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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwülsten.
anstellen/ und zwar auff der rechten Sei-
ten/ wann das Miltz erhoben und auffge-
schwollen; Auff der lincken Seiten/ wann
die Leber erhoben; in der Mitten/ wann
beyde zugleich auffgeschwollen/ oder die
Dürme noht leiden. Dieses soll geschehen
mit einem einschneidigen/ und in etwas
krummen Messerlein/ daß im schneiden die
Spitze dem Nabel zustehe; Nach dem sol-
ches geschehen/ soll man ein bleyernes oder
kupffernes Röhrlein/ welches recht in das
Loch passet/ hinein schieben/ damit ohn un-
sern Willen/ kein Tropff vorbey gehe/
das Röhrlein soll nicht zu lang seyn/ damit
es inwendig nicht etwas drucke. Das
Wasser soll man nicht auff einmahl herauß
lassen/ (dann die Patienten sterben sonst
insgemein/) sondern allgemach/ und nach
dem der Patient starck ist. Es soll auch
das Röhrlein so lang darinnen bleiben/
und allemahl dicht verstopffet werden/ daß
kein Tropffen heraus gehe/ biß alles Wasser
außgeführet ist.

39. Worvon entstehet die Ge-
schwulst
Exomphalos, Nach-
laß oder Vorschiessung des
Nabels/ und ob jeder mit der
Hand-Cur benommen wer-
den möge?
Die

von Geſchwuͤlſten.
anſtellen/ und zwar auff der rechten Sei-
ten/ wann das Miltz erhoben und auffge-
ſchwollen; Auff der lincken Seiten/ wann
die Leber erhoben; in der Mitten/ wann
beyde zugleich auffgeſchwollen/ oder die
Duͤrme noht leiden. Dieſes ſoll geſchehen
mit einem einſchneidigen/ und in etwas
krummen Meſſerlein/ daß im ſchneiden die
Spitze dem Nabel zuſtehe; Nach dem ſol-
ches geſchehen/ ſoll man ein bleyernes oder
kupffernes Roͤhrlein/ welches recht in das
Loch paſſet/ hinein ſchieben/ damit ohn un-
ſern Willen/ kein Tropff vorbey gehe/
das Roͤhrlein ſoll nicht zu lang ſeyn/ damit
es inwendig nicht etwas drucke. Das
Waſſer ſoll man nicht auff einmahl herauß
laſſen/ (dann die Patienten ſterben ſonſt
insgemein/) ſondern allgemach/ und nach
dem der Patient ſtarck iſt. Es ſoll auch
das Roͤhrlein ſo lang darinnen bleiben/
und allemahl dicht verſtopffet werden/ daß
kein Tropffen heraus gehe/ biß alles Waſſer
außgefuͤhret iſt.

39. Worvon entſtehet die Ge-
ſchwulſt
Exomphalos, Nach-
laß oder Vorſchieſſung des
Nabels/ und ob jeder mit der
Hand-Cur benommen wer-
den moͤge?
Die
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[123/0145] von Geſchwuͤlſten. anſtellen/ und zwar auff der rechten Sei- ten/ wann das Miltz erhoben und auffge- ſchwollen; Auff der lincken Seiten/ wann die Leber erhoben; in der Mitten/ wann beyde zugleich auffgeſchwollen/ oder die Duͤrme noht leiden. Dieſes ſoll geſchehen mit einem einſchneidigen/ und in etwas krummen Meſſerlein/ daß im ſchneiden die Spitze dem Nabel zuſtehe; Nach dem ſol- ches geſchehen/ ſoll man ein bleyernes oder kupffernes Roͤhrlein/ welches recht in das Loch paſſet/ hinein ſchieben/ damit ohn un- ſern Willen/ kein Tropff vorbey gehe/ das Roͤhrlein ſoll nicht zu lang ſeyn/ damit es inwendig nicht etwas drucke. Das Waſſer ſoll man nicht auff einmahl herauß laſſen/ (dann die Patienten ſterben ſonſt insgemein/) ſondern allgemach/ und nach dem der Patient ſtarck iſt. Es ſoll auch das Roͤhrlein ſo lang darinnen bleiben/ und allemahl dicht verſtopffet werden/ daß kein Tropffen heraus gehe/ biß alles Waſſer außgefuͤhret iſt. 39. Worvon entſtehet die Ge- ſchwulſt Exomphalos, Nach- laß oder Vorſchieſſung des Nabels/ und ob jeder mit der Hand-Cur benommen wer- den moͤge? Die

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/145>, abgerufen am 19.04.2024.