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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685.

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Wann dieses geschehen/ und man von dem Holze Kohlen brennen will/
muß der von Ziegelsteinen darzu erbaute Ofen/ oder eine mit Ziegelsteinen wol
ausgemauerte Grube/ auch das Holz/ ehe man es in den Ofen oder Grube
thut/ vorhero von einiger Unsauberkeit gesaubert werden. Diesem nach/ le-
get man von gedachten Holze ein gute Spanne hoch Holz/ Creutzweis hinein/
zündet solches durch etliche brennende Spängen an/ und wann solches im
Brande/ mit Nachlegung mehrern Holzes continuiret/ darbey in acht zu neh-
men/ daß alles fast in einer Zeit/ und also ein Theil des Holzes nicht vie[verlorenes Material]ehe als
des andern verbrennen möge.

Wann es nun abgebrandt und nichts als Kohlen zu sehen/ machet man
von Brettern oder von grossen Dachsteinen einen Deckel darüber/ welcher/
damit keine Lufft darzu komme/ mit Erde beschüttet/ und dadurch die inhaben-
de Glut ersticket wird.

So nun solche in 24. oder mehr Stunden/ und nachdem der Kohlen viel
gewesen/ bedeckt gestanden/ heraus genommen/ nachmals an einem reinen
Ort/ daß nicht unsauber Materia darunter komme/ gebracht/ hernach/ und ehe
man die Kohlen mit dem Salpeter und Schwefel in die Stampff-Töpffe oder
Grube einsetzet/ werden selbige um mehrer Sicherheit willen (damit ja nicht ein
Steinlein oder ander harte Materia darinnen verbleibe) vorhero sauber und
rein gelesen/ zu andern Feuerwerks-Sachen aber/ entweder in der Pulver-
mühle oder auf dem Wergbrete gekleint/ und durchgesiebet/ auch wol dieser we-
gen bey jeder Pulvermühle/ ein absonderlicher Kohlen-Knecht gehalten.

Es können auch viel Kohlen auf einmal ohne absonderlichen Ofen in ei-
ner viereckigten oder runden Erdgrube/ vorigen Bericht nach gebrandt/ und
nach vergangener Flamme/ die glüenden Kohlen/ mit Uberlegung Bretter und
aufschüttende Erde gedämpffet und erstickt werden/ dergleichen Kohlen aber
wollen von der Unsauberkeit sehr wol gereiniget seyn.

Man könte auch wol die Kohlen/ wie sie die Köhler zu brennen pflegen/
verfertigen/ weiln aber in so grosser Quantität nicht alles zu Kohlen verbren-
net; sondern noch viel ganz Holz bleibet/ und viel Asche giebet/ auch zu besor-
geu/ daß solche von dem Regen ernässen mögen. Als wird billich die erste Ma-
nir vor gewisser gehalten/ dadurch man nicht alleine [b]essere Kohlen bekömt;
sondern auch des vielen sauberns entübrigt ist.

Wer aber etliche wenige Pfund Kohlen benöthiget wäre/ so kan das klei-
ne gehackte Holz nur in einem Metallenen oder stark gebrandten Topffe auf
erstgedachte Manir gebrandt/ nach etlichen Stunden eröffnet/ die Kohlen her-
aus genommen/ und nach Begehren gekleint werden.

Noch besser aber kan man wenig Kohlen in einer starken Eisern/ Bleche-
chenen oder Jrrdischen Röhre (welche man mit dinngespaltenen Schießbern/
Wachholder oder andern Holze/ Jtem Hanffstängel ausgefüllt (auf die Art
wie die Schlosser zu löthen pflegen mit Lehm umschläget) innerhalb 2. Stun-
den in einer Schmiede-Esse/ auf welche Manir die Mahler aus Zweckholz ihre
Reiß-Kohlen verfertigen/ brennen.

Nachricht was die Kohlen im Pulver würken.

Nachdem/ wie die Kohlen zum Pulvermachen dienlich zu brennen/ ge-
handelt worden; So ist nunmehro nöthig den eigentlichen Nutzen oder Wür-
kung so selbige bey dem Pulver haben in etwas anzusehen. Es sind die Koh-
len lüfftiger und Feuerfangender Natur; dahero sie auch mehr vor einen Zun-
der des Feuers als natürliches Feuer selbst zu halten. Der Rauch wenn er
fett ist fänget leichtlich die Flamme/ (wovon beym Capitel von des Pulvers
Gewaltsamkeit/ ein mehrers gedacht) halte also meines Erachtens die Kohlen
vor das nechste zum Rauche/ dann beydes der Rauch und die Kohlen sind anders

nichts
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Wann dieſes geſchehen/ und man von dem Holze Kohlen brennen will/
muß der von Ziegelſteinen darzu erbaute Ofen/ oder eine mit Ziegelſteinen wol
ausgemauerte Grube/ auch das Holz/ ehe man es in den Ofen oder Grube
thut/ vorhero von einiger Unſauberkeit geſaubert werden. Dieſem nach/ le-
get man von gedachten Holze ein gute Spanne hoch Holz/ Creutzweis hinein/
zuͤndet ſolches durch etliche brennende Spaͤngen an/ und wann ſolches im
Brande/ mit Nachlegung mehrern Holzes continuiret/ darbey in acht zu neh-
men/ daß alles faſt in einer Zeit/ und alſo ein Theil des Holzes nicht vie[verlorenes Material]ehe als
des andern verbrennen moͤge.

Wann es nun abgebrandt und nichts als Kohlen zu ſehen/ machet man
von Brettern oder von groſſen Dachſteinen einen Deckel daruͤber/ welcher/
damit keine Lufft darzu komme/ mit Erde beſchuͤttet/ und dadurch die inhaben-
de Glut erſticket wird.

So nun ſolche in 24. oder mehr Stunden/ und nachdem der Kohlen viel
geweſen/ bedeckt geſtanden/ heraus genommen/ nachmals an einem reinen
Ort/ daß nicht unſauber Materia darunter komme/ gebracht/ hernach/ und ehe
man die Kohlen mit dem Salpeter und Schwefel in die Stampff-Toͤpffe oder
Grube einſetzet/ werden ſelbige um mehrer Sicherheit willen (damit ja nicht ein
Steinlein oder ander harte Materia darinnen verbleibe) vorhero ſauber und
rein geleſen/ zu andern Feuerwerks-Sachen aber/ entweder in der Pulver-
muͤhle oder auf dem Wergbrete gekleint/ und durchgeſiebet/ auch wol dieſer we-
gen bey jeder Pulvermuͤhle/ ein abſonderlicher Kohlen-Knecht gehalten.

Es koͤnnen auch viel Kohlen auf einmal ohne abſonderlichen Ofen in ei-
ner viereckigten oder runden Erdgrube/ vorigen Bericht nach gebrandt/ und
nach vergangener Flamme/ die gluͤenden Kohlen/ mit Uberlegung Bretter und
aufſchuͤttende Erde gedaͤmpffet und erſtickt werden/ dergleichen Kohlen aber
wollen von der Unſauberkeit ſehr wol gereiniget ſeyn.

Man koͤnte auch wol die Kohlen/ wie ſie die Koͤhler zu brennen pflegen/
verfertigen/ weiln aber in ſo groſſer Quantitaͤt nicht alles zu Kohlen verbren-
net; ſondern noch viel ganz Holz bleibet/ und viel Aſche giebet/ auch zu beſor-
geu/ daß ſolche von dem Regen ernaͤſſen moͤgen. Als wird billich die erſte Ma-
nir vor gewiſſer gehalten/ dadurch man nicht alleine [b]eſſere Kohlen bekoͤmt;
ſondern auch des vielen ſauberns entuͤbrigt iſt.

Wer aber etliche wenige Pfund Kohlen benoͤthiget waͤre/ ſo kan das klei-
ne gehackte Holz nur in einem Metallenen oder ſtark gebrandten Topffe auf
erſtgedachte Manir gebrandt/ nach etlichen Stunden eroͤffnet/ die Kohlen her-
aus genommen/ und nach Begehren gekleint werden.

Noch beſſer aber kan man wenig Kohlen in einer ſtarken Eiſern/ Bleche-
chenen oder Jrꝛdiſchen Roͤhre (welche man mit dinngeſpaltenen Schießbern/
Wachholder oder andern Holze/ Jtem Hanffſtaͤngel ausgefuͤllt (auf die Art
wie die Schloſſer zu loͤthen pflegen mit Lehm umſchlaͤget) innerhalb 2. Stun-
den in einer Schmiede-Eſſe/ auf welche Manir die Mahler aus Zweckholz ihre
Reiß-Kohlen verfertigen/ brennen.

Nachricht was die Kohlen im Pulver wuͤrken.

Nachdem/ wie die Kohlen zum Pulvermachen dienlich zu brennen/ ge-
handelt worden; So iſt nunmehro noͤthig den eigentlichen Nutzen oder Wuͤr-
kung ſo ſelbige bey dem Pulver haben in etwas anzuſehen. Es ſind die Koh-
len luͤfftiger und Feuerfangender Natur; dahero ſie auch mehr vor einen Zun-
der des Feuers als natuͤrliches Feuer ſelbſt zu halten. Der Rauch wenn er
fett iſt faͤnget leichtlich die Flamme/ (wovon beym Capitel von des Pulvers
Gewaltſamkeit/ ein mehrers gedacht) halte alſo meines Erachtens die Kohlen
vor das nechſte zum Rauche/ dañ beydes der Rauch und die Kohlen ſind anders

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[25/0035] Wann dieſes geſchehen/ und man von dem Holze Kohlen brennen will/ muß der von Ziegelſteinen darzu erbaute Ofen/ oder eine mit Ziegelſteinen wol ausgemauerte Grube/ auch das Holz/ ehe man es in den Ofen oder Grube thut/ vorhero von einiger Unſauberkeit geſaubert werden. Dieſem nach/ le- get man von gedachten Holze ein gute Spanne hoch Holz/ Creutzweis hinein/ zuͤndet ſolches durch etliche brennende Spaͤngen an/ und wann ſolches im Brande/ mit Nachlegung mehrern Holzes continuiret/ darbey in acht zu neh- men/ daß alles faſt in einer Zeit/ und alſo ein Theil des Holzes nicht vie_ ehe als des andern verbrennen moͤge. Wann es nun abgebrandt und nichts als Kohlen zu ſehen/ machet man von Brettern oder von groſſen Dachſteinen einen Deckel daruͤber/ welcher/ damit keine Lufft darzu komme/ mit Erde beſchuͤttet/ und dadurch die inhaben- de Glut erſticket wird. So nun ſolche in 24. oder mehr Stunden/ und nachdem der Kohlen viel geweſen/ bedeckt geſtanden/ heraus genommen/ nachmals an einem reinen Ort/ daß nicht unſauber Materia darunter komme/ gebracht/ hernach/ und ehe man die Kohlen mit dem Salpeter und Schwefel in die Stampff-Toͤpffe oder Grube einſetzet/ werden ſelbige um mehrer Sicherheit willen (damit ja nicht ein Steinlein oder ander harte Materia darinnen verbleibe) vorhero ſauber und rein geleſen/ zu andern Feuerwerks-Sachen aber/ entweder in der Pulver- muͤhle oder auf dem Wergbrete gekleint/ und durchgeſiebet/ auch wol dieſer we- gen bey jeder Pulvermuͤhle/ ein abſonderlicher Kohlen-Knecht gehalten. Es koͤnnen auch viel Kohlen auf einmal ohne abſonderlichen Ofen in ei- ner viereckigten oder runden Erdgrube/ vorigen Bericht nach gebrandt/ und nach vergangener Flamme/ die gluͤenden Kohlen/ mit Uberlegung Bretter und aufſchuͤttende Erde gedaͤmpffet und erſtickt werden/ dergleichen Kohlen aber wollen von der Unſauberkeit ſehr wol gereiniget ſeyn. Man koͤnte auch wol die Kohlen/ wie ſie die Koͤhler zu brennen pflegen/ verfertigen/ weiln aber in ſo groſſer Quantitaͤt nicht alles zu Kohlen verbren- net; ſondern noch viel ganz Holz bleibet/ und viel Aſche giebet/ auch zu beſor- geu/ daß ſolche von dem Regen ernaͤſſen moͤgen. Als wird billich die erſte Ma- nir vor gewiſſer gehalten/ dadurch man nicht alleine beſſere Kohlen bekoͤmt; ſondern auch des vielen ſauberns entuͤbrigt iſt. Wer aber etliche wenige Pfund Kohlen benoͤthiget waͤre/ ſo kan das klei- ne gehackte Holz nur in einem Metallenen oder ſtark gebrandten Topffe auf erſtgedachte Manir gebrandt/ nach etlichen Stunden eroͤffnet/ die Kohlen her- aus genommen/ und nach Begehren gekleint werden. Noch beſſer aber kan man wenig Kohlen in einer ſtarken Eiſern/ Bleche- chenen oder Jrꝛdiſchen Roͤhre (welche man mit dinngeſpaltenen Schießbern/ Wachholder oder andern Holze/ Jtem Hanffſtaͤngel ausgefuͤllt (auf die Art wie die Schloſſer zu loͤthen pflegen mit Lehm umſchlaͤget) innerhalb 2. Stun- den in einer Schmiede-Eſſe/ auf welche Manir die Mahler aus Zweckholz ihre Reiß-Kohlen verfertigen/ brennen. Nachricht was die Kohlen im Pulver wuͤrken. Nachdem/ wie die Kohlen zum Pulvermachen dienlich zu brennen/ ge- handelt worden; So iſt nunmehro noͤthig den eigentlichen Nutzen oder Wuͤr- kung ſo ſelbige bey dem Pulver haben in etwas anzuſehen. Es ſind die Koh- len luͤfftiger und Feuerfangender Natur; dahero ſie auch mehr vor einen Zun- der des Feuers als natuͤrliches Feuer ſelbſt zu halten. Der Rauch wenn er fett iſt faͤnget leichtlich die Flamme/ (wovon beym Capitel von des Pulvers Gewaltſamkeit/ ein mehrers gedacht) halte alſo meines Erachtens die Kohlen vor das nechſte zum Rauche/ dañ beydes der Rauch und die Kohlen ſind anders nichts D

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 3. Nürnberg, 1685, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria03_1685/35>, abgerufen am 28.03.2024.