. und M.),
1889. 2. A. 1897. – Wildlinge (Neue
lyriſche und ſatir. Dn.), 1893. – Ver-
geben? (N.), 1895. – Die Rache der
Zarin (Lſp.), 1895. – Kleine Bos-
heiten (Sat.), 1895. – Ein ſchuldvoll

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[51/0055] Wun Wun ſuchte das Gymnaſium ſeiner Va- terſtadt, machte als Primaner 1866 den Feldzug gegen Öſterreich mit u. ſtudierte dann in Jena und Halle Theologie. Nachdem er darauf als Lehrer an der Latina in Halle ge- wirkt, wurde er Diakonus in Mü- cheln bei Merſeburg, wo er ſich im Mai 1872 verheiratete. Schon am 4. April 1873 verlor er ſeine Gattin nach der Geburt eines Töchterchens durch den Tod. Bald wurde er ſelbſt von einem Lungenleiden befallen, dem er am 26. Juli 1880 erlag. S: Lu- thers Traum auf der Wartburg (Ro- mantiſches G.), 1876. – Unter dem Pſeudon. Carl Otto zahlreiche Ge- dichte in der „Neuen Deutſchen Dich- terhalle“. *Wunderlich, Marie, geb. Mül- ler, pſeud. G. Brahmüller u. M. Müller-Wunderlich, wurde am 9. Dezbr. 1851 in Luſchwitz (Prov. Poſen) als die Tochter eines Gärt- ners geboren, der, von Exiſtenzſor- gen getrieben, 1863 nach Duninow in Ruſſiſch-Polen verzog. Da hier weder Schulen vorhanden waren, noch irgendein Schulzwang herrſchte, ſo genoß Marie überhaupt keinen regelmäßigen Schulunterricht, aber glühender Eifer u. ein gewiſſer Neid gegen alle Gebildeten trieben ſie dazu, raſtlos und ohne fremde Hilfe ihre geiſtige Bildung zu fördern und zu vertiefen. Jm Jahre 1871 kehrte der Vater nach Preußen zurück und über- nahm eine Stellung in Berlin. Hier beſuchte Marie das Kindergärtne- rinnen-Seminar des Berliner Frö- belvereins, leitete danach verſchiedene Kindergärten und übernahm 1876 in Leipzig ein Amt als Lehrerin am Kindergärtnerinnen-Seminar der Frau Dr. Goldſchmidt. Dort abſol- vierte ſie auch noch das Examen einer Turn- u. Zeichenlehrerin. Seit ihrer Verheiratung mit dem Fabrikbeſitzer Karl Wunderlich (1886) lebt ſie in Jſerlohn. Außer einer Reihe von Kinderſchriften veröffentlichte ſie S: An der Weichſel (E.), 1890. – Für die Feſt- und Gedenktage des Lebens (Glückwunſchged., Lr. und Reigen), 1903. – Zum Weihnachts- und Neu- jahrsfeſte (Wünſche, Ge. und Lr.), 1904. – Ein glückliches Jahr (E.), 1906. *Wundtke, Max Alfred Ferdi- nand, pſeudon. Max Alfred Ferdi- nand, wurde am 8. Aug. 1863 zu Frankfurt a. O. als der Sohn eines Handwerkers geboren, kam mit ſei- nen Eltern 1872 nach Berlin und be- ſuchte hier erſt eine Gemeindeſchule, dann die Privatknabenſchule von Dr. Luther. Schickſalsſchläge ſchwerſter Art brachten ſeine Eltern in große Armut, und ſo mußte er ſchon vor ſeiner Konfirmation die Schule ver- laſſen und zu einem Holzdrechſler in die Lehre gehen. Es war eine trau- rige Zeit für den Knaben, u. er lebte erſt wieder auf, als ſeine Eltern ihn dieſem Leben entriſſen und wieder in die Berliner Seminarſchule ſandten (1878). Aus dieſer trat er 1879 in die Präparandenanſtalt zu Berlin ein und Oſtern 1882 bezog er das dortige Seminar für Stadtſchulen, aus dem er 1885 mit dem Zeugnis zur Lehr- amtsbefähigung entlaſſen wurde. Kurze Zeit war er Lehrer in Köpenick, dann an der Kuhnowſchen höheren (Privat-)Knabenſchule in Berlin und trat 1889 in den ſtädtiſchen Gemeinde- ſchuldienſt ein, dem er bis 1894 an- gehörte. Dann legte er ſein Lehramt freiwillig nieder und lebte nun ſeit 1895 in Dresden als unabhängiger Schriftſteller. Dort ſtarb er nach lan- gem Leiden am 30. Oktober 1908. S: Heideblumen (Ge.), 1883. – Zur Pſychologie der Liebe, 1888. 2. Aufl. 1895. – Liebesweben (Ge. und M.), 1889. 2. A. 1897. – Wildlinge (Neue lyriſche und ſatir. Dn.), 1893. – Ver- geben? (N.), 1895. – Die Rache der Zarin (Lſp.), 1895. – Kleine Bos- heiten (Sat.), 1895. – Ein ſchuldvoll * 4*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/55>, abgerufen am 19.04.2024.