Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Fünftes Buch.
übrigen aber das Leben zusetzeten. Als dieses Treffen glüklich geendiget wahr/ griffen die
Römer zu den Schwertern/ hatten sich doch wegen des Speer rennens zimlich getrennet/
welches ihnen übel würde bekommen seyn/ wann nicht auch die Feinde ihre Glieder zu-
füllen/ etwas Zeit hätten anwenden müssen. Als sie auffs neue traffen/ gingen die Skythen
ihrer Art nach/ sehr feurig loß/ aber der Teutsche Wedekind und der Römer K. Autronius/
nahmen ihres Feld Herrn warnung in acht/ brauchten samt den ihren das Schwert mit
vortel/ und den Schild zur fleissigen beschirmung daher der heftige Sturm der Skythen/
mehr getöß als Wunden gab/ und hingegen der Feind mannichen abgesattelten missen mu-
ste. Herkules rühmete der seinen wolverhalten/ und sagte zu den Schlachtschwertern/ ge-
het nun hin/ und arbeitet so lange es die Arme erleiden mögen/ auff daß ihr sehen lasset/ wie
erschreklich ihr den Römern selbsten seid; aber vertieffet euch nicht zu weit in den Feind
hinein. Sie ritten hierauff fuß vor fuß/ dehneten sich in die breite aus/ und fielen mit sol-
chen hieben zur rechten Seite in den Feind/ daß ohn verlust einiges Mannes sie 3000 Sky-
then im ersten angriff zu grunde richteten. Herkules entsetzete die Römer und ersten Teut-
schen mit 6000 Assyrern; da hätte man ein Gemätsche sehen sollen; dann als diese Assy-
rer der Teutschen und Römer tahten sahen/ und Herkules sie zu gleicher tapferkeit vermah-
nete/ hielten sie sich so ritterlich/ daß keiner unter ihnen zu tadeln wahr. Karthasis muste
nohtwendig seine Völker teilen/ und den Schlachtschwertern 6000 Skythen entgegen
ordnen/ mit den übrigen ging er unerschrocken auff Herkules macht/ dessen Pfeed nie kein
mahl seine Tugend hatte sehen lassen wie anjezt. Er hatte diesem ädlen Blänken eine leich-
te Rüstung angelegt/ welche nur von Linnewad/ und mit stählenem Draht durchzogen/ a-
ber so hart durchnähet wahr/ daß weder Pfeil noch Schwert drauff hafften kunte/ es zu
beschädigen; diese seine sicherheit merkete es gleichsam/ schlug und biß von sich/ daß ihm
niemand nahen durffte; so schlieff trauen sein Reuter auch nicht/ sondern was er traf mu-
ste zu grunde gehen. Karthasis sahe ihn solch wunder treiben/ machte sich an ihn/ und sag-
te: Fürst Herkules/ es beut euch Karthasis der Skythe seinen Gruß an; schlug auch mit
dem Worte ihn über die Schulder/ daß ihm die linke Hand davon schmerzete/ und er den
Schild kaum halten kunte/ welches sich doch bald wieder verzog; und antwortete er nur
dieses wenige: Des muß Karthasis dank haben; aber das Schwert ließ er ihm dergestalt
umb die Ohren sausen/ daß er mühe hatte sich zu schützen.

Wir müssen aber des andern Flügels nicht gar vergessen/ woselbst die unsern zum
Treffen nicht gelangen kunten/ biß an der andern seite der Bogenstreit geendet wahr/ wel-
ches Artabanus also ordente/ damit er an diesem Orte desto eigentlicher sehen möchte/ wie
die Persen von den seinen (also hatte er sichs eingebildet) hauffenweise nidergeschossen
würden. Weil es aber hieselbst sich nicht nach Wunsch fügete/ muste Vonones mit seinem
Flügel sich eben zu solchem Treffen fertig machen/ ritte auch auff Ladisla weidlich loß/ in
meynung/ er solte deßgleichen tuhn. Aber er wahr von Herkules gewarnet/ deßwegen er
auff stillem Fusse jenen die Pfeile entgegen schickete/ so bald er den Feind damit ablangen
kunte/ welches dem guten Vonones den Seiger gar verrückete/ daß nach hinterlassung
3000 todten er unverrichteter sache abzog/ und kaum 200 von den unsern beschädiget hat-
te. Dataphernes/ welcher biß daher geruhet/ wolte es besser machen/ taht auch unter Ma-

zeus
l

Fuͤnftes Buch.
uͤbrigen aber das Leben zuſetzeten. Als dieſes Treffen gluͤklich geendiget wahr/ griffen die
Roͤmer zu den Schwertern/ hatten ſich doch wegen des Speer rennens zimlich getrennet/
welches ihnen uͤbel wuͤrde bekommen ſeyn/ wann nicht auch die Feinde ihre Glieder zu-
fuͤllen/ etwas Zeit haͤtten anwenden muͤſſen. Als ſie auffs neue traffen/ gingen die Skythen
ihrer Art nach/ ſehr feurig loß/ aber der Teutſche Wedekind und der Roͤmer K. Autronius/
nahmen ihres Feld Herrn warnung in acht/ brauchten ſamt den ihren das Schwert mit
vortel/ und den Schild zur fleiſſigen beſchirmung daher der heftige Sturm der Skythen/
mehr getoͤß als Wunden gab/ und hingegen der Feind mannichen abgeſattelten miſſen mu-
ſte. Herkules rühmete der ſeinen wolverhalten/ und ſagte zu den Schlachtſchwertern/ ge-
het nun hin/ und arbeitet ſo lange es die Arme erleiden moͤgen/ auff daß ihr ſehen laſſet/ wie
erſchreklich ihr den Roͤmern ſelbſten ſeid; aber vertieffet euch nicht zu weit in den Feind
hinein. Sie ritten hierauff fuß vor fuß/ dehneten ſich in die breite aus/ und fielen mit ſol-
chen hieben zur rechten Seite in den Feind/ daß ohn verluſt einiges Mannes ſie 3000 Sky-
then im erſten angriff zu grunde richteten. Herkules entſetzete die Roͤmer und erſten Teut-
ſchen mit 6000 Aſſyrern; da haͤtte man ein Gemaͤtſche ſehen ſollen; dann als dieſe Aſſy-
rer der Teutſchen und Roͤmer tahten ſahen/ uñ Herkules ſie zu gleicher tapferkeit vermah-
nete/ hielten ſie ſich ſo ritterlich/ daß keiner unter ihnen zu tadeln wahr. Karthaſis muſte
nohtwendig ſeine Voͤlker teilen/ und den Schlachtſchwertern 6000 Skythen entgegen
ordnen/ mit den uͤbrigen ging er unerſchrocken auff Herkules macht/ deſſen Pfeed nie kein
mahl ſeine Tugend hatte ſehen laſſen wie anjezt. Er hatte dieſem aͤdlen Blaͤnken eine leich-
te Ruͤſtung angelegt/ welche nur von Linnewad/ und mit ſtaͤhlenem Draht durchzogen/ a-
ber ſo hart durchnaͤhet wahr/ daß weder Pfeil noch Schwert drauff hafften kunte/ es zu
beſchaͤdigen; dieſe ſeine ſicherheit merkete es gleichſam/ ſchlug und biß von ſich/ daß ihm
niemand nahen durffte; ſo ſchlieff trauen ſein Reuter auch nicht/ ſondern was er traf mu-
ſte zu grunde gehen. Karthaſis ſahe ihn ſolch wunder treiben/ machte ſich an ihn/ uñ ſag-
te: Fuͤrſt Herkules/ es beut euch Karthaſis der Skythe ſeinen Gruß an; ſchlug auch mit
dem Worte ihn uͤber die Schulder/ daß ihm die linke Hand davon ſchmerzete/ und er den
Schild kaum halten kunte/ welches ſich doch bald wieder verzog; und antwortete er nur
dieſes wenige: Des muß Karthaſis dank haben; aber das Schwert ließ er ihm dergeſtalt
umb die Ohren ſauſen/ daß er muͤhe hatte ſich zu ſchuͤtzen.

Wir muͤſſen aber des andern Fluͤgels nicht gar vergeſſen/ woſelbſt die unſern zum
Treffen nicht gelangen kunten/ biß an der andern ſeite der Bogenſtreit geendet wahr/ wel-
ches Artabanus alſo ordente/ damit er an dieſem Orte deſto eigentlicher ſehen moͤchte/ wie
die Perſen von den ſeinen (alſo hatte er ſichs eingebildet) hauffenweiſe nidergeſchoſſen
wuͤrden. Weil es abeꝛ hieſelbſt ſich nicht nach Wunſch fuͤgete/ muſte Vonones mit ſeinem
Fluͤgel ſich eben zu ſolchem Treffen fertig machen/ ritte auch auff Ladiſla weidlich loß/ in
meynung/ er ſolte deßgleichen tuhn. Aber er wahr von Herkules gewarnet/ deßwegen er
auff ſtillem Fuſſe jenen die Pfeile entgegen ſchickete/ ſo bald er den Feind damit ablangen
kunte/ welches dem guten Vonones den Seiger gar verrückete/ daß nach hinterlaſſung
3000 todten er unverrichteter ſache abzog/ uñ kaum 200 von den unſern beſchaͤdiget hat-
te. Dataphernes/ welcher biß daher geruhet/ wolte es beſſer machen/ taht auch unter Ma-

zeus
l
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0087" n="81"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fu&#x0364;nftes Buch.</hi></fw><lb/>
u&#x0364;brigen aber das Leben zu&#x017F;etzeten. Als die&#x017F;es Treffen glu&#x0364;klich geendiget wahr/ griffen die<lb/>
Ro&#x0364;mer zu den Schwertern/ hatten &#x017F;ich doch wegen des Speer rennens zimlich getrennet/<lb/>
welches ihnen u&#x0364;bel wu&#x0364;rde bekommen &#x017F;eyn/ wann nicht auch die Feinde ihre Glieder zu-<lb/>
fu&#x0364;llen/ etwas Zeit ha&#x0364;tten anwenden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Als &#x017F;ie auffs neue traffen/ gingen die Skythen<lb/>
ihrer Art nach/ &#x017F;ehr feurig loß/ aber der Teut&#x017F;che Wedekind und der Ro&#x0364;mer K. Autronius/<lb/>
nahmen ihres Feld Herrn warnung in acht/ brauchten &#x017F;amt den ihren das Schwert mit<lb/>
vortel/ und den Schild zur flei&#x017F;&#x017F;igen be&#x017F;chirmung daher der heftige Sturm der Skythen/<lb/>
mehr geto&#x0364;ß als Wunden gab/ und hingegen der Feind mannichen abge&#x017F;attelten mi&#x017F;&#x017F;en mu-<lb/>
&#x017F;te. Herkules rühmete der &#x017F;einen wolverhalten/ und &#x017F;agte zu den Schlacht&#x017F;chwertern/ ge-<lb/>
het nun hin/ und arbeitet &#x017F;o lange es die Arme erleiden mo&#x0364;gen/ auff daß ihr &#x017F;ehen la&#x017F;&#x017F;et/ wie<lb/>
er&#x017F;chreklich ihr den Ro&#x0364;mern &#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;eid; aber vertieffet euch nicht zu weit in den Feind<lb/>
hinein. Sie ritten hierauff fuß vor fuß/ dehneten &#x017F;ich in die breite aus/ und fielen mit &#x017F;ol-<lb/>
chen hieben zur rechten Seite in den Feind/ daß ohn verlu&#x017F;t einiges Mannes &#x017F;ie 3000 Sky-<lb/>
then im er&#x017F;ten angriff zu grunde richteten. Herkules ent&#x017F;etzete die Ro&#x0364;mer und er&#x017F;ten Teut-<lb/>
&#x017F;chen mit 6000 A&#x017F;&#x017F;yrern; da ha&#x0364;tte man ein Gema&#x0364;t&#x017F;che &#x017F;ehen &#x017F;ollen; dann als die&#x017F;e A&#x017F;&#x017F;y-<lb/>
rer der Teut&#x017F;chen und Ro&#x0364;mer tahten &#x017F;ahen/ un&#x0303; Herkules &#x017F;ie zu gleicher tapferkeit vermah-<lb/>
nete/ hielten &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;o ritterlich/ daß keiner unter ihnen zu tadeln wahr. Kartha&#x017F;is mu&#x017F;te<lb/>
nohtwendig &#x017F;eine Vo&#x0364;lker teilen/ und den Schlacht&#x017F;chwertern 6000 Skythen entgegen<lb/>
ordnen/ mit den u&#x0364;brigen ging er uner&#x017F;chrocken auff Herkules macht/ de&#x017F;&#x017F;en Pfeed nie kein<lb/>
mahl &#x017F;eine Tugend hatte &#x017F;ehen la&#x017F;&#x017F;en wie anjezt. Er hatte die&#x017F;em a&#x0364;dlen Bla&#x0364;nken eine leich-<lb/>
te Ru&#x0364;&#x017F;tung angelegt/ welche nur von Linnewad/ und mit &#x017F;ta&#x0364;hlenem Draht durchzogen/ a-<lb/>
ber &#x017F;o hart durchna&#x0364;het wahr/ daß weder Pfeil noch Schwert drauff hafften kunte/ es zu<lb/>
be&#x017F;cha&#x0364;digen; die&#x017F;e &#x017F;eine &#x017F;icherheit merkete es gleich&#x017F;am/ &#x017F;chlug und biß von &#x017F;ich/ daß ihm<lb/>
niemand nahen durffte; &#x017F;o &#x017F;chlieff trauen &#x017F;ein Reuter auch nicht/ &#x017F;ondern was er traf mu-<lb/>
&#x017F;te zu grunde gehen. Kartha&#x017F;is &#x017F;ahe ihn &#x017F;olch wunder treiben/ machte &#x017F;ich an ihn/ un&#x0303; &#x017F;ag-<lb/>
te: Fu&#x0364;r&#x017F;t Herkules/ es beut euch Kartha&#x017F;is der Skythe &#x017F;einen Gruß an; &#x017F;chlug auch mit<lb/>
dem Worte ihn u&#x0364;ber die Schulder/ daß ihm die linke Hand davon &#x017F;chmerzete/ und er den<lb/>
Schild kaum halten kunte/ welches &#x017F;ich doch bald wieder verzog; und antwortete er nur<lb/>
die&#x017F;es wenige: Des muß Kartha&#x017F;is dank haben; aber das Schwert ließ er ihm derge&#x017F;talt<lb/>
umb die Ohren &#x017F;au&#x017F;en/ daß er mu&#x0364;he hatte &#x017F;ich zu &#x017F;chu&#x0364;tzen.</p><lb/>
          <p>Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en aber des andern Flu&#x0364;gels nicht gar verge&#x017F;&#x017F;en/ wo&#x017F;elb&#x017F;t die un&#x017F;ern zum<lb/>
Treffen nicht gelangen kunten/ biß an der andern &#x017F;eite der Bogen&#x017F;treit geendet wahr/ wel-<lb/>
ches Artabanus al&#x017F;o ordente/ damit er an die&#x017F;em Orte de&#x017F;to eigentlicher &#x017F;ehen mo&#x0364;chte/ wie<lb/>
die Per&#x017F;en von den &#x017F;einen (al&#x017F;o hatte er &#x017F;ichs eingebildet) hauffenwei&#x017F;e niderge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wu&#x0364;rden. Weil es abe&#xA75B; hie&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ich nicht nach Wun&#x017F;ch fu&#x0364;gete/ mu&#x017F;te Vonones mit &#x017F;einem<lb/>
Flu&#x0364;gel &#x017F;ich eben zu &#x017F;olchem Treffen fertig machen/ ritte auch auff Ladi&#x017F;la weidlich loß/ in<lb/>
meynung/ er &#x017F;olte deßgleichen tuhn. Aber er wahr von Herkules gewarnet/ deßwegen er<lb/>
auff &#x017F;tillem Fu&#x017F;&#x017F;e jenen die Pfeile entgegen &#x017F;chickete/ &#x017F;o bald er den Feind damit ablangen<lb/>
kunte/ welches dem guten Vonones den Seiger gar verrückete/ daß nach hinterla&#x017F;&#x017F;ung<lb/>
3000 todten er unverrichteter &#x017F;ache abzog/ un&#x0303; kaum 200 von den un&#x017F;ern be&#x017F;cha&#x0364;diget hat-<lb/>
te. Dataphernes/ welcher biß daher geruhet/ wolte es be&#x017F;&#x017F;er machen/ taht auch unter Ma-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">l</fw><fw place="bottom" type="catch">zeus</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0087] Fuͤnftes Buch. uͤbrigen aber das Leben zuſetzeten. Als dieſes Treffen gluͤklich geendiget wahr/ griffen die Roͤmer zu den Schwertern/ hatten ſich doch wegen des Speer rennens zimlich getrennet/ welches ihnen uͤbel wuͤrde bekommen ſeyn/ wann nicht auch die Feinde ihre Glieder zu- fuͤllen/ etwas Zeit haͤtten anwenden muͤſſen. Als ſie auffs neue traffen/ gingen die Skythen ihrer Art nach/ ſehr feurig loß/ aber der Teutſche Wedekind und der Roͤmer K. Autronius/ nahmen ihres Feld Herrn warnung in acht/ brauchten ſamt den ihren das Schwert mit vortel/ und den Schild zur fleiſſigen beſchirmung daher der heftige Sturm der Skythen/ mehr getoͤß als Wunden gab/ und hingegen der Feind mannichen abgeſattelten miſſen mu- ſte. Herkules rühmete der ſeinen wolverhalten/ und ſagte zu den Schlachtſchwertern/ ge- het nun hin/ und arbeitet ſo lange es die Arme erleiden moͤgen/ auff daß ihr ſehen laſſet/ wie erſchreklich ihr den Roͤmern ſelbſten ſeid; aber vertieffet euch nicht zu weit in den Feind hinein. Sie ritten hierauff fuß vor fuß/ dehneten ſich in die breite aus/ und fielen mit ſol- chen hieben zur rechten Seite in den Feind/ daß ohn verluſt einiges Mannes ſie 3000 Sky- then im erſten angriff zu grunde richteten. Herkules entſetzete die Roͤmer und erſten Teut- ſchen mit 6000 Aſſyrern; da haͤtte man ein Gemaͤtſche ſehen ſollen; dann als dieſe Aſſy- rer der Teutſchen und Roͤmer tahten ſahen/ uñ Herkules ſie zu gleicher tapferkeit vermah- nete/ hielten ſie ſich ſo ritterlich/ daß keiner unter ihnen zu tadeln wahr. Karthaſis muſte nohtwendig ſeine Voͤlker teilen/ und den Schlachtſchwertern 6000 Skythen entgegen ordnen/ mit den uͤbrigen ging er unerſchrocken auff Herkules macht/ deſſen Pfeed nie kein mahl ſeine Tugend hatte ſehen laſſen wie anjezt. Er hatte dieſem aͤdlen Blaͤnken eine leich- te Ruͤſtung angelegt/ welche nur von Linnewad/ und mit ſtaͤhlenem Draht durchzogen/ a- ber ſo hart durchnaͤhet wahr/ daß weder Pfeil noch Schwert drauff hafften kunte/ es zu beſchaͤdigen; dieſe ſeine ſicherheit merkete es gleichſam/ ſchlug und biß von ſich/ daß ihm niemand nahen durffte; ſo ſchlieff trauen ſein Reuter auch nicht/ ſondern was er traf mu- ſte zu grunde gehen. Karthaſis ſahe ihn ſolch wunder treiben/ machte ſich an ihn/ uñ ſag- te: Fuͤrſt Herkules/ es beut euch Karthaſis der Skythe ſeinen Gruß an; ſchlug auch mit dem Worte ihn uͤber die Schulder/ daß ihm die linke Hand davon ſchmerzete/ und er den Schild kaum halten kunte/ welches ſich doch bald wieder verzog; und antwortete er nur dieſes wenige: Des muß Karthaſis dank haben; aber das Schwert ließ er ihm dergeſtalt umb die Ohren ſauſen/ daß er muͤhe hatte ſich zu ſchuͤtzen. Wir muͤſſen aber des andern Fluͤgels nicht gar vergeſſen/ woſelbſt die unſern zum Treffen nicht gelangen kunten/ biß an der andern ſeite der Bogenſtreit geendet wahr/ wel- ches Artabanus alſo ordente/ damit er an dieſem Orte deſto eigentlicher ſehen moͤchte/ wie die Perſen von den ſeinen (alſo hatte er ſichs eingebildet) hauffenweiſe nidergeſchoſſen wuͤrden. Weil es abeꝛ hieſelbſt ſich nicht nach Wunſch fuͤgete/ muſte Vonones mit ſeinem Fluͤgel ſich eben zu ſolchem Treffen fertig machen/ ritte auch auff Ladiſla weidlich loß/ in meynung/ er ſolte deßgleichen tuhn. Aber er wahr von Herkules gewarnet/ deßwegen er auff ſtillem Fuſſe jenen die Pfeile entgegen ſchickete/ ſo bald er den Feind damit ablangen kunte/ welches dem guten Vonones den Seiger gar verrückete/ daß nach hinterlaſſung 3000 todten er unverrichteter ſache abzog/ uñ kaum 200 von den unſern beſchaͤdiget hat- te. Dataphernes/ welcher biß daher geruhet/ wolte es beſſer machen/ taht auch unter Ma- zeus l

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/87
Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/87>, abgerufen am 25.04.2024.