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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Fünftes Buch.
nicht allein sich nachgehends in dieser Ehe ehrlich und wol verhalten/ sondern auch auf der
Groß Fürstin Fr. Klaren Raht/ den Christlichen Glauben angenommen/ und in demsel-
ben gottselig gestorben ist.

Am lezten Tage liessen die Morgenländische Fürsten 200 starke Pakwagen mit ge-
münzetem Golde/ Kleinoten/ Perlen/ ädlen Steinen und allerhand köstlichen seidenen Tü-
chern beladen/ deren solten Leches sechs; Neda/ Prinsla/ Klodius und Markus/ jedem 4/
ingesamt 16/ geliefert werden; welche alle mit rohtem Tuch überzogen wahren/ und die er-
sten sechse vier Tonnen Schatz; die anderen sechszehn/ acht Tonnen Schatz geladen hatten;
dabey fünff Maul Esel wahren/ deren jeder vor 4000 Kronen/ güldene und silberne Tü-
cher; und vor 12000 Kronen Kleinot trugen. Die übrigen Wagen wahren viel schöner
und ansehnlicher/ deren anfangs 24/ einerley Gattung/ mit braunem Sammet überzogen/
an denen der Nahme VRSVLA mit grüner Seide gesticket wahr/ und funden sich gleich so
viel Maul Esel dabey; hatten funffzig Tonnen an gemünzetem Golde/ drey Tonnen Schaz
an gülden und silbern Tüchern/ und sieben Tonnen an Kleinoten auff. Diesen folgeten 70
Wagen mit rohtem Sammet und silbern Schnüren verbremet/ an welchen der Name SOPHIA
mit silbern Fäden gesticket wahr/ und darüber ein güldenes Krönichen. Hierauff wahren
160 Tonnen gepregtes Goldes/ 10 Tonnen an silbern und güldenen Tüchern/ und 20 Ton-
nen an Kleinoten/ jedoch daß 30 Kamehle davon auch ihren Teil zutragen hatten. Endlich
folgeten 84 Wagen mit grünem Sammet bekleidet/ an welchen der Nahme VALISCA
mit einer güldenen Krohn von Goldfäden gesticket/ gesehen ward/ und dabey 40 Kameh-
le/ welche mit den vorgedachten gleichmässige Ladung hatten/ nur daß 30 Tonnen Baar-
schafft mehr darauff wahren/ welche Pharnabazus wegen des Fürstentuhms Susiana
hinzu getahn hatte. Jeder Wage wahr mit sechs Pferden bespannet; die ersten 22 mit 132
Rappen; die andern 24 mit 144 Braunen; die dritten 70 mit 420 Apfelgrauen; die lezten
84 mit 504 Blänken; da die ersten mit schwarzen Sammeten; die andern mit rohten Sam-
meten; die dritten mit silbernen; und die lezten mit güldenem Zeuge ausgeputzet wahren;
und hatten die Kamehl und Maul Esel gleichen Zeug mit den Wagenpferden/ zu welchen
sie gehöreten. Vor Gallus wurden keine Wagen bestellet/ sondern die Fürsten liessen ihm
212000 Kronen einhändigen/ wozu er schon 10 Tennen an Gold und Kleinoten beyeinan-
der hatte; dann weil er fast mit allen Obristen in brüderlicher Freundschafft stund/ und die-
selben wusten/ wie viel Herkules auf ihn hielt/ hatten sie ihm sehr grosse Verehrungen ge-
tahn/ welches alles er auff 10 Wagen packete. Die beyden Sprachmeister Mardus und
Timokles bekahmen jeder eine Tonne Goldes/ und solches umb ihrer träuen Dienste wil-
len/ da vorhin schon Timokles von Artaxerxes/ Phraortes und Pharnabazus statlich be-
schenket wahr. Nach dem Mittagsmahl hielt Artaxerxes eine trefliche Dankrede an un-
sere Helden/ daß sie ihre Feld Herschafft so wol verwaltet/ und ihnen den Sieg erstritten/ so
daß in unterschiedlichen Schlachten der Feinde über 100000 gefangen/ und in die 500000
erschlagen währen/ welche Schlappe der Parthische Wüterich nicht leicht ersetzen würde/
weil ihre versuchte Manschafft mehrenteils drauf gangen. Hernach erzählete er/ was ge-
stalt er unserer Helden erste Kundschafft erhalten/ da er unbekanter weise mit ihnen zu Ek-
batana gestochen/ und von ihnen die Freundschafft-Ringe gegen die seinen bekommen.

Weiters
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Fuͤnftes Buch.
nicht allein ſich nachgehends in dieſer Ehe ehrlich und wol verhalten/ ſondern auch auf der
Groß Fuͤrſtin Fr. Klaren Raht/ den Chriſtlichen Glauben angenommen/ und in demſel-
ben gottſelig geſtorben iſt.

Am lezten Tage lieſſen die Morgenlaͤndiſche Fuͤrſten 200 ſtarke Pakwagen mit ge-
muͤnzetem Golde/ Kleinoten/ Perlen/ aͤdlen Steinen und allerhand koͤſtlichen ſeidenen Tuͤ-
chern beladen/ deren ſolten Leches ſechs; Neda/ Prinſla/ Klodius und Markus/ jedem 4/
ingeſamt 16/ geliefert werden; welche alle mit rohtem Tuch uͤberzogen wahren/ und die er-
ſten ſechſe vier Tonnen Schatz; die anderen ſechszehn/ acht Tonnen Schatz geladen hattẽ;
dabey fuͤnff Maul Eſel wahren/ deren jeder vor 4000 Kronen/ guͤldene und ſilberne Tuͤ-
cher; und vor 12000 Kronen Kleinot trugen. Die uͤbrigen Wagen wahren viel ſchoͤner
und anſehnlicher/ deren anfangs 24/ einerley Gattung/ mit braunem Sammet überzogen/
an denen der Nahme VRSVLA mit gruͤner Seide geſticket wahr/ und funden ſich gleich ſo
viel Maul Eſel dabey; hatten funffzig Tonnen an gemuͤnzetem Golde/ drey Tonnen Schaz
an guͤlden und ſilbern Tuͤchern/ und ſieben Tonnen an Kleinoten auff. Dieſen folgeten 70
Wagẽ mit rohtem Sam̃et uñ ſilbern Schnüren verbremet/ an welchẽ der Name SOPHIA
mit ſilbern Faͤden geſticket wahr/ und daruͤber ein guͤldenes Kroͤnichen. Hierauff wahren
160 Tonnen gepregtes Goldes/ 10 Tonnen an ſilbern und guͤldenen Tuͤchern/ und 20 Ton-
nen an Kleinoten/ jedoch daß 30 Kamehle davon auch ihren Teil zutragen hatten. Endlich
folgeten 84 Wagen mit gruͤnem Sammet bekleidet/ an welchen der Nahme VALISCA
mit einer guͤldenen Krohn von Goldfaͤden geſticket/ geſehen ward/ und dabey 40 Kameh-
le/ welche mit den vorgedachten gleichmaͤſſige Ladung hatten/ nur daß 30 Tonnen Baar-
ſchafft mehr darauff wahren/ welche Pharnabazus wegen des Fuͤrſtentuhms Suſiana
hinzu getahn hatte. Jeder Wage wahr mit ſechs Pferden beſpannet; die erſten 22 mit 132
Rappen; die andern 24 mit 144 Braunen; die dritten 70 mit 420 Apfelgrauen; die leztẽ
84 mit 504 Blaͤnken; da die erſten mit ſchwarzen Sam̃eten; die andern mit rohten Sam-
meten; die dritten mit ſilbernen; und die lezten mit guͤldenem Zeuge ausgeputzet wahren;
und hatten die Kamehl und Maul Eſel gleichen Zeug mit den Wagenpferden/ zu welchen
ſie gehoͤreten. Vor Gallus wurden keine Wagen beſtellet/ ſondern die Fuͤrſten lieſſen ihm
212000 Kronen einhaͤndigen/ wozu er ſchon 10 Tennen an Gold und Kleinoten beyeinan-
der hatte; dann weil er faſt mit allen Obriſten in bruͤderlicher Freundſchafft ſtund/ und die-
ſelben wuſten/ wie viel Herkules auf ihn hielt/ hatten ſie ihm ſehr groſſe Verehrungen ge-
tahn/ welches alles er auff 10 Wagen packete. Die beyden Sprachmeiſter Mardus und
Timokles bekahmen jeder eine Tonne Goldes/ und ſolches umb ihrer traͤuen Dienſte wil-
len/ da vorhin ſchon Timokles von Artaxerxes/ Phraortes und Pharnabazus ſtatlich be-
ſchenket wahr. Nach dem Mittagsmahl hielt Artaxerxes eine trefliche Dankrede an un-
ſere Helden/ daß ſie ihre Feld Herſchafft ſo wol verwaltet/ und ihnen den Sieg erſtritten/ ſo
daß in unterſchiedlichen Schlachten der Feinde uͤber 100000 gefangen/ uñ in die 500000
erſchlagen waͤhren/ welche Schlappe der Parthiſche Wuͤterich nicht leicht erſetzen wuͤrde/
weil ihre verſuchte Manſchafft mehrenteils drauf gangen. Hernach erzaͤhlete er/ was ge-
ſtalt er unſerer Helden erſte Kundſchafft erhalten/ da er unbekanter weiſe mit ihnen zu Ek-
batana geſtochen/ und von ihnen die Freundſchafft-Ringe gegen die ſeinen bekommen.

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[203/0209] Fuͤnftes Buch. nicht allein ſich nachgehends in dieſer Ehe ehrlich und wol verhalten/ ſondern auch auf der Groß Fuͤrſtin Fr. Klaren Raht/ den Chriſtlichen Glauben angenommen/ und in demſel- ben gottſelig geſtorben iſt. Am lezten Tage lieſſen die Morgenlaͤndiſche Fuͤrſten 200 ſtarke Pakwagen mit ge- muͤnzetem Golde/ Kleinoten/ Perlen/ aͤdlen Steinen und allerhand koͤſtlichen ſeidenen Tuͤ- chern beladen/ deren ſolten Leches ſechs; Neda/ Prinſla/ Klodius und Markus/ jedem 4/ ingeſamt 16/ geliefert werden; welche alle mit rohtem Tuch uͤberzogen wahren/ und die er- ſten ſechſe vier Tonnen Schatz; die anderen ſechszehn/ acht Tonnen Schatz geladen hattẽ; dabey fuͤnff Maul Eſel wahren/ deren jeder vor 4000 Kronen/ guͤldene und ſilberne Tuͤ- cher; und vor 12000 Kronen Kleinot trugen. Die uͤbrigen Wagen wahren viel ſchoͤner und anſehnlicher/ deren anfangs 24/ einerley Gattung/ mit braunem Sammet überzogen/ an denen der Nahme VRSVLA mit gruͤner Seide geſticket wahr/ und funden ſich gleich ſo viel Maul Eſel dabey; hatten funffzig Tonnen an gemuͤnzetem Golde/ drey Tonnen Schaz an guͤlden und ſilbern Tuͤchern/ und ſieben Tonnen an Kleinoten auff. Dieſen folgeten 70 Wagẽ mit rohtem Sam̃et uñ ſilbern Schnüren verbremet/ an welchẽ der Name SOPHIA mit ſilbern Faͤden geſticket wahr/ und daruͤber ein guͤldenes Kroͤnichen. Hierauff wahren 160 Tonnen gepregtes Goldes/ 10 Tonnen an ſilbern und guͤldenen Tuͤchern/ und 20 Ton- nen an Kleinoten/ jedoch daß 30 Kamehle davon auch ihren Teil zutragen hatten. Endlich folgeten 84 Wagen mit gruͤnem Sammet bekleidet/ an welchen der Nahme VALISCA mit einer guͤldenen Krohn von Goldfaͤden geſticket/ geſehen ward/ und dabey 40 Kameh- le/ welche mit den vorgedachten gleichmaͤſſige Ladung hatten/ nur daß 30 Tonnen Baar- ſchafft mehr darauff wahren/ welche Pharnabazus wegen des Fuͤrſtentuhms Suſiana hinzu getahn hatte. Jeder Wage wahr mit ſechs Pferden beſpannet; die erſten 22 mit 132 Rappen; die andern 24 mit 144 Braunen; die dritten 70 mit 420 Apfelgrauen; die leztẽ 84 mit 504 Blaͤnken; da die erſten mit ſchwarzen Sam̃eten; die andern mit rohten Sam- meten; die dritten mit ſilbernen; und die lezten mit guͤldenem Zeuge ausgeputzet wahren; und hatten die Kamehl und Maul Eſel gleichen Zeug mit den Wagenpferden/ zu welchen ſie gehoͤreten. Vor Gallus wurden keine Wagen beſtellet/ ſondern die Fuͤrſten lieſſen ihm 212000 Kronen einhaͤndigen/ wozu er ſchon 10 Tennen an Gold und Kleinoten beyeinan- der hatte; dann weil er faſt mit allen Obriſten in bruͤderlicher Freundſchafft ſtund/ und die- ſelben wuſten/ wie viel Herkules auf ihn hielt/ hatten ſie ihm ſehr groſſe Verehrungen ge- tahn/ welches alles er auff 10 Wagen packete. Die beyden Sprachmeiſter Mardus und Timokles bekahmen jeder eine Tonne Goldes/ und ſolches umb ihrer traͤuen Dienſte wil- len/ da vorhin ſchon Timokles von Artaxerxes/ Phraortes und Pharnabazus ſtatlich be- ſchenket wahr. Nach dem Mittagsmahl hielt Artaxerxes eine trefliche Dankrede an un- ſere Helden/ daß ſie ihre Feld Herſchafft ſo wol verwaltet/ und ihnen den Sieg erſtritten/ ſo daß in unterſchiedlichen Schlachten der Feinde uͤber 100000 gefangen/ uñ in die 500000 erſchlagen waͤhren/ welche Schlappe der Parthiſche Wuͤterich nicht leicht erſetzen wuͤrde/ weil ihre verſuchte Manſchafft mehrenteils drauf gangen. Hernach erzaͤhlete er/ was ge- ſtalt er unſerer Helden erſte Kundſchafft erhalten/ da er unbekanter weiſe mit ihnen zu Ek- batana geſtochen/ und von ihnen die Freundſchafft-Ringe gegen die ſeinen bekommen. Weiters c c ij

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/209>, abgerufen am 25.04.2024.