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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwülsten.
Schmertz/ gleich als in den verhärteten und
spannenden Nerven/ welches in den Apo-
stemen nicht ist/ so sind sie auch rund und
hart/ und liegen tieff in der Haut/ welches
gleichfals in den Apostemen sich nicht findet.

64. Was ist eine Kohl oder
Carfunckel?

Es ist eine brennende Geschwulst/ mitGalenus. de
different:
morb: cap.
1. lib. 2.

Ursprung.

einer schwartzen Ruffen/ ist eine vermischte
Kranckheit/ welche auß einem Geschwär
oder Apostem entstehet/ hat ihren Ursprung
auß einem hitzigen Geblüth/ in dem das sub-
tileste in die gelbe Gall/ das dicke aber in die
schwartze (gleich wie in den Kohlen/ car-
bonibus,
geschiehet) verwandelt wird. Es
wird aber das Geblüth entweder vor sich al-
lein/ oder mit andern eingemischten Feuch-
tigkeiten verbränd/ dannenhero die Car-
bunckel unterschieden/ in dem etzliche eine
schwartz und aschenfarbige coleur/ und ei-
nen Ruffen auffsich haben/ etzliche haben
viel Blätterlein/ als wann sie vom Feuer
verbrand weren/ unter den Bläßlein aber/
verhält sich ein Geschwär. Es sind aberAquapen-
dens

Unterschtib.

zweyerley Carfunckel/ einerley hat keine ma-
ligni
tät bey sich/ die ander Art ist/ Pestilen-
tzisch. Die nicht Pestilentzische/ wird erkant/
wann es ein ruffenmässiges Geschwär ist/
welches zu zeiten Aschenfarbig/ zu zeiten

schwartz
L ij

von Geſchwuͤlſten.
Schmertz/ gleich als in den verhaͤrteten und
ſpannenden Nerven/ welches in den Apo-
ſtemen nicht iſt/ ſo ſind ſie auch rund und
hart/ und liegen tieff in der Haut/ welches
gleichfals in den Apoſtemen ſich nicht findet.

64. Was iſt eine Kohl oder
Carfunckel?

Es iſt eine brennende Geſchwulſt/ mitGalenus. de
different:
morb: cap.
1. lib. 2.

Urſprung.

einer ſchwartzen Ruffen/ iſt eine vermiſchte
Kranckheit/ welche auß einem Geſchwaͤr
oder Apoſtem entſtehet/ hat ihren Urſprung
auß einem hitzigen Gebluͤth/ in dem das ſub-
tileſte in die gelbe Gall/ das dicke aber in die
ſchwartze (gleich wie in den Kohlen/ car-
bonibus,
geſchiehet) verwandelt wird. Es
wird aber das Gebluͤth entweder vor ſich al-
lein/ oder mit andern eingemiſchten Feuch-
tigkeiten verbraͤnd/ dannenhero die Car-
bunckel unterſchieden/ in dem etzliche eine
ſchwartz und aſchenfarbige coleur/ und ei-
nen Ruffen auffſich haben/ etzliche haben
viel Blaͤtterlein/ als wann ſie vom Feuer
verbrand weren/ unter den Blaͤßlein aber/
verhaͤlt ſich ein Geſchwaͤr. Es ſind aberAquapen-
dens

Unterſchtib.

zweyerley Carfunckel/ einerley hat keine ma-
ligni
taͤt bey ſich/ die ander Art iſt/ Peſtilen-
tziſch. Die nicht Peſtilentziſche/ wird erkant/
wann es ein ruffenmaͤſſiges Geſchwaͤr iſt/
welches zu zeiten Aſchenfarbig/ zu zeiten

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[163/0185] von Geſchwuͤlſten. Schmertz/ gleich als in den verhaͤrteten und ſpannenden Nerven/ welches in den Apo- ſtemen nicht iſt/ ſo ſind ſie auch rund und hart/ und liegen tieff in der Haut/ welches gleichfals in den Apoſtemen ſich nicht findet. 64. Was iſt eine Kohl oder Carfunckel? Es iſt eine brennende Geſchwulſt/ mit einer ſchwartzen Ruffen/ iſt eine vermiſchte Kranckheit/ welche auß einem Geſchwaͤr oder Apoſtem entſtehet/ hat ihren Urſprung auß einem hitzigen Gebluͤth/ in dem das ſub- tileſte in die gelbe Gall/ das dicke aber in die ſchwartze (gleich wie in den Kohlen/ car- bonibus, geſchiehet) verwandelt wird. Es wird aber das Gebluͤth entweder vor ſich al- lein/ oder mit andern eingemiſchten Feuch- tigkeiten verbraͤnd/ dannenhero die Car- bunckel unterſchieden/ in dem etzliche eine ſchwartz und aſchenfarbige coleur/ und ei- nen Ruffen auffſich haben/ etzliche haben viel Blaͤtterlein/ als wann ſie vom Feuer verbrand weren/ unter den Blaͤßlein aber/ verhaͤlt ſich ein Geſchwaͤr. Es ſind aber zweyerley Carfunckel/ einerley hat keine ma- lignitaͤt bey ſich/ die ander Art iſt/ Peſtilen- tziſch. Die nicht Peſtilentziſche/ wird erkant/ wann es ein ruffenmaͤſſiges Geſchwaͤr iſt/ welches zu zeiten Aſchenfarbig/ zu zeiten ſchwartz Galenus. de different: morb: cap. 1. lib. 2. Urſprung. Aquapen- dens Unterſchtib. L ij

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/185>, abgerufen am 29.03.2024.