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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Erster Theil
Wasser-Linsen-Mehl/ mit ein wenig Honig
vermischt/ überlegen. Wann aber solche
alt und erhärtet/ muß man sie/ wann die
Wurtzel klein/ mit einem Fadem abbinden
oder abschneiden/ oder mit ätzenden Artze-
neyen/ Grünspan/ Myrrha/ Weyrauch/
Schlehen etc. vertreiben.

57. Wann einer Feigwartzen
an der Mans-Ruthen hät-
te/ und die Vorhaut wegen
der Geschwulst nicht zurück
gieng/ auch inwendig Feig-
wartzen wären/ da kein Wund-
Artzt dazu könte kommen?
Fabritius
Hildanus
cent: 5. ob-
serv.
57.

Solches geschicht gemeiniglich auß un-
reinem Beyschlaff/ denn weil das Männ-
liche Glied lücker/ und in solchen Werck er-
hitzet wird/ kan es leicht einen bösen Dampff
Innerliche
Cur.
an sich ziehen. Man muß derowegen den
Leib reinigen/ hernach eine Ader öffnen/
nach diesem etzliche Tag nacheinander den
Schweiß treiben/ mit Theriack/ gebran-
ten Hirschhorn/ in Cardobenedicten-Was-
Euserliche
Cur.
ser und dergleichen. Auff den leidenden
Theil soll man mit nichten kühlende Sa-
chen gebrauchen/ ob schon eine Entzündung
dagegen/ damit nicht die gifftige Materie
zurück getrieben/ und hernach boßhafftige

und

Erſter Theil
Waſſer-Linſen-Mehl/ mit ein wenig Honig
vermiſcht/ uͤberlegen. Wann aber ſolche
alt und erhaͤrtet/ muß man ſie/ wann die
Wurtzel klein/ mit einem Fadem abbinden
oder abſchneiden/ oder mit aͤtzenden Artze-
neyen/ Gruͤnſpan/ Myrrha/ Weyrauch/
Schlehen ꝛc. vertreiben.

57. Wann einer Feigwartzen
an der Mans-Ruthen haͤt-
te/ und die Vorhaut wegen
der Geſchwulſt nicht zuruͤck
gieng/ auch inwendig Feig-
wartzen waͤrẽ/ da kein Wund-
Artzt dazu koͤnte kommen?
Fabritius
Hildanus
cent: 5. ob-
ſerv.
57.

Solches geſchicht gemeiniglich auß un-
reinem Beyſchlaff/ denn weil das Maͤnn-
liche Glied luͤcker/ und in ſolchen Werck er-
hitzet wird/ kan es leicht einen boͤſen Dampff
Innerliche
Cur.
an ſich ziehen. Man muß derowegen den
Leib reinigen/ hernach eine Ader oͤffnen/
nach dieſem etzliche Tag nacheinander den
Schweiß treiben/ mit Theriack/ gebran-
ten Hirſchhorn/ in Cardobenedicten-Waſ-
Euſerliche
Cur.
ſer und dergleichen. Auff den leidenden
Theil ſoll man mit nichten kuͤhlende Sa-
chen gebrauchen/ ob ſchon eine Entzuͤndung
dagegen/ damit nicht die gifftige Materie
zuruͤck getrieben/ und hernach boßhafftige

und
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[156/0178] Erſter Theil Waſſer-Linſen-Mehl/ mit ein wenig Honig vermiſcht/ uͤberlegen. Wann aber ſolche alt und erhaͤrtet/ muß man ſie/ wann die Wurtzel klein/ mit einem Fadem abbinden oder abſchneiden/ oder mit aͤtzenden Artze- neyen/ Gruͤnſpan/ Myrrha/ Weyrauch/ Schlehen ꝛc. vertreiben. 57. Wann einer Feigwartzen an der Mans-Ruthen haͤt- te/ und die Vorhaut wegen der Geſchwulſt nicht zuruͤck gieng/ auch inwendig Feig- wartzen waͤrẽ/ da kein Wund- Artzt dazu koͤnte kommen? Solches geſchicht gemeiniglich auß un- reinem Beyſchlaff/ denn weil das Maͤnn- liche Glied luͤcker/ und in ſolchen Werck er- hitzet wird/ kan es leicht einen boͤſen Dampff an ſich ziehen. Man muß derowegen den Leib reinigen/ hernach eine Ader oͤffnen/ nach dieſem etzliche Tag nacheinander den Schweiß treiben/ mit Theriack/ gebran- ten Hirſchhorn/ in Cardobenedicten-Waſ- ſer und dergleichen. Auff den leidenden Theil ſoll man mit nichten kuͤhlende Sa- chen gebrauchen/ ob ſchon eine Entzuͤndung dagegen/ damit nicht die gifftige Materie zuruͤck getrieben/ und hernach boßhafftige und Innerliche Cur. Euſerliche Cur.

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/178>, abgerufen am 18.04.2024.