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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil
Schmertzen und Verblutung zu besorgen
hat/ und ist alsdann viel besser/ daß man
solches der Natur befehle; Wo fern aber
auß Unterlassung der Dinge/ eine grosse
Gefahr zu besorgen/ soll der Wund-Artzt
Nohthalben eylen/ doch so sanfft und sicher
es immer seyn kan/ verfahren.

20. Warumb soll man die lang-
sahme Verblutung in den
Wunden mehr befoderen?

Solches geschicht in den blutreichen/ da-
mit das Glied des übrigen Geblüths entle-
diget/ und von der Sorge der Entzündung
befreyet werde.

21. Auff wie vielerley Weise
mag das Blut gestillet
werden?
Blutstillung
mancherley.

Auff fünfferley Weise. 1. durch ein- und
zusammenziehende Artzeneyen/ welche ge-
macht werden/ von Terra sigillata, bolo ar-
meni, mastici, myrrha, olibano, aloe. farin:
volatili,
mit Eyerweiß angemacht/ und
mit Hanff-Püschlein übergelegt. 2. durch
Zusammenhaltung der Wunden/ wann
man alles das jenige/ was auff der Wun-
den liegt/ hinweg thut/ und mit dem Dau-
men so lang zuhält/ biß das Blut gestehet/

und

Ander Theil
Schmertzen und Verblutung zu beſorgen
hat/ und iſt alsdann viel beſſer/ daß man
ſolches der Natur befehle; Wo fern aber
auß Unterlaſſung der Dinge/ eine groſſe
Gefahr zu beſorgen/ ſoll der Wund-Artzt
Nohthalben eylen/ doch ſo ſanfft und ſicher
es immer ſeyn kan/ verfahren.

20. Warumb ſoll man die lang-
ſahme Verblutung in den
Wunden mehr befoderen?

Solches geſchicht in den blutreichen/ da-
mit das Glied des uͤbrigen Gebluͤths entle-
diget/ und von der Sorge der Entzuͤndung
befreyet werde.

21. Auff wie vielerley Weiſe
mag das Blut geſtillet
werden?
Blutſtillung
mancherley.

Auff fuͤnfferley Weiſe. 1. durch ein- und
zuſammenziehende Artzeneyen/ welche ge-
macht werden/ von Terra ſigillata, bolo ar-
meni, maſtici, myrrha, olibano, aloe. farin:
volatili,
mit Eyerweiß angemacht/ und
mit Hanff-Puͤſchlein uͤbergelegt. 2. durch
Zuſammenhaltung der Wunden/ wann
man alles das jenige/ was auff der Wun-
den liegt/ hinweg thut/ und mit dem Dau-
men ſo lang zuhaͤlt/ biß das Blut geſtehet/

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[184/0206] Ander Theil Schmertzen und Verblutung zu beſorgen hat/ und iſt alsdann viel beſſer/ daß man ſolches der Natur befehle; Wo fern aber auß Unterlaſſung der Dinge/ eine groſſe Gefahr zu beſorgen/ ſoll der Wund-Artzt Nohthalben eylen/ doch ſo ſanfft und ſicher es immer ſeyn kan/ verfahren. 20. Warumb ſoll man die lang- ſahme Verblutung in den Wunden mehr befoderen? Solches geſchicht in den blutreichen/ da- mit das Glied des uͤbrigen Gebluͤths entle- diget/ und von der Sorge der Entzuͤndung befreyet werde. 21. Auff wie vielerley Weiſe mag das Blut geſtillet werden? Auff fuͤnfferley Weiſe. 1. durch ein- und zuſammenziehende Artzeneyen/ welche ge- macht werden/ von Terra ſigillata, bolo ar- meni, maſtici, myrrha, olibano, aloe. farin: volatili, mit Eyerweiß angemacht/ und mit Hanff-Puͤſchlein uͤbergelegt. 2. durch Zuſammenhaltung der Wunden/ wann man alles das jenige/ was auff der Wun- den liegt/ hinweg thut/ und mit dem Dau- men ſo lang zuhaͤlt/ biß das Blut geſtehet/ und

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/206>, abgerufen am 25.04.2024.