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Brunfels, Otto: Novi Herbarii. Tomus II. s. l., 1531.

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¶ Erenbreiß. Veronica.

Erenbreiß/ in latin Vetonica genant. den nammen jm ein künig von Frankreich geben hat/ der
[unleserliches Material - 4 Zeichen fehlen]vffetzig vnd gar übel schmacken was. Ein hyrt sein jäger ward/ der uff ein zeit gesehen hat
ein lang zeit geschädigten hirtzen/ gebisszen von eim wolff/ daruon er auch vast an eim hindern lauff
verwundt was. Der hirtz sich näheret zuo einem eychbaum/ da die wurtzel mit den kraut Erenbreiß
wuochß/ offt vnd dick der hirtz dauon essen ward/ vnd sich daran reiben/ also/ das er daruon bluoten
ward/ vnd legt sich daruff nider. Darnach über acht tag sah er aber den genanten hirtzen sich jucken
an eim andern end/ vnd sah das er gantz heyl was am bissz/ aber doch kein har. Darumb so ist es von
etlichen Teütschen über all gründ heyl genant/ darumb das es heylen ist die frischen wunden. Jst ein
kraut wächßet vff der erden hynflechtend/ in leng anderhalb spannen/ in vngebawen enden. Vnd also
macht der jäger ein kübel/ oder gölten vol saffts/ vnd was den künig betten/ ein lein kunst an ym
zuo versuchen zuo vergünnen. durch vergunst des künigs ein beyn darinn genetzt/ vnd damit geweschen/
da von dem künig das beyn wee thuon ward/ deshalb in der nacht ein lyecht gebracht ward/
das beyn zu besehen. was das bett vol ruffen. Der künig erfröwet ward/ fürbaß mit dem safft das
beyn vnd den gantzen leib reiben liessz/ bitz er heyl ward vnd zart/ als ein jung kind. Darumb der
künig jm den nammen Erenbreiß gab/ das es wol der eeren würdig was.

¶ Eniß. Anifus.

Eniß von den Kriechen/ Arabischen/ vnd in latin Anisum genant/ vnd in teütschem Eniß. Das
kraut in gestalt gar nahe gleich dem Fenchel/ sein somen gemeyngklich bekant.

¶ Epff. Apium.

Epff von den Kriechen Selinon/ vnd in latin Apium/ vnd von den Teütschen Epff/ oder Winter
epff. Des Apium geschlechts ist vil/ wild/ vnd zamm. Von den Latinischen Apium domesticum/ od
Apium hortulanum genant/ darumb das es in den gärten/ vnd an geplantzten enden wachßen ist.
Vnd sein gestalt gleicht sich dem Petterlin/ nuor allein das sein kraut höher ist.

¶ Epphew. Hedera.

Epphew das ist ein stud wachßend an eim baum/ an der muren/ oder erden. Von den Kriechen
Cissos/ vnd in latin Hedera aborea genant/ all zeit mit grünen blettern. Es ist auch ein ander geschlecht
Hedere/ wachßend allein vff der erden/ von den Latinischen Hedera terrestris/ vnd in teütscher
sprach Grund reb/ ist gemeyngklich wol bekannt.

¶ Egelkraut. Centummorbia.

Egelkraraut in latin Centummorbia genant/ wächßet vnd flychtet sich vff der erden in den flüsszen/
oder feüchten matten.

¶ Entzian. Genciana.

Entzian/ in latin Genciana/ vnd ist ein kraut mit einer breyten wurtzel/ guot im geschmeck.

¶ Eschbaum. Fraxinus.

Eschbaum/ dd baum in latin Frarinus wol bekant/ doch zweyerley eschin seind/ als Buoch Eschin/
dauon ich hye schreibe/ vnd steyn Esche/ der tragen ist ein angehangends gewechß/ wie eins vogels
zung/ von den Latinischen Lingua auis genant/ ist gleich dem baum dirdar/ das ein Esch ist/ darumb
der baum der genant ist Lingua anis/ ist der baum steyn Esch/ dd da gleich ist den baum Eschin/
allein das sein bletter lenger seind dann der Buoch Eschin.

¶ Fenchel. Feniculus.

FEnchelkraut in latin feniculus/ der geschlecht manigfaltig ist/ als wild/ vnd zamm. Der zamm gemeyngklich
bekannt ist. Aber feniculus romanus/ von den Teütschen Eniß genant/ vnd feniculus
agul/ oder feniculus porcinus/ von den Teütschen Berwurtz genant/ vnnd in latin Peucedanum.
Aber feniculus marinus/ oder feniculus montanus/ oder feniculus erraticus/ oder feniculus caballinus/
oder equinus/ von den Teütschen wilder Rossz fenchel genant.

¶ Fehdystel. Labrum Veneris.

Fehdystelkraut von den Latinischen Labrum veneris/ oder Cardo Marie genant/ von Teütschen
Fehdystel/ oder Vnser frawen dystel/ ein stechens kraut/ mit eim hohen stengel/ vnd breyt bletter/ besprengt
mit grosszen weisszen flecken.

¶ Filipendel. Filipendula.

Filipendula in latin. Dioscorides spricht/ das es hab bletter gar nah gleich dem Peterlin/ doch
mit einer kronen als der Fenchel/ von vilen/ wilde Garb in teütscher zungen genant/ darumb das
sein bletter ein wenig kleiner seind dann Peterlin. Etlich haben ein stengel daruff die kron wachßet/
als der Garben/ vnd die wurtzel knodecht/ oder druoßecht/ darumb sye offt von etlichen Teütschen
Scrofularia minor genant würt.

¶ Dreyfaltigkeit bluomen. Iacea.

Freisam kraut/ in latin Jacea/ oder herba Clauellara genat/ von etlichen Dreyfaltigkeit bluomen
genat/ vmd dreyerley farb/ gel/ blaw/ weyssz/ vnd ist wild/ vnd zamm. Die wild wachßet vff den
gebawen äckern/ die zamm geplantzet würt in gärten.

¶ Erenbreiß. Veronica.

Erenbreiß/ in latin Vetonica genant. den nammen jm ein künig von Frankreich geben hat/ der
[unleserliches Material – 4 Zeichen fehlen]vffetzig vnd gar übel schmacken was. Ein hyrt sein jaͤger ward/ der uff ein zeit gesehen hat
ein lang zeit geschaͤdigten hirtzen/ gebisszen võ eim wolff/ daruon er auch vast an eim hindern lauff
verwundt was. Der hirtz sich naͤheret zuͦ einem eychbaum/ da die wurtzel mit dẽ kraut Erenbreiß
wuͦchß/ offt vnd dick der hirtz dauon essen ward/ vnd sich daran reiben/ also/ das er daruon bluͦten
ward/ vnd legt sich daruff nider. Darnach über acht tag sah er aber den genanten hirtzen sich juckẽ
an eim andern end/ vnd sah das er gantz heyl was am bissz/ aber doch kein har. Darumb so ist es võ
etlichen Teütschen über all gründ heyl genãt/ darumb das es heylen ist die frischen wundẽ. Jst ein
kraut waͤchßet vff der erden hynflechtẽd/ in leng anderhalb spannen/ in vngebawẽ enden. Vnd also
macht der jaͤger ein kübel/ oder goͤlten vol saffts/ vnd was den künig betten/ ein lein kunst an ym
zuͦ versuchen zuͦ vergünnen. durch vergunst des künigs ein beyn dariñ genetzt/ vnd damit geweschen/
da von dem künig das beyn wee thuͦn ward/ deshalb in der nacht ein lyecht gebracht ward/
das beyn zu besehen. was das bett vol ruffen. Der künig erfroͤwet ward/ fürbaß mit dem safft das
beyn vnd den gantzen leib reiben liessz/ bitz er heyl ward vnd zart/ als ein jung kind. Darumb der
künig jm den nammen Erenbreiß gab/ das es wol der eeren würdig was.

¶ Eniß. Anifus.

Eniß von den Kriechen/ Arabischen/ vnd in latin Anisum genant/ vnd in teütschem Eniß. Das
kraut in gestalt gar nahe gleich dem Fenchel/ sein somen gemeyngklich bekant.

¶ Epff. Apium.

Epff von den Kriechen Selinon/ vnd in latin Apium/ vñ von den Teütschen Epff/ oder Winter
epff. Des Apium geschlechts ist vil/ wild/ vnd zam̃. Von den Latinischen Apium domesticum/ ođ
Apium hortulanum genant/ darumb das es in den gaͤrten/ vnd an geplantzten enden wachßen ist.
Vnd sein gestalt gleicht sich dem Petterlin/ nuͦr allein das sein kraut hoͤher ist.

¶ Epphew. Hedera.

Epphew das ist ein stud wachßend an eim baum/ an der muren/ oder erden. Von den Kriechen
Cissos/ vnd in latin Hedera aborea genant/ all zeit mit gruͤnen blettern. Es ist auch ein ander geschlecht
Hedere/ wachßend allein vff der erden/ von den Latinischen Hedera terrestris/ vñ in teütscher
sprach Grund reb/ ist gemeyngklich wol bekannt.

¶ Egelkraut. Centummorbia.

Egelkraraut in latin Centummorbia genant/ waͤchßet vñ flychtet sich vff der erdẽ in den flüsszen/
oder feüchten matten.

¶ Entzian. Genciana.

Entzian/ in latin Genciana/ vnd ist ein kraut mit einer breyten wurtzel/ guͦt im geschmeck.

¶ Eschbaum. Fraxinus.

Eschbaum/ dď baum in latin Frarinus wol bekant/ doch zweyerley eschin seind/ als Buͦch Eschin/
dauon ich hye schreibe/ vnd steyn Esche/ der tragen ist ein angehangends gewechß/ wie eins vogels
zung/ von den Latinischen Lingua auis genant/ ist gleich dem baum dirdar/ das ein Esch ist/ darumb
der baum der genãt ist Lingua anis/ ist der baum steyn Esch/ dď da gleich ist dẽ baum Eschin/
allein das sein bletter lenger seind dann der Buͦch Eschin.

¶ Fenchel. Feniculus.

FEnchelkraut in latin feniculus/ der geschlecht manigfaltig ist/ als wild/ vnd zam̃. Der zam̃ gemeyngklich
bekannt ist. Aber feniculus romanus/ von den Teütschen Eniß genant/ vnd feniculus
agul/ oder feniculus porcinus/ von den Teütschen Berwurtz genant/ vnnd in latin Peucedanum.
Aber feniculus marinus/ oder feniculus mõtanus/ oder feniculus erraticus/ oder feniculus caballinus/
oder equinus/ von den Teütschen wilder Rossz fenchel genant.

¶ Fehdystel. Labrum Veneris.

Fehdystelkraut von den Latinischen Labrum veneris/ oder Cardo Marie genant/ võ Teütschen
Fehdystel/ oder Vnser frawen dystel/ ein stechens kraut/ mit eim hohen stengel/ vnd breyt bletter/ besprengt
mit grosszen weisszen flecken.

¶ Filipendel. Filipendula.

Filipendula in latin. Dioscorides spricht/ das es hab bletter gar nah gleich dem Peterlin/ doch
mit einer kronen als der Fenchel/ von vilen/ wilde Garb in teütscher zungen genant/ darumb das
sein bletter ein wenig kleiner seind dañ Peterlin. Etlich habẽ ein stengel daruff die kron wachßet/
als der Garben/ vnd die wurtzel knodecht/ oder druͦßecht/ darumb sye offt von etlichen Teütschen
Scrofularia minor genant würt.

¶ Dreyfaltigkeit bluͦmen. Iacea.

Freisam kraut/ in latin Jacea/ oder herba Clauellara genat/ von etlichen Dreyfaltigkeit bluͦmen
genat/ vmd dreyerley farb/ gel/ blaw/ weyssz/ vnd ist wild/ vnd zam̃. Die wild wachßet vff den
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[188/0007] ¶ Erenbreiß. Veronica. Erenbreiß/ in latin Vetonica genant. den nammen jm ein künig von Frankreich geben hat/ der ____vffetzig vnd gar übel schmacken was. Ein hyrt sein jaͤger ward/ der uff ein zeit gesehen hat ein lang zeit geschaͤdigten hirtzen/ gebisszen võ eim wolff/ daruon er auch vast an eim hindern lauff verwundt was. Der hirtz sich naͤheret zuͦ einem eychbaum/ da die wurtzel mit dẽ kraut Erenbreiß wuͦchß/ offt vnd dick der hirtz dauon essen ward/ vnd sich daran reiben/ also/ das er daruon bluͦten ward/ vnd legt sich daruff nider. Darnach über acht tag sah er aber den genanten hirtzen sich juckẽ an eim andern end/ vnd sah das er gantz heyl was am bissz/ aber doch kein har. Darumb so ist es võ etlichen Teütschen über all gründ heyl genãt/ darumb das es heylen ist die frischen wundẽ. Jst ein kraut waͤchßet vff der erden hynflechtẽd/ in leng anderhalb spannen/ in vngebawẽ enden. Vnd also macht der jaͤger ein kübel/ oder goͤlten vol saffts/ vnd was den künig betten/ ein lein kunst an ym zuͦ versuchen zuͦ vergünnen. durch vergunst des künigs ein beyn dariñ genetzt/ vnd damit geweschen/ da von dem künig das beyn wee thuͦn ward/ deshalb in der nacht ein lyecht gebracht ward/ das beyn zu besehen. was das bett vol ruffen. Der künig erfroͤwet ward/ fürbaß mit dem safft das beyn vnd den gantzen leib reiben liessz/ bitz er heyl ward vnd zart/ als ein jung kind. Darumb der künig jm den nammen Erenbreiß gab/ das es wol der eeren würdig was. ¶ Eniß. Anifus. Eniß von den Kriechen/ Arabischen/ vnd in latin Anisum genant/ vnd in teütschem Eniß. Das kraut in gestalt gar nahe gleich dem Fenchel/ sein somen gemeyngklich bekant. ¶ Epff. Apium. Epff von den Kriechen Selinon/ vnd in latin Apium/ vñ von den Teütschen Epff/ oder Winter epff. Des Apium geschlechts ist vil/ wild/ vnd zam̃. Von den Latinischen Apium domesticum/ ođ Apium hortulanum genant/ darumb das es in den gaͤrten/ vnd an geplantzten enden wachßen ist. Vnd sein gestalt gleicht sich dem Petterlin/ nuͦr allein das sein kraut hoͤher ist. ¶ Epphew. Hedera. Epphew das ist ein stud wachßend an eim baum/ an der muren/ oder erden. Von den Kriechen Cissos/ vnd in latin Hedera aborea genant/ all zeit mit gruͤnen blettern. Es ist auch ein ander geschlecht Hedere/ wachßend allein vff der erden/ von den Latinischen Hedera terrestris/ vñ in teütscher sprach Grund reb/ ist gemeyngklich wol bekannt. ¶ Egelkraut. Centummorbia. Egelkraraut in latin Centummorbia genant/ waͤchßet vñ flychtet sich vff der erdẽ in den flüsszen/ oder feüchten matten. ¶ Entzian. Genciana. Entzian/ in latin Genciana/ vnd ist ein kraut mit einer breyten wurtzel/ guͦt im geschmeck. ¶ Eschbaum. Fraxinus. Eschbaum/ dď baum in latin Frarinus wol bekant/ doch zweyerley eschin seind/ als Buͦch Eschin/ dauon ich hye schreibe/ vnd steyn Esche/ der tragen ist ein angehangends gewechß/ wie eins vogels zung/ von den Latinischen Lingua auis genant/ ist gleich dem baum dirdar/ das ein Esch ist/ darumb der baum der genãt ist Lingua anis/ ist der baum steyn Esch/ dď da gleich ist dẽ baum Eschin/ allein das sein bletter lenger seind dann der Buͦch Eschin. ¶ Fenchel. Feniculus. FEnchelkraut in latin feniculus/ der geschlecht manigfaltig ist/ als wild/ vnd zam̃. Der zam̃ gemeyngklich bekannt ist. Aber feniculus romanus/ von den Teütschen Eniß genant/ vnd feniculus agul/ oder feniculus porcinus/ von den Teütschen Berwurtz genant/ vnnd in latin Peucedanum. Aber feniculus marinus/ oder feniculus mõtanus/ oder feniculus erraticus/ oder feniculus caballinus/ oder equinus/ von den Teütschen wilder Rossz fenchel genant. ¶ Fehdystel. Labrum Veneris. Fehdystelkraut von den Latinischen Labrum veneris/ oder Cardo Marie genant/ võ Teütschen Fehdystel/ oder Vnser frawen dystel/ ein stechens kraut/ mit eim hohen stengel/ vnd breyt bletter/ besprengt mit grosszen weisszen flecken. ¶ Filipendel. Filipendula. Filipendula in latin. Dioscorides spricht/ das es hab bletter gar nah gleich dem Peterlin/ doch mit einer kronen als der Fenchel/ von vilen/ wilde Garb in teütscher zungen genant/ darumb das sein bletter ein wenig kleiner seind dañ Peterlin. Etlich habẽ ein stengel daruff die kron wachßet/ als der Garben/ vnd die wurtzel knodecht/ oder druͦßecht/ darumb sye offt von etlichen Teütschen Scrofularia minor genant würt. ¶ Dreyfaltigkeit bluͦmen. Iacea. Freisam kraut/ in latin Jacea/ oder herba Clauellara genat/ von etlichen Dreyfaltigkeit bluͦmen genat/ vmd dreyerley farb/ gel/ blaw/ weyssz/ vnd ist wild/ vnd zam̃. Die wild wachßet vff den gebawen aͤckern/ die zam̃ geplantzet würt in gaͤrten.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning, Tanja Kasten, Marc Kuse, Bastian Schmidt: Bereitstellung der Texttranskription und strukturellen Auszeichnung. (2013-05-03T12:17:31Z)

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Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Silbentrennung wurde aufgehoben.
  • Bodensignaturen, Kolumnentitel, Kustoden, Ligaturen und Marginalien sind nicht berücksichtigt worden.



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Zitationshilfe: Brunfels, Otto: Novi Herbarii. Tomus II. s. l., 1531, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunfels_apodixis_1531/7>, abgerufen am 25.04.2024.