Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander Theil
Mastix-Oehl defendieren/ in die Wunde
ein Medicament, entweder ein ungvent oder
Sprütz-Wasser machen/ von Fünffinger-
kraut/ Maus-Oehrlein/ Wegbreit/ oliban,
rhabarbar,
Tausendgüldenkraut/ mumia,
bol: armen, tutia,
und das Empl: Barbarum
oder Gratia Dei darüber legen. Inwen-
dig kan man eingeben/ was die Leber stär-
cket und heilet/ als: Latwerge/ gemacht
von gebrandt Elffenbein/ thabarb, gum:
arabic, tragacanth, terra sigillata, bolo ar-
meni
mit Rosen-Zucker angemacht.

156. Wie ist die Wunde der
Gallen-blase zu erkennen?

Diese ist gleichfals eine tödtliche Wunde/
und weil sie gantz spanadricht nimpt sie keine
Heilung an/ wird auch selten verwundet/
es sey dann die Leber mit verwundet/ hat
derowegen mit derselben gleiche Zeichen und
Zufäll.

157. Wie ist die Verwundung
des Magens zu erkennen?
Kennzeichen.

Diese Verwundung wird erkand/ in dem der
Mensch die Gall erbricht/ und die Speise/ wel-
che er neulich zu sich genommen/ vonsichgiebt/
einen gelinden Schweiß hat/ und ein Schlucken
dazu kompt; Wann nun die Wunden biß in
die Höle/ oder in den Magen-Mund gehen/

seyn

Ander Theil
Maſtix-Oehl defendieren/ in die Wunde
ein Medicament, entweder ein ungvent oder
Spruͤtz-Waſſer machen/ von Fuͤnffinger-
kraut/ Maus-Oehrlein/ Wegbreit/ oliban,
rhabarbar,
Tauſendguͤldenkraut/ mumia,
bol: armen, tutia,
und das Empl: Barbarum
oder Gratia Dei daruͤber legen. Inwen-
dig kan man eingeben/ was die Leber ſtaͤr-
cket und heilet/ als: Latwerge/ gemacht
von gebrandt Elffenbein/ thabarb, gum:
arabic, tragacanth, terra ſigillata, bolo ar-
meni
mit Roſen-Zucker angemacht.

156. Wie iſt die Wunde der
Gallen-blaſe zu erkennen?

Dieſe iſt gleichfals eine toͤdtliche Wunde/
und weil ſie gantz ſpanadricht nimpt ſie keine
Heilung an/ wird auch ſelten verwundet/
es ſey dann die Leber mit verwundet/ hat
derowegen mit derſelben gleiche Zeichen und
Zufaͤll.

157. Wie iſt die Verwundung
des Magens zu erkennen?
Keñzeichen.

Dieſe Verwundung wird eꝛkand/ in dem deꝛ
Menſch die Gall erbricht/ uñ die Speiſe/ wel-
che er neulich zu ſich genom̃en/ vonſichgiebt/
einẽ gelindẽ Schweiß hat/ uñ ein Schlucken
dazu kompt; Wañ nun die Wunden biß in
die Hoͤle/ oder in den Magen-Mund gehen/

ſeyn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0306" n="284"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ander Theil</hi></fw><lb/>
Ma&#x017F;tix-Oehl <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">defendi</hi></hi>eren/ in die Wunde<lb/>
ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Medicament,</hi></hi> entweder ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ungvent</hi></hi> oder<lb/>
Spru&#x0364;tz-Wa&#x017F;&#x017F;er machen/ von Fu&#x0364;nffinger-<lb/>
kraut/ Maus-Oehrlein/ Wegbreit/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">oliban,<lb/>
rhabarbar,</hi></hi> Tau&#x017F;endgu&#x0364;ldenkraut/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mumia,<lb/>
bol: armen, tutia,</hi></hi> und das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Empl: Barbarum</hi></hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gratia Dei</hi></hi> daru&#x0364;ber legen. Inwen-<lb/>
dig kan man eingeben/ was die Leber &#x017F;ta&#x0364;r-<lb/>
cket und heilet/ als<hi rendition="#i">:</hi> Latwerge/ gemacht<lb/>
von gebrandt Elffenbein/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">thabarb, gum:<lb/>
arabic, tragacanth, terra &#x017F;igillata, bolo ar-<lb/>
meni</hi></hi> mit Ro&#x017F;en-Zucker angemacht.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">156. Wie i&#x017F;t die Wunde der<lb/>
Gallen-bla&#x017F;e zu erkennen?</hi> </head><lb/>
          <p>Die&#x017F;e i&#x017F;t gleichfals eine to&#x0364;dtliche Wunde/<lb/>
und weil &#x017F;ie gantz &#x017F;panadricht nimpt &#x017F;ie keine<lb/>
Heilung an/ wird auch &#x017F;elten verwundet/<lb/>
es &#x017F;ey dann die Leber mit verwundet/ hat<lb/>
derowegen mit der&#x017F;elben gleiche Zeichen und<lb/>
Zufa&#x0364;ll.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">157. Wie i&#x017F;t die Verwundung<lb/>
des Magens zu erkennen?</hi> </head><lb/>
          <note place="left">Ken&#x0303;zeichen.</note>
          <p>Die&#x017F;e Verwundung wird e&#xA75B;kand/ in dem de&#xA75B;<lb/>
Men&#x017F;ch die Gall erbricht/ un&#x0303; die Spei&#x017F;e/ wel-<lb/>
che er neulich zu &#x017F;ich genom&#x0303;en/ von&#x017F;ichgiebt/<lb/>
eine&#x0303; gelinde&#x0303; Schweiß hat/ un&#x0303; ein Schlucken<lb/>
dazu kompt; Wan&#x0303; nun die Wunden biß in<lb/>
die Ho&#x0364;le/ oder in den Magen-Mund gehen/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;eyn</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[284/0306] Ander Theil Maſtix-Oehl defendieren/ in die Wunde ein Medicament, entweder ein ungvent oder Spruͤtz-Waſſer machen/ von Fuͤnffinger- kraut/ Maus-Oehrlein/ Wegbreit/ oliban, rhabarbar, Tauſendguͤldenkraut/ mumia, bol: armen, tutia, und das Empl: Barbarum oder Gratia Dei daruͤber legen. Inwen- dig kan man eingeben/ was die Leber ſtaͤr- cket und heilet/ als: Latwerge/ gemacht von gebrandt Elffenbein/ thabarb, gum: arabic, tragacanth, terra ſigillata, bolo ar- meni mit Roſen-Zucker angemacht. 156. Wie iſt die Wunde der Gallen-blaſe zu erkennen? Dieſe iſt gleichfals eine toͤdtliche Wunde/ und weil ſie gantz ſpanadricht nimpt ſie keine Heilung an/ wird auch ſelten verwundet/ es ſey dann die Leber mit verwundet/ hat derowegen mit derſelben gleiche Zeichen und Zufaͤll. 157. Wie iſt die Verwundung des Magens zu erkennen? Dieſe Verwundung wird eꝛkand/ in dem deꝛ Menſch die Gall erbricht/ uñ die Speiſe/ wel- che er neulich zu ſich genom̃en/ vonſichgiebt/ einẽ gelindẽ Schweiß hat/ uñ ein Schlucken dazu kompt; Wañ nun die Wunden biß in die Hoͤle/ oder in den Magen-Mund gehen/ ſeyn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/306
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/306>, abgerufen am 29.03.2024.