Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite


1. Was ist ein Geschwär?

ES sind die Geschwär an-Beschrei-
bung der
Geschwär.

ders nichts/ als veraltete
Schaden der fleischichten und wei-
chen Oerter/ welche etwas von dem Fleisch
wegnehmen/ und allewege eine oder mehr
Ungelegenheiten umb sich haben/ welche die
Heilung verhinderen/ und einen Eyter oder
anderen faulen Unrath von sich geben.

2. Was ist für ein Unterscheid
zwischen einem Geschwär
und einer Wunden?

Sie sind 1, in dem unterschieden/ daßUnterscheid
unter einer
Wunden
und Ge-
schwär.

die Wunden nur einfache Kranckheiten seyn
können/ die Geschwär aber haben der Un-
gelegenheiten mehr. 2. So kommen die
Wunden aus einer euserlichen Ursachen/ die
Geschwär aber aus einer innerlichen. 3tens
sind die Wunden blutecht und frisch/ die Ge-
schwär aber mehrentheils Eytericht und alte
Schaden. 4tens sind sie auch unterschie-
den in der Cur/ indem die Wunden offt-
mahls ohne Eyter/ und bißweilen durch ihre

eigene


1. Was iſt ein Geſchwaͤr?

ES ſind die Geſchwaͤr an-Beſchrei-
bung der
Geſchwaͤr.

ders nichts/ als veraltete
Schaden der fleiſchichten und wei-
chen Oerter/ welche etwas von dem Fleiſch
wegnehmen/ und allewege eine oder mehr
Ungelegenheiten umb ſich haben/ welche die
Heilung verhinderen/ und einen Eyter oder
anderen faulen Unrath von ſich geben.

2. Was iſt fuͤr ein Unterſcheid
zwiſchen einem Geſchwaͤr
und einer Wunden?

Sie ſind 1, in dem unterſchieden/ daßUnterſcheid
unter einer
Wunden
und Ge-
ſchwaͤr.

die Wunden nur einfache Kranckheiten ſeyn
koͤnnen/ die Geſchwaͤr aber haben der Un-
gelegenheiten mehr. 2. So kommen die
Wunden aus einer euſerlichen Urſachen/ die
Geſchwaͤr aber aus einer innerlichen. 3tens
ſind die Wunden blutecht und friſch/ die Ge-
ſchwaͤr aber mehrentheils Eytericht und alte
Schaden. 4tens ſind ſie auch unterſchie-
den in der Cur/ indem die Wunden offt-
mahls ohne Eyter/ und bißweilen durch ihre

eigene
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0355" n="333"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">1. Was i&#x017F;t ein Ge&#x017F;chwa&#x0364;r?</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>S &#x017F;ind die Ge&#x017F;chwa&#x0364;r an-<note place="right">Be&#x017F;chrei-<lb/>
bung der<lb/>
Ge&#x017F;chwa&#x0364;r.</note><lb/>
ders nichts/ als veraltete<lb/>
Schaden der flei&#x017F;chichten und wei-<lb/>
chen Oerter/ welche etwas von dem Flei&#x017F;ch<lb/>
wegnehmen/ und allewege eine oder mehr<lb/>
Ungelegenheiten umb &#x017F;ich haben/ welche die<lb/>
Heilung verhinderen/ und einen Eyter oder<lb/>
anderen faulen Unrath von &#x017F;ich geben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">2. Was i&#x017F;t fu&#x0364;r ein Unter&#x017F;cheid<lb/>
zwi&#x017F;chen einem Ge&#x017F;chwa&#x0364;r<lb/>
und einer Wunden?</hi> </head><lb/>
          <p>Sie &#x017F;ind 1, in dem unter&#x017F;chieden/ daß<note place="right">Unter&#x017F;cheid<lb/>
unter einer<lb/>
Wunden<lb/>
und Ge-<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;r.</note><lb/>
die Wunden nur einfache Kranckheiten &#x017F;eyn<lb/>
ko&#x0364;nnen/ die Ge&#x017F;chwa&#x0364;r aber haben der Un-<lb/>
gelegenheiten mehr. 2. So kommen die<lb/>
Wunden aus einer eu&#x017F;erlichen Ur&#x017F;achen/ die<lb/>
Ge&#x017F;chwa&#x0364;r aber aus einer innerlichen. 3tens<lb/>
&#x017F;ind die Wunden blutecht und fri&#x017F;ch/ die Ge-<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;r aber mehrentheils Eytericht und alte<lb/>
Schaden. 4tens &#x017F;ind &#x017F;ie auch unter&#x017F;chie-<lb/>
den in der Cur/ indem die Wunden offt-<lb/>
mahls ohne Eyter/ und bißweilen durch ihre<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eigene</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0355] 1. Was iſt ein Geſchwaͤr? ES ſind die Geſchwaͤr an- ders nichts/ als veraltete Schaden der fleiſchichten und wei- chen Oerter/ welche etwas von dem Fleiſch wegnehmen/ und allewege eine oder mehr Ungelegenheiten umb ſich haben/ welche die Heilung verhinderen/ und einen Eyter oder anderen faulen Unrath von ſich geben. Beſchrei- bung der Geſchwaͤr. 2. Was iſt fuͤr ein Unterſcheid zwiſchen einem Geſchwaͤr und einer Wunden? Sie ſind 1, in dem unterſchieden/ daß die Wunden nur einfache Kranckheiten ſeyn koͤnnen/ die Geſchwaͤr aber haben der Un- gelegenheiten mehr. 2. So kommen die Wunden aus einer euſerlichen Urſachen/ die Geſchwaͤr aber aus einer innerlichen. 3tens ſind die Wunden blutecht und friſch/ die Ge- ſchwaͤr aber mehrentheils Eytericht und alte Schaden. 4tens ſind ſie auch unterſchie- den in der Cur/ indem die Wunden offt- mahls ohne Eyter/ und bißweilen durch ihre eigene Unterſcheid unter einer Wunden und Ge- ſchwaͤr.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/355
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/355>, abgerufen am 24.04.2024.