Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Kurzer Inhalt.
Fürsten Markomirs Gesandten sich anfinden/ und ümb Frl. Valisken werben/ welches freundlich ange-
nommen wird/ und das Fräulein einwendet/ sie müsse jhrem sonderlich gethanen Verheissen nach/ solches
jhrem Herrn Bruder zuvor anmelden/ wo mit der Gesandter abge fertiget wird. Die Böhmischen Stände
senden jhre Abgeordenten nach Padua/ jhrem Könige Reise-Gelder überzubringen/ welche daselbst kurz
vor dessen Hochzeitfest ankommen. Des Tages nach deren Abzug von Prag/ gelanget daselbst Ladisla
Bohte an/ und ladet die Königin und das Fräulein zur Hochzeit/ gleich als das Fräulein durch heimliche
Nachstellung auff der Jagt in grosse Lebensgefahr geräht/ und sich noch durch Schwimmen loßreisset.
Herkules Geschenke an das Fräulein kommen des folgenden Tages zu Prag an da sie bey jhrer Fr. Mut-
ter und den Landständen so lange ansuchet/ daß jhr endlich erlaubet wird/ nach Padua auff jhres Herrn
Bruders Hochzeitfest zu reisen/ und machet sie sich geschwinde fort. Zu Padua wird bey der Hochzeit ein
Freystechen gehalten/ worbey ein vornehmer Persischer Herr/ Nahmens Pharnabazus sich findet/ wel-
cher mit Herkules Freundschafft machet. In Herkules Mahrstalle richten die Gespenster ein greuliches
Wesen an/ und geräht Herkules in ungewöhnliche Schwermühtigkeit/ welche durch unglükliche Träume
vermehret wird/ und alles daher rührete/ das Frl. Valiska von etlichen Räubern vor Padua gefangen/
und davon geführet wahr.

Inhalt des andern Buchs.

DIe unglükliche Gefängnis der Fräulein/ wird durch jhrer Reuter einen/ Nahmens Neklam/ unsern
Helden kund gethan/ welche darüber in ohmächtige Traurigkeit gerahten/ und sich mit einer Reuter-
Geselschafft nach dem Flecken machen/ da das Unglük sich zugetragen hatte/ erfahren daselbst etlicher
massen/ wohin die Räuber mit dem Fräulein (die in Jünglings Gestalt mit jhren zwo Leib-Jungfern/ Li-
bussen und Brelen wenggeführet worden) sich gewendet haben. In der Nachfolge treffen sie einen Theil
dieser Räuber an/ deren Führer Gallus/ die eine Jungfer Libussen bey sich hatte; dieser Gallus erlan-
get Guade bey den unsern/ verpflichtet sich zu jhren geträuen Diensten/ und gehet mit Herkules in den
Wald nach jhrer heimlichen Räuberhöhle (nach dem Sie ihre Angesichter mit einer Kunst farbe verstel-
let hatten) da auff diesem Wege Gallus den ehemahls verleugneten Christlichen Glauben wieder an-
nimt/ finden das Fräulein nicht in der Höhle/ weil fremde Meer-Rauber ohngefähr daselbst angelanget
wahren/ welche gleich diesen Morgen alle Räuber erschlagen/ und den ver meinten Jüngling/ der sich Her-
kuliskus nennete/ mit samt seiner Jungfer Brelen mit sich nach jhrem Schiffe genommen hatten. Her-
kules entbeut solches seinem Ladisla/ und gehet mit Gallus zu Schiffe/ das Fräulein zu suchen/ welche
noch in Jünglings Gestalt nach Kreta/ und von dar ab weiter nach Tyrus geführet wird/ von dannen sie
nach Charas sol gebracht/ und dem Parther Könige Artabanus geschenket werden. Zu Padua ent-
stehet ein falsches Geschrey von unserer Helden Niederlage/ worüber sich Ladisla Gemahl Fr. Sophia
schier aus Ungeduld erstochen hätte; Herkuliskus steiget in Kreta aus/ schneidet in einen Nußbaum/
wohin sie geführet werde/ und langet von darab zu Tyrus an. Herkules (der sich Valikules nennet)
schiffet nach Korinth/ kehret bey einem mörderischen Wirt ein/ der jhm nach dem Leben trachtet/ verlässet
die Herberge/ und geräht an einen frommen Christlichen Wirt/ bey welchem er etliche Jünglinge antrift/
welche nach Elis auff die Olympische Spiele wollen. Gallus zeiget diesem frommen Wirte an/ mit was
Boßheit sein voriger Wirt ümgehe; welcher darauff eingesetzt wird/ und muß Herkules mit zween Rit-
tern deßwegen kämpffen/ die er auch erleget. Reiset darauff mit nach den Olympischen Spielen/ wird auff
dem Wege von vier Rittern beschimpffet/ und bricht jhren Hochmuht. Zu Elis in der Herberge kömt er
aber mit einem gewaltigen Grichischen Herrn/ Nahmens Parmenio zu platze/ und erschlägt jhn im
Kampffe/ worauff er sich wieder auff den Weg nach Korinth begiebt. Ladisla und der junge Fabius ma-
chen sich zu Padua fertig/ Herkules und das verlohrne Fräulein zu suchen/ und rüsten darzu zwey Schif-
fe aus/ da Fabius mit Leches und Markus (Ladislaen ritterlichen Dienern) Ladisla aber mit Klodius
(Herkules edlem Diener) zu schiffe gehen/ samt jhrer Mannschafft/ werden von dreyen Pannonischen
Schiffen angegriffen/ und erhalten die Uberwindung/ hernach wählen sie zween unterschiedliche Wege.
Zu Prag geben sich abermal Fränkische Heyrahts Werber an/ bey denen der junge Fürst in Gestalt eines
geheimen Schreibers sich befindet/ haben in der nähe ein grosses Kriegsheer/ und gedencken Gewalt zu ge

brau-

Kurzer Inhalt.
Fuͤrſten Markomirs Geſandten ſich anfinden/ und uͤmb Frl. Valiſken werben/ welches freundlich ange-
nommen wird/ und das Fraͤulein einwendet/ ſie muͤſſe jhrem ſonderlich gethanen Verheiſſen nach/ ſolches
jhrem Herꝛn Bruder zuvor anmelden/ wo mit der Geſandter abge fertiget wird. Die Boͤhmiſchen Staͤnde
ſenden jhre Abgeordenten nach Padua/ jhrem Koͤnige Reiſe-Gelder uͤberzubringen/ welche daſelbſt kurz
vor deſſen Hochzeitfeſt ankommen. Des Tages nach deren Abzug von Prag/ gelanget daſelbſt Ladiſla
Bohte an/ und ladet die Koͤnigin und das Fraͤulein zur Hochzeit/ gleich als das Fraͤulein durch heimliche
Nachſtellung auff der Jagt in groſſe Lebensgefahr geraͤht/ und ſich noch durch Schwimmen loßreiſſet.
Herkules Geſchenke an das Fraͤulein kommen des folgenden Tages zu Prag an da ſie bey jhrer Fr. Mut-
ter und den Landſtaͤnden ſo lange anſuchet/ daß jhr endlich erlaubet wird/ nach Padua auff jhres Herꝛn
Bruders Hochzeitfeſt zu reiſen/ und machet ſie ſich geſchwinde fort. Zu Padua wird bey der Hochzeit ein
Freyſtechen gehalten/ worbey ein vornehmer Perſiſcher Herꝛ/ Nahmens Pharnabazus ſich findet/ wel-
cher mit Herkules Freundſchafft machet. In Herkules Mahrſtalle richten die Geſpenſter ein greuliches
Weſen an/ und geraͤht Herkules in ungewoͤhnliche Schwermuͤhtigkeit/ welche durch ungluͤkliche Traͤume
vermehret wird/ und alles daher ruͤhrete/ das Frl. Valiſka von etlichen Raͤubern vor Padua gefangen/
und davon gefuͤhret wahr.

Inhalt des andern Buchs.

DIe ungluͤkliche Gefaͤngnis der Fraͤulein/ wird durch jhrer Reuter einen/ Nahmens Neklam/ unſern
Helden kund gethan/ welche daruͤber in ohmaͤchtige Traurigkeit gerahten/ und ſich mit einer Reuter-
Geſelſchafft nach dem Flecken machen/ da das Ungluͤk ſich zugetragen hatte/ erfahren daſelbſt etlicher
maſſen/ wohin die Raͤuber mit dem Fraͤulein (die in Juͤnglings Geſtalt mit jhren zwo Leib-Jungfern/ Li-
buſſen und Brelen wẽggefuͤhret worden) ſich gewendet haben. In der Nachfolge treffen ſie einen Theil
dieſer Raͤuber an/ deren Fuͤhrer Gallus/ die eine Jungfer Libuſſen bey ſich hatte; dieſer Gallus erlan-
get Guade bey den unſern/ verpflichtet ſich zu jhren getraͤuen Dienſten/ und gehet mit Herkules in den
Wald nach jhrer heimlichen Raͤuberhoͤhle (nach dem Sie ihre Angeſichter mit einer Kunſt farbe verſtel-
let hatten) da auff dieſem Wege Gallus den ehemahls verleugneten Chriſtlichen Glauben wieder an-
nimt/ finden das Fraͤulein nicht in der Hoͤhle/ weil fremde Meer-Råuber ohngefaͤhr daſelbſt angelanget
wahren/ welche gleich dieſen Morgen alle Raͤuber erſchlagen/ und den ver meinten Juͤngling/ der ſich Her-
kuliſkus nennete/ mit ſamt ſeiner Jungfer Brelen mit ſich nach jhrem Schiffe genommen hatten. Her-
kules entbeut ſolches ſeinem Ladiſla/ und gehet mit Gallus zu Schiffe/ das Fraͤulein zu ſuchen/ welche
noch in Juͤnglings Geſtalt nach Kreta/ und von dar ab weiter nach Tyrus gefuͤhret wird/ von dannen ſie
nach Charas ſol gebracht/ und dem Parther Koͤnige Artabanus geſchenket werden. Zu Padua ent-
ſtehet ein falſches Geſchrey von unſerer Helden Niederlage/ woruͤber ſich Ladiſla Gemahl Fr. Sophia
ſchier aus Ungeduld erſtochen haͤtte; Herkuliſkus ſteiget in Kreta aus/ ſchneidet in einen Nußbaum/
wohin ſie gefuͤhret werde/ und langet von darab zu Tyrus an. Herkules (der ſich Valikules nennet)
ſchiffet nach Korinth/ kehret bey einem moͤrderiſchen Wirt ein/ der jhm nach dem Leben trachtet/ verlaͤſſet
die Herberge/ und geraͤht an einen frommen Chriſtlichen Wirt/ bey welchem er etliche Juͤnglinge antrift/
welche nach Elis auff die Olympiſche Spiele wollen. Gallus zeiget dieſem frommen Wirte an/ mit was
Boßheit ſein voriger Wirt uͤmgehe; welcher darauff eingeſetzt wird/ und muß Herkules mit zween Rit-
tern deßwegen kaͤmpffen/ die er auch erleget. Reiſet darauff mit nach den Olympiſchen Spielen/ wird auff
dem Wege von vier Rittern beſchimpffet/ und bricht jhren Hochmuht. Zu Elis in der Herberge koͤmt er
aber mit einem gewaltigen Grichiſchen Herꝛn/ Nahmens Parmenio zu platze/ und erſchlaͤgt jhn im
Kampffe/ worauff er ſich wieder auff den Weg nach Korinth begiebt. Ladiſla und der junge Fabius ma-
chen ſich zu Padua fertig/ Herkules und das verlohrne Fraͤulein zu ſuchen/ und ruͤſten darzu zwey Schif-
fe aus/ da Fabius mit Leches und Markus (Ladiſlaen ritterlichen Dienern) Ladiſla aber mit Klodius
(Herkules edlem Diener) zu ſchiffe gehen/ ſamt jhrer Mannſchafft/ werden von dreyen Pannoniſchen
Schiffen angegriffen/ und erhalten die Uberwindung/ hernach waͤhlen ſie zween unterſchiedliche Wege.
Zu Prag geben ſich abermal Fraͤnkiſche Heyrahts Werber an/ bey denen der junge Fuͤrſt in Geſtalt eines
geheimen Schreibers ſich befindet/ haben in der naͤhe ein groſſes Kriegsheer/ und gedencken Gewalt zu ge

brau-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0028" n="6"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurzer Inhalt.</hi></fw><lb/>
Fu&#x0364;r&#x017F;ten Markomirs Ge&#x017F;andten &#x017F;ich anfinden/ und u&#x0364;mb Frl. Vali&#x017F;ken werben/ welches freundlich ange-<lb/>
nommen wird/ und das Fra&#x0364;ulein einwendet/ &#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e jhrem &#x017F;onderlich gethanen Verhei&#x017F;&#x017F;en nach/ &#x017F;olches<lb/>
jhrem Her&#xA75B;n Bruder zuvor anmelden/ wo mit der Ge&#x017F;andter abge fertiget wird. Die Bo&#x0364;hmi&#x017F;chen Sta&#x0364;nde<lb/>
&#x017F;enden jhre Abgeordenten nach Padua/ jhrem Ko&#x0364;nige Rei&#x017F;e-Gelder u&#x0364;berzubringen/ welche da&#x017F;elb&#x017F;t kurz<lb/>
vor de&#x017F;&#x017F;en Hochzeitfe&#x017F;t ankommen. Des Tages nach deren Abzug von Prag/ gelanget da&#x017F;elb&#x017F;t Ladi&#x017F;la<lb/>
Bohte an/ und ladet die Ko&#x0364;nigin und das Fra&#x0364;ulein zur Hochzeit/ gleich als das Fra&#x0364;ulein durch heimliche<lb/>
Nach&#x017F;tellung auff der Jagt in gro&#x017F;&#x017F;e Lebensgefahr gera&#x0364;ht/ und &#x017F;ich noch durch Schwimmen loßrei&#x017F;&#x017F;et.<lb/>
Herkules Ge&#x017F;chenke an das Fra&#x0364;ulein kommen des folgenden Tages zu Prag an da &#x017F;ie bey jhrer Fr. Mut-<lb/>
ter und den Land&#x017F;ta&#x0364;nden &#x017F;o lange an&#x017F;uchet/ daß jhr endlich erlaubet wird/ nach Padua auff jhres Her&#xA75B;n<lb/>
Bruders Hochzeitfe&#x017F;t zu rei&#x017F;en/ und machet &#x017F;ie &#x017F;ich ge&#x017F;chwinde fort. Zu Padua wird bey der Hochzeit ein<lb/>
Frey&#x017F;techen gehalten/ worbey ein vornehmer Per&#x017F;i&#x017F;cher Her&#xA75B;/ Nahmens <hi rendition="#fr">Pharnabazus</hi> &#x017F;ich findet/ wel-<lb/>
cher mit Herkules Freund&#x017F;chafft machet. In Herkules Mahr&#x017F;talle richten die Ge&#x017F;pen&#x017F;ter ein greuliches<lb/>
We&#x017F;en an/ und gera&#x0364;ht Herkules in ungewo&#x0364;hnliche Schwermu&#x0364;htigkeit/ welche durch unglu&#x0364;kliche Tra&#x0364;ume<lb/>
vermehret wird/ und alles daher ru&#x0364;hrete/ das Frl. Vali&#x017F;ka von etlichen Ra&#x0364;ubern vor Padua gefangen/<lb/>
und davon gefu&#x0364;hret wahr.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Inhalt des andern Buchs.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie unglu&#x0364;kliche Gefa&#x0364;ngnis der Fra&#x0364;ulein/ wird durch jhrer Reuter einen/ Nahmens Neklam/ un&#x017F;ern<lb/>
Helden kund gethan/ welche daru&#x0364;ber in ohma&#x0364;chtige Traurigkeit gerahten/ und &#x017F;ich mit einer Reuter-<lb/>
Ge&#x017F;el&#x017F;chafft nach dem Flecken machen/ da das Unglu&#x0364;k &#x017F;ich zugetragen hatte/ erfahren da&#x017F;elb&#x017F;t etlicher<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en/ wohin die Ra&#x0364;uber mit dem Fra&#x0364;ulein (die in Ju&#x0364;nglings Ge&#x017F;talt mit jhren zwo Leib-Jungfern/ Li-<lb/>
bu&#x017F;&#x017F;en und Brelen we&#x0303;ggefu&#x0364;hret worden) &#x017F;ich gewendet haben. In der Nachfolge treffen &#x017F;ie einen Theil<lb/>
die&#x017F;er Ra&#x0364;uber an/ deren Fu&#x0364;hrer Gallus/ die eine Jungfer Libu&#x017F;&#x017F;en bey &#x017F;ich hatte; die&#x017F;er Gallus erlan-<lb/>
get Guade bey den un&#x017F;ern/ verpflichtet &#x017F;ich zu jhren getra&#x0364;uen Dien&#x017F;ten/ und gehet mit Herkules in den<lb/>
Wald nach jhrer heimlichen Ra&#x0364;uberho&#x0364;hle (nach dem Sie ihre Ange&#x017F;ichter mit einer Kun&#x017F;t farbe ver&#x017F;tel-<lb/>
let hatten) da auff die&#x017F;em Wege Gallus den ehemahls verleugneten Chri&#x017F;tlichen Glauben wieder an-<lb/>
nimt/ finden das Fra&#x0364;ulein nicht in der Ho&#x0364;hle/ weil fremde Meer-Råuber ohngefa&#x0364;hr da&#x017F;elb&#x017F;t angelanget<lb/>
wahren/ welche gleich die&#x017F;en Morgen alle Ra&#x0364;uber er&#x017F;chlagen/ und den ver meinten Ju&#x0364;ngling/ der &#x017F;ich Her-<lb/>
kuli&#x017F;kus nennete/ mit &#x017F;amt &#x017F;einer Jungfer Brelen mit &#x017F;ich nach jhrem Schiffe genommen hatten. Her-<lb/>
kules entbeut &#x017F;olches &#x017F;einem Ladi&#x017F;la/ und gehet mit Gallus zu Schiffe/ das Fra&#x0364;ulein zu &#x017F;uchen/ welche<lb/>
noch in Ju&#x0364;nglings Ge&#x017F;talt nach Kreta/ und von dar ab weiter nach Tyrus gefu&#x0364;hret wird/ von dannen &#x017F;ie<lb/>
nach Charas &#x017F;ol gebracht/ und dem Parther Ko&#x0364;nige Artabanus ge&#x017F;chenket werden. Zu Padua ent-<lb/>
&#x017F;tehet ein fal&#x017F;ches Ge&#x017F;chrey von un&#x017F;erer Helden Niederlage/ woru&#x0364;ber &#x017F;ich Ladi&#x017F;la Gemahl Fr. Sophia<lb/>
&#x017F;chier aus Ungeduld er&#x017F;tochen ha&#x0364;tte; Herkuli&#x017F;kus &#x017F;teiget in Kreta aus/ &#x017F;chneidet in einen Nußbaum/<lb/>
wohin &#x017F;ie gefu&#x0364;hret werde/ und langet von darab zu Tyrus an. Herkules (der &#x017F;ich Valikules nennet)<lb/>
&#x017F;chiffet nach Korinth/ kehret bey einem mo&#x0364;rderi&#x017F;chen Wirt ein/ der jhm nach dem Leben trachtet/ verla&#x0364;&#x017F;&#x017F;et<lb/>
die Herberge/ und gera&#x0364;ht an einen frommen Chri&#x017F;tlichen Wirt/ bey welchem er etliche Ju&#x0364;nglinge antrift/<lb/>
welche nach Elis auff die Olympi&#x017F;che Spiele wollen. Gallus zeiget die&#x017F;em frommen Wirte an/ mit was<lb/>
Boßheit &#x017F;ein voriger Wirt u&#x0364;mgehe; welcher darauff einge&#x017F;etzt wird/ und muß Herkules mit zween Rit-<lb/>
tern deßwegen ka&#x0364;mpffen/ die er auch erleget. Rei&#x017F;et darauff mit nach den Olympi&#x017F;chen Spielen/ wird auff<lb/>
dem Wege von vier Rittern be&#x017F;chimpffet/ und bricht jhren Hochmuht. Zu Elis in der Herberge ko&#x0364;mt er<lb/>
aber mit einem gewaltigen Grichi&#x017F;chen Her&#xA75B;n/ Nahmens Parmenio zu platze/ und er&#x017F;chla&#x0364;gt jhn im<lb/>
Kampffe/ worauff er &#x017F;ich wieder auff den Weg nach Korinth begiebt. Ladi&#x017F;la und der junge Fabius ma-<lb/>
chen &#x017F;ich zu Padua fertig/ Herkules und das verlohrne Fra&#x0364;ulein zu &#x017F;uchen/ und ru&#x0364;&#x017F;ten darzu zwey Schif-<lb/>
fe aus/ da Fabius mit Leches und Markus (Ladi&#x017F;laen ritterlichen Dienern) Ladi&#x017F;la aber mit Klodius<lb/>
(Herkules edlem Diener) zu &#x017F;chiffe gehen/ &#x017F;amt jhrer Mann&#x017F;chafft/ werden von dreyen Pannoni&#x017F;chen<lb/>
Schiffen angegriffen/ und erhalten die Uberwindung/ hernach wa&#x0364;hlen &#x017F;ie zween unter&#x017F;chiedliche Wege.<lb/>
Zu Prag geben &#x017F;ich abermal Fra&#x0364;nki&#x017F;che Heyrahts Werber an/ bey denen der junge Fu&#x0364;r&#x017F;t in Ge&#x017F;talt eines<lb/>
geheimen Schreibers &#x017F;ich befindet/ haben in der na&#x0364;he ein gro&#x017F;&#x017F;es Kriegsheer/ und gedencken Gewalt zu ge<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">brau-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[6/0028] Kurzer Inhalt. Fuͤrſten Markomirs Geſandten ſich anfinden/ und uͤmb Frl. Valiſken werben/ welches freundlich ange- nommen wird/ und das Fraͤulein einwendet/ ſie muͤſſe jhrem ſonderlich gethanen Verheiſſen nach/ ſolches jhrem Herꝛn Bruder zuvor anmelden/ wo mit der Geſandter abge fertiget wird. Die Boͤhmiſchen Staͤnde ſenden jhre Abgeordenten nach Padua/ jhrem Koͤnige Reiſe-Gelder uͤberzubringen/ welche daſelbſt kurz vor deſſen Hochzeitfeſt ankommen. Des Tages nach deren Abzug von Prag/ gelanget daſelbſt Ladiſla Bohte an/ und ladet die Koͤnigin und das Fraͤulein zur Hochzeit/ gleich als das Fraͤulein durch heimliche Nachſtellung auff der Jagt in groſſe Lebensgefahr geraͤht/ und ſich noch durch Schwimmen loßreiſſet. Herkules Geſchenke an das Fraͤulein kommen des folgenden Tages zu Prag an da ſie bey jhrer Fr. Mut- ter und den Landſtaͤnden ſo lange anſuchet/ daß jhr endlich erlaubet wird/ nach Padua auff jhres Herꝛn Bruders Hochzeitfeſt zu reiſen/ und machet ſie ſich geſchwinde fort. Zu Padua wird bey der Hochzeit ein Freyſtechen gehalten/ worbey ein vornehmer Perſiſcher Herꝛ/ Nahmens Pharnabazus ſich findet/ wel- cher mit Herkules Freundſchafft machet. In Herkules Mahrſtalle richten die Geſpenſter ein greuliches Weſen an/ und geraͤht Herkules in ungewoͤhnliche Schwermuͤhtigkeit/ welche durch ungluͤkliche Traͤume vermehret wird/ und alles daher ruͤhrete/ das Frl. Valiſka von etlichen Raͤubern vor Padua gefangen/ und davon gefuͤhret wahr. Inhalt des andern Buchs. DIe ungluͤkliche Gefaͤngnis der Fraͤulein/ wird durch jhrer Reuter einen/ Nahmens Neklam/ unſern Helden kund gethan/ welche daruͤber in ohmaͤchtige Traurigkeit gerahten/ und ſich mit einer Reuter- Geſelſchafft nach dem Flecken machen/ da das Ungluͤk ſich zugetragen hatte/ erfahren daſelbſt etlicher maſſen/ wohin die Raͤuber mit dem Fraͤulein (die in Juͤnglings Geſtalt mit jhren zwo Leib-Jungfern/ Li- buſſen und Brelen wẽggefuͤhret worden) ſich gewendet haben. In der Nachfolge treffen ſie einen Theil dieſer Raͤuber an/ deren Fuͤhrer Gallus/ die eine Jungfer Libuſſen bey ſich hatte; dieſer Gallus erlan- get Guade bey den unſern/ verpflichtet ſich zu jhren getraͤuen Dienſten/ und gehet mit Herkules in den Wald nach jhrer heimlichen Raͤuberhoͤhle (nach dem Sie ihre Angeſichter mit einer Kunſt farbe verſtel- let hatten) da auff dieſem Wege Gallus den ehemahls verleugneten Chriſtlichen Glauben wieder an- nimt/ finden das Fraͤulein nicht in der Hoͤhle/ weil fremde Meer-Råuber ohngefaͤhr daſelbſt angelanget wahren/ welche gleich dieſen Morgen alle Raͤuber erſchlagen/ und den ver meinten Juͤngling/ der ſich Her- kuliſkus nennete/ mit ſamt ſeiner Jungfer Brelen mit ſich nach jhrem Schiffe genommen hatten. Her- kules entbeut ſolches ſeinem Ladiſla/ und gehet mit Gallus zu Schiffe/ das Fraͤulein zu ſuchen/ welche noch in Juͤnglings Geſtalt nach Kreta/ und von dar ab weiter nach Tyrus gefuͤhret wird/ von dannen ſie nach Charas ſol gebracht/ und dem Parther Koͤnige Artabanus geſchenket werden. Zu Padua ent- ſtehet ein falſches Geſchrey von unſerer Helden Niederlage/ woruͤber ſich Ladiſla Gemahl Fr. Sophia ſchier aus Ungeduld erſtochen haͤtte; Herkuliſkus ſteiget in Kreta aus/ ſchneidet in einen Nußbaum/ wohin ſie gefuͤhret werde/ und langet von darab zu Tyrus an. Herkules (der ſich Valikules nennet) ſchiffet nach Korinth/ kehret bey einem moͤrderiſchen Wirt ein/ der jhm nach dem Leben trachtet/ verlaͤſſet die Herberge/ und geraͤht an einen frommen Chriſtlichen Wirt/ bey welchem er etliche Juͤnglinge antrift/ welche nach Elis auff die Olympiſche Spiele wollen. Gallus zeiget dieſem frommen Wirte an/ mit was Boßheit ſein voriger Wirt uͤmgehe; welcher darauff eingeſetzt wird/ und muß Herkules mit zween Rit- tern deßwegen kaͤmpffen/ die er auch erleget. Reiſet darauff mit nach den Olympiſchen Spielen/ wird auff dem Wege von vier Rittern beſchimpffet/ und bricht jhren Hochmuht. Zu Elis in der Herberge koͤmt er aber mit einem gewaltigen Grichiſchen Herꝛn/ Nahmens Parmenio zu platze/ und erſchlaͤgt jhn im Kampffe/ worauff er ſich wieder auff den Weg nach Korinth begiebt. Ladiſla und der junge Fabius ma- chen ſich zu Padua fertig/ Herkules und das verlohrne Fraͤulein zu ſuchen/ und ruͤſten darzu zwey Schif- fe aus/ da Fabius mit Leches und Markus (Ladiſlaen ritterlichen Dienern) Ladiſla aber mit Klodius (Herkules edlem Diener) zu ſchiffe gehen/ ſamt jhrer Mannſchafft/ werden von dreyen Pannoniſchen Schiffen angegriffen/ und erhalten die Uberwindung/ hernach waͤhlen ſie zween unterſchiedliche Wege. Zu Prag geben ſich abermal Fraͤnkiſche Heyrahts Werber an/ bey denen der junge Fuͤrſt in Geſtalt eines geheimen Schreibers ſich befindet/ haben in der naͤhe ein groſſes Kriegsheer/ und gedencken Gewalt zu ge brau-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/28
Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/28>, abgerufen am 19.04.2024.