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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Fünftes Buch.

[Spaltenumbruch] Der alle Wolken auffgedecket/
So daß man durchhin sehen kan.
Es zittern unser Herz und Glieder/
Doch stärkt dein Trost sie etwas wieder/
Nach dem du uns versichert hast/
Es sol uns keinen Schaden bringen.
[Spaltenumbruch] So sez uns nun in Ruh und Rast/
Und mache kund vor allen dingen
Was Wunder du erzählen wilt.
Wir wollen unsern Sin herneigen/
Und uns dir dankbarlich erzeigen/
Wo unser Dank sonst bey dir gilt.

Der I Nach Saz.
Christlicher Weynacht-Herzen andächtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
SOllen wir andere Völker der Erden
Unseren Schrecken nicht legen beyseit/
Welcher in dieser trübseligen Zeit
Täglich sich mehret durch Kriegesbeschwerden?
Sollen wir nimmer erlediget werden/
Klagen und sagen nur immer von Streit?
Leget sich einig derselbigen Leid/
[Spaltenumbruch] Welche mit ihren bewolleten Heerden
Hecken und Wälder und Felder durchzihn?
Unser so lange geplageter Sinn/
Bleibet der immer in Furchten und Zagen?
Glänzender Engel die grosse Gefahr
Rücket und drücket die gläubige Schaar/
Welche den Schmerzen nicht länger kan tragen.
Der II Saz.
Des Engels Rede.
[Spaltenumbruch] Sihe ich
verkündige
euch grosse
Freude.
ICh bringe nach so schwerem Leide
Euch Freud und Lust; nach Hunger/ weide;
Nach harten Schlägen sanfte Ruh.
Die Schlange hat euch vor betrogen/
Und Gottes Gnaden-gunst entzogen/
Die führ ich euch jezt wieder zu.
Mein predigen ist Himmels-freude/
Wie Gott euch mit dem Ehren-Kleide
[Spaltenumbruch] Nach diesem selber zieren wil.
Vernehmet doch das Wort der Gnaden/
Das allerbeste Lebensziel/
Worauff ich euch jezt muß einladen,
Hier ist der Satzen Donner nicht/
Der nichts als Schrecken kan erregen;
Mein Wort ist lauter Glük und Segen/
Das euch den Himmel selbst verspricht.
Der II Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
WAs sind dann das vor grosse Gaben/
Die wir aus deiner Predigt haben?
O schöner Engel mach' es kund!
Sol etwa gute Zeit entstehen/
Da unsre Schaffe weiden gehen/
Daß weder Schäffer noch sein Hund
Die Dieb' und Wölfe darf abtreiben/
Die selten von den Hürden bleiben?
[Spaltenumbruch] Wird etwan ein gewünschtes Jahr
Den Ställ- und Auen Segen bringen?
O reicher Gott/ wird dieses wahr/
So wollen wir den Reihen singen;
Wir wollen den Schalmeien-Klang
Dir Gottes Engel zugefallen
Auf Berg- und Tahlen lassen schallen/
Und opfern dir ein Lamb zu Dank.
Der II Nach Saz
Christlicher Weihnacht-Herzen andächtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
Lässet der Himmel uns Freude vortragen?
Predigt der Engel noch selber von ihr?
Lieber was leiden und fühlen dann wir
Immer und immer die blutigen Plagen?
Wissen Betrübte von Freude zu sagen?
Herrscher der Erden/ ach höre doch schier!
Deine Geängsteten winseln vor dir/
[Spaltenumbruch] Bitten du wollest auffhören zu schlagen.
Gönne nach langer erlittener Pein
Deinen Geliebten eins frölich zu sein.
Sollen die Straffen uns gänzlich auffreiben?
Würge den Würger/ ertödte den Tod;
Treibe den Treiber/ und zwinge die Noht/
Ferner aus deiner Behausung zu bleiben.

Der
h h

Fuͤnftes Buch.

[Spaltenumbruch] Der alle Wolken auffgedecket/
So daß man durchhin ſehen kan.
Es zittern unſer Herz und Glieder/
Doch ſtaͤrkt dein Troſt ſie etwas wieder/
Nach dem du uns verſichert haſt/
Es ſol uns keinen Schaden bringen.
[Spaltenumbruch] So ſez uns nun in Ruh und Raſt/
Und mache kund vor allen dingen
Was Wunder du erzaͤhlen wilt.
Wir wollen unſern Sin herneigen/
Und uns dir dankbarlich erzeigen/
Wo unſer Dank ſonſt bey dir gilt.

Der I Nach Saz.
Chriſtlicher Weynacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
SOllen wir andere Voͤlker der Erden
Unſeren Schrecken nicht legen beyſeit/
Welcher in dieſer truͤbſeligen Zeit
Taͤglich ſich mehret durch Kriegesbeſchwerden?
Sollen wir nimmer erlediget werden/
Klagen und ſagen nur immer von Streit?
Leget ſich einig derſelbigen Leid/
[Spaltenumbruch] Welche mit ihren bewolleten Heerden
Hecken und Waͤlder und Felder durchzihn?
Unſer ſo lange geplageter Sinn/
Bleibet der immer in Furchten und Zagen?
Glaͤnzender Engel die groſſe Gefahr
Ruͤcket und druͤcket die glaͤubige Schaar/
Welche den Schmerzen nicht laͤnger kan tragen.
Der II Saz.
Des Engels Rede.
[Spaltenumbruch] Sihe ich
verkuͤndige
euch groſſe
Freude.
ICh bringe nach ſo ſchwerem Leide
Euch Freud uñ Luſt; nach Hunger/ weide;
Nach harten Schlaͤgen ſanfte Ruh.
Die Schlange hat euch vor betrogen/
Und Gottes Gnaden-gunſt entzogen/
Die fuͤhr ich euch jezt wieder zu.
Mein predigen iſt Himmels-freude/
Wie Gott euch mit dem Ehren-Kleide
[Spaltenumbruch] Nach dieſem ſelber zieren wil.
Vernehmet doch das Wort der Gnaden/
Das allerbeſte Lebensziel/
Worauff ich euch jezt muß einladen,
Hier iſt der Satzen Donner nicht/
Der nichts als Schrecken kan erregen;
Mein Wort iſt lauter Gluͤk und Segen/
Das euch den Himmel ſelbſt verſpricht.
Der II Gegen Saz.
Der Hirten Antwort.
[Spaltenumbruch]
WAs ſind dann das vor groſſe Gaben/
Die wir aus deiner Predigt haben?
O ſchoͤner Engel mach’ es kund!
Sol etwa gute Zeit entſtehen/
Da unſre Schaffe weiden gehen/
Daß weder Schaͤffer noch ſein Hund
Die Dieb’ und Woͤlfe darf abtreiben/
Die ſelten von den Huͤrden bleiben?
[Spaltenumbruch] Wird etwan ein gewuͤnſchtes Jahr
Den Staͤll- und Auen Segen bringen?
O reicher Gott/ wird dieſes wahr/
So wollen wir den Reihen ſingen;
Wir wollen den Schalmeien-Klang
Dir Gottes Engel zugefallen
Auf Berg- und Tahlen laſſen ſchallen/
Und opfern dir ein Lamb zu Dank.
Der II Nach Saz
Chriſtlicher Weihnacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung.
[Spaltenumbruch]
Laͤſſet der Himmel uns Freude vortragen?
Predigt der Engel noch ſelber von ihr?
Lieber was leiden und fuͤhlen dann wir
Immer und immer die blutigen Plagen?
Wiſſen Betruͤbte von Freude zu ſagen?
Herꝛſcher der Erden/ ach hoͤre doch ſchier!
Deine Geaͤngſteten winſeln vor dir/
[Spaltenumbruch] Bitten du wolleſt auffhoͤren zu ſchlagen.
Goͤnne nach langer erlittener Pein
Deinen Geliebten eins froͤlich zu ſein.
Sollen die Straffen uns gaͤnzlich auffreiben?
Wuͤrge den Wuͤrger/ ertoͤdte den Tod;
Treibe den Treiber/ und zwinge die Noht/
Ferner aus deiner Behauſung zu bleiben.

Der
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[241/0247] Fuͤnftes Buch. Der alle Wolken auffgedecket/ So daß man durchhin ſehen kan. Es zittern unſer Herz und Glieder/ Doch ſtaͤrkt dein Troſt ſie etwas wieder/ Nach dem du uns verſichert haſt/ Es ſol uns keinen Schaden bringen. So ſez uns nun in Ruh und Raſt/ Und mache kund vor allen dingen Was Wunder du erzaͤhlen wilt. Wir wollen unſern Sin herneigen/ Und uns dir dankbarlich erzeigen/ Wo unſer Dank ſonſt bey dir gilt. Der I Nach Saz. Chriſtlicher Weynacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung. SOllen wir andere Voͤlker der Erden Unſeren Schrecken nicht legen beyſeit/ Welcher in dieſer truͤbſeligen Zeit Taͤglich ſich mehret durch Kriegesbeſchwerden? Sollen wir nimmer erlediget werden/ Klagen und ſagen nur immer von Streit? Leget ſich einig derſelbigen Leid/ Welche mit ihren bewolleten Heerden Hecken und Waͤlder und Felder durchzihn? Unſer ſo lange geplageter Sinn/ Bleibet der immer in Furchten und Zagen? Glaͤnzender Engel die groſſe Gefahr Ruͤcket und druͤcket die glaͤubige Schaar/ Welche den Schmerzen nicht laͤnger kan tragen. Der II Saz. Des Engels Rede. ICh bringe nach ſo ſchwerem Leide Euch Freud uñ Luſt; nach Hunger/ weide; Nach harten Schlaͤgen ſanfte Ruh. Die Schlange hat euch vor betrogen/ Und Gottes Gnaden-gunſt entzogen/ Die fuͤhr ich euch jezt wieder zu. Mein predigen iſt Himmels-freude/ Wie Gott euch mit dem Ehren-Kleide Nach dieſem ſelber zieren wil. Vernehmet doch das Wort der Gnaden/ Das allerbeſte Lebensziel/ Worauff ich euch jezt muß einladen, Hier iſt der Satzen Donner nicht/ Der nichts als Schrecken kan erregen; Mein Wort iſt lauter Gluͤk und Segen/ Das euch den Himmel ſelbſt verſpricht. Der II Gegen Saz. Der Hirten Antwort. WAs ſind dann das vor groſſe Gaben/ Die wir aus deiner Predigt haben? O ſchoͤner Engel mach’ es kund! Sol etwa gute Zeit entſtehen/ Da unſre Schaffe weiden gehen/ Daß weder Schaͤffer noch ſein Hund Die Dieb’ und Woͤlfe darf abtreiben/ Die ſelten von den Huͤrden bleiben? Wird etwan ein gewuͤnſchtes Jahr Den Staͤll- und Auen Segen bringen? O reicher Gott/ wird dieſes wahr/ So wollen wir den Reihen ſingen; Wir wollen den Schalmeien-Klang Dir Gottes Engel zugefallen Auf Berg- und Tahlen laſſen ſchallen/ Und opfern dir ein Lamb zu Dank. Der II Nach Saz Chriſtlicher Weihnacht-Herzen andaͤchtige Betrachtung. Laͤſſet der Himmel uns Freude vortragen? Predigt der Engel noch ſelber von ihr? Lieber was leiden und fuͤhlen dann wir Immer und immer die blutigen Plagen? Wiſſen Betruͤbte von Freude zu ſagen? Herꝛſcher der Erden/ ach hoͤre doch ſchier! Deine Geaͤngſteten winſeln vor dir/ Bitten du wolleſt auffhoͤren zu ſchlagen. Goͤnne nach langer erlittener Pein Deinen Geliebten eins froͤlich zu ſein. Sollen die Straffen uns gaͤnzlich auffreiben? Wuͤrge den Wuͤrger/ ertoͤdte den Tod; Treibe den Treiber/ und zwinge die Noht/ Ferner aus deiner Behauſung zu bleiben. Der h h

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/247>, abgerufen am 25.04.2024.