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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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3. Septbr. 1843 zu Dresden geboren.
Nach beendigten theologischen Stu-
dien ward er 1868 Katechet zu St.
Petri in Leipzig, promovierte 1869
mit seiner Schrift "Die Unsterblich-
keit der Seele in Platos Phaedon"
zum Dr. phil., wurde 1870 Prediger
in Leipzig u. im Januar 1875 evang.-
luth. Pfarrer in Wien, wo er noch
jetzt als hervorragender Theolog und
Kanzelredner wirkt. Die dortige Uni-
versität verlieh ihm die Würde eines
Dr. theol. Einen Ruf als General-
superintendent nach Gotha (1885)
lehnte er ab. Jm Jahre 1888 habili-
tierte er sich auch als Dozent für Re-
ligionsphilosophie u. praktische Theo-
logie an der Wiener evang.-theol.
Fakultät und wurde hier 1908 zum
außerordl. Professor eruannt. Außer
einigen Predigtsammlungen u. histo-
rischen und philosophischen Schriften
veröffentlichte er

S:

Gottesgrüße aus
Natur u. Menschenleben (En., Bilder,
Parabeln etc.), 1872.

Zimmermann, Robert v.,

geb. am
2. Novbr. 1824 in Prag, wo sein Va-
ter damals Humanitätsprofessor am
Gymnasium war, studierte unter der
Leitung seines Vaters, Balzanos und
Exners daselbst Philosophie, Mathe-
matik und Naturwissenschaften und
setzte dann seine Studien in Wien,
besonders unter Schrötter (Chemie),
Ettingshausen (Physik) und Littrow
(Astronomie) fort. Nachdem er sich im
Mai 1846 in Wien die Würde eines
Dr. phil. erworben, nahm er im März
1847 eine Stelle als Assistent an der
Wiener Sternwarte an, beteiligte sich
in demselben Jahre an der Philo-
sophenversammlung in Gotha, die
unter dem Protektorate des Herzogs
von Sachsen-Koburg abgehalten
wurde, u. wandte sich nun fast aus-
schließlich der philosophischen Wissen-
schaft zu. Für seine "Comparatio
monadologiae Leibnizii et Herbar-
tii"
erhielt er den Preis der könig-
lich dänischen Akademie der Wissen-
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schaften in Kopenhagen, und nac[h]
Veröffentlichung der deutschen Über-
setzung dieser Schrift stand seine[r]
Habilitation als Privatdozent fü[r]
Philosophie an der Wiener Universi-
tät nichts mehr im Wege (März 1849) [.]
Noch in demselben Jahre wurde e[r]
außerordentl. Professor an der (späte[r]
aufgehobenen) Universität zu Olmütz[,]
1852 ordentl. Professor der Philo-
sophie in Prag und 1861 in Wien
wo er bis zum Schluß des Sommer-
semesters 1896 als Lehrer tätig war
An Ehrungen hat es ihm nicht gefehlt[.]
Die königlich-böhmische Gesellschaf[t]
der Wissenschaften in Prag wählt[e]
ihn 1854 und die kaiserliche Akademi[e]
der Wissenschaften in Wien 1869 z[u]
ihrem Mitgliede. 1866 erfolgte sein[e]
Berufung als Mitglied des damals
kreierten Unterrichtsrates, 1870 seine
Ernennung zum Regierungsrat und
1874 die zum k. k. Hofrat. Seit 1878
war Z. Mitglied der ständigen Kunst-
kommission des Unterrichtsministe-
riums und seit 1884 Kurator de[r]
Schwestern-Fröhlich-Stiftung und
Mitglied des Grillparzer-Preisge-
richts. Die Schöpfung der "Grill-
parzer-Gesellschaft" (1890) war sein
Werk, u. blieb er der erste Vorsitzende
derselben bis zu seinem Tode. Be[i]
seinem Übertritt in den Ruhestand
wurde er durch Erhebung in de[n]
Adelstand ausgezeichnet. Er starb i[n]
Prag am 31. August 1898. Von sei-
nen zahlreichen philosophischen Auf-
sätzen und Werken sind besonders her-
vorzuheben seine "Ästhetik" (II, 1858
bis 1865), seine "Studien u. Kritiken
zur Philosophie und Ästhetik" (1870).

S:

Guerillakrieg (Polit. Ge.), 1845.
- König Wenzel und Susanna (Ep.
G.), 1849. - Über das Tragische u. die
Tragödie, 1856. - Glaube und Ge-
schichte im Lichte des Dramas, 1877.

*Zimmermann, Wernine,

geb.
1825 zu Neustrelitz in Mecklenburg,
verwaiste frühzeitig und wurde zur
Erzieherin ausgebildet. Seit dem

*

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3. Septbr. 1843 zu Dresden geboren.
Nach beendigten theologiſchen Stu-
dien ward er 1868 Katechet zu St.
Petri in Leipzig, promovierte 1869
mit ſeiner Schrift „Die Unſterblich-
keit der Seele in Platos Phaedon“
zum Dr. phil., wurde 1870 Prediger
in Leipzig u. im Januar 1875 evang.-
luth. Pfarrer in Wien, wo er noch
jetzt als hervorragender Theolog und
Kanzelredner wirkt. Die dortige Uni-
verſität verlieh ihm die Würde eines
Dr. theol. Einen Ruf als General-
ſuperintendent nach Gotha (1885)
lehnte er ab. Jm Jahre 1888 habili-
tierte er ſich auch als Dozent für Re-
ligionsphiloſophie u. praktiſche Theo-
logie an der Wiener evang.-theol.
Fakultät und wurde hier 1908 zum
außerordl. Profeſſor eruannt. Außer
einigen Predigtſammlungen u. hiſto-
riſchen und philoſophiſchen Schriften
veröffentlichte er

S:

Gottesgrüße aus
Natur u. Menſchenleben (En., Bilder,
Parabeln ꝛc.), 1872.

Zimmermann, Robert v.,

geb. am
2. Novbr. 1824 in Prag, wo ſein Va-
ter damals Humanitätsprofeſſor am
Gymnaſium war, ſtudierte unter der
Leitung ſeines Vaters, Balzanos und
Exners daſelbſt Philoſophie, Mathe-
matik und Naturwiſſenſchaften und
ſetzte dann ſeine Studien in Wien,
beſonders unter Schrötter (Chemie),
Ettingshauſen (Phyſik) und Littrow
(Aſtronomie) fort. Nachdem er ſich im
Mai 1846 in Wien die Würde eines
Dr. phil. erworben, nahm er im März
1847 eine Stelle als Aſſiſtent an der
Wiener Sternwarte an, beteiligte ſich
in demſelben Jahre an der Philo-
ſophenverſammlung in Gotha, die
unter dem Protektorate des Herzogs
von Sachſen-Koburg abgehalten
wurde, u. wandte ſich nun faſt aus-
ſchließlich der philoſophiſchen Wiſſen-
ſchaft zu. Für ſeine „Comparatio
monadologiae Leibnizii et Herbar-
tii“
erhielt er den Preis der könig-
lich däniſchen Akademie der Wiſſen-
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ſchaften in Kopenhagen, und nac[h]
Veröffentlichung der deutſchen Über-
ſetzung dieſer Schrift ſtand ſeine[r]
Habilitation als Privatdozent fü[r]
Philoſophie an der Wiener Univerſi-
tät nichts mehr im Wege (März 1849) [.]
Noch in demſelben Jahre wurde e[r]
außerordentl. Profeſſor an der (ſpäte[r]
aufgehobenen) Univerſität zu Olmütz[,]
1852 ordentl. Profeſſor der Philo-
ſophie in Prag und 1861 in Wien
wo er bis zum Schluß des Sommer-
ſemeſters 1896 als Lehrer tätig war
An Ehrungen hat es ihm nicht gefehlt[.]
Die königlich-böhmiſche Geſellſchaf[t]
der Wiſſenſchaften in Prag wählt[e]
ihn 1854 und die kaiſerliche Akademi[e]
der Wiſſenſchaften in Wien 1869 z[u]
ihrem Mitgliede. 1866 erfolgte ſein[e]
Berufung als Mitglied des damals
kreierten Unterrichtsrates, 1870 ſeine
Ernennung zum Regierungsrat und
1874 die zum k. k. Hofrat. Seit 1878
war Z. Mitglied der ſtändigen Kunſt-
kommiſſion des Unterrichtsminiſte-
riums und ſeit 1884 Kurator de[r]
Schweſtern-Fröhlich-Stiftung und
Mitglied des Grillparzer-Preisge-
richts. Die Schöpfung der „Grill-
parzer-Geſellſchaft“ (1890) war ſein
Werk, u. blieb er der erſte Vorſitzende
derſelben bis zu ſeinem Tode. Be[i]
ſeinem Übertritt in den Ruheſtand
wurde er durch Erhebung in de[n]
Adelſtand ausgezeichnet. Er ſtarb i[n]
Prag am 31. Auguſt 1898. Von ſei-
nen zahlreichen philoſophiſchen Auf-
ſätzen und Werken ſind beſonders her-
vorzuheben ſeine „Äſthetik“ (II, 1858
bis 1865), ſeine „Studien u. Kritiken
zur Philoſophie und Äſthetik“ (1870).

S:

Guerillakrieg (Polit. Ge.), 1845.
– König Wenzel und Suſanna (Ep.
G.), 1849. – Über das Tragiſche u. die
Tragödie, 1856. – Glaube und Ge-
ſchichte im Lichte des Dramas, 1877.

*Zimmermann, Wernine,

geb.
1825 zu Neuſtrelitz in Mecklenburg,
verwaiſte frühzeitig und wurde zur
Erzieherin ausgebildet. Seit dem

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[98/0102] Zim Zim 3. Septbr. 1843 zu Dresden geboren. Nach beendigten theologiſchen Stu- dien ward er 1868 Katechet zu St. Petri in Leipzig, promovierte 1869 mit ſeiner Schrift „Die Unſterblich- keit der Seele in Platos Phaedon“ zum Dr. phil., wurde 1870 Prediger in Leipzig u. im Januar 1875 evang.- luth. Pfarrer in Wien, wo er noch jetzt als hervorragender Theolog und Kanzelredner wirkt. Die dortige Uni- verſität verlieh ihm die Würde eines Dr. theol. Einen Ruf als General- ſuperintendent nach Gotha (1885) lehnte er ab. Jm Jahre 1888 habili- tierte er ſich auch als Dozent für Re- ligionsphiloſophie u. praktiſche Theo- logie an der Wiener evang.-theol. Fakultät und wurde hier 1908 zum außerordl. Profeſſor eruannt. Außer einigen Predigtſammlungen u. hiſto- riſchen und philoſophiſchen Schriften veröffentlichte er S: Gottesgrüße aus Natur u. Menſchenleben (En., Bilder, Parabeln ꝛc.), 1872. Zimmermann, Robert v., geb. am 2. Novbr. 1824 in Prag, wo ſein Va- ter damals Humanitätsprofeſſor am Gymnaſium war, ſtudierte unter der Leitung ſeines Vaters, Balzanos und Exners daſelbſt Philoſophie, Mathe- matik und Naturwiſſenſchaften und ſetzte dann ſeine Studien in Wien, beſonders unter Schrötter (Chemie), Ettingshauſen (Phyſik) und Littrow (Aſtronomie) fort. Nachdem er ſich im Mai 1846 in Wien die Würde eines Dr. phil. erworben, nahm er im März 1847 eine Stelle als Aſſiſtent an der Wiener Sternwarte an, beteiligte ſich in demſelben Jahre an der Philo- ſophenverſammlung in Gotha, die unter dem Protektorate des Herzogs von Sachſen-Koburg abgehalten wurde, u. wandte ſich nun faſt aus- ſchließlich der philoſophiſchen Wiſſen- ſchaft zu. Für ſeine „Comparatio monadologiae Leibnizii et Herbar- tii“ erhielt er den Preis der könig- lich däniſchen Akademie der Wiſſen- ſchaften in Kopenhagen, und nach Veröffentlichung der deutſchen Über- ſetzung dieſer Schrift ſtand ſeiner Habilitation als Privatdozent für Philoſophie an der Wiener Univerſi- tät nichts mehr im Wege (März 1849) . Noch in demſelben Jahre wurde er außerordentl. Profeſſor an der (ſpäter aufgehobenen) Univerſität zu Olmütz, 1852 ordentl. Profeſſor der Philo- ſophie in Prag und 1861 in Wien wo er bis zum Schluß des Sommer- ſemeſters 1896 als Lehrer tätig war An Ehrungen hat es ihm nicht gefehlt. Die königlich-böhmiſche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften in Prag wählte ihn 1854 und die kaiſerliche Akademie der Wiſſenſchaften in Wien 1869 zu ihrem Mitgliede. 1866 erfolgte ſeine Berufung als Mitglied des damals kreierten Unterrichtsrates, 1870 ſeine Ernennung zum Regierungsrat und 1874 die zum k. k. Hofrat. Seit 1878 war Z. Mitglied der ſtändigen Kunſt- kommiſſion des Unterrichtsminiſte- riums und ſeit 1884 Kurator der Schweſtern-Fröhlich-Stiftung und Mitglied des Grillparzer-Preisge- richts. Die Schöpfung der „Grill- parzer-Geſellſchaft“ (1890) war ſein Werk, u. blieb er der erſte Vorſitzende derſelben bis zu ſeinem Tode. Bei ſeinem Übertritt in den Ruheſtand wurde er durch Erhebung in den Adelſtand ausgezeichnet. Er ſtarb in Prag am 31. Auguſt 1898. Von ſei- nen zahlreichen philoſophiſchen Auf- ſätzen und Werken ſind beſonders her- vorzuheben ſeine „Äſthetik“ (II, 1858 bis 1865), ſeine „Studien u. Kritiken zur Philoſophie und Äſthetik“ (1870). S: Guerillakrieg (Polit. Ge.), 1845. – König Wenzel und Suſanna (Ep. G.), 1849. – Über das Tragiſche u. die Tragödie, 1856. – Glaube und Ge- ſchichte im Lichte des Dramas, 1877. *Zimmermann, Wernine, geb. 1825 zu Neuſtrelitz in Mecklenburg, verwaiſte frühzeitig und wurde zur Erzieherin ausgebildet. Seit dem *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/102>, abgerufen am 29.03.2024.