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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von den Wunden.
biß das Stücklein kan herauß genommen
werden/ nachmahls das Eyter oder Blut
mit zuhaltung des Mundes und der Nasen
herauß treiben/ ein decoct: von betonica,
majoran, rosmarin, centaur, flor: rosar,
myrrh aloes, &c.
hineinlassen welches der
Fäulung widerstehet/ das Lavament mit
sampt der Materie wieder herauß bringen/
die gebohrte Hirnschal fein radieren und ebe-
nen/ mit trucknen Tüchlein und Fäslein/
Haupt- und trucken Pulver wie auch deven-
siven
woll versehen. Es ist auch in acht zu-
nehmen daß im trepaniren nicht allezeit BlutAnatomia
reformata
pag:
480.

folget/ dann wie Bartholinus erinnert/ so
ist an etzlichen Orten das Cranium einfach/
dünn und durchscheinend/ und ohne
Marck/ weswegen man leicht kan betrogen
werden/ wie obgedachter Autor meldet.

44. Wann einer mit einem Prie-
gel oder Stein geworffen
were/ aber keine Wunde hät-
te/ wie ist zuerkennen ob die
Hirnschal entzwey oder
nicht?

Dieses zuerkennen muß man erforschenZeichen der
gebrochenen
Hirnschal.

ob der Patient nach dem Schlag erstum-
met/ ob er sich übergeben/ ob ihm Blut auß
der Nasen/ Ohren/ Mundt und derglei-

chen

von den Wunden.
biß das Stuͤcklein kan herauß genommen
werden/ nachmahls das Eyter oder Blut
mit zuhaltung des Mundes und der Naſen
herauß treiben/ ein decoct: von betonica,
majoran, rosmarin, centaur, flor: roſar,
myrrh aloes, &c.
hineinlaſſen welches der
Faͤulung widerſtehet/ das Lavament mit
ſampt der Materie wieder herauß bringen/
die gebohrte Hirnſchal fein radieren und ebe-
nen/ mit trucknen Tuͤchlein und Faͤslein/
Haupt- und trucken Pulver wie auch deven-
ſiven
woll verſehen. Es iſt auch in acht zu-
nehmen daß im trepaniren nicht allezeit BlutAnatomia
reformata
pag:
480.

folget/ dann wie Bartholinus erinnert/ ſo
iſt an etzlichen Orten das Cranium einfach/
duͤnn und durchſcheinend/ und ohne
Marck/ weswegen man leicht kan betrogen
werden/ wie obgedachter Autor meldet.

44. Wann einer mit einem Prie-
gel oder Stein geworffen
were/ aber keine Wunde haͤt-
te/ wie iſt zuerkennen ob die
Hirnſchal entzwey oder
nicht?

Dieſes zuerkennen muß man erforſchenZeichen der
gebrochenen
Hirnſchal.

ob der Patient nach dem Schlag erſtum-
met/ ob er ſich uͤbergeben/ ob ihm Blut auß
der Naſen/ Ohren/ Mundt und derglei-

chen
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[203/0225] von den Wunden. biß das Stuͤcklein kan herauß genommen werden/ nachmahls das Eyter oder Blut mit zuhaltung des Mundes und der Naſen herauß treiben/ ein decoct: von betonica, majoran, rosmarin, centaur, flor: roſar, myrrh aloes, &c. hineinlaſſen welches der Faͤulung widerſtehet/ das Lavament mit ſampt der Materie wieder herauß bringen/ die gebohrte Hirnſchal fein radieren und ebe- nen/ mit trucknen Tuͤchlein und Faͤslein/ Haupt- und trucken Pulver wie auch deven- ſiven woll verſehen. Es iſt auch in acht zu- nehmen daß im trepaniren nicht allezeit Blut folget/ dann wie Bartholinus erinnert/ ſo iſt an etzlichen Orten das Cranium einfach/ duͤnn und durchſcheinend/ und ohne Marck/ weswegen man leicht kan betrogen werden/ wie obgedachter Autor meldet. Anatomia reformata pag: 480. 44. Wann einer mit einem Prie- gel oder Stein geworffen were/ aber keine Wunde haͤt- te/ wie iſt zuerkennen ob die Hirnſchal entzwey oder nicht? Dieſes zuerkennen muß man erforſchen ob der Patient nach dem Schlag erſtum- met/ ob er ſich uͤbergeben/ ob ihm Blut auß der Naſen/ Ohren/ Mundt und derglei- chen Zeichen der gebrochenen Hirnſchal.

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/225>, abgerufen am 29.03.2024.