Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Zaes
ber später als Superintendent nach
Gramzow in der Ukermark kam. Jn
Potsdam legte sie ihr Lehrerinnen-
examen ab und ging dann nach Pase-
walk, wo sie in Gemeinschaft mit
einer Schwester mehr als 25 Jahre
als Lehrerin an einer höheren Töch-
terschule wirkte. Nach Aufgabe dieses
Berufs zog sie erst nach Berlin, spä-
ter nach Potsdam, wo sie in der Nähe
ihrer Schwester Luise Thiele (s. d.!)
lebte und gemeinschaftlich mit der-
selben auf dem Gebiet der Volkslite-
ratur tätig war. Sie starb daselbst
am 12. April 1906.

S:

Aus Wasser-
fluten (E.), 1892. - Das Erbe (Preis-
gekr. E.), 2. Aufl. 1893. - Bilderbuch
zu den heiligen 10 Geboten (10 En.,
mit Luise Thiele, teilweis auch sep.,
1895), 1894. - Jns Waisenhaus (E.),
2. A. 1896. - Verpflanzt (E.), 1895.
- Der Weidenhof (Eine Dorfgesch.),
1897. - Aus Wasserfluten. Die Berg-
kapelle (2 Dorfgeschn.), 2. A. 1900. -
Das Licht aus Bethlehem (E.), 1900.
- Jm Wandel der Zeiten (Hist. E.),
1901. - Nimmermehr. Die Fischer-
grotte (2 En.), 1907.

*Zaeslin, Emanuel,

geb. am 15.
Juli 1862 in Basel, wurde nach voll-
endeter Schulzeit Kaufmann u. unter-
nahm als solcher ausgedehnte Reisen.
Jndessen fand er in diesem Berufe
keine Befriedigung; er gab sich daher
schon damals schönwissenschaftlichen
Studien und Arbeiten hin u. brachte
sein Trauerspiel "Henzi" mit Erfolg
auf die Bühne. Später betrieb er in
Zürich, Basel u. Wien Universitäts-
studien und ging darauf nach Jtalien
und hier auch unter die italienischen
Dichter. Eine große Zahl von Dra-
men entstand, die er gesammelt als
"Teatro Zaeslinus" in Salerno
(1904) herausgab, und von denen die
bedeutendsten in Tarento, Catania,
Neapel mit starkem Erfolge aufge-
führt wurden. Ein vorläufiger Ab-
schluß seiner schriftstellerischen Tätig-
keit wurde durch seine pekuniäre Lage
[Spaltenumbruch]

Zast
herbeigeführt, da er sein Vermögen
an falsche Freunde verlor und ge-
nötigt wurde, wieder als Kaufmann
für seinen Unterhalt sorgen zu müssen.
Als solcher lebt er seit Jahren in
Rom.

S:

Jndien und Jndien (Reise-
blätter), 1889. - Samuel Henzi (Tr.),
1892. - Die Juvalta (Trag.); II,
1894-97. - Elsi (Tr. nach Jeremias
Gotthelf), 1895. - So seid ihr: 1, 2,
3, 4 ... 13 usw. (Eine Lustspieltrilo-
gie), 1896. - Eine Tragödie (Tr.),
1896. - Heiliges (Ge.), 1898.

Zastra, Julius,

wurde am 15.
Dezember 1808 zu Breslau geboren,
wo sein Vater Ober-Steuerkontrol-
leur war. Er besuchte das katholische
Gymnasium zu Breslau, mußte aber,
da seine Eltern frühe starben und es
ihm gänzlich an Mitteln fehlte, seine
Studien fortzusetzen, 1827 eine Haus-
lehrerstelle annehmen. Erst 1831 be-
zog er die Universität Breslau, wo
er vorzugsweise Philologie studierte,
wurde 1838 ordentlicher Lehrer am
katholischen Gymnasium daselbst und
1848 Direktor des katholischen Gym-
nasiums zu Neiße. Am 1. Oktober
1885 trat er unter Verleihung des
Titels eines Geh. Regierungsrats in
den Ruhestand und starb in Neiße am
17. Januar 1890.

S:

Der rasende
Herakles (Tr. des Euripides, im Vers-
maß der Urschrift übersetzt), 1847. -
Bilder a. d. Heilands letzten Stunden
(Son.), 1857. - Des Sophokles Ajax,
metrisch übers., 1860. - Andenken an
Landeck (Ge.), 1875. - Aus Neißes
Vorzeit (Humor. Dn.), 1881.

*Zastrow, Karl

(eigentlich Her-
mann), psd. Karl von Prenzlau,
wurde am 11. April 1836 zu Prenz-
lau geboren. Sein Vater, damals in
militärischen Verhältnissen lebend,
bekleidete später ein kleines Amt bei
der Post. Der talentvolle Knabe er-
hielt den ersten Unterricht in der
Garnisonschule zu Prenzlau, trat nach
seiner Konfirmation eine Beschäfti-
gung in der dortigen Magistrats-

*

[Spaltenumbruch]

Zaes
ber ſpäter als Superintendent nach
Gramzow in der Ukermark kam. Jn
Potsdam legte ſie ihr Lehrerinnen-
examen ab und ging dann nach Paſe-
walk, wo ſie in Gemeinſchaft mit
einer Schweſter mehr als 25 Jahre
als Lehrerin an einer höheren Töch-
terſchule wirkte. Nach Aufgabe dieſes
Berufs zog ſie erſt nach Berlin, ſpä-
ter nach Potsdam, wo ſie in der Nähe
ihrer Schweſter Luiſe Thiele (ſ. d.!)
lebte und gemeinſchaftlich mit der-
ſelben auf dem Gebiet der Volkslite-
ratur tätig war. Sie ſtarb daſelbſt
am 12. April 1906.

S:

Aus Waſſer-
fluten (E.), 1892. – Das Erbe (Preis-
gekr. E.), 2. Aufl. 1893. – Bilderbuch
zu den heiligen 10 Geboten (10 En.,
mit Luiſe Thiele, teilweis auch ſep.,
1895), 1894. – Jns Waiſenhaus (E.),
2. A. 1896. – Verpflanzt (E.), 1895.
– Der Weidenhof (Eine Dorfgeſch.),
1897. – Aus Waſſerfluten. Die Berg-
kapelle (2 Dorfgeſchn.), 2. A. 1900. –
Das Licht aus Bethlehem (E.), 1900.
– Jm Wandel der Zeiten (Hiſt. E.),
1901. – Nimmermehr. Die Fiſcher-
grotte (2 En.), 1907.

*Zaeslin, Emanuel,

geb. am 15.
Juli 1862 in Baſel, wurde nach voll-
endeter Schulzeit Kaufmann u. unter-
nahm als ſolcher ausgedehnte Reiſen.
Jndeſſen fand er in dieſem Berufe
keine Befriedigung; er gab ſich daher
ſchon damals ſchönwiſſenſchaftlichen
Studien und Arbeiten hin u. brachte
ſein Trauerſpiel „Henzi“ mit Erfolg
auf die Bühne. Später betrieb er in
Zürich, Baſel u. Wien Univerſitäts-
ſtudien und ging darauf nach Jtalien
und hier auch unter die italieniſchen
Dichter. Eine große Zahl von Dra-
men entſtand, die er geſammelt als
„Teatro Zaeslinus“ in Salerno
(1904) herausgab, und von denen die
bedeutendſten in Tarento, Catania,
Neapel mit ſtarkem Erfolge aufge-
führt wurden. Ein vorläufiger Ab-
ſchluß ſeiner ſchriftſtelleriſchen Tätig-
keit wurde durch ſeine pekuniäre Lage
[Spaltenumbruch]

Zaſt
herbeigeführt, da er ſein Vermögen
an falſche Freunde verlor und ge-
nötigt wurde, wieder als Kaufmann
für ſeinen Unterhalt ſorgen zu müſſen.
Als ſolcher lebt er ſeit Jahren in
Rom.

S:

Jndien und Jndien (Reiſe-
blätter), 1889. – Samuel Henzi (Tr.),
1892. – Die Juvalta (Trag.); II,
1894–97. – Elſi (Tr. nach Jeremias
Gotthelf), 1895. – So ſeid ihr: 1, 2,
3, 4 ... 13 uſw. (Eine Luſtſpieltrilo-
gie), 1896. – Eine Tragödie (Tr.),
1896. – Heiliges (Ge.), 1898.

Zaſtra, Julius,

wurde am 15.
Dezember 1808 zu Breslau geboren,
wo ſein Vater Ober-Steuerkontrol-
leur war. Er beſuchte das katholiſche
Gymnaſium zu Breslau, mußte aber,
da ſeine Eltern frühe ſtarben und es
ihm gänzlich an Mitteln fehlte, ſeine
Studien fortzuſetzen, 1827 eine Haus-
lehrerſtelle annehmen. Erſt 1831 be-
zog er die Univerſität Breslau, wo
er vorzugsweiſe Philologie ſtudierte,
wurde 1838 ordentlicher Lehrer am
katholiſchen Gymnaſium daſelbſt und
1848 Direktor des katholiſchen Gym-
naſiums zu Neiße. Am 1. Oktober
1885 trat er unter Verleihung des
Titels eines Geh. Regierungsrats in
den Ruheſtand und ſtarb in Neiße am
17. Januar 1890.

S:

Der raſende
Herakles (Tr. des Euripides, im Vers-
maß der Urſchrift überſetzt), 1847. –
Bilder a. d. Heilands letzten Stunden
(Son.), 1857. – Des Sophokles Ajax,
metriſch überſ., 1860. – Andenken an
Landeck (Ge.), 1875. – Aus Neißes
Vorzeit (Humor. Dn.), 1881.

*Zaſtrow, Karl

(eigentlich Her-
mann), pſd. Karl von Prenzlau,
wurde am 11. April 1836 zu Prenz-
lau geboren. Sein Vater, damals in
militäriſchen Verhältniſſen lebend,
bekleidete ſpäter ein kleines Amt bei
der Poſt. Der talentvolle Knabe er-
hielt den erſten Unterricht in der
Garniſonſchule zu Prenzlau, trat nach
ſeiner Konfirmation eine Beſchäfti-
gung in der dortigen Magiſtrats-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0073" n="69"/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Zaes</hi></fw><lb/>
ber &#x017F;päter als Superintendent nach<lb/>
Gramzow in der Ukermark kam. Jn<lb/>
Potsdam legte &#x017F;ie ihr Lehrerinnen-<lb/>
examen ab und ging dann nach Pa&#x017F;e-<lb/>
walk, wo &#x017F;ie in Gemein&#x017F;chaft mit<lb/>
einer Schwe&#x017F;ter mehr als 25 Jahre<lb/>
als Lehrerin an einer höheren Töch-<lb/>
ter&#x017F;chule wirkte. Nach Aufgabe die&#x017F;es<lb/>
Berufs zog &#x017F;ie er&#x017F;t nach Berlin, &#x017F;pä-<lb/>
ter nach Potsdam, wo &#x017F;ie in der Nähe<lb/>
ihrer Schwe&#x017F;ter Lui&#x017F;e Thiele (&#x017F;. d.!)<lb/>
lebte und gemein&#x017F;chaftlich mit der-<lb/>
&#x017F;elben auf dem Gebiet der Volkslite-<lb/>
ratur tätig war. Sie &#x017F;tarb da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
am 12. April 1906. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Aus Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
fluten (E.), 1892. &#x2013; Das Erbe (Preis-<lb/>
gekr. E.), 2. Aufl. 1893. &#x2013; Bilderbuch<lb/>
zu den heiligen 10 Geboten (10 En.,<lb/>
mit Lui&#x017F;e Thiele, teilweis auch &#x017F;ep.,<lb/>
1895), 1894. &#x2013; Jns Wai&#x017F;enhaus (E.),<lb/>
2. A. 1896. &#x2013; Verpflanzt (E.), 1895.<lb/>
&#x2013; Der Weidenhof (Eine Dorfge&#x017F;ch.),<lb/>
1897. &#x2013; Aus Wa&#x017F;&#x017F;erfluten. Die Berg-<lb/>
kapelle (2 Dorfge&#x017F;chn.), 2. A. 1900. &#x2013;<lb/>
Das Licht aus Bethlehem (E.), 1900.<lb/>
&#x2013; Jm Wandel der Zeiten (Hi&#x017F;t. E.),<lb/>
1901. &#x2013; Nimmermehr. Die Fi&#x017F;cher-<lb/>
grotte (2 En.), 1907.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Zaeslin,</hi> Emanuel,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 15.<lb/>
Juli 1862 in Ba&#x017F;el, wurde nach voll-<lb/>
endeter Schulzeit Kaufmann u. unter-<lb/>
nahm als &#x017F;olcher ausgedehnte Rei&#x017F;en.<lb/>
Jnde&#x017F;&#x017F;en fand er in die&#x017F;em Berufe<lb/>
keine Befriedigung; er gab &#x017F;ich daher<lb/>
&#x017F;chon damals &#x017F;chönwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen<lb/>
Studien und Arbeiten hin u. brachte<lb/>
&#x017F;ein Trauer&#x017F;piel &#x201E;Henzi&#x201C; mit Erfolg<lb/>
auf die Bühne. Später betrieb er in<lb/>
Zürich, Ba&#x017F;el u. Wien Univer&#x017F;itäts-<lb/>
&#x017F;tudien und ging darauf nach Jtalien<lb/>
und hier auch unter die italieni&#x017F;chen<lb/>
Dichter. Eine große Zahl von Dra-<lb/>
men ent&#x017F;tand, die er ge&#x017F;ammelt als<lb/><hi rendition="#aq">&#x201E;Teatro Zaeslinus&#x201C;</hi> in Salerno<lb/>
(1904) herausgab, und von denen die<lb/>
bedeutend&#x017F;ten in Tarento, Catania,<lb/>
Neapel mit &#x017F;tarkem Erfolge aufge-<lb/>
führt wurden. Ein vorläufiger Ab-<lb/>
&#x017F;chluß &#x017F;einer &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;chen Tätig-<lb/>
keit wurde durch &#x017F;eine pekuniäre Lage<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Za&#x017F;t</hi></fw><lb/>
herbeigeführt, da er &#x017F;ein Vermögen<lb/>
an fal&#x017F;che Freunde verlor und ge-<lb/>
nötigt wurde, wieder als Kaufmann<lb/>
für &#x017F;einen Unterhalt &#x017F;orgen zu mü&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Als &#x017F;olcher lebt er &#x017F;eit Jahren in<lb/>
Rom. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Jndien und Jndien (Rei&#x017F;e-<lb/>
blätter), 1889. &#x2013; Samuel Henzi (Tr.),<lb/>
1892. &#x2013; Die Juvalta (Trag.); <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/>
1894&#x2013;97. &#x2013; El&#x017F;i (Tr. nach Jeremias<lb/>
Gotthelf), 1895. &#x2013; So &#x017F;eid ihr: 1, 2,<lb/>
3, 4 ... 13 u&#x017F;w. (Eine Lu&#x017F;t&#x017F;pieltrilo-<lb/>
gie), 1896. &#x2013; Eine Tragödie (Tr.),<lb/>
1896. &#x2013; Heiliges (Ge.), 1898.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Za&#x017F;tra,</hi> Julius,</persName>
        </head>
        <p> wurde am 15.<lb/>
Dezember 1808 zu Breslau geboren,<lb/>
wo &#x017F;ein Vater Ober-Steuerkontrol-<lb/>
leur war. Er be&#x017F;uchte das katholi&#x017F;che<lb/>
Gymna&#x017F;ium zu Breslau, mußte aber,<lb/>
da &#x017F;eine Eltern frühe &#x017F;tarben und es<lb/>
ihm gänzlich an Mitteln fehlte, &#x017F;eine<lb/>
Studien fortzu&#x017F;etzen, 1827 eine Haus-<lb/>
lehrer&#x017F;telle annehmen. Er&#x017F;t 1831 be-<lb/>
zog er die Univer&#x017F;ität Breslau, wo<lb/>
er vorzugswei&#x017F;e Philologie &#x017F;tudierte,<lb/>
wurde 1838 ordentlicher Lehrer am<lb/>
katholi&#x017F;chen Gymna&#x017F;ium da&#x017F;elb&#x017F;t und<lb/>
1848 Direktor des katholi&#x017F;chen Gym-<lb/>
na&#x017F;iums zu Neiße. Am 1. Oktober<lb/>
1885 trat er unter Verleihung des<lb/>
Titels eines Geh. Regierungsrats in<lb/>
den Ruhe&#x017F;tand und &#x017F;tarb in Neiße am<lb/>
17. Januar 1890. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Der ra&#x017F;ende<lb/>
Herakles (Tr. des Euripides, im Vers-<lb/>
maß der Ur&#x017F;chrift über&#x017F;etzt), 1847. &#x2013;<lb/>
Bilder a. d. Heilands letzten Stunden<lb/>
(Son.), 1857. &#x2013; Des Sophokles Ajax,<lb/>
metri&#x017F;ch über&#x017F;., 1860. &#x2013; Andenken an<lb/>
Landeck (Ge.), 1875. &#x2013; Aus Neißes<lb/>
Vorzeit (Humor. Dn.), 1881.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Za&#x017F;trow,</hi> <hi rendition="#g">Karl</hi></persName>
        </head>
        <p> (eigentlich Her-<lb/>
mann), p&#x017F;d. <hi rendition="#g">Karl von Prenzlau,</hi><lb/>
wurde am 11. April 1836 zu Prenz-<lb/>
lau geboren. Sein Vater, damals in<lb/>
militäri&#x017F;chen Verhältni&#x017F;&#x017F;en lebend,<lb/>
bekleidete &#x017F;päter ein kleines Amt bei<lb/>
der Po&#x017F;t. Der talentvolle Knabe er-<lb/>
hielt den er&#x017F;ten Unterricht in der<lb/>
Garni&#x017F;on&#x017F;chule zu Prenzlau, trat nach<lb/>
&#x017F;einer Konfirmation eine Be&#x017F;chäfti-<lb/>
gung in der dortigen Magi&#x017F;trats-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0073] Zaes Zaſt ber ſpäter als Superintendent nach Gramzow in der Ukermark kam. Jn Potsdam legte ſie ihr Lehrerinnen- examen ab und ging dann nach Paſe- walk, wo ſie in Gemeinſchaft mit einer Schweſter mehr als 25 Jahre als Lehrerin an einer höheren Töch- terſchule wirkte. Nach Aufgabe dieſes Berufs zog ſie erſt nach Berlin, ſpä- ter nach Potsdam, wo ſie in der Nähe ihrer Schweſter Luiſe Thiele (ſ. d.!) lebte und gemeinſchaftlich mit der- ſelben auf dem Gebiet der Volkslite- ratur tätig war. Sie ſtarb daſelbſt am 12. April 1906. S: Aus Waſſer- fluten (E.), 1892. – Das Erbe (Preis- gekr. E.), 2. Aufl. 1893. – Bilderbuch zu den heiligen 10 Geboten (10 En., mit Luiſe Thiele, teilweis auch ſep., 1895), 1894. – Jns Waiſenhaus (E.), 2. A. 1896. – Verpflanzt (E.), 1895. – Der Weidenhof (Eine Dorfgeſch.), 1897. – Aus Waſſerfluten. Die Berg- kapelle (2 Dorfgeſchn.), 2. A. 1900. – Das Licht aus Bethlehem (E.), 1900. – Jm Wandel der Zeiten (Hiſt. E.), 1901. – Nimmermehr. Die Fiſcher- grotte (2 En.), 1907. *Zaeslin, Emanuel, geb. am 15. Juli 1862 in Baſel, wurde nach voll- endeter Schulzeit Kaufmann u. unter- nahm als ſolcher ausgedehnte Reiſen. Jndeſſen fand er in dieſem Berufe keine Befriedigung; er gab ſich daher ſchon damals ſchönwiſſenſchaftlichen Studien und Arbeiten hin u. brachte ſein Trauerſpiel „Henzi“ mit Erfolg auf die Bühne. Später betrieb er in Zürich, Baſel u. Wien Univerſitäts- ſtudien und ging darauf nach Jtalien und hier auch unter die italieniſchen Dichter. Eine große Zahl von Dra- men entſtand, die er geſammelt als „Teatro Zaeslinus“ in Salerno (1904) herausgab, und von denen die bedeutendſten in Tarento, Catania, Neapel mit ſtarkem Erfolge aufge- führt wurden. Ein vorläufiger Ab- ſchluß ſeiner ſchriftſtelleriſchen Tätig- keit wurde durch ſeine pekuniäre Lage herbeigeführt, da er ſein Vermögen an falſche Freunde verlor und ge- nötigt wurde, wieder als Kaufmann für ſeinen Unterhalt ſorgen zu müſſen. Als ſolcher lebt er ſeit Jahren in Rom. S: Jndien und Jndien (Reiſe- blätter), 1889. – Samuel Henzi (Tr.), 1892. – Die Juvalta (Trag.); II, 1894–97. – Elſi (Tr. nach Jeremias Gotthelf), 1895. – So ſeid ihr: 1, 2, 3, 4 ... 13 uſw. (Eine Luſtſpieltrilo- gie), 1896. – Eine Tragödie (Tr.), 1896. – Heiliges (Ge.), 1898. Zaſtra, Julius, wurde am 15. Dezember 1808 zu Breslau geboren, wo ſein Vater Ober-Steuerkontrol- leur war. Er beſuchte das katholiſche Gymnaſium zu Breslau, mußte aber, da ſeine Eltern frühe ſtarben und es ihm gänzlich an Mitteln fehlte, ſeine Studien fortzuſetzen, 1827 eine Haus- lehrerſtelle annehmen. Erſt 1831 be- zog er die Univerſität Breslau, wo er vorzugsweiſe Philologie ſtudierte, wurde 1838 ordentlicher Lehrer am katholiſchen Gymnaſium daſelbſt und 1848 Direktor des katholiſchen Gym- naſiums zu Neiße. Am 1. Oktober 1885 trat er unter Verleihung des Titels eines Geh. Regierungsrats in den Ruheſtand und ſtarb in Neiße am 17. Januar 1890. S: Der raſende Herakles (Tr. des Euripides, im Vers- maß der Urſchrift überſetzt), 1847. – Bilder a. d. Heilands letzten Stunden (Son.), 1857. – Des Sophokles Ajax, metriſch überſ., 1860. – Andenken an Landeck (Ge.), 1875. – Aus Neißes Vorzeit (Humor. Dn.), 1881. *Zaſtrow, Karl (eigentlich Her- mann), pſd. Karl von Prenzlau, wurde am 11. April 1836 zu Prenz- lau geboren. Sein Vater, damals in militäriſchen Verhältniſſen lebend, bekleidete ſpäter ein kleines Amt bei der Poſt. Der talentvolle Knabe er- hielt den erſten Unterricht in der Garniſonſchule zu Prenzlau, trat nach ſeiner Konfirmation eine Beſchäfti- gung in der dortigen Magiſtrats- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/73
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/73>, abgerufen am 25.04.2024.