Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von Geschwülsten.
und des Hildani AEgyptiacum darüber le-
gen/ die Escharam wegthun/ und wieder
scarificiren/ und den Schaden lang offen
halten. Kompt er auß gifftiger Thiere Biß/Heilung
des heissen
Brands/
aus gifftiger
Thiere Biß.

soll man alles wegschneiden/ was vom Biß
oder Stich möchte beschädiget seyn/ wann
der Schad etwas außgebluthet/ ein glüend
Eisen darauff setzen/ mit vorbesagten decocto
abwaschen/ und das AEgyptiac Hild: mit
Fasen einlegen/ mit einem guten Defensiv
verhindern/ damit die gifftigen Dämpffe
nicht hinauff steigen. Kompt aber der
Brand/ auß einer gifftigen Feuchtigkeit/
welche im Leibe generiret worden/ soll man
keine Defensiva gebrauchen; Wann derFabrit: Hil-
dan:

Brandt gestillet/ soll man das mundicati-
vum de succo apii
zu reinigen gebrauchen/
und hernach cicatrisiren und heilen. Kompt
der Brand auß Auffenthaltung oder Ver-
hinderung der Geister/ so soll man nach an-
gestellter guten Diät/ die Ursach erforschen/
und wann solches durch hartes und steiffes
Binden geschehen/ alsobald aufflösen und
darüber legen/ was die Feuchtigkeit/ wel-
ches das Band verursachet/ zertheilet und
außtrocknet. In den anderen Ursachen/
verfähret man nach gestalten Sachen.

53. Was ist der kalte Brand/
und wie ist ihm zusteuren?

Der kalte Brand Sphacelus, ist eine voll-

kom-
K ij

von Geſchwuͤlſten.
und des Hildani Ægyptiacum daruͤber le-
gen/ die Eſcharam wegthun/ und wieder
ſcarificiren/ und den Schaden lang offen
halten. Kompt er auß gifftiger Thiere Biß/Heilung
des heiſſen
Brands/
aus gifftiger
Thiere Biß.

ſoll man alles wegſchneiden/ was vom Biß
oder Stich moͤchte beſchaͤdiget ſeyn/ wann
der Schad etwas außgebluthet/ ein gluͤend
Eiſen darauff ſetzen/ mit vorbeſagten decocto
abwaſchen/ und das Ægyptiac Hild: mit
Faſen einlegen/ mit einem guten Defenſiv
verhindern/ damit die gifftigen Daͤmpffe
nicht hinauff ſteigen. Kompt aber der
Brand/ auß einer gifftigen Feuchtigkeit/
welche im Leibe generiret worden/ ſoll man
keine Defenſiva gebrauchen; Wann derFabrit: Hil-
dan:

Brandt geſtillet/ ſoll man das mundicati-
vum de ſucco apii
zu reinigen gebrauchen/
und hernach cicatriſiren und heilen. Kompt
der Brand auß Auffenthaltung oder Ver-
hinderung der Geiſter/ ſo ſoll man nach an-
geſtellter guten Diaͤt/ die Urſach erforſchen/
und wann ſolches durch hartes und ſteiffes
Binden geſchehen/ alſobald auffloͤſen und
daruͤber legen/ was die Feuchtigkeit/ wel-
ches das Band verurſachet/ zertheilet und
außtrocknet. In den anderen Urſachen/
verfaͤhret man nach geſtalten Sachen.

53. Was iſt der kalte Brand/
und wie iſt ihm zuſteuren?

Der kalte Brand Sphacelus, iſt eine voll-

kom-
K ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0169" n="147"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;ten.</hi></fw><lb/>
und des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hildani Ægyptiacum</hi></hi> daru&#x0364;ber le-<lb/>
gen/ die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E&#x017F;charam</hi></hi> wegthun/ und wieder<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;carifici</hi></hi>ren/ und den Schaden lang offen<lb/>
halten. Kompt er auß gifftiger Thiere Biß/<note place="right">Heilung<lb/>
des hei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Brands/<lb/>
aus gifftiger<lb/>
Thiere Biß.</note><lb/>
&#x017F;oll man alles weg&#x017F;chneiden/ was vom Biß<lb/>
oder Stich mo&#x0364;chte be&#x017F;cha&#x0364;diget &#x017F;eyn/ wann<lb/>
der Schad etwas außgebluthet/ ein glu&#x0364;end<lb/>
Ei&#x017F;en darauff &#x017F;etzen/ mit vorbe&#x017F;agten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">decocto</hi></hi><lb/>
abwa&#x017F;chen/ und das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ægyptiac Hild:</hi></hi> mit<lb/>
Fa&#x017F;en einlegen/ mit einem guten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Defen&#x017F;iv</hi></hi><lb/>
verhindern/ damit die gifftigen Da&#x0364;mpffe<lb/>
nicht hinauff &#x017F;teigen. Kompt aber der<lb/>
Brand/ auß einer gifftigen Feuchtigkeit/<lb/>
welche im Leibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">generi</hi></hi>ret worden/ &#x017F;oll man<lb/>
keine <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Defen&#x017F;iva</hi></hi> gebrauchen; Wann der<note place="right"><hi rendition="#aq">Fabrit: Hil-<lb/>
dan:</hi></note><lb/>
Brandt ge&#x017F;tillet/ &#x017F;oll man das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mundicati-<lb/>
vum de &#x017F;ucco apii</hi></hi> zu reinigen gebrauchen/<lb/>
und hernach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cicatri&#x017F;i</hi></hi>ren und heilen. Kompt<lb/>
der Brand auß Auffenthaltung oder Ver-<lb/>
hinderung der Gei&#x017F;ter/ &#x017F;o &#x017F;oll man nach an-<lb/>
ge&#x017F;tellter guten Dia&#x0364;t/ die Ur&#x017F;ach erfor&#x017F;chen/<lb/>
und wann &#x017F;olches durch hartes und &#x017F;teiffes<lb/>
Binden ge&#x017F;chehen/ al&#x017F;obald aufflo&#x0364;&#x017F;en und<lb/>
daru&#x0364;ber legen/ was die Feuchtigkeit/ wel-<lb/>
ches das Band verur&#x017F;achet/ zertheilet und<lb/>
außtrocknet. In den anderen Ur&#x017F;achen/<lb/>
verfa&#x0364;hret man nach ge&#x017F;talten Sachen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">53. Was i&#x017F;t der kalte Brand/<lb/>
und wie i&#x017F;t ihm zu&#x017F;teuren?</hi> </head><lb/>
          <p>Der kalte Brand <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sphacelus,</hi></hi> i&#x017F;t eine voll-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K ij</fw><fw place="bottom" type="catch">kom-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0169] von Geſchwuͤlſten. und des Hildani Ægyptiacum daruͤber le- gen/ die Eſcharam wegthun/ und wieder ſcarificiren/ und den Schaden lang offen halten. Kompt er auß gifftiger Thiere Biß/ ſoll man alles wegſchneiden/ was vom Biß oder Stich moͤchte beſchaͤdiget ſeyn/ wann der Schad etwas außgebluthet/ ein gluͤend Eiſen darauff ſetzen/ mit vorbeſagten decocto abwaſchen/ und das Ægyptiac Hild: mit Faſen einlegen/ mit einem guten Defenſiv verhindern/ damit die gifftigen Daͤmpffe nicht hinauff ſteigen. Kompt aber der Brand/ auß einer gifftigen Feuchtigkeit/ welche im Leibe generiret worden/ ſoll man keine Defenſiva gebrauchen; Wann der Brandt geſtillet/ ſoll man das mundicati- vum de ſucco apii zu reinigen gebrauchen/ und hernach cicatriſiren und heilen. Kompt der Brand auß Auffenthaltung oder Ver- hinderung der Geiſter/ ſo ſoll man nach an- geſtellter guten Diaͤt/ die Urſach erforſchen/ und wann ſolches durch hartes und ſteiffes Binden geſchehen/ alſobald auffloͤſen und daruͤber legen/ was die Feuchtigkeit/ wel- ches das Band verurſachet/ zertheilet und außtrocknet. In den anderen Urſachen/ verfaͤhret man nach geſtalten Sachen. Heilung des heiſſen Brands/ aus gifftiger Thiere Biß. Fabrit: Hil- dan: 53. Was iſt der kalte Brand/ und wie iſt ihm zuſteuren? Der kalte Brand Sphacelus, iſt eine voll- kom- K ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/169
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/169>, abgerufen am 25.04.2024.