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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil
192. Was ist zu thun/ wann
einer in die Mans-Ruthe
gestochen wäre?

Diese Verwundung ist fast sorglich/
von wegen der vielen Adern/ Arterien und
Nerven/ und muß man aller dings/ mit
Cur.denselben/ als wie mit den Nerven-Wun-
den verfahren/ mit guten defensivis versor-
gen/ den Schmertzen stillen/ und vor Zufäll
bewahren/ und gäntzlich sich des Purgie-
rens enthalten.

193. Was ist vor ein Unter-
scheid zwischen den Wunden/
so durch die Kugel verursa-
cher/ und denen/ so mit den
Pfeilen geschossen?
Unrerscheid.

Es sey eine Wunde wie sie immer wolle/
so ist sie doch nicht ohne Zerstossung/ noch
dennoch werden die Wunden der Kugel
und der Pfeile/ wegen der Zerstossung un-
terschieden.

194. Wobey ist zu erkennen/
ob das Geschoß vergifft
gewesen?

Daß so woll die Kugel/ als Pfeile mit
Gifft angemacht werden können/ dadurch

der
Ander Theil
192. Was iſt zu thun/ wann
einer in die Mans-Ruthe
geſtochen waͤre?

Dieſe Verwundung iſt faſt ſorglich/
von wegen der vielen Adern/ Arterien und
Nerven/ und muß man aller dings/ mit
Cur.denſelben/ als wie mit den Nerven-Wun-
den verfahren/ mit guten defenſivis verſor-
gen/ den Schmertzen ſtillen/ und vor Zufaͤll
bewahren/ und gaͤntzlich ſich des Purgie-
rens enthalten.

193. Was iſt vor ein Unter-
ſcheid zwiſchẽ den Wunden/
ſo durch die Kugel verurſa-
cher/ und denen/ ſo mit den
Pfeilen geſchoſſen?
Unrerſcheid.

Es ſey eine Wunde wie ſie immer wolle/
ſo iſt ſie doch nicht ohne Zerſtoſſung/ noch
dennoch werden die Wunden der Kugel
und der Pfeile/ wegen der Zerſtoſſung un-
terſchieden.

194. Wobey iſt zu erkennen/
ob das Geſchoß vergifft
geweſen?

Daß ſo woll die Kugel/ als Pfeile mit
Gifft angemacht werden koͤnnen/ dadurch

der
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[318/0340] Ander Theil 192. Was iſt zu thun/ wann einer in die Mans-Ruthe geſtochen waͤre? Dieſe Verwundung iſt faſt ſorglich/ von wegen der vielen Adern/ Arterien und Nerven/ und muß man aller dings/ mit denſelben/ als wie mit den Nerven-Wun- den verfahren/ mit guten defenſivis verſor- gen/ den Schmertzen ſtillen/ und vor Zufaͤll bewahren/ und gaͤntzlich ſich des Purgie- rens enthalten. Cur. 193. Was iſt vor ein Unter- ſcheid zwiſchẽ den Wunden/ ſo durch die Kugel verurſa- cher/ und denen/ ſo mit den Pfeilen geſchoſſen? Es ſey eine Wunde wie ſie immer wolle/ ſo iſt ſie doch nicht ohne Zerſtoſſung/ noch dennoch werden die Wunden der Kugel und der Pfeile/ wegen der Zerſtoſſung un- terſchieden. 194. Wobey iſt zu erkennen/ ob das Geſchoß vergifft geweſen? Daß ſo woll die Kugel/ als Pfeile mit Gifft angemacht werden koͤnnen/ dadurch der

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/340>, abgerufen am 18.04.2024.