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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856.

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im Friedenstempel aufgestellt:" Photius p. 248 Hösch., aus
Ptolemaeos Hephaestion. Ein Timo ist aus Plinius (34, 91)
als Bildhauer bekannt; s. Th. I, S. 527. Dass das Mosaik
der Alexanderschlacht aus Pompei dem Original der Helena
nachgebildet sei, ist zwar nicht unmöglich, lässt sich jedoch
durch positive Gründe nicht nachweisen.

Pyrrhon,
der Skeptiker aus Elis, welcher Ol. 99--123 lebte, war An-
fangs Maler; und Antigonos führt von ihm ziemlich gut ge-
malte Fackelträger als noch im Gymnasium zu Elis erhalten
an: Diog. Laert. IX, 61 und 62; Suidas s. v.; Lucian bis
accus. 25.

Kallo,
eine Malerin, bekannt durch ein Epigramm der Nossis,
welche um die Zeit der ersten Ptolemaeer lebte: Anall. I,
196, n. 10.

Ueber Gryllion, s. Th. I, S. 423.

Dikaeogenes
wie jetzt richtiger für Diogenes gelesen wird, ist einer der
Maler, welche Plinius nur einer flüchtigen Erwähnung wür-
digt. Er hielt sich am Hofe des Demetrios auf, lebte also
gegen Ol. 120: Plin. 35, 146.

Gnathon,
ein thasischer Maler, wird von Hippokrates (Epidem. I, 2,
p. 406 Kuhn) erwähnt, gehört also dem Anfange dieser Pe-
riode, wenn nicht etwa dem Ende der vorigen an.


Rückblick.

Bei dem Rückblicke auf die Zeit des Zeuxis und Par-
rhasios glaubten wir einer Rechtfertigung dafür zu bedürfen,
dass wir einen so kurzen Abschnitt als eine abgeschlossene
Periode der griechischen Malerei hinstellten. Am Ende der
jetzt durchmessenen Periode angelangt möchten wir uns eher
gegen den entgegengesetzten Vorwurf zu vertheidigen haben.
Zwar ist auch sie der Zeit nach keineswegs zu weit ausge-
dehnt, indem alle einigermassen wichtigen und bedeutenden
Erscheinungen etwa zwischen die 100ste und 120ste Olym-
piade fallen und höchstens auf der einen Seite die ersten
Anregungen, auf der andern die Nachklänge der ganzen

im Friedenstempel aufgestellt:“ Photius p. 248 Hösch., aus
Ptolemaeos Hephaestion. Ein Timo ist aus Plinius (34, 91)
als Bildhauer bekannt; s. Th. I, S. 527. Dass das Mosaik
der Alexanderschlacht aus Pompei dem Original der Helena
nachgebildet sei, ist zwar nicht unmöglich, lässt sich jedoch
durch positive Gründe nicht nachweisen.

Pyrrhon,
der Skeptiker aus Elis, welcher Ol. 99—123 lebte, war An-
fangs Maler; und Antigonos führt von ihm ziemlich gut ge-
malte Fackelträger als noch im Gymnasium zu Elis erhalten
an: Diog. Laërt. IX, 61 und 62; Suidas s. v.; Lucian bis
accus. 25.

Kallo,
eine Malerin, bekannt durch ein Epigramm der Nossis,
welche um die Zeit der ersten Ptolemaeer lebte: Anall. I,
196, n. 10.

Ueber Gryllion, s. Th. I, S. 423.

Dikaeogenes
wie jetzt richtiger für Diogenes gelesen wird, ist einer der
Maler, welche Plinius nur einer flüchtigen Erwähnung wür-
digt. Er hielt sich am Hofe des Demetrios auf, lebte also
gegen Ol. 120: Plin. 35, 146.

Gnathon,
ein thasischer Maler, wird von Hippokrates (Epidem. I, 2,
p. 406 Kuhn) erwähnt, gehört also dem Anfange dieser Pe-
riode, wenn nicht etwa dem Ende der vorigen an.


Rückblick.

Bei dem Rückblicke auf die Zeit des Zeuxis und Par-
rhasios glaubten wir einer Rechtfertigung dafür zu bedürfen,
dass wir einen so kurzen Abschnitt als eine abgeschlossene
Periode der griechischen Malerei hinstellten. Am Ende der
jetzt durchmessenen Periode angelangt möchten wir uns eher
gegen den entgegengesetzten Vorwurf zu vertheidigen haben.
Zwar ist auch sie der Zeit nach keineswegs zu weit ausge-
dehnt, indem alle einigermassen wichtigen und bedeutenden
Erscheinungen etwa zwischen die 100ste und 120ste Olym-
piade fallen und höchstens auf der einen Seite die ersten
Anregungen, auf der andern die Nachklänge der ganzen

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[261/0269] im Friedenstempel aufgestellt:“ Photius p. 248 Hösch., aus Ptolemaeos Hephaestion. Ein Timo ist aus Plinius (34, 91) als Bildhauer bekannt; s. Th. I, S. 527. Dass das Mosaik der Alexanderschlacht aus Pompei dem Original der Helena nachgebildet sei, ist zwar nicht unmöglich, lässt sich jedoch durch positive Gründe nicht nachweisen. Pyrrhon, der Skeptiker aus Elis, welcher Ol. 99—123 lebte, war An- fangs Maler; und Antigonos führt von ihm ziemlich gut ge- malte Fackelträger als noch im Gymnasium zu Elis erhalten an: Diog. Laërt. IX, 61 und 62; Suidas s. v.; Lucian bis accus. 25. Kallo, eine Malerin, bekannt durch ein Epigramm der Nossis, welche um die Zeit der ersten Ptolemaeer lebte: Anall. I, 196, n. 10. Ueber Gryllion, s. Th. I, S. 423. Dikaeogenes wie jetzt richtiger für Diogenes gelesen wird, ist einer der Maler, welche Plinius nur einer flüchtigen Erwähnung wür- digt. Er hielt sich am Hofe des Demetrios auf, lebte also gegen Ol. 120: Plin. 35, 146. Gnathon, ein thasischer Maler, wird von Hippokrates (Epidem. I, 2, p. 406 Kuhn) erwähnt, gehört also dem Anfange dieser Pe- riode, wenn nicht etwa dem Ende der vorigen an. Rückblick. Bei dem Rückblicke auf die Zeit des Zeuxis und Par- rhasios glaubten wir einer Rechtfertigung dafür zu bedürfen, dass wir einen so kurzen Abschnitt als eine abgeschlossene Periode der griechischen Malerei hinstellten. Am Ende der jetzt durchmessenen Periode angelangt möchten wir uns eher gegen den entgegengesetzten Vorwurf zu vertheidigen haben. Zwar ist auch sie der Zeit nach keineswegs zu weit ausge- dehnt, indem alle einigermassen wichtigen und bedeutenden Erscheinungen etwa zwischen die 100ste und 120ste Olym- piade fallen und höchstens auf der einen Seite die ersten Anregungen, auf der andern die Nachklänge der ganzen

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/269>, abgerufen am 29.03.2024.