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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von den Wunden.
176. Was ist bey den innerli-
chen Wunden der Hufft und
Schenckel zu thun/ und war-
umb sind sie tödlich?

Diese Wunden sind deswegen tödlich
und gefährlich/ weil in den inwendigen
Theilen der Hüfft grosse Arterien undHuft-Wun-
den warumb
tödtlich.

Bluth-Adern/ wie auch starcke Nerven
liegen/ welche/ wann sie verwundet und
tieff hinein gehen/ eine grosse Verblutung
verursachen/ welche den Menschen umbs
leben bringen. Wann man in der Zeit da-
zu beruffen wird/ und die Wunde nicht gar
tieff und groß/ soll man/ wie offt gesagt/
das Bluth stillen/ die Wunde hefften/ amCur.
nidrigsten Ort offen behalten/ ihm eine küh-
lende und beqveme Diät vorschreiben/ die
Wunde vereyteren/ reinigen/ den gantzen
Schenckel defendiren/ und endlich beschlies-
sen und heilen.

177. Was ist zu thun/ wann ei-
ner mit einer Kugel durch
den Knöchel geschossen were?

Dieses ist ein sorglicher Handel/ in dem
der Ort gar beinicht und sehr empfindlich/
also daß offt viel daran sterben: Man soll
ihm die Kugel/ wo sie noch darein/ zu sampt

den
von den Wunden.
176. Was iſt bey den innerli-
chen Wunden der Hufft und
Schenckel zu thun/ und war-
umb ſind ſie toͤdlich?

Dieſe Wunden ſind deswegen toͤdlich
und gefaͤhrlich/ weil in den inwendigen
Theilen der Huͤfft groſſe Arterien undHuft-Wun-
den warumb
toͤdtlich.

Bluth-Adern/ wie auch ſtarcke Nerven
liegen/ welche/ wann ſie verwundet und
tieff hinein gehen/ eine groſſe Verblutung
verurſachen/ welche den Menſchen umbs
leben bringen. Wann man in der Zeit da-
zu beruffen wird/ und die Wunde nicht gar
tieff und groß/ ſoll man/ wie offt geſagt/
das Bluth ſtillen/ die Wunde hefften/ amCur.
nidrigſten Ort offen behalten/ ihm eine kuͤh-
lende und beqveme Diaͤt vorſchreiben/ die
Wunde vereyteren/ reinigen/ den gantzen
Schenckel defendiren/ und endlich beſchlieſ-
ſen und heilen.

177. Was iſt zu thun/ wann ei-
ner mit einer Kugel durch
den Knoͤchel geſchoſſen were?

Dieſes iſt ein ſorglicher Handel/ in dem
der Ort gar beinicht und ſehr empfindlich/
alſo daß offt viel daran ſterben: Man ſoll
ihm die Kugel/ wo ſie noch darein/ zu ſampt

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[303/0325] von den Wunden. 176. Was iſt bey den innerli- chen Wunden der Hufft und Schenckel zu thun/ und war- umb ſind ſie toͤdlich? Dieſe Wunden ſind deswegen toͤdlich und gefaͤhrlich/ weil in den inwendigen Theilen der Huͤfft groſſe Arterien und Bluth-Adern/ wie auch ſtarcke Nerven liegen/ welche/ wann ſie verwundet und tieff hinein gehen/ eine groſſe Verblutung verurſachen/ welche den Menſchen umbs leben bringen. Wann man in der Zeit da- zu beruffen wird/ und die Wunde nicht gar tieff und groß/ ſoll man/ wie offt geſagt/ das Bluth ſtillen/ die Wunde hefften/ am nidrigſten Ort offen behalten/ ihm eine kuͤh- lende und beqveme Diaͤt vorſchreiben/ die Wunde vereyteren/ reinigen/ den gantzen Schenckel defendiren/ und endlich beſchlieſ- ſen und heilen. Huft-Wun- den warumb toͤdtlich. Cur. 177. Was iſt zu thun/ wann ei- ner mit einer Kugel durch den Knoͤchel geſchoſſen were? Dieſes iſt ein ſorglicher Handel/ in dem der Ort gar beinicht und ſehr empfindlich/ alſo daß offt viel daran ſterben: Man ſoll ihm die Kugel/ wo ſie noch darein/ zu ſampt den

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/325>, abgerufen am 28.03.2024.